Erfahrungsberichte von Schäferhundwelpen - die brauche ich!

  • @Azemba Ja ist natürlich richtig sch***** wenn man nirgendwo trainieren darf. Bei uns ists wieder erlaubt, mit Schutzkonzept. In diesem Verein wird sich doch aber ein Trainer finden der dir in einer Einzellektion die ersten Basics vermitteln kann oder ist dies auch nicht erlaubt? Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass es am besten ist direkt vor Ort zu lernen denn wenn man sich mit der Materie noch nicht auskennt aber gerne mal einen soliden Sporthund haben möchte ists halt meega mühsam wenn Positionen etc falsch aufgebaut werden und du dann alles nochmal neu erarbeiten musst im Training.


    Bei Romeo haben wir ja noch ohne Kommandos angefangen zuerst. Korrektes Sitz, gerades Platz etc wurden immer bestätigt mit Clicker und Leckerlie. Das einzige Kommando was bombenfest sitzen muss ist Liegen, wenn ich Liegen sage wird solange nicht aufgestanden bis ich das Lösekommando gebe, egal wo wir sind. Muss in kleinen Schritten aufgebaut werden. Ansonsten am Rückruf arbeiten, ihn halt das Futter mal suchen lassen. Auch tolle Ideen zur Auslastung: Hund ablegen, entfernen, warten lassen, zurück, bestätigen und Lösekommando. Aktives Spiel ( Romeo bringt mittlerweile sein Spielzeug selbst, damit man Spielt mit ihm), immer bei dir, bei dir ists am spannendsten. Ansonsten Partner schnappen und ab in den Wald, Bindungsarbeit ( Partner hält ihn, du versteckst dich und er darf suchen) und umgekehrt.


    Balancieren auf Baumstämmen, Koordination stärken, Elefantentrick üben ( Kannst du auf Youtube mal anschauen), Spazierorte Wechseln ist manchmal auch toll, neue Reize und Eindrücke. Hundebegegnungen üben ( Er macht Sitz während der andere Hund euch passiert und muss dann warten) ist auch eine tolle Übung. Sich mit jemandem verabreden der einen verträglichen Hund hat ( am besten einer der nicht spielt wie blöd) und währenddessen den Rückruf festigen, mal einfach entfernen damit er aufmerksam sein muss wo du bist etc.


    Mit Romeo übe ich mehrmals am Tag. Am Morgen früh üben wir auch Draussen das ablegen und warten, den Rückruf und die halbe Trofu Ration darf er sich erschnüffeln. Drinnen üben wir dann jeweils noch ca 5 Minuten die Positionen und den Elefantentrick. Was auch super ist: Immer wenn ich mit Romeo arbeite, streife ich ihm sein lederhalsband über, Arbeitsmodus also. Sind wir fertig, ziehe ich dieses aus und gebe das Lösekommando ( Frei). Ansonsten hat er ja nur sein Geschirr. Am Geschirr darf er übrigens auch mal ziehen Draussen, hat er sein Halsband an üben wir die Leinenführung ( 5 Minuten, Halsband aus, leine ans Geschirr)


    Was ich damit sagen will: Struktur ist so wichtig. Da ich um 06:55 das Haus verlasse wenn ich arbeite, hat Romeo gelernt das bis Mittags keine Party mehr stattfindet. Auch wenn ich frei habe nicht, ausser wir haben mal Morgens Training. Versuche halt dich früher hinzulegen und bespreche dies mit deinem Partner, nicht damit ihr nach dem Hund lebt sondern damit du erstmal zu Kräften kommst.

  • Dimi27 so viel ich weiß wäre Einzeltraining unter Auflagen erlaubt. Kommt natürlich auch auf die Inzidenz mit an.

  • @Ellionore Dann wäre dies das Erste was ich an @Azemba's Stelle tun würde. Einfach um mal die Basics gezeigt zu bekommen in der UO und für den Kleinen wärs sicherlich auch gut.

  • Ich denke auch, dass du was für den Kopf machen solltest. Nur ein bisschen spazieren gehen ist ja auch in dem Alter etwas zu langweilig. Da werden sie ja eher weniger gefordert. Und Kopfarbeit macht schöööön müde :)

  • @Ellionore Dann wäre dies das Erste was ich an @Azemba's Stelle tun würde. Einfach um mal die Basics gezeigt zu bekommen in der UO und für den Kleinen wärs sicherlich auch gut.

    Zumal ich von Verwandten gelesen hatte die aktiv Hundesport machen. würde ich mir da wen halt holen.

  • Ich hätte übrigens heute früh um 6 meine Katze erschießen können. Ich habe selten "kinderfrei" und kann quasi nie etwas länger und ALLEIN in meinem Bett schlafen ;( ....


    Was macht die "doofe Katze" ? Fängt um 6 auf mir an zu spielen. Aber so richtig wild ... auf und unter dem Bett mit den tollsten Bocksprüngen und ihrer Spielmaus ... inkl. kratzen an meinem fast neuen Boxspringbett. An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken !

