Bald ist es so weit. Ein kleiner Schäferhundrüde zieht ein.

  • Waschbär


    Danke für Deinen Beitrag, obwohl ich nichts verstanden habe. Habe Deine Mühe jedoch geliket.


    Ich verstehe einfach die ganzen Abkürzungen nicht HD, ED klar, aber der Rest sind böhmische Dörfer für mich.


    Ich kann mir kaum noch vorstellen, dass man überhaupt noch einen Welpen findet, wenn man all diese Dinge beachten und ausschliessen will.

  • Ich verstehe einfach die ganzen Abkürzungen nicht HD, ED klar, aber der Rest sind böhmische Dörfer für mich.


    Ich kann mir kaum noch vorstellen, dass man überhaupt noch einen Welpen findet, wenn man all diese Dinge beachten und ausschliessen will.

    Neben HD und ED haben gerade größere Rassen (nicht nur der DSH) auch noch andere Baustellen. Zwei Erkrankungen, die es auch beim DSH gibt, haben teilweise zumindest anfangs ähnliche Symptome. Das sind die Degenerative Myelopathie (DM) und das Cauda equina-Syndrom (CES).


    Hier mal ein Link zur Degenerativen Myelopathie... Die Symptome unterscheiden sich von denen des CES dadurch dass die DM nicht schmerzhaft ist, während ein CES teilweise mit sehr starken Schmerzen einher geht. DM-Hunde sind meist die, die man manchmal mit diesen Rollwagen durch die Gegend laufen sieht. Betroffen sind beim DSH i.d.R. nur Hunde, die eine Mutation im SOD1-Gen von beiden Elternteilen vererbt bekommen haben (bei anderen Rassen, z.B. dem Berner Sennenhund, können auch Mutationen in anderen Genen noch eine Rolle spielen). Man sollte bei der Planung von Verpaarungen also vermeiden dass Welpen mit dem Genotyp DM/DM geboren werden können. Kennt man den Genotyp eines Zuchtpartners nicht, sollte der zweite Zuchtpartner immer den Genotyp N/N haben (d.h. von beiden Elternteilen das SOD1-Gen ohne entsprechende Mutation vererbt bekommen haben). Dann können maximal "Träger" (Genotyp N/DM) zur Welt kommen, bei denen kein erhöhtes Risiko besteht dass sie im Laufe ihres Lebens an DM erkranken.


    https://www.uni-giessen.de/fbz…/degenerative-myelopathie


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    Und hier ein etwas älterer Artikel aus der SV-Zeitung zum Thema der Lumbosakralen Übergangswirbel, die häufig eine Ursache für das Cauda equina-Syndrom sind. Quer durch alle Rassen haben Hunde mit einem Lumbosakralen Überganswirbel (LÜW) Typ 2 oder 3 ein fünffach erhöhtes Risiko an einem CES zu erkranken. Beim DSH ist dieses Risiko sogar siebenfach erhöht.


    https://www.schaeferhunde.de/f…itung_PLUS/02_15_LUEW.pdf


    Eine weitere Ursache für ein CES kann auch eine Osteochondrosis dissecans (OCD) am Kreuzbein sein. Einfach ausgedrückt bilden sich dann am Kreuzbein Knorpelschuppen, die auf die darunter liegende Bandscheibe fallen und diese dadurch schädigen, wodurch dann wiederum der Wirbelkanal verengt wird. Bei anderen Rassen ist OCD eher an den Ellenbogen oder der Schulter ein Problem, beim DSH hingegen ist OCD am Kreuzbein relevant.


    https://www.thieme.de/de/tierm…ostik-ocd-hund-132323.htm


    Zum Glück gibt es heute entlich, jahrzehntelanger Forschung sei Dank, validierte Auswertungssysteme für die Lumbosakralen Übergangswirbel und OCD am Kreuzbein. Der SV war daran nicht unwesentlich beteiligt und bietet seit 2016 die beiden Auswertungen auf freiwilliger Basis an (das war in Bezug auf das ED-Röntgen genau so, dadurch wird die Akzeptanz erhöht dass diese Auswertungen in absehbarer Zeit verpflichtend werden für die Zuchtzulassung). Bis vor kurzem konnte man auch den Gentest auf DM über den SV in Auftrag geben, aber leider ist das inzwischen nicht mehr möglich weil Laboklin das Patent dafür für den deutschsprachigen Raum erworben hat. Generatio, welches das Vertragslabor des SVs ist und bei dem von jedem im SV gezüchteten Hund die DNA eingelagert ist, darf diesen Gentest deswegen leider nicht mehr durchführen. Man muss ihn somit über Laboklin selbst in Auftrag geben.

  • aber warum wenn auch OT Waschbär macht der SV denn nicht solche Untersuchungen verpflichtend. Also Cauda und DM zum Beispiel.

  • aber warum wenn auch OT Waschbär macht der SV denn nicht solche Untersuchungen verpflichtend. Also Cauda und DM zum Beispiel.

