Hunde im 21. Jahrhundert? Dürfen sie nicht mehr sie selbst sein?!

  • Ich schaue mittwochs immer Tierisch tierisch auf meinem Heimatsender und sonntags Tiere suchen ein Zuhause auf dem WDR (obwohl mir Simone Sombecki sowas von auf den Geist geht mit ihrem Teenygetue und ihren entsprechenden Klamotten - die Frau ist fast 50!!!; da war Claudia Ludwig ein anderes Kaliber) und da muss ich immer wieder fassungslos erkennen, wie sich das Bild vom Hund geändert hat in den letzten Jahrzehnten. Nachdem er in vielen Bereichen seine Funktion als Arbeitstier verloren hat, dominiert nun die als Sozialbegleiter; artegerecht ist das nicht. Da wurde letztens Mister Dude vorgestellt, der wohl eine Katze erwischt und erledigt hatte; und nun behördlicherseits als gefährlicher Hund eingestuft wurde und damit kaum noch vermittelbar ist.


    Da frage ich mich schon, ob die Leute noch normal sind. Ich bin auch ein Katzenfreund und mir tut jeder Todesfall Leid; aber das viele Hunde Katzen jagen und auch töten, wenn sie diese erwischen, ist doch nun nichts Neues seit 20 000 Jahren. Mein Großvater hatte als Jäger Jagdterrier, die haben keine fremde Katze im Hof geduldet und die meisten waren klug genug, das Grundstück weiträumig zu meiden. Wenn Hunde Menschen verletzten, dann ist es meist in Ordnung; sie "abzustempeln" in irgendwelchen Listen auf dem Amt; aber Hunde fürs Katzenjagen zu verurteilen, ist, als wolle man Menschen verbieten, ihren Beruf auszuüben, den sie gelernt haben.


    Ich glaube bei Christoph Jung Schwarzbuch Hund: Qualzucht, Hundehandel, Futterschwindel gelesen zu haben; dass Hofhunde früher bellen sollten, wenn ein Fremder kam; knurren, wenn der ohne Vorwarnung sich näherte und notfalls auch beißen, wenn es die Situation erforderlich machte. Für so ein Verhalten schickt man die Hunde heute zur Therapie, stuft sie als gefährlich ein, sperrt sie im Tierheim weg oder lässt sie gar einschläfern.

  • Hunde im 21. Jahrhundert dienen oft "nur" noch als Sozialpartner, Kindersatz und/oder modisches Accessoire.

    Sie dürfen nicht stören, nicht bellen und auch sonst möglichst nicht auffallen oder Zeit einfordern oder HUND SEIN.

    Ja, das scheint bei vielen Menschen leider tatsächlich so zu sein. :cursing:

  • das Problem ist, dass es einfach sehr viele Hunde gibt. Gerade auch in den Städten und natürlich müssen diese Hunde entsprechend sich verhalten! Und wenn sich nicht so viele Hundehalter arschig und asozial verhalten würden, wäre es auch entspannter.

    Es ist der pure Egoismus der es schwierig macht.

  • Traurig aber wahr. Es gibt immer mehr, die nur an sich denken und denen alles andere am A..... vorbeigeht.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass es in meiner Kinder- und Jugendzeit so ein Maß an Rücksichtslosigkeit und auch Aggressionspotential gegeben hat. Weder den Menschen, noch den Tieren gegenüber.

    Schlimm genug wenn man damit konfrontiert ist, da kann man sich aber dagegen wehren, ausweichen oder sich seinen Teil denken. Die Hunde haben diese Möglichkeit nicht und müssen jeden Unsinn mitmachen. Und dann ist es immer der „böse Hund“, wenn‘s dem armen Kerl mal reicht und er zu drohen und schnappen beginnt und schlimmstenfalls zubeißt, weil alles andere weder gesehen noch gehört wurde.

  • Es ist mittlerweile völliger Wahnsinn, was von Hunden erwartet wird und wofür es Auflagen geben kann. Da bin ich ganz bei dir. Ich hab manchmal das Gefühl, ein ganz normaler Tag ist schon fast Hochleistungssport für hündische Nerven.


    Das mit der Katze ist genau das, was mir aktuell etwas die Hunderunden vermiest. Mein Nachbar schafft es trotz Absprache nicht, seine Katze nicht im Treppenhaus rumlungern zu lassen. Er nennt es Freigang, dachte früher immer, der findet im Freien statt...gut, mein Fehler. Die greift uns an...draußen gehts, drinnen greift die an. Interessiert ihren Halter scheinbar nicht, muss ich halt aufpassen. Und leise zu sein hat der Hund auch im Treppenhaus. Kannst dir ja vorstellen wie das klappt. Ich hab so einen Bammel, dass ich mal nicht schnell genug bei der Katzenabwehr bin, dann hab ich die AKarte in Platin. Vor jeder Runde gehe ich also einmal das Treppenhaus ab und scheuch die raus, sollte ich die in irgendeiner Ecke im Keller übersehen haben und Frau Hund spannt sich an beim Verlassen der Wohnung, trage ich meinen Hund (27kg) vor die Tür :rolleyes: . Komme ich zurück, und die ist im Treppenhaus heißt es warten, bis einer die rauslässt, ich schaffe es nicht, die Tür aufzuschließen und Frau Hund sicher zu tragen. Traue Frau Hund nicht sie frei abzulegen wenn die aus dem Haus stürmt, will sie aber auch nicht etwas entfernt festmachen, kann sein, dass die Katze sie dann trotzdem angreift. Also sitzt ich bei Wind und Wetter vor dem Haus, kann manchmal etwas dauern, bis bei einem vier Partien Haus mal wer kommt, aber hey, zumindest reicht das WLan bis draußen, vielleicht sollte ich mir ein Dixi dazubestellen. Sobald mein Mann zu Hause ist, gehen wir nur noch zu zweit raus. Ganz ehrlich, wenn mich ein Hundehalter von vor 50 Jahren dabei sieht, fragt der mich doch, ob ich den Klebstoff noch schnüffel oder schon löffel. Aber das Gesetz ist auf seiner Seite, muss ich halt kreativ werden.


