Hüten vs. Kontrollieren von Hunden

  • HSH hat in einem anderen Thread gesagt:


    "Das hüten liegt beim DSH allerdings deutlich weniger in den Genen als zB. bei den Boders&Co. Von daher würde ich mal sehr genau hinschauen ob es tatsächlich "hüten" ist, oder nicht eher Kontrollverhalten. Gerade Letzteres ist weniger eine Aufgabe, als Streß für den Hund."


    und einige gaben ihm dafür likes.

    Da bemerkte ich, dass ich da noch ziemliche Defizite im Verständnis habe.

    Deshalb hier jetzt die Frage, auch wenn ich mich damit evtl. zum Löffel mache:


    Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, was "Hüten" bei Hunden eigentlich genau ist.


    Also klar, wenn man was hütet, z.B. seine Kinder, dann passt man auf, dass denen nichts passiert, schützt sie vor Gefahren.


    Ist das beim Hütehund auch so? Man sagt immer, ein Border Collie braucht etwas zum Hüten damit er zufrieden ist. Wenn er nichts hat dann könnte es sein, dass er seinen Zweibeiner hütet. Was bedeutet das denn in diesem Fall?

    Also wenn mein Kumpel mich besucht und sich zu mir an den Tisch setzt dann würde der Hütehund den Kumpel anknurren oder gar angehen? oder wie?


    Und was ist Kontrollieren? im Hunde-Kontext?


    z.B. wenn Witus pennt und ich sitze am Tisch dann pennt er fest. Stehe ich auf dann guckt er. Gehe ich in einen Raum wo er mich nicht sieht dann kommt er dort auch hin. Man hat manchmal das Gefühl, dass der mich immer im Auge hat.

    Ist das Kontrollieren?


    Oder meinst Du mit "Kontrollieren", dass der Hund versucht, mein Handeln zu beeinflussen? Wenn er versucht mich zu überreden, doch mal etwas zu spielen mit ihm?


    Kann evtl. jemand mal sagen was der Unterschied zwischen Hüten und Kontrolle ist?


    Danke für die Nachhilfe!

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Ich find die Fragestellung super.

    Denn auch ich habe mir im anderen Faden die Frage gestellt, ob hüten nicht immer zwangsläufig auch kontrollieren bedeutet, denn es geht ja darum, die Herde "unter Kontrolle" zu behalten.


    Wobei ich da schon differenzieren würde: im Haus, der vertrauten Umgebung, sollte der Hund nicht immer in diesen Hüte-/Kontrollmodus fallen. Also mir ist es schon wichtig, dass ich auch mal den Raum verlassen kann ohne dass der Hund immer und immer und immer hinterherdackelt. Das wird auch langsam besser je älter er wird.


    Draußen hingegen ist es schwierig.

    Vor allem, wenn die Kinder dabei sind und z.B. voraus laufen. Da entziehen sie sich seiner Kontrolle, entfernen sich von der Herde/dem Rudel/was auch immer und das verursacht dem Hundekind dann schon Stress. Läuft er frei umrundet er und versucht uns so wieder "zusammenzutreiben" (find ich auch megafaszinierend, dass der einfach weiß wie das geht, ohne dass er sich das jemals bei irgendwem abschauen konnte. Total krass, was für Informationen in den Genen gespeichert sind!). Ist er an der Leine macht er ziemlich Rabatz und will hinterher. Ich vermittle ihm dann, dass das jetzt nicht seine Aufgabe ist sondern meine, dass ich die Kontrolle habe, das hilft sein Verhalten zu ändern, aber - diese Frage kam in einem dritten Faden mal auf - nimmt ihm das dann den Stress? Oder verursacht es noch mehr Stress?

  • Finde ich auch sehr interessant! Nika macht es genau wie Kobold, ausser an der Leine- da ist Ruhe. Sie ist ja aber auch älter. Immer im Kreis um die Familie rum. Sie wirkt dabei aber nicht gestresst. Aber das kann ich natürlich auch falsch interpretieren. Entfernt sich ein Kind weiter weg, geht sie immer mit dem Kind mit.

  • Ich habe mir beim Lesen des Titels genau die gleichen Fragen gestellt wie Ihr und auch in Tulas Faden überlegte ich genau wie Micha, ob am Ende das Hüten und das Kontrollieren nicht auf die gleiche Aktion hinauslaufen, nämlich alle, die zum Rudel gehören zusammen zu halten, damit sich keiner zu weit entfernt und so in Gefahr gerät, verloren zu gehen.