    Weil man das in einem Zuchtverband nicht sofort machen kann. Die Akzeptanz für einen solchen Antrag wäre nicht gegeben. Die Mitglieder müssen sich an noch teurere Zuchtzulassungsverfahren erst mal gewöhnen. Das war in Bezug auf das ED-Röntgen genau so und übrigens auch in den 60er Jahren, als der SV als erster Zuchtverband überhaupt das HD-Röntgen eingeführt hat.


    In allen Fällen war der SV an der Durchführung der jeweiligen wissenschaftlichen Studien stark beteiligt. Und nach kurzer Zeit lassen immer mehr Mitglieder die freiwilligen Auswertungen vornehmen. Als ich Ende 2016/Anfang 2017 nach einem Deckrüden gesucht habe, hatte ich auf meiner Liste gerade mal 10 bis 12 Rüden, die neben "normalen" Hüften und Ellenbogen auch die offiziellen Befunde LÜW 0 und OCD frei hatten. Bei der Deckrüdensuche in 2019 konnte ich diesbezüglich fast schon aus dem Vollen schöpfen. Aus anfänglicher Skepsis wird schnell durch den Konkurrenzdruck ein "Muss", zumindest bei den Deckrüden, weil eben doch viele Züchter nach relativ kurzer Zeit auch darauf schauen ob die Rüden auch einen LÜW und OCD-Befund haben. In Bezug auf DM muss nicht jeder Hund getestet werden. Viele stammen inzwischen ja auch aus Verpaarungen von denen man weiß dass die Eltern den Genotyp N/N hatten, also genetisch unbelastet sind.


    Wenn man an diesem Punkt angekommen ist, dann gibt es auf der Bundesversammlung für einen entsprechenden Antrag eine ausreichende Akzeptanz. Einmal abgelehnt darf ein gleichlautender Antrag erst mehrere Jahre später wieder gestellt werden (ich glaube man muss dann damit 3 Jahre warten). Von daher ist es gar nicht so verkehrt so einen Antrag nicht zu früh zu stellen.

  • Die Videos treiben mir die Tränen in die Augen... 😢 Wenn man das beim eigenen Hund miterleben musste, tut das noch mal weh.


    Ich finde auch, dass der Test auf DM verpflichtend sein müsste, sowie auch das Eintragen von LÜW und OCD.

  • Ich musste vor allem beim Kelpie richtig heulen 😔

    Richtig Sch... ist das wenn der Kopf noch da ist und der Körper nicht mehr kann. Ich würde spätestens wenn der Rolli nicht mehr geht, einschläfern. Das ist doch ne Qual für den Hund, auch die Atemnot die dann kommt 😭

  • Bei JJ ist es tatsächlich so das er seit Anfang an immer wieder mal umkippt beim Pinkeln. (Bein heben) Ich dachte immer weil er 10 Monate Gartenhund war und wenig bemuskelt. Es wurde nämlich besser durchs Berg gehen, passiert aber noch immer manchmal und seine Hinterhand taumelt schon öfter ganz ordentlich, meist nach dem Aufstehen. Mir wurde gesagt das ist wegen den zu lang gezüchteten Bändern. Wir müssen aber Montag sowieso zum Tierarzt, soll der das auch gleich mal mit abchecken.

  • Und was soll ich als Otto Normalo machen wenn ich einfach nur einen Schäferhund haben möchte aber von all diesen Krankheiten nichts weiß bzw. auch nichts wissen will, weil mir dann wahrscheinlich jegliche Lust auf große Hunde vergehen würde?

    Es ist schlimm, ja.


    Ich meine auch wir Menschen sind von allerlei üblen Krankheiten betroffen und niemand weiß ob und wann es einem und womit treffen kann. Ist das nicht auch Teil der Natur? Dass eben nicht alles perfekt ist? Muss man damit nicht leben? Und ganz ehrlich, bei den Tieren kann man ja wenigstens noch unkompliziert erlösen, wenn das Tier sich quält.


    Wenn man diese Krankheiten aber im Vorfeld eindämmen könnte dann sollte ein Zuchtverein das aber versuchen.

  • Es gibt bereits Gentests die zu 80% zuverlässig sind,aber die Zuchtvereine sind nicht daran Interessiert, weil das halt über 200€ kostet pro Zuchttier.....so sind sie nun mal, die (meisten) Menschen.

  • Es gibt bereits Gentests die zu 80% zuverlässig sind,aber die Zuchtvereine sind nicht daran Interessiert, weil das halt über 200€ kostet pro Zuchttier.....so sind sie nun mal, die (meisten) Menschen.

    Die meisten Menschen wollen auch möglichst wenig für einen Welpen bezahlen... Letztendlich ist es der Verbraucher (in diesem Fall der Welpenkäufer), der die Macht hat. Kauft der Verbraucher z.B. nur Fleisch aus vernünftiger Tierhaltung, dann können die Erzeuger, die nur die Mindestbedingungen erfüllen in Bezug auf die Tierhaltung, einpacken... In der Hundezucht ist das genau so: Würden die Welpenkäufer nur bei den Züchtern kaufen, die auch freiwillige gesundheitliche Untersuchungen bei ihren Zuchttiere machen lassen, dann könnten die anderen ihre Zucht einstellen.


