Zeckenzeit, was für Halsbänder verwendet Ihr?

  • Vielen lieben Dank Verbena für die Zeit die du dir genommen hast, alles so ausführlich zu erklären.

    Da du gesagt hast, das es meiner kleinen Schnecki nicht schaden wird, werde ich es denke ich mal ausprobieren.

    Ich werde dann berichten, ob das Zeug sinnvoll ist, und was bringt, oder ob es nur ein gesundes Leckerlie ist. In dem Fall würde ich halt wieder auf das gute alte Kokosöl zurück greifen. Das ist ja keine schlechte Alternative :)

  • Also laut Verbraucherzentrale ist es erlaubt, Zistrose in Nahrungsergänzungsmitteln (für Menschen) zu nutzen, nicht aber als Tee oder Nahrungsmitteln, da eben Novel-Food. Dass man da 12k€ Strafe aufbrummt, ist mal wieder so ein lächerlicher Move der deutschen Gesetzgebung, wo keiner mehr durchblickt und auch die Verbraucherzentrale sagt, dass das für Händler und Verbraucher nicht rechtlich sicher sei.


    Wie dem auch sei, ich hab jetzt das Frontline aus der Apotheke, aber das "neuartigere" davon, das mit Permethrin (zusätzlich zum Fipronil). Ich hoffe, der kleine verträgt das. Da kann ich mir wenigstens um die Wirkung auf das Krabbelzeugs (und auch Flugzeugs) sicher sein und erforscht wird und wurde es auch seit Jahrzehnten :) Fipronil wird auch für Katzen angeboten - Permethrin hingegen (und das steht auch beim Frontline dabei) darf nicht in Kontakt zu Katzen kommen, da sehr giftig.

  • sicher sein und erforscht wird und wurde es auch seit Jahrzehnten

    Ja, aber naturheilkundliche Präperate werden z.T. schon seit Jahrhunderten genutz und sind somit m.M.n. auch mehr als erprobt.

    Ich selbst nutzte sowohl für den Hund als auch für die Familienmitglieder gerne naturheilkundliche Präperate, i.d.R. mit gutem

    Erfolg.


    Aber wie merhfach schon gesagt, jeder wie er mag.

  • Ist aber ein Unterschied, ob man einfach nur ein „Pflänzchen“ füttert oder Chemie auf den Hund kippt - bei Ersterem könnt die Pflanze auch unerprobt sein, so lange sie nicht giftig ist, bei zweiterem verlange ich auf jeden Fall eine Langzeiterprobung, dass da auch nach 10 Jahren Anwendung nix passiert, weißt wie ich meine? :)

  • Danke @Ellionore und Micha369


    Unsere Anwälte sehen gute Chancen, dass das Ganze zumindest nicht in einer Vorstrafe endet und der Geldbetrag sich noch verringert. Für mich ist aber vor allem wichtig, dass wir nicht alle zwei Jahre vor Gericht gezerrt werden und einfach mal - wie unser Anwalt das formuliert - dem Gewerbeaufsichtsamt mal einer auf die Füße tritt. Das ist ja schon das 3. Mal, dass wir uns wegen irgendwelcher Formulierungen vor Gericht verantworten müssen. Während alle anderen lustig schreiben, dass Cistrose gegen Zecken wirkt, werden wir dafür bestraft und alle anderen nicht. Ich habe die Dame vom Gewerbeaufsichtsamt auch schon gefragt, ob sie Aktien bei unserer Konkurrenz hat, dass man denen einen Wettbewerbsvorteil gewährt, der uns zum Nachteil gereicht.


    Aber egal - ich lebe nicht vom Kräuterparadies. Mein Mann und unsere Steuerberaterin bezeichnen meine Arbeit eher als "Hobby, das wenigstens kein Geld kostet" ;)


    Aber Micha369 ich bevorzuge den Begriff "Kräuterfee" ;) Kräuterhexen sind doch eher die Bösen und ich möchte doch lieber eine gute Fee sein, statt der bösen Hexe :D

  • Daumen und Pfötchen sind auf jeden Fall gedrückt.