    Anka hat beispielsweise mal ein Kleinkind von zwei Jahren an der Kapuze seines Anoraks wieder ins Haus zurück gezogen, als das unbemerkt durch die Tür entwischen wollte. Die Mutter fand das gut und war froh, dass Anka das Kind "gehütet" hatte. Oder hat der Hund eben doch kontrolliert, dass keiner unerlaubt das Haus verlässt?


    Und wann beginnt Stress? Gerät ein Hund, der sich eine Aufgabe sucht und sie zu erfüllen bemüht ist, tatsächlich mehr in Stress, als der Border Collie, der an der Schafherde arbeitet und immer wach sein muss, damit ihm kein Schäfchen verloren geht?


    Vor allem aber ist der Schäferhund, wie das sein Name bereits sagt, ein Hund, der den Schäfer unterstützt, indem er die Herde zusammenhält. Ich hatte dazu mal einen Bericht gesehen, in dem der Unterschied zwischen der Arbeit des Schäferhundes und des Borders in etwa so beschrieben wurde, dass der Schäferhund hütet (arbeitet aber vorwiegend auf das Kommando des Schäfers) und der Border treibt (arbeitet dabei weitgehend selbstständig). Das Umkreisen der Herde, des Rudels oder eben der Familie ist demzufolge genetisch bedingt und für den Schäferhund die Aufgabe, für die er einst gezüchtet wurde. Oder liege ich da falsch? Chias Züchter sind übrigens auch Schäfer und die Hunde arbeiten alle an den Schafen. Sie hütet wirklich alles, wenn man das nicht unterbindet.


    Wobei - und damit kommt die nächste Frage auf - ist es jagen, wenn ein Schäferhund hinter einem Tier herrennt oder verhält es sich wie bei Chia und Bene, die beispielsweise immer mal wieder die Katzen in den Stutenstall zurückscheuchen, aber die Verfolgung auch sofort aufgeben, wenn die Katze in die gewünschte Richtung rennt? Sie rennen nicht mit der Absicht hinterher, die Katze umzubringen, sondern wollen nur, dass sie nicht abhaut. Für die Katze wird es im ersten Schritt keinen Unterschied machen, denn die rennt, ob die Absicht des Hundes eine ungute oder eine gute ist.


    Meine Hunde hüten oder kontrollieren also ständig, wenn man sie nicht bremst ... aber verbiete ich ihnen damit nicht auch ihre genetisch vorgesehene Aufgabe oder bewahre ich sie wirklich nur vor Stress?


    Abgesehen davon ist Stress ein negativ belegtes Wort, obwohl es im Grundsatz etwas Positives bewirkt, denn Stress entsteht, damit dem Lebewesen genügend Energie zur Verfügung steht - der Ursprung dafür war die Evolution, denn nur wer genügend Energie hatte um schnell genug zu flüchten oder lange genug zu kämpfen, um Sieger zu werden, konnte überleben.


    Genau darum meldet das Auge eine entdeckte Gefahr ans Gehirn und das reagiert und schüttet Stresshormone aus. Die sorgen nun dafür, dass beispielsweise ACTH und Adrenalin den Körper fluten und alle überschüssige Energie in die Muskelarbeit fließt. So puscht Stress erst mal die Leistungsfähigkeit und sorgt für die nötige Energie. Das ist eigentlich gut - solange die Energie verbraucht wird.


    Aber wenn Stress durch Angst entsteht (Gewitter, Feuerwerk) und der Hund flüchten möchte, das Gehirn reagiert und Stresshormone ausschüttet, aber der Hund nicht flüchtet, sondern in einer Ecke liegt und sich versteckt, dann kann dieser Stress auf Dauer krank machen, weil der Körper ständig auf Hochleistung gefahren wird, aber die Energie keinen Kanal findet, wo sie sich verbraucht. Die Stresshormone beeinflussen dann das Cortisolund damit auch die Arbeit der Bauchspeicheldrüse und schlussendlich auch weiterer Organe, wie das Herz (darum erzeugt unguter Stress auch Krankheiten wie den Herzinfarkt).


    Stress ist eigentlich also nichts Ungutes, wenn die dadurch zur Verfügung gestellte Energie sich abbauen kann - und daraus resultiert dann auch meine Überlegung, ob es nicht besser ist, dem Hund den Energieabbau zu erlauben, anstatt ihn zur Ruhe zu zwingen?


