@Ellionore ok, Ich kenne Herr/Frau Muriel bisher nicht, aber vielleicht mag er/sie mir ja noch selber Antwort auf meine Frage geben.
Wie und womit anfangen beim Welpen?
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Wenn du zu früh mit der typischen Erziehung anfängst, hast du keine Basis.
Die Basis ist erstmal das Grundvertrauen und eine tiefe Bindung.
Wobei Bindung auch durch Beschäftigung mit dem Welpen kommt. Positive Bindung dauert ohnehin einige Wochen. Man sollte einfach auch rel. viel mit seinem Welpen frei spielen. Spielen ohne Kommandos, einfach nur welpenmäßig, auch ohne jegliches Spielzeug. einfach wie Welpen auch spielen.
Das einzige was ich einfach machen würde an Kommandos ist immer wenn er zu mir gelaufen kommt dann würde ich während er läuft ein Rückrufkommando rufen. z.B. "zu mir" oder was Du sonst als "Freizeit-Rückrufkommando" nehmen möchtest. Nimm ein Wort, welches man sonst nie sagt. Also bitte nicht "komm" sagen. Auch nicht "Hier" wenn Du mal Hundesport machen willst.
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Wieso wird hier suggeriert, dass das eine (frühes Training) das andere (Bindungsaufbau) ausschließt?
Vergleiche einen 10 Wochen jungen Welpen mal mit einem Baby bzw. Kleinkind.
Wenn man einem 1- 2-jährigen Kind das Lesen oder Schachspielen beibringen will, überfordert man das Kind.
Das stört oder verhindert eine gute Bindung.
Eine tiefe Bindung setzt voraus, dass man die Fähigkeiten richtig einschätzt.
So ein junger Welpe muss erstmal lernen, seinen Körper richtig zu beherrschen, muss seine neue Familie und die Umwelt kennenlernen.
Er muss auch sein Vertrauen neu aufbauen, nachdem er seine Hundefamilie verloren hat.
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Muss man den wirklich immer das essen aus der Hand füttern beim Welpen ?
Fressen ist ein existenzielles Bedürfnis.
Der Welpe sollte ungestört seine Mahlzeiten aus dem Napf bekommen.
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Aber dennoch kann man gleich spielerisch mit gewissen Elementen der Erziehung anfangen und muss man auch, da bin ich voll überzeugt von.
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Wenn du zu früh mit der typischen Erziehung anfängst, hast du keine Basis
Dafür gibt es natürlich Belege?
ach ich Dummerchen natürlich nicht.
Ja, meine Hunde.
Die Probleme, die du hast, hatte ich nie.
Ich habe dir auch viele Belege aus der Verhaltensforschung verlinkt, als dein Hund noch Welpe war.
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Wieso wird hier suggeriert, dass das eine (frühes Training) das andere (Bindungsaufbau) ausschließt?
Vergleiche einen 10 Wochen jungen Welpen mal mit einem Baby bzw. Kleinkind.
Wenn man einem 1- 2-jährigen Kind das Lesen oder Schachspielen beibringen will, überfordert man das Kind.
Das stört oder verhindert eine gute Bindung.
Eine tiefe Bindung setzt voraus, dass man die Fähigkeiten richtig einschätzt.
So ein junger Welpe muss erstmal lernen, seinen Körper richtig zu beherrschen, muss seine neue Familie und die Umwelt kennenlernen.
Er muss auch sein Vertrauen neu aufbauen, nachdem er seine Hundefamilie verloren hat.
Bitte verzeih' mir, aber das halte ich für Blödsinn.
Es fängt beim Vergleich Kind - Hund an, und hört da auf, wo du davon ausgehst, dass man den Welpen direkt (körperlich) überfordert und du davon ausgehst, dass man 24/7 nichts anderes mit dem Welpen macht. Oder wie sonst sollte ein frühes Training das kennenlernen der Umwelt verhindern?
Beim Futtertreiben beispielsweise läuft der Welpe einem Stück Futter in der Hand hinterher. Wenn du schon vergleiche zum Menschenbaby ziehen willst, dann wäre das Futtertreiben beim Welpen das Pendant dazu ein Baby mit dem Löffelchen zu Füttern.
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Bitte verzeih' mir, aber das halte ich für Blödsinn.
Es fängt beim Vergleich Kind - Hund an, und hört da auf, wo du davon ausgehst, dass man den Welpen direkt (körperlich) überfordert und du davon ausgehst, dass man 24/7 nichts anderes mit dem Welpen macht. Oder wie sonst sollte ein frühes Training das kennenlernen der Umwelt verhindern?
Ein frühes Training berücksichtigt nicht, dass der Welpe in dem Alter sehr viel Neues lernen muss. Er muss ja auch noch viele Umweltreize kennenlernen. Dabei kennt er sich selbst noch nicht mal. Er muss sich selbst als Teil der Umwelt einordnen lernen.