  • Verbena

    wusste ich ja nicht, dass Du eine Kräuferfee bist. Klar, bist Du dann natürlich die Fee. :)

    Ich dachte nur der erste akademische Grad dieser Studienrichtung wäre dann die Diplom-Kräuterhexe. Würde mich dann vermutlich auch ein wenig so fühlen, so als Mischer von Gifttinkturen. =O


    :)

  • nur das so manches Medikament aus Pflanzen hergestellt wird. :D

    Und auch wenn ich eher der Schulmedizin angehöre sollte man eigentlich wissen, dass jedes Präparat Nebenwirkungen hervorrufen kann.

    Und zum Langzeitfolgen/ Wiekungen joa die Firmen übernehmen komischerweise ungern die Haftung. Bestes Beispiel die Covid Impfstoffe.

    Ach ja wann wurde noch mal Glyphosat verboten?

    Beides hat seinen Sinn, aber man sollte immer wissen, was man seinem Hund verabreicht.

  • ach so als Harzfan finde ich Kräuterhexen natürlich besser als Feen. :D

  • Verbena

    wusste ich ja nicht, dass Du eine Kräuferfee bist. Klar, bist Du dann natürlich die Fee. :)

    Ich dachte nur der erste akademische Grad dieser Studienrichtung wäre dann die Diplom-Kräuterhexe. Würde mich dann vermutlich auch ein wenig so fühlen, so als Mischer von Gifttinkturen. =O


    :)

    Naja, als Giftmischerin müsste ich Pharmazie studiert haben, denn die wirklich giftigen Kräutlein sind apothekenpflichtig und die dürfte ich auch als Tierheilpraktikerin nicht verwenden oder mit anderen Kräutern mischen. Zauberkessel verwende ich auch nicht ... auch keine Spinnenbeine oder Krötenaugen und ich murmle auch keine Beschwörungsformeln oder Zaubersprüche à la Harry Potter, wenn ich die Kräuter für unsere Kunden mische. :D


    Also gibt es bei uns auch keine Liebestränke, kein Belegen mit Flüchen und auch keinen Woodoo-Zauber mit Wachspüppchen ;) - nur profane Kräutermischungen und mein Diplom kommt auch nicht von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, sondern von der Industrie- und Handelskammer Oldenburg und heißt "Sachkundenachweis für den Verkauf von frei verkäuflichen Arzneimitteln" ... obwohl ich schon gerne mal den Zauberstab schwingen und dazu "Wingardium Leviosa!" rufen ... das würde mir eine Menge Lauferei ersparen, wenn die Tüten mit den Kräutern alle zu mir geschwebt kämen ... aber das lernt man auch in der Tierheilpraktiker-Ausbildung nicht :(

  • Luna Ich danke auch Dir von Herzen.


    Das Problem liegt leider eher darin, dass die nicht wollen, dass ich zeige, was ich draufhabe, denn deren Meinung ist, dass ich Futtermittel und keine Heilmittel verkaufen soll und Futtermittel machen satt und schmecken lecker und mehr darf man davon nicht erwarten. Etwaige Bezüge zur Verbesserung des Wohlbefindens sind da nicht erwünscht.


    Und da komme ich dann wieder zu Holgers Beitrag, denn alles was wirkt, hat auch Nebenwirkungen - ob erwünschte oder unerwünschte, hängt vom Kraut und seiner Dosierung ab. Aber wenn mir das Gewerbeaufsichtsamt vorschreibt, dass ich beispielsweise die Kamille nur als Futtermittel verkaufen darf, das satt macht und lecker schmeckt, dann darf ich auch nicht darauf hinweisen, dass eine Überdosierung ungesund ist, denn damit würde ich wieder eine gesundheitsbezogene Wirkung ansprechen und das darf ich nicht. Zumindest nicht laut Fernhandelsgesetz - was ich im Rahmen einer Behandlung mache, ist wieder anders geregelt.


    Aber theoretisch darf ich auch nur dann beraten, wenn ich auch behandle - ich dürfte also theoretisch noch nicht mal gute Tipps an Euch weitergeben, weil ich damit berate, ohne den Patienten gesehen zu haben.


    Das mag auf einer Seite sicher Sinn machen, weil manche THPs ja soweit gehen, Ferndiagnosen zu stellen, die sie erpendeln oder auf sonst eine fragwürdige Art erahnen (wobei ich viele Jahre Mitglied im radiästhetischen Verein beider Basel war und sehr aktiv pendelte - aber eben keine Diagnosen, sondern eher Erdfelder) und das finde ich sehr gefährlich.


