ich bin neulich an einem Zaun vorbeigekommen, ein kleiner Hund dahinter mit einem Halsband um.
Ich habe so etwas noch nicht gesehen. Je dichter der Hund zum Zaun kam um so intensiver wurde ein akustisches Signal. Evtl. war das so etwas, k.A. Jedenfalls sah es nicht so aus als ob der kleine Hund irgendwelche Massakrierungen ertragen musste. Ich muss die echt mal fragen, was das für ein Ding ist, wenn die mal zu Hause im Garten zu sehen sind.
Das liest sich wie ein "Electric Fence" in der "netten" Variante. Die gibts auch in weniger Nett.
Ich gehe auch von einem "Electric Fence" aus, denn hier werden die im Dorf von gleich zwei Landwirten verwendet., amit die Hunde die Demakationslinie der Hofgrenze nicht überschreiten. Genauso kenne ich auch eine Hundehalterin, die ihren Jack Russel-Mix mit dem Teletacker Gassi führt, weil der jagt. Ich habe alle gefragt, ob ein Training nicht sinnvoller wäre, als dererlei Hilfsmittel und bekam einstimmig die Antwort: "Ein Stromschlag bei unerwünschtem Verhalten ist weitaus weniger schmerzhaft für den Hund, als wenn er streunern oder jagen geht und dabei vor ein Auto oder die Nordwestbahn läuft ... kann man so sehen. Das Strom- oder Senderhalsband als Lebensretter und Schlüssel zur Freilauffreiheit. Ich würde solche Hilfmittel nicht verwenden, aber wer glaubt, dass er damit Gutes tut, möge das glauben.
Das Antibellhalsband ist ein Schwert, das rasch stumpf wird. Ich habe es vor 30 Jahren eingesetzt, weil meine damalige Schäfer-Collie-Mix-Hündin im Auto ausrastete, wenn sich jemand ihrer "Höhle" näherte. Das Problem war, dass man ihr das schlecht durch Training abgewöhnen konnte, weil sie in der Trainingssituation stets tiefenentspannt im Auto lag - egal, wen der Trainer vorbeischickte. Also fuhr der Trainer eine Runde im Auto mit uns mit und bewaffnete sich dafür mit einer Wasserspritzpistole. Als der erste Radfahrer zu nah ans Auto kam, spritzte er dem Lieschen das Wasser ins Gesicht - und es stoppte sofort ihr Gebell. Weil ich nun aber nicht gleichzeitig Autofahren und den Hund bei unerwünschtem Verhalten mit der Spritzpistole sanktionieren konnte, riet mir der Trainer zum Antibellhalsband. Das wurde mit citronellahaltigem Wasser geladen und brachte das Lieschen genau eine Autofahrt lang zum Schweigen. Beim nächsten Mal kam ein anderer Hund am Auto vorbei. Liese bellte, das Gerät spritzte, der andere Hund bellte zurück und schon verfiel Liese in eine Raserei, bei der es ihr egal war, dass sich der ganze Inhalt ihres Antibellhalsbandes in ihr Fell entleerte ... sie roch hinterher sehr frisch.
Von da an war es dem Lieschen auch prinzipiell egal, dass das Antibellhalsband ihr Bellen strafte. Sie lernte lediglich, dem Sprühstoß so auszuweichen, dass er nicht auf ihrer Nase landete.
Insofern ist auch so ein Antibellhalsband keine wirkliche Lösung. Abgesehen davon würde ich es mit meinen heutigen Erkenntnissen auch nicht mehr verwenden.
Beim Wasserschlauch möchte ich eigentlich auch, dass die Hunde ihn nicht fürchten, denn im Sommer dusche ioch das dick bepelzte und entsprechend schwitzende Benchen auch mal mit dem Schlauch ab und sie genießt das. Chia springt sogar unter den Wasserstrahl, wenn ich den Reithallenboden wässere und lässt sich nassregnen.
