Hier lese ich mit.
Ein klasse Foto, wie die Hündin da so erhaben durch den Stall trabt, und "ihre" Schafe genau im Blick hat!
Hier lese ich mit.
Ein klasse Foto, wie die Hündin da so erhaben durch den Stall trabt, und "ihre" Schafe genau im Blick hat!
Hier lese ich auf jeden Fall auch mit bin schon gespannt wie es weiter geht.
Auf Patrouille. Ein klasse Foto❣️
Es ist so interessant, aus der Praxis zu erfahren, wie das alles vonstatten geht. Aus erster Hand ist es immer anders als wenn man sich so seinen eigenen Gedanken dazu macht, die ja ganz anders aussehen können als es tatsächlich ist.
Ich hoffe, es ist bald wieder Anne Will für deine Frau, denn hier mitlesen macht süchtig😄
Sehr interessant! Hier lese ich auch mit!
hier bin ich auch total gespannt
Da lese ich ebenfalls gerne mit, echt interessant. Und eine tolle Hündin hast Du da auf dem Bild
Das war meine Garlie vom Kirschental, eine Vollschwester war mal 2. Deutsch. Meisterin im Agility - als Hinweis auf die Vielseitigkeit von HGH-blütigen Hunden.
Klasse Thread, hier lese ich mit
Erste Schritte an der Herde
Bereits im Welpenalter hatten unsere Hunde Gelegenheit den gelernten HGH bei der Arbeit zuzuschauen, wenn meine Frau oder PraktikantIn mich zum Hüten fuhr oder abends abholte war meistens etwas Zeit mit dem Welpen angeleint das Ein-oder Auspferchen der Herde durch die gelernten Hunde zu beobachten. Im Alter zwischen 8-12 Monaten wurde es dann Ernst, die eigentliche Lehrzeit konnte beginnen.
Der erste Schritt war i.d. Regel daß der Junghund bei mir an der Leine das Geschehen beobachten konnte, so 2mal tägl. vielleicht 1 Stunde.Mir war dann wichtig zu beobachten , wie reagiert er, fängt er gleich das Pendeln an also hin und herlaufen auf der Grenze an der wir uns befinden und die zu wehren ist oder versucht er in die Herde reinzustechen, interessiert er sich mehr für die 2 arbeitenden Althunde, beobachtet er aufmerksam die Schafe und registriert sogar schon wenn ein paar Vorwitzige die Weidefläche verlassen wollen und vom gelernten Kollegen zurechtgewiesen werden, sind auffliegende Vögel oder Radfahrer und Spaziergänger interessanter - oder versteckt er sich schlimmstenfalls ängstlich hinter mir.
Wenn wir einen Feldweg oder eine Straße entlangziehen mussten ergab sich daraus für den Lehrling eine wichtige Bewährungsprobe, mit mir an der Leine vor der ziehenden Herde zu laufen, die Belastung durch 600-800 uns fast auf den Fuß folgenden Schafen ohne ängstliche Reaktionen zu bestehen.
Die Dauer der beschriebene Phase der ersten Schritte, stets begleitet durch ausgiebiges Loben und mit genügend Pausen das Erlebte und Erlernte mental zu verdauen, war bei den Hunden, die ich im Laufe meines Berufslebens ausgebildet habe sehr unterschiedlich, bei manchen konnte ich schon nach ein paar Tagen zum nächsten, spannendsten Schritt der Ausbildung übergehen, andere waren Spätzünder und diese "noch an der Leine-Phase" hat ein paar Wochen gedauert.
Diese Zeitphasen waren natürlich auch sehr stark abhängig auf welchen Weiden wir uns jeweils mit der Herde aufgehalten haben, übersichtliches Gelände , klare Abgrenzungen der zu beweidenden Flächen war ideal aber auf vielen unserer Sommerweideflächen nicht gegeben, und natürlich auch das Wetter da das Weideverhalten der Herde bei unterschiedlichem Wetter einfacher oder schwieriger für die Hunde zu kontrollieren ist. Die liebste Zeit für Junghunde war mir immer die Herbst-und Winterweide.