    Micha369: Und ja, es gehört dazu sich vor dem Kauf eines Hundes auch mit den Erkrankungen auseinander zu setzen, die als "rassetypisch" gelten. Das ist heute so einfach wie nie zuvor. Google macht's möglich... Im übrigen sind es i.d.R. die Zuchtverbände, die entsprechende wissenschaftliche Studien überhaupt erst möglich machen. Sowohl finanziell wir auch durch das zur Verfügung stellen von Hunden (direkt für die Studien) wie auch Blut-/DNA-Proben, Röntgenbildern etc. Ohne die Zuchtverbände hätten validierte Auswertungsverfahren wie für HD, ED, LÜW, OCD, Patellaluxation, diverse Augenerkrankungen etc. nie entwickelt werden können. Und es sind i.d.R. die beteiligten Wissenschaftler, die den Zuchtverbänden dazu raten restriktive Zuchtbestimmungen vorsichtig einzuführen und nicht sofort mit brachialer Gewalt. Wem das als Welpenkäufer zu lange dauert, der kann ja einfach seine persönliche Meßlatte beim Welpenkauf höher legen und ausschließlich dort kaufen, wo bereits alle möglichen Auswertungsergebnisse in die Zuchtauswahl mit einfließen. Im übrigen sehe ich solch einen Welpenkäufer dann auch in der Pflicht seinen Hund, wenn dieser das entsprechende Alter erreicht hat, diesbezüglich ebenfalls komplett untersuchen/auswerten zu lassen, weil er selbst dann auch sein persönliches Scherflein zur Gesunderhaltung der Rasse beizutragen hat. Auch ohne eigene Zuchtabsichten. Denn Menschen, die Wasser predigen und selbst Wein trinken, kann ich auf den Tod nicht ausstehen.


    Beim DSH ist das ja alles noch recht problemlos, im Vergleich zu anderen Rassen. Aber schau mal z.B. auf die brachyzephalen Rassen. Fast jeder findet es inzwischen schlimm dass diese Hunde kaum atmen können (und das ist nur eines von mehreren eklatanten Problemen dieser Rassen). Aber der Welpenverkauf boomt wie nie zuvor. Z.B. bei der Franz. Bulldogge stammen nicht mal 2% der Welpen aus seriöser Zucht. Und wir reden hier über alljährliche Neuanmeldungen bei TASSO von inzwischen über 11.000 Welpen pro Jahr. Was bedeutet dass über 10.500 Welpenkäufer im Jahr von der Problematik des brachyzephalen Syndroms garantiert schon mal etwas gehört haben (es erscheint ja inzwischen oft genug in den Medien). Sie aber ihre Welpen trotzdem völlig unbedarft und willkürlich aus dubiosen Quellen erwerben und i.d.R. nicht mal die Elterntiere selbst sehen).

  • Der SV KÖNNTE, das Röntgen freiwillig machen und den Gentest verpflichtend einführen.

    Da scheinen sich einige mit dem Röntgen die Taschen voll zu machen, eine andere sinnvolle Erklärung gibt es nicht.

    Und wenn beides verpflichtend ist, na und, was sind einmalig 200€, bei einem Zuchthund der keine Ahnung wie oft Deckt oder Wirft.....aber so sind halt die (meisten) Menschen......hatten wir vor kurzem ja bereits alles schon.

  • Und wenn beides verpflichtend ist, na und, was sind einmalig 200€, bei einem Zuchthund der keine Ahnung wie oft Deckt oder Wirft....

    Wenn ich Aussagen höre wie "ja, die Hündin hatte beim letzten Wurf nur 7 Welpen (nur?!), jetzt lass' ich die sofort bei der nächsten Läufigkeit (also ca. 6 Monate nach der Geburt) wieder decken, weil ich brauche eine neue Küche." wundert mich nichtsmehr.

  • Also meiner wird sicher kein Billig Welpe 😅 und ich würde auch jederzeit nochmal 200€ drauf legen damit das abgeklärt wird. 🤷🏼‍♀️

  • die meisten Menschen wollen einfach nur einen Hund, so wie schon auch Vater und Großvater einen hatten.


    Die lesen die Kleinanzeigen des Wochenendkäseblatts und wenn sie einen Welpen sehen dann fahren sie hin, gucken ihn sich an ob die Farbe passt und dann machen sie den Vertrag. Der Züchter ist ja im SV, das ist ein DSH mit Papieren. Das wird dann schon passen.


    Eigentlich war es bei uns kaum anders. Ok, wir haben uns die Bilder vom Vater und die Mutter beim Züchter angesehen und den Welpen natürlich auch. Wir waren froh, überhaupt einen Welpen gefunden zu haben zu diesem Zeitpunkt. Und nein, wir hatten keine Lust ewig weit zu reisen und wenn möglich das ganze noch 3x. Wir haben im Umkreis von 100 km geguckt. Züchter hatte einen guten Eindruck gemacht, war im SV, so wie bei Eiko und Kaijo ja auch, also wird's schon passen.