Können Eure Junghunde ein zügiges Sitz oder Platz?

  • Waschbär ja, das ist schon klar. Aber wie soll ich mit dem Hund denn üben wenn es mit dem OM nicht mehr so richtig geht? Ich muss ihn ja immer mal bestätigen, ihm also das MO geben, denn dafür macht er es ja. Und dann habe ich zu tun ihm es wieder abzunehmen.

    Ich baue einen jungen Hund nicht über Beute auf, sondern über Futter. Über Futter kann er sehr viel exakter bestätigt werden.


    Und wenn ein junger Hund noch so starke Konflikte hat beim Abgeben eines Spielzeuges, dann arbeite ich da nur im untersten Triebbereich. Sowie der Hund Zug aufs Spielzeug macht oder sowie er sich anderweitig verspannt geht meine Hand wieder weg vom Spielzeug. Letztendlich möchte der Hund ja Interaktion mit mir und am wohlsten fühlt er sich wenn er dem Spielzeug hinterher jagen kann. Der Zustand "Seelischer Konflikt mit dem Beuteobjekt im Maul vor dem Hundeführer" ist nicht der, den sich der Hund wünscht. Den Weg zum erwünschten Zustand "HF wirft Beuteobjekt, so dass Hund hinterher jagen kann" kannst Du dem Hund nur im niedrigen Trieblevel zeigen.


    Aber so lange der Hund noch große Konflikte bei der Abgabe des Spielzeugs hat, so lange hat das in der Unterordnungsarbeit nix verloren. Schließlich soll sich der Hund in der Unterordnung ja wohl fühlen, seine Arbeit soll ihm Glücksgefühle vermitteln (und keine Konflikte).

  • Amiga konnte „Sitz“ ganz gut als sie 3-4 Monate alt war. Jetzt ist sie 7,5 Monate alt und das Kommando (wie alle anderen auch :D) wird draußen komplett ignoriert. Drinnen klappt es nur dann, wenn sie nicht zu sehr abgelenkt ist oder wenn wir mit Leckerchen trainieren. Generell üben wir Sitz und Kom sehr oft drinnen und/oder draußen an der Schleppleine mit vielen Leckerchen. Erfolg ist mäßig aber ich schiebe es auf die Pubertät :saint:


    Schon beeindruckend, dass Dein Hund jetzt schon mit 10 Monaten so gut trainiert ist, dass Ihr euch für BH vorbereitet :) Wir müssen hier einiges nachholen sehe ich :D

    Amiga

    Nein, nein ... ihr müsst ganz sicher nix nachholen. Django macht das einfach Spaß (und mir auch). Wir haben noch 1000 Baustellen ... aber UO üben wir halt einfach immer mit, weil es die Kinder mit den anderen Hunden machen.

  • Wir üben das tatsächlich fast täglich ! Mindestens 1 x das BH-Schema 8) ...

    Meine Hunde laufen das BH-Schema zum ersten mal in der Prüfung...

    Klingt logisch. Dann sind die Hunde soweit, dass sie jedes Deiner Kommandos perfekt ausführen (ohne einfach auswendig zu lernen). Das ist wahrscheinlich der bessere Weg.


    Wir üben einfach immer mit, wenn die Kids mit den anderen Hunden trainieren. Und Django hat sichtlich Spaß daran. Und ich bin halt einfach ein bisschen stolz, dass er das jetzt schon besser kann, als die anderen 8o ...


    Ich mach das aber wirklich nicht "kasernenhofmäßig" sondern mit viel spielen ... das ist einfach meine Art, ihn zu beschäftigen und auszulasten. Vielleicht ist das auch falsch, da ich später wieder "schleifen" muss :/

  • also gut, da habe ich ja einiges falsch gemacht.


    Dann werde ich die UO mal weiter üben mit Futter. Und das Spielzeug, die Beißwurst nur noch zum konfliktfreien Spielen nehmen. Also immer mit zwei gleichen spielen damit ich dann wieder weiterspielen kann. Kein "Aus" in dieser Trieblage üben. Das Abgeben des MO werde ich nur noch über Tauschen machen im unteren Triebbereich.

  • Micha369

    Du kannst ein neues „Signal“ dafür benutzen. „Tauschen“.


