Wie ist eure Meinung zu:Hundeerziehung OHNE Leckerlis?

  • Ich benutze die Leckerlis auch nur für was neues.

    Lex arbeitet mit oder ohne Leckerli in der Tasche, nicht mehr oder weniger gut, bei den Kopmmandos/Tricks, die er bereits kann.

    Lex spielt gerne mit mir, ob mit oder ohne Objekt, er ist aber überhaupt nicht verrückt nach einem Gegenstand, da ist ein hochwertiges Leckerli schon motivierender.


    Dieser Trainer/in ist sehr Teuer, hat wahrscheinlich das Rad neu erfunden, keine Gewalt, keine MO`s, keine Leckerlis, nur Spiel, Körpersprache und Bindung....um das mal zu testen, sind mir 150€ pro 1,5 bis 2 Stunden zu viel des guten :/ , Einzelstunde 90€...solche Preise würde ich für Baumann und Co ausgeben, wenn ich mal so ein richtiges Problem hätte.


    Habe eben erst den Beitrag von Dimi gelesen und stimme 100% zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Kimmo ()

  • Wo ich wirklich immer etwas gebe ist der Rückruf in Kombi mit dem Sitz.

    Wenn er nur aus meinem Sichtfeld flitzt zum Beispiel gibt es nur das Kommando zu mir zu flitzen allerdings darf er dann auch um mich rumlaufen oder auf halber Strecke rumkaspern.

    Dafür gibt es nichts. Ist aber auch nicht der selbe Befehl.

  • Ich arbeite nur über Körpersprache und Bindung da sich mein Hund weder für Leckerlie noch für Spielzeug lange begeistern lässt.


    Am Anfang fand ich die ungewöhnung vom Beute verrückten dobi auf jetzt voll schwierig aber mittlerweile liebe ich diese Art der Erziehung und würde es immer wieder so machen.


    Klar gibt es hier auch Leckerlie usw beim Klickern zb aber sonst sind wir immer ohne alles unterwegs und es klappt :)

  • @Dimi27 Deinem eben gesagten kann ich voll und ganz zustimmen. Auch wenn ich sicher diesbezüglich viele Fehler gemacht habe und immer noch mache versuche ich das auch so zu machen.


    Eine Frage habe ich noch. Du schreibst, dass Du nicht immer mit Leckerchen belohnst und oft auch nur verbal belohnst. Du arbeitest ja auch sehr gern mit dem Klicker. Wie machst Du das denn, also wenn Du mal nicht belohnst, obwohl der Hund sich richtig verhalten/Kommando super ausgeführt hatte, klickst Du dann aber gibst kein Futter? Oder lässt Du in diesem Fall Klick und Futter weg?

    Danke!


    Bei mir ist das so, dass wenn ich klicke dann gibt es auch das vertraglich vereinbarte Leckerchen dazu. :)

  • Micha369 Danke dir. Weisst du, Fehler macht jeder, niemand ist perfekt, wenn man aber daran arbeitet und es besser macht, kann man nur Fortschritte erzielen. Ja ich arbeite auch gerne mit dem Clicker :) . Mit dem Clicker arbeite ich nur situativ, meist wenn wir direkt was üben Zuhause oder Draussen den Rückruf festigen oder bei Hundebegegnungen. Ist der Clicker im Spiel, bekommt auch Romeo immer sein Leckerchen. Wenn ich den Clicker vergesse und auch die Leckerchen ists kein Problem. Wenn er mich Draussen dann anschaut und bei mir läuft, lobe ich ganz normal verbal und da freut er sich so sehr, dass er rumhüpft wie ein Pony. Zudem gebe ich ihm dann was zurück, ist er Aufmerksam, schauen wir zusammen mal den Waldboden an oder ich renne einfach mal an ihm vorbei und lade ihn ein zum Spielen. Oder lege mich auch mal wortlos auf den Boden, da ist er jeweils ausser Rand und Band vor Freude ^^


    Ist er zu lange am schnüffeln und schaut auch länger nicht mehr wo ich bin, verschwinde ich hinter dem nächsten Baum ( Habe ich genau 2 mal gemacht und seitdem schaut er IMMER kurz wo ich bin). Sind keine Leckerlies im Spiel üben wir dann z.B Balancieren auf dem Baumstamm am Boden etc. Ich übe dann bewusst keine Kommandos. Auch muss er dann z.b warten und ich verstecke mich hinter dem Baum, dann darf er mich finden und dass liebt er.


    Heisst also: Kein Clicker und Keine Leckerlies = Spassspaziergang abgelegen, keine Trainingseinheiten, mit der Stimme motvieren und mich interessanter machen. Mit Clicker etc: Direkte Hundebegegnungen üben, Rückruf festigen, kleine Kommandos trainieren Draussen, Ablegen und einfach mal 10 Minuten dastehen etc.