  • Ich hätte übrigens heute früh um 6 meine Katze erschießen können. Ich habe selten "kinderfrei" und kann quasi nie etwas länger und ALLEIN in meinem Bett schlafen ;( ....


    Was macht die "doofe Katze" ? Fängt um 6 auf mir an zu spielen. Aber so richtig wild ... auf und unter dem Bett mit den tollsten Bocksprüngen und ihrer Spielmaus ... inkl. kratzen an meinem fast neuen Boxspringbett. An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken !

    Palinka74 : das kenn ich ^^

    Macht meine "große" Katze auch gerne, oder an ihrem Futternapf (deswegen steht der auf´m Fensterbrett am Bett) randalieren ;(:D

  • Ich empfehle dir das Buch von Peter Scherk „ gemeinsam erfolgreich“ da kannst du auch als Laie die UO gezielt erlernen und umsetzen.

    Danke für den Tipp! Ich habe mir beide Bücher gerade bestellt und bin gespannt auf die Anregungen, die sie bieten, denn ich habe ja auch so ein Duracell-Häschen, bei dem ich mich entscheiden muss, ob ich mir was ausdenke, um sie zu beschäftigen oder sie sich selbst was ausdenken soll, um sich zu beschäftigen ... bei letzterer Oprion geht meistens was kaputt ;)


    Ich glaube, und das bestätigt @Dimi27 , ein junger Hund braucht Struktur und die Sicherheit eines souveränen Menschen, dem der Hund so sehr vertraut, dass auch spätnächtliche Ausflüge im Dunklen problemlos möglich sind, denn der Hund weiß ja, dass da einer ist, der ihn beschützen kann und mit diesem Wissen fühlt sich der Hund immer und überall sicher.


    Ich denke aber, dass die Ursache des Problems, das die TE mit ihrem Hund hat, die fehlende Souveränität ist und ganz sicher kommt dazu, dass der Hund ein sensibles Gespür für menschliche Schwingungen hat und wenn vom Mensch Genervtheit, Aggression und sogar Ablehnung ausgeht, verunsichert das den Hund.


    Selbstsicherheit und Souveränitat sind aus meiner Sicht die Schlüssel zum Erfolg ... und cool bleiben, auch wenn der Hund mal nervt.


    Ich hatte für ein paar Wochen einen Malimix als Pflegehund, der wahnsinnig gerne nachts, wenn wir das Licht ausmachten und schlafen gingen, so richtig aufdrehte und über die Betten ging, respektive so respektlos war, dass er mich sogar anknurrte, wenn ich ihm untersagte, auf mir rumzutrampeln und ihn vom Bett schickte.


    Ich musste da auch ein paar Nächte öfter mal tief durchatment und schlafen konnte ich nur mit einem Ohr und einem Auge, weil der kleine ADHS-ler befand, dass wenn die Zweibeiner keine Party mit ihm feiern wollen, er halt ganz allein eine feiert und irgendwas kaputt macht ... und weil er die Tür zur Vorratskammer öffnen konnte, wo der gelbe Sack stand, verteilte er dessen Inhalt eben mal locker durchs Haus.


    Aber ich wäre jetzt trotzdem nicht auf die Idee gekommen, ihn tagsüber wach zu halten, damit er nachts zu müde ist, um Randale zu machen, denn - und alle Mütter hier werden mir beipflichten - übermüdete Kinder drehen erst recht über die Uhr und sind dann richtig nervig.


    Ich habe das ganz große Glück, dass mein Mann, unsere Tochter und ich allesamt selbstständig sind und unsere Firmensitze im Nebenhaus sind - was bedeutet, dass wir mit der Einteilung unserer Arbeitszeit ein bisschen flexibler sind, als ein Angestellter, der morgens um acht zur Arbeit antreten muss. Ich konnte also auch mal zwischendurch ein bisschen mit den Hunden spielen und trainieren und dem Malimix dabei beweisen, dass der Weg, den ich einschlage, auch für ihn immer der Beste ist - im Pferdetraining würde man die Frage stellen: "Wer bewegt/ führt wen?" und wenn das Pferd den Menschen bewegt oder eben der Hund den Menschen führt, ist das selten ein guter Weg.


    Dass ich meinen Hunden aber eine Struktur "aufzwinge", bedeutet nicht, dass ich ihre Bedürfnisse oder ihren Wunsch nach Wohlbefinden ignoriere und meine Bedürfnisse und mein Wohlergehen ihrem voranstelle. Im Gegenteil: Ich richte mich sehr nach den Bedürfnissen meiner Hunde und stecke da auch gerne zurück, aber ich gebe ihnen die Sicherheit meiner Struktur, die quasi ihr Geländer ist, an dem sie immer Halt finden, wenn sie unsicher werden.


    Für mich ist es aber selbstverständlich, dass ich um 5 Uhr aufstehe und um 6 Uhr ca. 1,5 Stunden mit den Hunden laufe, damit sie dann, wenn wir nach Hause kommen, entspannt sind und sich auf ihre Schlafplätze kuscheln und mich in Riuhe arbeiten lassen.