Man kann die Welpenentwicklung durchaus mit Kindern vergleichen, auch wenn sie schneller verläuft. In der menschlichen Verhaltensforschung findest du viele Studien mit Tieren.
Für ein Kind ist die Entdeckung seines "Ich“ eine überwältigende Erfahrung.
Erst mit 2 Jahren fängt es langsam an, sich als eigenes Wesen zu begreifen.
Auch ein Welpe durchläuft diese Entwicklung.
Spielen und Erkunden ist Lernen und richtig anstrengend. Das Gehirn entwickelt sich rasant in dieser Zeit.
Training und Übungen haben sogar Nachteile.
Mal ein Beispiel aus der Forschung:
Zitat:
Mit einer Gruppe Kätzchen wurde gezielt Jagdverhalten geübt, während die andere Gruppe eher sich selbst überlassen war. Während später bei beiden Gruppen kaum Unterschiede bei Jagderfolgen festzustellen waren, zeigten sich die "untrainierten" Katzen deutlich geschickter und flexibler im Umgang mit neuen, unerwarteten Situationen.
Zwar zeigen eng umschriebene Lernkonzepte oft schnellen und oberflächlichen Erfolg, sie verhindern aber auch, dass zusammenhängend und eher zufällig mehr als das augenblicklich Erwartete gelernt wird. Bei kleinen Katzen und Kindern ist Erleben viel farbiger, komplexer, kurzum intelligenter als jede Methode. Dagegen wird bei jedem Training die Variabilität des Verhaltens reduziert.
https://www.kindergartenpaedag…kel/freispiel-spiele/2002
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Wenn du zu früh mit der typischen Erziehung anfängst, hast du keine Basis
Dafür gibt es natürlich Belege?
ach ich Dummerchen natürlich nicht.
Ja, meine Hunde.
Die Probleme, die du hast, hatte ich nie.
Ich habe dir auch viele Belege aus der Verhaltensforschung verlinkt, als dein Hund noch Welpe war.
jaja ich habe komischerweise noch nie ein Bild von deinen Hunden gesehen. Auch glaube ich kaum das du jemals einen Schäferhund hattest.
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Gerade den Rückruf kann man mit dem typischen Folgeverhalten super üben. Wenn der Welpe gerade sowieso zu mir läuft und ich dabei meinen Rückruf einsetze, lernt der Welpe spielerisch. Ich kann daran nichts verwerfliches oder welpenschädigendes finden. Ebenso an anderen Trainingseinheiten. Wenn es spielerisch gemacht und immer nur in ganz kurzen Sequenzen lernt der Welpe, ohne überfordert zu sein. Und es gibt nun mal Rassen, die sehr gern mit dem Menschen agieren und denen das Training im frühen Alter auch Spaß macht.
Dass man einen Welpen nicht überfordert und permanent übt, ist hier ja jedem klar.
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Muriel mich überkommt immer mehr das Gefühl, dass du keine Ahnung von Hundesport/Training hast. Dass du nie gesehen hast, wie so eine Trainingseinheit für einen Welpen aussieht, was die Lernziele sind und worauf es ankommt.
Übrigens ist die These, dass man den Hund das erste halbe Jahr (zum Teil das gesamte erste Lebensjahr) einfach Hund sein lässt und danach erst mit dem Training beginnt, schon alt. Früher war das Gang und gäbe, in der Praxis hat sich aber mittlerweile gezeigt, dass dies Kontraproduktiv ist, und das Lernvermögen und die experimentierfreude des Hundes in gewisser Weise "verkümmert", wenn man ihn in diesem Bereich so lange sich selbst überlässt.
Klar, für einen Alltagsbegleiter mag es reichen, aber im Sport erreicht man mit so einem Hund nichtsmehr.
Ein frühes Training berücksichtigt nicht, dass der Welpe in dem Alter sehr viel Neues lernen muss.
Natürlich tut es das, wie kommst du darauf, dass das nicht berücksichtigt wird?
Man kann die Welpenentwicklung durchaus mit Kindern vergleichen, auch wenn sie schneller verläuft. In der menschlichen Verhaltensforschung findest du viele Studien mit Tieren.
Wie viele der Studien mit Menschenbabys gibt es in der hündischen Verhaltensforschng? Wir sind hier js im Hundeforum...
Für ein Kind ist die Entdeckung seines "Ich“ eine überwältigende Erfahrung.
Erst mit 2 Jahren fängt es langsam an, sich als eigenes Wesen zu begreifen.
Auch ein Welpe durchläuft diese Entwicklung.
Eine gewagte Aussage. Man ist sich nicht einmal sicher, wie weit das ich-Bewusstsein eines Hundes überhaupt geht. Beim klassischen Spiegeltest sind Hunde durchgefallen.