Insofern bleibe ich bei meinem Gedanken, der hier ja auch schon vielfach bestätigt wurde: Ein Hund, der auf sich allein gestellt auf dem Grundstück ist, übernimmt die Aufgabe, dieses Grundstück zu bewachen und zu beschützen, weil es ja sonst niemand tun kann. Ich glaube darum auch nicht, dass es eine andere Lösung gibt, als die Hunde bei langen Schichten der Hundehalter so unterzubringen, dass sie keinen Anlass zum Bellen haben - also im Haus zu behalten.
Allerdings kann es auch da sein, dass auch wenn es keinen optischen Reiz gibt, der den Hund zu einer Reaktion treibt, akustische Reize zum Anlass fürs Gebell genutzt werden, denn wie ich schon schrieb: Meine Hunde sehen nicht, aber hören, wenn jemand auf den Hof kommt und laufen dann zur Tür, um den Besucher zu empfangen.
Ich kann Kimmo s Gedanken auch gut nachvollziehen. Sie sind meinen nicht unähnlich. Ich denke auch, dass Micha369 richtig liegt, wenn er schreibt, dass ein Forum eben wie ein Stammtisch ist, bei dem es eben auch mal unterschiedliche Ansichten gibt, die dann eben diskutiert werden. Wer das nicht verträgt, sollte sich stets sehr gut überlegen, was er in einem Forum schreibt.
Ich mag Streit aber auch nicht und auch wenn ich stets auf der Seite der Hunde stehe, möchte ich die Haltung der Hunde nicht bewerten - ich würde meine Hunde niemals unbeaufsichtigt stundenlang auf unserem Grundstück laufen lassen, aber ich bin vielleicht wie Kimmo mit meinen Hunden sehr eng und emotional verbunden und für mich hat das letzte Kind eben auch immer Fell. Meine Hunde sind Familienmitglieder und sind wie mein Mann und meine Tochter, da wo wir sind. Müssen wir doch mal zu Dritt weg, dann bleiben die Hunde für die kurze Zeit definitiv im Haus. Aber ich vertrete hier auch nur meine eigene, von mir emotional geprägte Meinung, die niemand teilen muss und die auch keinen Anspruch auf Richtigkeit erhebt.
Was aber definitiv auch fachlich belegt werden kann ist, dass ein Hund, der auf sich gestellt ist, auch nach seinem Ermessen reagiert, wenn es um sein Territorium geht. So lange die Hunde also ohne Aufsicht draußen sind, werden sie die ihnen übertragene Verantwortung für das Grundstück übernehmen und es vor allen schützen, die dem Zaun zu nah kommen und die Leute bellend vertreiben. Da hilft kein Antibellhalsband und auch sonst kein Hilfsmittel ... und ich stelle die steile These auf, dass auch jedwedes Training keinen langfristigen Erfolg bringt, weil das grundlegende Problem damit nicht gelöst ist.
Ich wünsche Dir, liebe Annika natürlich von ganzem Herzen, dass der Weg, die Hunde im hinteren Teil des Gartens zu sichern, wo sie zumindest nicht auf optische Reize reagieren müssen, funktioniert. Ich weiß aber leider aus eigener Erfahrung, dass ein sehr wachsamer Hund nicht nur seine Augen benutzt, um sein Territorium zu sichern, sondern auch auf akustische Reize reagiert. Die empfangt er allerdings auch im Haus ... und das würde zu der Lösung führen, dass Ihr eventuell doch über einen Hundesitter nachdenkt, der an den Tagen, an denen die Hunde länger allein sind, bei ihnen bleibt ... oder die Hunde an diesen Tagen zum Hundesitter/ Hundepension gebracht werden, damit sich die Nachbarn nicht über ihr Gebell ärgern.
Klar gibt es auch dafür Gegenargumente, denn man muss akzeptieren können, dass der Hundesitter oder die Leute in der Hundepension andere Regeln aufstellen, als man selbst. Wobei ich damals, als ich meine Hunde von einer Hundesitterin betreuen ließ, auch feststellte, dass die genau wissen, wo sie sind und dass bei mir andere Regeln galten, als bei der "Tante", bei der sie nur zu Besuch waren und die so eine Art "Frauchen mit Zuckerguß" für sie war.