    Natürlich wäre es grundverkehrt, einem Hund zu erlauben das Rudel zu hüten, sodass kein Hund mehr frei ist, seinen Weg zu bestimmen, weil der Hüter das unmöglich macht und alle reglementiert. Das ist dann schon nah an der Grenze zum Mobbing.


    Also lenkt man das Hüten in eine andere Richtung oder bietet dem Hund eine andere Aufgabe an. Dafür braucht er auch mehr Energie und ist - aber im positiven Sinn - auch erst mal gestresst, aber solange die Energie verbraucht wird, macht sie den Hund nicht krank.


    Um aber auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, würde ich den Unterschied zwischen Kontrollieren und Hüten nur darin sehen, dass das Kontrollieren so selbstständig geschieht, dass es eine konsequente Erziehung erfordert, es zu unterbinden, weil es ein vom Menschen unerwünschtes Verhalten ist. Das Hüten hingegen ist vom Menschen erwünscht und wird positiv verstärkt. Die Richtung ist also erst mal die Gleiche, aber für den Hund wird das Kontrollieren zum negativen Stress, weil es vom Menschen unerwünscht ist und der Hund damit auch keine Unterstützung vom Menschen erhält - im Gegenteil: Er wird dafür getadelt und fühlt sich unwohl. Fürs Hüten gibt es Lob, Unterstützung vom Menschen und im Endeffekt für den Hund das glückliche Gefühl, alles richtig gemacht zu haben - und dieser will to please zeichnet den Schäferhund ja schlussendlich aus.

  • Moinsen!


    ,,Hüten" im Sinne eines Hütehundes,ist eine veränderte Form der Jagd.
    Je nach Rasse,sind verschiedene Sequenzen besonders herausgezüchtet,also hervorgehoben.
    Andere,zum Teil komplett weg.

    Zum Beispiel,die Endsequenz,nämlich das Töten.


    Das bedeutet aber nicht,dass ein Hütehund nicht die Gans vor seiner Nase fressen würde.
    Zumindest,nicht unbedingt.
    Es ist aber unerwünscht,dass er es tut,wenn sie gehütet werden soll.



    Das ,,Behüten",im menschlichen Sinne,also beschützen,Gefahren abwehren,oder melden,übernehmen die Herdenschutzhunde.

    Ein entsprechend ganz anderer Hundetypus.



    Während der Hüter dem Schäfer Folge zu leisten hat,hat der Herdenschutzhund eigene Entscheidungen zu treffen,die meiste Zeit des Tages.


    Der Hütehund geht mit dem Schäfer wieder weg von der Herde,wenn die Arbeit getan ist,der HSH,nicht.


    Vorm Hütehund sollen die Tiere Respekt haben und weichen,der HSH,soll ein Teil der Herde sein.


    Je nach Hütehund,Art der ,,Vieh"haltung,sowie der zu hütenden Tierart,
    mussten zum Teil auch die Hüter fähig sein selbst zu entscheiden,intelligenten Ungehorsam zu zeigen,oder zu bewachen.

    So braucht ein Border Collie an den halbwilden Schafen,deutlich mehr Feingefühl,als der Aussie bei den Rindern.


    Da Schäfer nicht immer genügend Geld für zig Hunde gehabt haben,mussten Viele,als Allrounder dienen.

    Das verlieh Vielen noch weitere Fähigkeiten.

    So hat der Samojede nicht nur die Rentiere gehütet,sondern auch bei der Jagd geholfen und danach,den Schlitten gezogen.

    Oder der Cattle Dog,noch nebenbei den Einbrecher verjagt und den Stall mal von den Ratten befreit.


    Im Groben,so wie ich das Kenne,unterscheidet man in folgenden Kategorien,ich nehme gerade mal die HSH raus:


    Koppelgebrauchshunde:


    Das Typische was so rumläuft: Border Collie,Australian Shepherd,Sheltie,Collie,Beardie,Welsh Corgi,Blue Heeler,etc. .


    Aber auch die in diesen Breitengraden seltenen, Kelpies.


    Hauptaufgabe: Schafe,Rinder,etc.,für den Farmer einzuholen,zum Schlachten,Scheren und Ähnlichem.
    Einzelne Tiere,oder kleine Gruppen raustreiben,für Verkauf,oder bei Krankheit.