    Das würde ich drinnen ruhig aufbauen. Nie zergeln bei dem Kommando, du bleibst stehen und hältst das Spielzeug einfach völlig ruhig. Wenn er dabei herumspringt, bring deinen Hund ins „Liegen“(nicht Platz) oder „Sitzen“, das können die Kommandos dafür sein. Das „Platz“ und „Sitz“ ist nur für das korrekte, zügige Ablegen oder Absetzen. Deshalb diese neuen Kommandos vorher üben.


    Damit er das Spielzeug loslässt, kannst du ihm auch etwas besonders Leckeres vor die Schnauze halten. Wenn er sein Spielzeug auslässt, darf er das Leckerli in Ruhe fressen und du nimmst dieses GLEICHZEITIG und OHNE Hektik an dich. Er liegt immer noch!! Auf dein Auflösekommando „fertig“ kommt das andere Spielzeug und weiter geht das Spiel.


    So hältst du ihn in einer ruhigen Trieblage und deckst damit Impulskontrolle, Aufmerksamkeit und Grundgehorsam ab. Und das ist anstrengender für den Hund als wildes Herumzergeln wo er sich immer weiter aufputschen kann.

  • Micha369

    Du kannst ein neues „Signal“ dafür benutzen. „Tauschen“.


    Also für das Loslassen, oder?


    Und wie lange mache ich diese Übung? Also klar, maximal 10 Minuten am Stück. Aber wie viele Tage? Und was folgt danach? Ziel ist ja, dass er irgendwann immer schön sein Spielzeug hergibt für das Weiterspielen/Üben.



    Hmm, Deine Beschreibung ist die nun für zwei identische Spielzeuge oder für eins und Leckerchen?


    Soll ich seine zwei identischen Bällchen nehmen? oder die beiden K9 Beißwürste? Oder etwas ganz neues?



    Ich habe das Problem, dass er sein MO für Leckerchen nicht hergibt.


    Wenn ich jetzt etwas ganz neues nehme dann muss er es ja erstmal als neues MO annehmen. Ansonsten würde er es ja ignorieren und nur das Leckerchen nehmen, denke ich.

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  • Micha369

    Dann hast du nur noch nicht die richtig leckeren Gutis für seinen Gaumen gefunden. Glaub mir, die gibt es.


    Du könntest natürlich auch dieses Tauschen spielen, BEVOR er sein Futter bekommt.

    Versuch selbst, ob er es dann doch macht wenn er hungrig ist. Du kannst natürlich auch mit einem zweiten gleichwertigen Spielzeug tauschen, es sollten aber nicht seine Lieblingsteile sein, von denen er sich nicht trennen mag, das ist noch viel zu viel.

    Meist ist das Loslassen mit einem Futterstück ein guter Anreiz, den Ball leichter loszulassen. Dann den anderen anbieten. Wenn er das so gar nicht kann, dann eben direkt von Ball zu Ball tauschen. Probiere selbst aus, mit welchem Spielzeug er zwar spielt, das aber nicht so wichtig für ihn ist und er es deshalb deutlich leichter abgeben kann.

    Nimm dir Zeit, es geht bei dir nicht um schnelles Loslassen sondern überhaupt loslassen. Nie, nie, nie und überhaupt nie Zug wenn er den Ball oder was auch immer loslassen soll. Deshalb die Hilfe des Liegens oder Sitzens(was deinem Hund leichter fällt). Im Stehen kann er sich immer das Herumspringen oder Rückwärtsgehen aussuchen, diese Möglichkeiten nimmst du ihm damit.


    Das Sitzen oder Liegen getrennt aufbauen, wenn er leicht triebig wird, sonst machst du es ihm schwerer als nötig. Das Problem ist, dass er sich viel zu schnell hochschraubt. Indem du diese „Ruhe-Gehorsamsübung“ einbaust, unterbindest du das ein wenig. Und alles, was eine kurze Pause abverlangt, holt ihn wieder runter, wenn die Trieblage nicht zu hoch ist.

  • Ich habe blöderweise schon in den letzten Wochen ganz viel immer mit Zug an der Beißwurst zu tauschen versucht oder ihm aber ein "Aus" gegeben, welches er dann auch sehr oft nicht gemacht hatte.

    Eben habe ich wieder mal ein bisschen probiert, und wenn ich zwei gleiche OM habe und er hat eins dann lässt er dieses sehr gut und schnell fallen. sobald ich das zweite bewege oder werfe. (am besten klappt es derzeit mit zwei Ästchen).