    Aber wenn ich eine Diagnose vom Tierarzt habe und es einen bewährten Weg der alternativen Heilkunde gibt (also sich Kräuter zur Verbesserung des Wohlbefindens bewährten), dann sollte ein Tierheilpraktiker seine Beratung anbieten dürfen und das gerade, um zu verhindern, dass der Tierbesitzer Kräuterexperimente macht, die dem Tier sogar schaden könnten.


    Aber gerade das ist der Vorwurf gegen mich: Ich erzähle den Tierbesitzern, welche Wirkung Krauter haben können - aber auch welche Risiken sie bergen und dass die Dosierung über gesund oder ungesund entscheidet. Nur darf ich weder das Wort gesund, noch das Wort ungesund gebrauchen, wenn es nach dem Gewerbeaufsichtsamt geht.


    In deren Augen bin ich ein esoterischer Scharlatan, der sich die Taschen mit dem Geld verzweifelter Tierbesitzer vollmacht, indem er ihnen Kräutermischungen verkauft, an die sie Hoffnung knüpfen, die ich schüre.


    Dabei sind mir zwei Dinge besonders wichtig: Das Wohlbefinden des Tieres und die Zufriedenheit des Kunden. Genau darum bin ich ehrlich, verspreche keine Wunder und habe mir auch schon die Frage stellen lassen müssen: "Wollen Sie mir jetzt Kräuter verkaufen oder wollen Sie sie mir eher ausreden?"


    Immer wieder werde ich von Tierärzten angefragt, ob sie Produkte von uns vertreiben könnten - aber unsere Marge ist so gering, dass ich kaum was verdienen würde und der Tierarzt fast nichts. Trotzdem empfehlen uns Tierärzte und unser Pferdetierarzt schickte mir schon häufiger seine hoffnungslosen Fälle, weil wir zusammen schon kleine Wunder vollbringen konnten - die aber ohne Tierarzt nicht funktioniert hätten.


    Ich möchte meine Preise auch nicht anheben, um einen bessreen Gewinn zu erzielen, weil ich es nicht richtig fände, dass Gesundheit eine Frage des Geldes ist - ich möchte auch die Rentnerin mit dem kleinen Budget nicht als Kunde verlieren und freue mich, wenn ich helfen kann, ohne dass die Tierbesitzer danach nur noch Knäckebrot essen können.


    Natürlich ärgere ich mich auch, wenn die Leute mir erzählen, dass sie schon 2000 € an den Tierarzt überwiesen haben und der nicht helfen konnte, aber ich soll es jetzt für 9,90 € richten ... ist die Arbeit des Tierarztes mehr wert, auch wenn sie nicht zum Erfolg führt?


    Aber es war nie meine Intention, mit der Tierheilpraxisoder dem Kräutershop reich zu werden. Ich will nur nicht zwingend drauflegen. Aber so wie es ist, würde es passen ... wenn man uns nicht ständig neue Auflagen und Strafen aufbrummen würde.


    Ein Beispiel: Ich soll nachweisen, dass ich eine Mischmaschine habe, weil nur die sich so einstellen lässt, dass die Mischung homogen wird. Eine Mischung, die unterschiedlich schwere und große Teilchen enthält, entmischt sich spätestens beim Transport wieder und die kleinen, schweren Teilen fallen nach unten. Das wäre kein Problem, denn am Ende profitiert das Tier von der Kur - ob es an einem Tag 10 g Brennnesseln zu sich nahm und am zweiten nur 8 g spielt keine Rolle, sondern wichtig ist nur, dass es nach drei Wochen 200 g bekommen hat.


    Trotzdem traten wir den Beweis an, dass wir durchaus weitgehend homogen mischen und schickten Mischungen zur Prüfung zur LUFA - welche die Homogenität bestätigte.


    Aber das LAVES verlangt eine Mischmaschine. Das Problem ist nur, dass ich für jeden Kunden, der eine Mischung bestellt, die Mischung mische - ich mische keine 10 kg, sondern genau die 400 g, die der Kunde bestellt hat. Kaufe ich nun eine Mischmaschine, muss ich mindestens 10 kg herstellen, denn unter dem tut es so eine Maschine nicht. Das widerspricht aber meiner Intention, jedem Kunden zu garantieren, dass er genau die Mengen der Rezeptur in seiner Mischung erhält und nicht einen 400 g-Teil einer 10-kg-Mischung.