Eigenurin können viele Tiere zwar als den eigenen erkennen, aber ob das auf ein umdangreiches ich-Bewusstsein schließen lässt? Es könnte auch einfach genetisch Verankert sein, immerhin wäre es ja Zeit- & Energieverschwendung wenn ein Tier, welches sein Revier mit Duftmarken kennzeichnet, die eigegen Duftmarken nicht erkennen könnte und dann völlig gestresst annimmt, es befindet sich ein Eindringling im Revier.
Spielen und Erkunden ist Lernen und richtig anstrengend. Das Gehirn entwickelt sich rasant in dieser Zeit.
Richtig, das Gehirn ist in dieser Zeit auch besonders Aufnahmefähig und offen für alle möglichen Reize und Erfahrungen, was man sich im Training zu nutze macht.
Training und Übungen haben sogar Nachteile.
Das halte ich für Falsch.
Wenn deine Behauptung stimmt, dann sollten wir unsre Kinder ab sofort auch erst mit 12 - 16 Jahren in die Schule schicken. Alles davor würde ja die ich-entwicklung und die Entwicklung der Fähigkeiten und Talente negativ beeinflussen?!
Mal ein Beispiel aus der Forschung:
Zitat:
Mit einer Gruppe Kätzchen wurde gezielt Jagdverhalten geübt, während die andere Gruppe eher sich selbst überlassen war. Während später bei beiden Gruppen kaum Unterschiede bei Jagderfolgen festzustellen waren, zeigten sich die "untrainierten" Katzen deutlich geschickter und flexibler im Umgang mit neuen, unerwarteten Situationen.
Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach.
Beim Jagdverhalten einer Katze handelt es sich ja um ein angeborenes, natürliches Verhalten, welches grundsätzlich JEDE Katze von sich aus beherrscht (wär' ja auch blöd wenn nicht).
Im sportlichen Training mit unseren Hunden bringen wir den Hunden aber Dinge und Verhaltensweisen bei, die NICHT angeboren sind. Fußlaufen in einer bestimmten Form, Apportieren, Sitz/Platz in "unlogischen" Abläufen, usw.
Ein Hund, der das nicht lernt, wird es niemals können. Allein dadurch wäre das Ergebnis einer solchen Studie mit Hunden schon ein völlig anderes, denn dabei würde herauskommen, dass früh trainierte Hunde gegenüber den spät oder garnicht trainierten Tieren deutlich im Vorteil wären, wenn es um die Bewältigung oben genannter Übungen geht.
Zwar zeigen eng umschriebene Lernkonzepte oft schnellen und oberflächlichen Erfolg, sie verhindern aber auch, dass zusammenhängend und eher zufällig mehr als das augenblicklich Erwartete gelernt wird. Bei kleinen Katzen und Kindern ist Erleben viel farbiger, komplexer, kurzum intelligenter als jede Methode. Dagegen wird bei jedem Training die Variabilität des Verhaltens reduziert.
Ich denke nicht, dass von oberflächlichem Erfolg zu sprechen ist, wenn ein Hund ein Leben lang die als Welpe und Junghund gelernten Übungen zuverlässig und auf hohem Niveau ausführt.
Dazu hab' ich jetzt keine Studie, nur eigene Erfahrungen.
Ich kenne aber auch keinen Weltmeister, der nicht als Welpe schon Trainiert wurde.
Und ich kenne keinen Hund, der die ersten 6 - 12 Lebensmonate kein Training erfahren hat, und dann an irgendeinem größeren Titel auch nur gekratzt hat.
Abschließend ein Zitat meiner OMA (und Omas haben doch immer Recht ):
"Früh übt sich, wer ein Meister werden will"
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Ach und natürlich kommt es ganz stark darauf an, was man machen will. Ich möchte zwar Sport machen ... und sehr gerne auch ein paar Prüfungen ... aber ich will nicht Weltmeister werden !
Wenn ich sehe, wie z.B. der DSH bei der BH am Freitag gelaufen ist ... so möchte ich das gar nicht. Das ist unnatürlich und mit Sicherheit mit sehr viel Drill reingeprügelt worden. Der HF ist ja auch der Meinung, dass Hunde nicht "denken" können.
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Ich bin z.T. bei Dir Rübchen ... aber hat nicht auch Waschbär schon gesagt, dass sie mit ihren Hunden in den ersten 1-2 Jahren gar nix trainiert - und dass ihre Hunde das Schema der BH zum ersten Mal bei der Prüfung laufen ?
Wie immer - denke ich - ist der goldene Mittelweg der richtige !
Keine Ahnung wie Waschbär das macht. Aber es geht mir nicht darum zu sagen "jeder MUSS so früh anfangen", es kommt ja auch darauf an, auf welchem Niveau man später laufen will.
Mich stört die Aussage von Muriel, dass so frühes Training SCHÄDLICH sei.
Das ist - unter der Voraussetzung, dass man es richtig macht - einfach falsch.
Übrigens, das Schema der BH laufen meine vor der BH auch nur 1-2x, wenn überhaupt.