    Mit den beiden K9-Beißwürsten geht es schon etwas schwieriger. Wenn er eins hat und ich dieses mit meiner Hand auch anfasse (an einer Schlaufe z.B.) und das zweite vor seiner Nase halte und bewege dann will er es nicht loslassen. Wenn ich die Wurst, welche er gerade im Fang hat, jedoch nicht berühre und mit der zweiten Wurst vor ihm herummache dann lässt er seine Wurst los. Das dauert aber viel länger bis er die Lust an der Wurst verliert und Lust auf meine hat. Am liebsten versucht er natürlich beide zu bekommen. :D

    Fasse ich sie jedoch an dann legt er sich neuerdings hin, mit Wurst im Fang, und macht nicht auf.

    Auch wenn ich sie nur locker anfasse (das geht ja jetzt, weil er nun ja liegt) will er auch nicht recht tauschen. Lasse ich ihn in Frieden und animiere meine Wurst, will er die bald haben und versucht diese zu kriegen. Dabei fällt ihm seine Wurst natürlich aus dem Fang.

    Bei diesen Tauschversuchen habe ich auch das Gefühl als wenn er ziemlich schnell abbaut und dann in so eine Art Lethargie gerät, so ein Tunnel, wo er dann lange nicht heraus findet.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Also wir üben jetzt seit ca. 1 Woche über Futtertrieb das Fußgehen, direkt mit Sitz und Platz. Bisher hat sie das sehr schnell verstanden und bleibt auch schon liegen oder sitzen wenn wir mit rechts angehen. Mit links geht sie automatisch wieder mit ins Fuß.

    Aber das alles auch noch nicht so richtig schnell. Aber aufjedenfall schneller als unser großer :D

  • Er weiß nicht, was du von ihm willst. Du weißt es ja selber nicht und versuchst eben. Mehr als zwei oder drei Versuche würde ich gar nicht machen. Das Problem mit dem Aufhören ist mehr dein eigenes weil er es können soll.


    Auch das Tauschen muss er erst lernen, du erwartest zu schnell und zu viel. Es braucht ein sehr genaues Timing. Deshalb nicht mit einem Spielzeug das Loslassen üben, das er gar nicht abgeben will. Kann und wird nicht funktionieren.

    Eine Übung wird nicht besser, je länger man sie am Stück übt. Das schafft mehr Frust auf beiden Seiten. Besser nur sehr kleine Einheiten und sich über das Freuen, das gelingt anstatt immer nur das zu sehen, was nicht passt. Und immer positiv mit einer Übung beenden die er kann.


    Am einfachsten geht die Schnute auf wenn er hungrig ist und was Feines um die Nase weht.

  • Also immer mit zwei gleichen spielen damit ich dann wieder weiterspielen kann. Kein "Aus" in dieser Trieblage üben. Das Abgeben des MO werde ich nur noch über Tauschen machen im unteren Triebbereich.

    Ich tausche nicht... Meine Hunde haben ein Objekt. Und ich warte so lange bis mir mein Hund dieses eine Objekt von sich aus anbietet. Damit ich seiner Wertigkeit durch Werfen desselben erhöhe. Skay war bereits mit einem knappen Jahr so weit dass sie mir das Ding auf den Schoß gespuckt hat (ich habe mit ca. 10 1/2 Monaten begonnen mit einem Objekt zu spielen, da sie zwei Wochen später auf der Wesensbeurteilung ja spielen sollten). Nuri hat die Tendenz des Zurückbringens genau so früh gezeigt, aber sie ist jetzt erst so weit dass sie mir das Beuteobjektselbstständig in die Hand gibt (wobei ich aber auch monatelang daran nicht gearbeitet habe). Dazu nehme ich sie ins Sitz (über Gestik/Mimik) und fixiere sie aber noch mit der anderen Hand am Halsband (halt so dass sie nicht weg kann). D.h. erst geht meine eine Hand ans Halsband, dann die andere ans Beuteobjekt. Die Hand am Halsband dient dazu dass Nuri kein Zerr-Spiel aus der Sache machen kann. Und die andere ist einfach nur am Beuteobjekt, ohne Zug auf dieses zu machen. Inzwischen dauert es meist nur noch wenige Sekunden und Nuri gibt das Beuteobjekt in meine Hand. Wichtig dabei ist dass sich der ganze Hund entspannt. D.h. entspannt sitzt, sich nicht mit einer Pfote an Dir abstützt, am Halsband zieht. Anfangs streichel ich einfach den Hals, den Kopf, den Fang, fasse das Beuteobjekt nur an und lass es wieder los. Ich schaue den Hund auch nicht direkt an dabei.