    Romeo weiss genau wann ich Leckerlies dabei hab und wann nicht. Trotzdem funktionieren die einfachen Dinge auch jetzt schon ( Aufmerksam sein etc) ohne Futter. Ich belohne auch nicht nach Schema XY, er weiss nie wann er was bekommt. Ich lasse ihn z.B eine Links oder Rechts Drehung machen beim Spazieren, lobe ganz stark verbal und gehe einfach weiter. Ist er dann besonders aufmerksam und bietet sich selber an was zu tun, bekommt er sein Leckerlie, fertig. Er bekommt also nicht durchgehend futter. Ich habe auch ein Markerwort aufgebaut: JA, hohe Tonlage. Habe ich den Clicker vergessen, verwende ich das Markerwort. Wird aber nie im Training angewendet sondern nur beim Spazieren, z.B wenn ein anderer Hund kommt und ich keinen Clicker dabei hab.

  • Also bisher schließt keiner Leckerlis komplett aus.

    Würdet ihr, vielleicht rein aus Neugierde, so einen Trainer in Anspruch nehmen, oder besser nicht.

    Hier gab und gibt es keine Leckerchen aus erziehungstaktischen Gründen. Ich arbeite nur über die Bindung zum Hund, und mit verbalem und taktilem Lob.

  • @Dimi27

    Vielen Dank für Deine Erläuterungen.


    Ja, einige Dinge machen wir auch so. z.B. mit dem plötzlichen Verstecken hinter einem Baum - ganz schwierig, war fast nie möglich. Der passt immer auf, wo wir sind.

    Klar, bei stärkeren Ablenkungen, wie anderer Hund kann ich mich natürlich nicht verstecken.


    Das mit dem plötzlich auf dem Boden legen habe ich auch schon mal gemacht. Allerdings dann wieder vergessen mal öfter zu machen. Ist aber 'ne tolle Sache, wenn man mal in freiem Gelände ist und der Hund gerade etwas entfernt ist. Dann kommt er mit Sicherheit angedüst. Werde ich heute gleich mal wieder einbauen.


    Wir Du den Rückruf mit Klicker festigst verstehe ich nicht ganz.

    Ich übe Rückruf sowohl mit Leckerchen als auch mit OM (meist ein Aststück).

    Ich nutze die Pfeife aber auch gern das Hier. Im Beutetrieb kommt er angeschossen wie der Blitz. Meist lasse ich ihn dann durchpesen mittels zweitem Aststück, welches ich dann weiter werfe. Aber ich nutze das auch schon für das Vorsitzen und Fuss, dass er ins Fuss geht. Dann gibt es das Hölzchen sofort direkt fallengelassen dass er es fängt. Oder ich werfe es schnell hinter ihn.

    Den Rückruf mit Klicker hatte ich auch mal versucht, ist aber mMn nur umständlicher und bringt uns nichts.


    Was ich noch nicht so gut finde ist sein Sitz oder Platz wenn er etwas weiter weg ist, das führt er dann leider nur rel. langsam aus. Das hat er wohl noch nicht verstanden. Generell macht er alles sehr schnell wenn er hoch im Trieb steht. Da arbeite ich jetzt aber auch mit Klicker in der Hoffnung, dass er das dann etwas schneller macht. Aber wann soll ich es Klickern? Er legt sich langsam hin und liegt dann oft nicht richtig unten. Also muss ich das "Platz" nochmal sagen und dann legt er sich ganz auf den Boden. Das gefällt mir noch gar nicht. will da auch nichts falschen festigen.


    Generell ist OM viel stärker als Leckerchen bei ihm.

  • Ich denke man muss auch bedenken, was man dem Hund wie beibringen will.


    Um mir einen im Alltag lieben und folgsamen Hund heran zu ziehen, werde ich wohl mit recht wenig Leckerlies auskommen.

    Verlange ich aber mehr von meinem Hund, möchte ich ihn Beispielsweise in der Unterordnung für den Hundesport aufbauen, werde ich um (viele) Leckerlies kaum drum herum kommen.

    Denn erstmal muss ich den Hund ja irgendwie dazu bringen, das gewünschte und doch eher nicht alltägliche Verhalten, erstmals zu zeigen.

    Das geht bei den meisten Hunden Hunden nunmal mit Futter sehr gut.


    Man muss nur aufpassen, dass man das Leckerlie auch wirklich als Bestätigung einsetzt und nicht als Bestechung.

    Das macht einen gewaltigen Unterschied aus, den ein Großteil der Hundehalter nicht verstehen, oder zumindest noch nie drüber nachgedacht haben.


    Ich bin also sehr Pro-Leckerlie, aber auch ein riesiger Freund von bedürfnisorientiertem Belohnen.

    Ich guck' mir an, was mein Hund grade eigentlich tun will, und bestätige dementsprechend.