    Herdengebrauchshunde:


    Dazu zählt im Übrigen der Deutsche Schäfer und das kann man bei Manchen noch sehr gut sehen 😁

    Und natürlich die ursprünglichen Hütehundhundschläge Deutschlands,aus unter Anderem Denen,der Deutsche Schäfer entstanden ist,wenn ich korrekt entsinne.
    Heute unter dem Namen ,,Altdeutsche Hütehunde",zusammengefasst.

    Die einzelnen Schläge(Sie gelten nicht als Rassen,und auch zusammen nicht als Rasse),wären:


    Die Gelbbacke,


    der Schafpudel(wie meine Pflegline Bounty),


    der Altdeutsche Tiger,


    der Harzer Fuchs,


    der Süddeutsche Schwarze,


    der Schwarzwälder Kuhhund,


    der Strobel

    und die Mitteldeutschen Füchse.


    Sie entstammen noch der Zeit,wo Wanderschäferei noch typisch,für Deutschland gewesen ist.


    Sie können in jedem Wurf fallen und dürfen untereinander verpaart werden,wenn ich es richtig im Kopf habe.


    Dieser Typus Hund,sollte während man von Weide zur Weide zog, den Schäfer unterstützen,so,dass die Schafe gerade bleiben.Sie antreiben und aufpassen,dass sie Nachbars Gemüsebeet nicht anknabern.^^
    Auf den Wegen,wie auch bei Pausen.

    Sie sollten aber auch die Herde,den Herrn und das Hab und Gut schützen,Welches man bei den Wanderungen dabei hatte.

    Deswegen sind diese Hunde meist schärfer,als viele Koppler.


    Besonders typisch,ist für sie das Furchelaufen.

    Also eine Grenze,immer und immer wieder abzulaufen und aufzupassen,dass kein Tier ausbüchst.

    Sie gehören zudem zu den Hunden,die auch ein bestimmtes Packen einsetzen dürfen und sollen,bei den Tieren,wenn die Situation es erfordert.
    In dem Falle,im Nacken,in die Rippen,oder an den Keulen,ohne die Tiere zu verletzen.


    Das sieht man bei manchen Schäfis heute auch noch.
    Also Beides.


    Ich entsinne mich eines Züchters,der Deutsche Schäferhunde auch noch nach Herdengebrauchstüchtigkeit züchtete und sie auch an Schafen einsetzte.
    Wohl nicht nur,aber eben auch.
    Weiß leider nicht mehr,wer das war.



    Treibhunde:


    Unter Anderem,Rottweiler und die Sennenhunde.
    Sollten ausgewählte Tiere zum Schlachter zum Beispiel,hintreiben.
    Über die Gruppe weiß ich am wenigsten.Habe da schon leider sehr viel vergessen.

    Bin aber der Meinung,dass es eine einzelne Gruppe war.Sorry,falls ich da was verwechselt habe 🤐




    Also ja,Hüten ist auch definitiv Kontrolle,die in einer besonderen Art gezeigt werden kann.
    Vor Allem ist es die gewünschte und vom Schäfer dirigierte,Art.



    Aber auch ein Husky kann kontrollieren,oder der Malteser.Muttis Mops,oder Mister Vizsla 😉


    Die Arten der Kontrolle,sind unterschiedlich.

    Das kann ein Bestimmen über Plätze sein,Wege,andere Resourcen,das Alleinebleiben, usw. .

    Hunde können das unterschiedlich zeigen.


    Was man oft sieht:

    Hund will nach rechts/links und plumpst einfach hin.

    Fraule/Herrle gibt nach und schon hat der Hund bestimmt,wo es lang geht.

    Ist keine Tragik,kann aber ausarten-So,dass man praktisch nur noch geht,wo der Hund will.


    Duut ist zum Beispiel einfach weitergelaufen und wenn er sah,dass ich z.B.100m zurück,stehen geblieben bin,legte er sich seelenruhig hin.
    Genauso,wenn ich ausser Sichtweite war.

    Ich habe es mal mit ihm satte,fast 3 h durchgezogen.
    Er hat nicht mal mit einem Ohr gezuckt.
    (Ich war hinter einer Mauer versteckt und er sah nicht wo ich lang bin.Ich war 50 Meter entfernt.)