    Was macht man also? Man kauft halt so eine Maschine, macht aber weiter wie bisher und lässt die tolle Maschine halt ungenutzt verstauben, weil sie nichts anderes, als ein Alibikauf war, der einem aufgezwungen wird. Man wird an großen Futtermittelherstellern gemessen, die täglich Tonnen produzieren, aber man stellt lediglich Kilos her und hat auch nicht annähernd den Umsatz, den die Hersteller haben, mit denen man sich von der Behörde auf eine Stufe der Reglementierung stellen lassen muss.


    Das ist ermüdend und aus meiner Sicht auch Willkür eines Staatsapparates, der eigentlich froh wäre, wenn die ganzen Kräuter apothekenpflichtig würden und es keine Tierheilpraktiker oder Heilpraktiker mehr gäbe, die alternative Wege gehen, die der Pharmaindustrie ein Dorn im Auge sind.


    Aber es bringt auch nichts, sich wehren zu wollen, denn dann landet man erst recht im Fokus der Behörden und wird noch öfter und noch strenger kontrolliert und muss noch vorsichtiger sein, was man schreibt oder was man verkauft.


    Mir wurde übrigens auch verboten CBD-Öl für Tiere zu verkaufen, obwohl es längst ein EU-Urteil gibt, das ganz klar aussagt, dass CBD kein Rauschmittel ist und als Futtermittel zugelassen ist. Das Gleiche mit der Schwefelblüte - sie ist nach der Futtermittelverordnung ein Futtermittel, aber uns wurde untersagt, Schwefelblüte zu verkaufen. Meine vorsichtige Rückfrage, warum das so angeordnet wurde, ergab die Antwort: "Weil das so ist und ich das sage!"


    Ich habe dann einen Text online gestellt, in dem ich dsolche Entscheide des Gewerbeaufsichtsamtes in Frage stellte und daraufhin wurden wir monatlich mit Strafen von 500 € belegt. Mal war es eine Formulierung, mal eine Salbe, deren Name auf ein Symptom verweist, mal ein Pflegeöl, das nicht gegen Parasiten wirken darf.


    Auf meine Nachfrage, ob ich mich auf weitere Strafen einstellen muss, kam nur die Antwort: "Ich kann Ihnen nicht verbieten, gegen uns Artikel zu schreiben, aber ich kann ihnen nahe legen, ihn aus dem Netz zu nehmen, wenn sie vermeiden wollen, dass wir nach weiteren Vergehen suchen."


    Also nahmen wir den Artikel raus, um unsere Ruhe zu haben. Man darf seine Meinung äußern ... eigentlich, aber Kritik kann eben trotzdem unterbunden werden.


    Ich habe darum oft daran gedacht, einfach aufzugeben, um meine Ruhe zu haben, aber die Kräuter sind eben auch eine Herzensangelegenheit und der Shop mein geistiges Baby und es gibt so viele Kunden, die hinter mir stehen und sogar anboten, als Zeuge vor Gericht zu erscheinen, um für mich auszusagen, dass ich den Weg weitergehe - auch wenn er manchmal arg holprig ist.


    Klar wäre der Job an einer Paracelsusschule als Lehrerin zu arbeiten, weniger aufreibend und vielleicht gewinnbringender. Wahrscheinlich wäre auch das Angebot meines Verlages, wieder Bücher zu schreiben, entspannender für mich, wenngleich nicht sehr gewinnbringend.


    Aber es gäbe Alternativen, die mir angeboten wurden und über die ich hin und wieder nachdenke ... aber ich liebe den Austausch mit meinen Kunden und würde das Kräutermischen ungern missen wollen, denn es erlaubt mir, kreativ zu sein, ohne dass eine Lektorin bestimmt, wie viel Text ins Buch darf oder eine Schulleitung vorgibt, was ich den Schülern beibringen darf.


    Gut - ich werde von den Behörden reglementiert, aber irgendeinem König muss man sich immer beugen ... oder?

  • Liebe Bine, ich weiß jetzt gar nicht, ob ich dir ein Herzchen schicken soll oder ein "Danke" oder einen Tränchen-Smiley.

    Du machst einen tollen Job und ich bewundere dich für deine Stärke.