    Spielt er mit einem anderen Hund, und ich rufe ihn aus dem Spiel heraus ab, dann spiele ich kurz körperlich mit ihm zur Belohnung.

    Ist er grade dabei ein altes Wurstbrot am Wegrand zu fressen, und ich rufe ihn aus dieser Situation ab, bekommt er von mir zur Belohnung Futter.

    Schnüffelt er grade irgendwo rum, und ich rufe ihn von dort weg, dann schmeiße ich gerne ein paar kleine Futterkrümel ins Gras, und funktioniere sein aktuelles Schnüffelbedürfnis zur Belohnung um.

    Will mein Hunde grade einer Katze hinterherjagen und lässt sich aber abrufen, gibt es bei mir ein kurzes Beutespiel, evt. schmeiß' ich den Ball in die andere Richtung davon und belohne den Hund so mit einer anderen (erlaubten) Form der Jagd.

    Usw.


    Ach und dass die Bestätigung mit Leckerlies nicht Artgerecht sei, halt ich für Blödsinn. Ich würde doch meinen, dass fressen eines der intensivsten Grundbedüfnisse des Hundes ist. :S

  • Generell macht er alles sehr schnell wenn er hoch im Trieb steht. Da arbeite ich jetzt aber auch mit Klicker in der Hoffnung, dass er das dann etwas schneller macht. Aber wann soll ich es Klickern? Er legt sich langsam hin und liegt dann oft nicht richtig unten. Also muss ich das "Platz" nochmal sagen und dann legt er sich ganz auf den Boden. Das gefällt mir noch gar nicht. will da auch nichts falschen festigen.

    Für Schnelle und saubere Positionen immer nach dem "Lichtschalterprinzip" arbeiten.

    Stell dir vor, der Hund steht über einem Großen Schalter.

    Du sagsz "platz", und der Hund führt die Übung (wenn auch langsam) aus.

    Wenn der Hund mit seinen Ellenbogen den Lichtschalter theorethisch umlegt, klickst du.

    Es ist egal, wenn das Anfangs lange dauert, der Hund wird lernen, dass er seinen Klick schneller bekommt, je schneller er sich GANZ hinlegt.


    Wichtig ist nur, dass du das durchziehst. Das schlimmste was du tun kannst, ist zu früh zu Klicken. Dann wird dein hund immer langsamer und zögerlicher abliegen (weil letztes mal hat "dreiviertelliegen" ja auch schon gereicht). :)


    Wenn er es im Trieb schneller macht, kannst du ein zusätzliches Triebziel zum besseren Verständnis vom Zusammenhang von Tempo - Belohnung auch ab und an dazu nehmen.

  • Dieser Trainer/in war ursprünglich bei der Polizei, in der Hundestaffel.

    Warum kommplett auf Leckerli verzichtet werden MUSS, habe ich nicht Erklärt bekommen.....wahrscheinlich soll das "anders sein" als andere, hervorstechen, neugierig machen.

    Es kommen HH aus ganz Deutschland, um dort zu trainieren.

  • Hier bei uns in Vorarlberg gibt es auch so eine irrwitzige Trainerin, die komplett ohne Leckerlies arbeitet, denn (Zitat) "Auch Leckerlies sind eine Form von Zwang" :rolleyes:


    Ich denke es gibt 2 Gründe, warum Trainer komplett(!) ohne Leckerlie trainieren:

    1. Weil es verrückte Hunderechtsaktivisten sind, die der Meinung sind, der Hund wird durch ein Stückchen Käse zum willenlosen und gebeutelten Instrument des Menschen, der sich durch einen gehorsamen Hund doch nur profilieren will, oder

    2. Weil "das ein Hund ist, und ein Hund hat dem Menschen zu folgen." Nur dafür wurde er schließlich geboren, und dann brauchts dafür auch keine Belohnung. :P

  • Ich denke es gibt 2 Gründe, warum Trainer komplett(!) ohne Leckerlie trainieren:

    1. .... oder

    2. Weil "das ein Hund ist, und ein Hund hat dem Menschen zu folgen." Nur dafür wurde er schließlich geboren, und dann brauchts dafür auch keine Belohnung. :P

    Nicht mit Futterlob zu arbeiten heißt aber im Umkehrschluß noch lange nicht das es gar keine Belohnung gibt.

  • Ich denke es gibt 2 Gründe, warum Trainer komplett(!) ohne Leckerlie trainieren:

    1. .... oder

    2. Weil "das ein Hund ist, und ein Hund hat dem Menschen zu folgen." Nur dafür wurde er schließlich geboren, und dann brauchts dafür auch keine Belohnung. :P

    Nicht mit Futterlob zu arbeiten heißt aber im Umkehrschluß noch lange nicht das es gar keine Belohnung gibt.

    Natürlich nicht!

    Ich meine nur, dass solche Leute der Kategirie 2 dann OFT meinen "keine Strafe ist Lob genug".