    Also wenn ich keine Geduld hätte,hätte sie mir dieses Mistelviech beigebracht 😐😅


    Heute dreht er sofort ab und achtet auf mich.
    Aber das war ein Stück Arbeit 😂


    Ich habe auch schon aber oft von Hunden gelesen und Manche auch selbst gesehen,die Dinge zeigten,die eigentlich nicht rassetypisch sind.


    So war mein Collie der absolute Furchenläufer,Durchsetzungsvermögen für Zehn und an ihm kam Nichts vorbei,was nicht dazugehörte.

    Als Koppler eher nicht ganz typisch,bis auf das Wachen,das war typisch für diese Rasse und ist es immer noch,wenn auch nicht in einem Maße,wie beim DSH.

    Er hätte sich wohl prima als Hütehund gemacht.


    Das ist noch so das,was ich im Kopf habe.



    Hoffe,ich konnte ein kleines Wenig zum Aufklären beitragen.


    Grüsse von der Nichtschäferin und ihrem Koppelgebrauchshund 😁

  • Also ich kann für unsere Schäfis in der Wohnung/dem Haus sagen, dass die uns nie „gestalked“ haben, also uns selten bis nie permanent an den Fersen klebten oder checkten, wo wir uns aufhalten. Ging eine Tür auf - das Geräusch kannten sie - standen sie aber sofort parat und gingen mit raus. Also diesen permanenten Drang, uns zusammen zu halten, gab es zuhause nicht. Waren wir draußen, dann Jaein. War ein Teil hingegen im Haus und ein Teil im Garten, so war der Hund immer mit im Garten gelegen. Nicht gestresst, nicht permanent auf „hab acht“, aber er hatte uns von weitem im Auge bzw. Im Ohr (denn oft genug wurde in der Sonne gedöst während man draußen war und entweder im Garten gespielt oder Arbeit erledigt hatte), während er nicht darauf achtete, was im Haus abging - außer die Klingel ging los, dann war er sofort wieder drinne, an der Haustür. Was sie alle gemein haben: beim Gassi darf auf keinen Fall jemand zu weit weg gehen und entfernt sich eine Einzelperson aus dem Kreise der Restmasse, so musste diese Einzelperson wieder zu den anderen zurück (an der Leine meist durch starkes Ziehen erkennbar, bellen, etc).


    Kann man jetzt reininterpretieren was man will bzgl Kontrolle. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man einem „Hüte“hund vermitteln können sollte, dass er nun nicht hüten muss, wenn dieser sichtlich gestresst und verzweifelt versucht, seine Herde zusammen zu halten. Und auch sollte der Hund die Erfahrung machen, dass es im Haus immer sicher ist und er da keinem ständig oder gar permanent nachlaufen muss. Denn im Endeffekt soll er nur die „helfende Hand“ des Aufpassers sein und nicht der Aufpasser selbst, der alles unter Kontrolle haben muss. So Hunde habe ich auch schon erlebt (nicht bei uns zuhause und keine Schäfis o.ä.), denen war das verzerrte Stressgesicht richtig anzusehen.

  • Natürlich ist hüten auch eine Form von Kontrollverhalten. ;) Aber wenn der Hund die eigene Familie "hütet" muß man sich, zumindest meiner Meinung, nach fragen (lassen dürfen) was da falsch läuft. Die artübergreifende Sozialgemeinschaft Mensch+Hund wird ja auch gern als "Rudel" bezeichnet und nicht als "Herde". Warum wohl? :/

  • Der Baumwanderer

    Das ist ja echt interessant, danke.

    Askja ist mit anderen Hunden immer ein Fräulein Rottenmeier. Entfernt sich einer von der Truppe, bleibt zurück, wird er beim Wiederkehren abgedeckelt. Büxt sogar einer aus, geht sie hinterher, rempelt denjenigen an und treibt ihn zu uns zurück. Oft bleibt derjenige abrupt stehen und kommt mit ihr zurück.

    Überhaupt versucht sie alles, was dynamisch wird, einzunorden. Rennende Hunde, womöglich Vertreter kleinerer Hunderassen, gehen gar nicht.

    Welpen- und Junghundhalter gehen gerne mit uns, weil sie die Truppe zusammenhält, die Osels immer sehr an ihr kleben.


    Ich lasse sie, das Einverständnis der anderen vorausgesetzt, gewähren, zumal sie sich, wenn sie zu ruppig wird, gut runterfahren lässt.