    Und wenn der Hund sich dann entspannt und die Beute frei gibt, fliegt diese in einem Bruchtteil einer Sekunde weg und der Hund darf sie jagen. Anschließen darf er sie tragen. Das klappt am besten wenn er dabei ein Ziel hat. Ich schicke die Hunde mit ihrer Beute z.B. mehrmals um die Verstecke, die Zirkel oder andere Objekte. Oft machen sie das auch selbstständig. Beute tragen streichelt die Seele und glättet die Nerven.... Und dann kommt der Hund zu mir, ich mache keinerlei Trieb, wenn der Hund sich dafür anbietet wird er am Rücken geschubbert und ähnliches, fahre den Hund wieder runter, er soll sich entspannen und meine eine Hand geht wieder ans Halsband und die andere an das Beuteobjekt. Sowie der Hund sich verspannt geb ich ihn sofort frei, beide Hände vom Hund weg. Für den Hund ist das eine sehr unbefriedigende Situation, denn das will er gar nicht. Dann mache ich den nächsten Versuch mit Hund runterfahren, entspannen, Hand ans Halsband, die andere an die Beute, so eine Weile sitzen/stehen bleiben bis der Hund von sich aus die Beute in die Hand legt.


    Man kann, wenn der Hund ganz entspannt ist, etwas nachhelfen indem man mit einem Finger im Unterkiefer auf den Gaumen bzw. die Zunge drückt. Wo genau hängt von der Art des Spielzeugs ab und wie fest der Hund dieses hält. Dann aber SOFORT das Beuteobjekt in Bruchteilen von Sekunden wegwerfen. Wenn der Hund das Beuteobjekt selbstständig abgibt hat man ein paar Sekundenbruchteile länger Zeit zum Werfen.


    Und ich schicke den Hund mit der Beute oft auch noch mal weg. D.h. er reviert damit, dann schubbere ich ihn am Rücken und schicke ihn noch mal eine Runde laufen mit der Beute. Oder ich fasse nur mal den Kopf an und schicke den Hund noch mal weg. Man muss aber gut darauf achten was dem Hund wirklich Glücksmomente verschafft. Der eine sie seelig wenn er die Beute zielgerichtet tragen darf. Der andere eher dann wenn er mit Beute im Maul durchgeknuddelt wird. Nur am Beuteobjekt ziehen und so Trieb darauf machen sollte man nicht.

  • Ja, wenn ich mich abends auf den Fußboden setze dann kommt der Hund sofort mit seinem Stoff-Zottelknocken an und ich kann jeweils mit der linken oder rechten Hand mittels leichten Greif-Gesten den Hund ermuntern dass er mir seinen Stoffknochen in diese Hand bringt. Dann zottele ich ganz wenig und lass ihn gleich wieder wegziehen mit seiner Beute, wonach er dann sofort wieder zur Hand geht, welche ich etwas animiere. Das geht recht gut und macht uns beiden Spaß.


    Ich muss jetzt noch geduldiger werden wenn ich draußen auf der Wiese stehe und er die Beißwurst hat. Das müsste doch eigentlich genauso gehen. In niedriger Trieblage. Da will ich morgen mal probieren. Er sollte mir doch genauso seine Beute anbieten, wenn ich mal nur so dastehe und nichts mache. Oder bisschen die Hand bewege.


    Waschbär danke für Deine detaillierte Schilderung. Jetzt wäre natürlich ein Video super interessant. Aber schon klar, das ist sehr schwierig.


    Aber es mach mir echt Mut, dass ich da noch etwas verbessern kann wenn Du sagst, dass Deine Wuffis ca. 1 Jahr sind, dass das also doch auch einige Tage und Wochen dauert. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es was wird mit dem konfliktfreien Spiel und Abgeben der Beute.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Micha369 ich hätte eventuell von Ero ein Video auf dem Rechner, wie das mit dem von Waschbär beschriebenen "runterfahren und seele balsamieren" funktionieren kann.

    Das AUS mache ich nicht 1 zu 1 so aber doch auch sehr ähnlich. :)

  • Micha369 ich hätte eventuell von Ero ein Video auf dem Rechner, wie das mit dem von Waschbär beschriebenen "runterfahren und seele balsamieren" funktionieren kann.

    Das AUS mache ich nicht 1 zu 1 so aber doch auch sehr ähnlich. :)

    Interessant! Na, kannst Du das Video hier evtl. verlinken? Das wäre doch spannend, nicht nur für mich, denke ich. :)