Wenn dann der spannende Moment kam dass mein Lehrling das erste mal ohne Leine,oder doch zur Sicherheit mit einer langen dünnen Schleppleine, hüten durfte habe ich mir die passende Stelle dazu sorgfältig ausgesucht. Übersichtlich musste das Gelände sein, im Idealfall ein Graben oder eine deutliche Ackergrenze, auf den folgenden Fotos befinden sich die Schafe innerhalb einer Litzenkoppel.Ausserhalb ist der "Rand",mein Kommando für die Grenzlinie die der HGH zu wehren hat. Sobald die Herde ruhig frißt und der Hund Aufmerksamkeit zeigt, lass ich dann die Leine los, geb das Kommando Rand und versuche mich im Idealfall ein paar Schritte in die Herde zu stellen.Der ältere Hund ist bei dieser Aktion nicht dabei, er macht seine Arbeit auf der anderen Seite der Schafherde oder wurde im Schatten abgelegt
Folgendes kann jetzt passieren:
Mein Lehrling pendelt selbständig an der Herde hin und her - Super -Idealfall!!
Mein Lehrling bleibt an der Stelle wo er abgeleint wurde stehen und schaut mir nach- auch Super-er macht ja mal nix verkehrt.
ich versuche ihn dann zum Pendeln an der Grenze zu animieren indem ich Handzeichen gebe -rechts -links- aus der Welpenbeschulung sollte er das kennen.
Bringt das nix bewege ich mich in der Herde langsam hin und her,Hund läuft am Rand parallel zu mir - OK, die Grundlagen zum Wehren der Grenzen sind da! Nach 10 Minuten Übung abbrechen bevor etwas passiert was nicht passieren sollte, Loben Loben und Hund wieder bei mir anleinen oder besser noch in den Hundehänger, das ganze dann vielleicht am Abend oder Morgen wiederholen.
Was aber auch passieren kann;
Hund stösst in die Herde,Jagdtrieb übermannt ihn und er macht großes Chaos - Scheiße -an Schleppleine rausziehen, grosses Theater vermeiden, zurück zum ersten Schritt, er darf an der Leine mit mir zusammen am Rand pendeln, dann weg in Hänger, also erst nach einem kleinem "runterkomm-Erfolgserlebnis.
"mit mir.
Hund läuft bis zum Ende der Herde , dort sollte er stoppen oder sich abrufen lassen - mein Kommando dazu hieß Zurüüüück- und auf der Grenzlinie wieder im Idealfall bis zur Spitze der Herde vorlaufen-Super!
Kann aber auch passieren dassHund am Ende der Herde die Schafe umrundet und sie zusammenstellt oder zu seinem Kumpel auf der anderen Seite will - nicht gerade Sch.... aber kein Beinbruch, das Zurückrufen üben natürlich erst nochmal ohne Herde
Diese Phase des Erlernens des ruhigen (ruhig heisst hier ein mittlerer bis schneller Trab, da können wir jetzt über die anatomischen Vorzüge unserer DSH diskutieren)Wehrens an der Weidegrenze ist die wichtigste Grundlage der gesamten Hütearbeit , da ist viel Fleißarbeit notwendig und vor allem, und das passiert vielen Schäfern und ist auch mir passiert, vom Hund keine Aktionen verlangen die er noch nicht richtig gelernt oder kapiert hat, vielfach werden die jungen Hunde überlastet, es wird zu wenig Zeit in die Ausbildung investiert, auch im Hütehundbereich gibt es leider zu viele "Wanderpokale"
Foto1 ist meine Fenja beim ersten mal Furche laufen ohne Leine mit 8 Monaten, ich stehe in der Herde
Foto2 meine Dunja, gr. Hündin aus LZ, auch bei den ersten Versuchen, sie hat leider nie ordentlich das Pendeln angefangen, nach 1 Jahr Mühen hab ich ihre Ausbildung abgebrochen,sie blieb als Haushund bei uns.
bitte aufgrund dieses spannenden Themas um weitere Infos.
Ja, da bin ich auch auf weitere Infos gespannt
Bitte mehr davon. Super spannend.
Da stimme ich meinen Vorschreibern zu: gerne mehr!