    Ich gebs ehrlich zu, manchmal kommt mir bei dem Wort "Rücksicht" schon das kalte <X . Aber was soll ich machen, könnte mich stundenlang aufregen, hab ich auch schon, besser wurde es nicht. Also lieber was für die Beinmuskulatur tun, habe da aktuell Schwachstellen erkannt.


    Ja, aus mir spricht was das angeht tiefe Resignation und Frust. Vielleicht sollte ich das Problem mal mit dem Hundetrainer besprechen, den ich nach Corona herbestellen werde um mittels Training sicherzustellen, dass Frau Hund sich im Falle eines Einbruchs in eine Box zurückzieht und am besten noch die Tür hinter sich schließt. Kann ja nicht angehen, dass der arme Einbrecher erschreckt oder gar verletzt wird, weil sie der Wuffel tatsächlich möglicherweise wie ein Hund benimmt.


    So Puls im dreistelligen Bereich, ich geh jetzt das Treppenhaus entkatzen, ein paar Aufwärmübungen für die Schultern und dann bin ich bereit zur frühen Mittagsrunde...vielleicht noch ein Löffelchen Kleber für auf den Weg.

  • Ach Tilli, du Arme. Lass dich mal drücken.


    Einen katzenfreien Weg euch Beiden. Was für eine bescheuerte Situation. Tröste dich, bald hat es hoffentlich ein Ende.


    Was macht denn das Angebot, wie lange dauert es denn noch? Gibt es schon Neues?

  • ja ein Hund in der Stadt braucht Nerven wie Stahlseile und das auch zu recht.

    Bellen in einem Mehrfamilienhaus ist ein no Go für mich. Hund über einen Spielplatz laufen lassen no go. Wie gesagt wenn ich in Göttingen bin ist nur die erste und die letzte Runde drin. Für alles andere packe ich den Hund ins Auto und fahre raus

  • Tilli Das ist wirklich richtig blöd. Hast du mal versucht, dich mit einer Wasserpistole zu "bewaffnen" und der Katze klarzumachen, dass für sie unangenehm ist, wenn sie nicht verschwindet?


    Ich hoffe auch für euch, dass euer Angebot angekommen wird und ihr bald umziehen könnt.


    Ich finde auch, dass sich das Bild des Hundes sehr gewandelt hat. Viele sehen in ihm ein lebendiges Plüschtier und sehen nicht die tatsächlichen Bedürfnisse.


    Dazu kommt das veränderte Bewusstsein durch tödliche Hundeangriffe. Da sind Hunde, die klar kommunizieren, plötzlich gefährlich-aggressive Hunde. Man will alles nur noch weichgespült haben.


    OT: Müssen sich 50jährige wie Omas anziehen? Ich finde nicht.

  • Cinja


    Da bin ich ganz deiner Meinung. Die Industrie wird immer schräger, Buggys und Tragetaschen für Hunde, Kleidung für jeden Anlass, Färben und Nägel lackieren, Diamantenhalsbänder, Restaurants für Hunde und, und, und. Alles, woran wir Menschen Freude haben wird 1:1 auf den Hund übertragen.


    Danke für diese OT-Frage und deine Meinung. Ich finde dieses Schubladisieren entsetzlich.

  • Und die Katze darf im Treppenhaus herumlungern? Das Treppenhaus ist doch nicht der Privatbereich der einen Mietpartei?! Wie wäre es, wenn du dir ein paar Mäuse anschaffts und ins Treppenhaus stellst....dann kannst du dich über die jagende Katze beschweren :P Sachen gibts....

    Einmal editiert, zuletzt von PlainDust1429 ()

  • Tilli so etwas geht gar nicht und das ist dann halt dieser pure Egoismus den ich meinte. Die Katze kann nichts tun, also hat jeder andere Rücksicht zu nehmen. Ich überlege gerade ob du nicht irgendetwas das Katzen verjagt mobil mitnehmen könntest.

    Fühlt euch gedrückt und hoffentlich klappte in Hessen.

  • Ich finde ja die Zeiten super wo Frau brav am Herd stand und ansonsten noch das Bier aus dem Kühlschrank zum Fernsehsessel gebracht hat. :D Sorry für OT. Ps Ironie

  • Es gibt doch solche Sprays, Antikatzenschreck. Keine Ahnung, ob die Katzensprays auch Auswirkungen auf Hunde haben.

    Solltem dem nicht so sein, wie wäre es Tilli , wenn du heimlich der Katze damit den Aufenhalt im Treppenhaus vermiest?

  • Ja, es leben wohl über 10 Millionen Hunde in Deutschland; Katzen wohl 15 Millionen. Im urbanen Raum ist das einfach zu viel, da müsste man schon ansetzen. Andererseits haben in Frankreich, wo es keine Meldepflicht gibt, etwa 30-40 % der Haushalte einen Hund, bei uns nur etwa 13,3 %. Dort scheint es ja insgesamt auch zu funktionieren; aber ich weiß über die Verhältnisse dort auch nichts.