    Klar war das für Chia sooooo langweilig, als sie 5 Monate alt war und sie das Gefühl hatte, dass sie beim Schlafen ja sooooo viel verpasst und darum möglichst immer ein Auge offen halten muss. Darum bekam sie dann halt einen Kauknochen oder den gefüllten Kong, mit dem sie erst mal beschäftigt war. Damals waren ja auch die Gassirunden noch viel kürzer und nicht so ermüdend für mein Duracell-Häschen.


    Sicher kam sie trotzdem immer mal wieder zu mir, um nachzufragen, ob wir jetzt nicht doch mal was Spannendes zusammen machen könnten, aber dann wurde halt kurz gekuschelt, und wenn nicht mehr drin war, ging sie halt wieder zu ihrem Platz und beschäftigte sich mit ihren Sachen.


    Ich glaube, für sie war es wichtig zu wissen, dass ich da bin und mich um sie kümmere und somit hatte sie ihre Sicherheit und ich wieder für 30 Minuten meine Ruhe.


    Am Anfang dachte ich, dass es vielleicht falsch sein könnte, sie zu verkuscheln, wenn sie zu mir kommt, weil das ja wie eine Belohnung ist, aber als Mutter einer inzwischen fast 30-jährigen Tochter habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Schreikind, das man hinlegt und es schreien lässt,. weil man hofft, dass es dann irgendwann müde wird und einschläft, sich quasi in eine Hysterie manövriert - und unsere Tochter bekam sogar Nasenbluten, als ich den Rat meiner Schwiegermutter befolgte und sie mal 30 Minuten durchschreien ließ.


    Was aber half war, sie in den Snuggli zu packen, vor meine Brust zu schnallen und sie zu streicheln - dann schlief sie beruhigt ein - auch wenn es oft vorkam, dass sie nach 30 Minuten wieder wach war und erneut weinte ... dann gab es eben das gleiche Prozedere erneut und irgendwann nach ein paar Wochen ertappte ich mich sogar, wie ich in ihr Zimmer schlich, weil ich nachschauen musste, warum sie nicht brüllt ;)


    Insofern sehe ich die Zuwendung, wenn ein Kind oder ein Welpe nach Nähe und Sicherheit verlangen indem sie weinen / fiepsen, nicht als "Belohnung für unerwünschtes Verhalten", die dazu führt, eine Regel daraus entstehen zu lassen, sondern als Stärkung des Sicherheitsgefühls und als beruhigend und entspannend für Kind und Hund.


    In der Regel handeln Babys und Welpen ja noch instinktiv - das heißt: Sie wollen uns nicht ärgern, wenn sie sich melden, sondern haben ein Bedürfnis, dass nur befriedigt wird, wenn sie weinen/ fiepsen - und es ist unsere Aufgabe, dieses Bedürfnis zu befriedigen, denn wir haben uns für sie entschieden und darum müssen wir eben auch die anstrengende Zeit dafür überstehen ... auch wenn sie uns manchmal an den Rand unserer Belastbarkeit bringen.


    Eins weiß ich aber ganz sicher: Meine Tochter ist - wie man das so sagt - sehr gut geraten und sie weiß, dass wir immer für sie da sind und sie nicht im Stich lassen (selbst der Kinderpsychologe bestätigte das, weil sie mich als Löwin, die für sie kämpft und meinen Mann als Schäferhund, der immer auf sie aufpasst, zeichnete).


    Warum sollte ich also beim Hund nicht auch den Weg gehen, um ihm zu beweisen, dass er in meiner Nähe immer entspannen darf, weil er sich sicher fühlen kann? Auch der Rückruf wird viel leichter, wenn der Hund weiß, dass es nichts gibt, was so Erstrebenswert ist, als zu seinem Menschen zu kommen, weil ihm da nur Gutes "blüht".


    Insofern gebe ich auch offen zu, dass ich meinen Hund nicht aussperren würde, wenn er winselt oder fiept, denn damit stärke ich nur seine Unsicherheit und sein Gefühl, dass man sich auf die Menschen nicht verlassen kann und sie einen nicht beschützen.


    Chia ist auch sehr gespächig und fiept gerne mal ... wenn es nicht schnell genug geht oder sie was möchte, was sie nicht bekommt. An Tagen, an denen meine Nerven berufsbedingt mal dünner sind, ist es auch nicht immer leicht, dann freundlich zu bleiben und sie anderweitig zu beschäftigen oder sie zu beruhigen (Tellington-Touch), damit sie erst mal wieder runterkommt und sich entspannt, aber sie ist nicht schuld an meiner Genervtheit und soll auch nie darunter leiden, dass mich ein Kunde geärgert hat.


    ... und last but not least wird die Zeit kommen, in der ein Hund alt wird und sein Pipi eventuell auch nicht mehr fünf Stunden einhalten kann oder einen empfindlicheren Darm bekommt und nachts um drei raus muss, weil die Flitzekacke drückt und auch dann ist es an uns, für ihn da zu sein und halt aufzustehen, damit der Hund sich erleichtern kann.


    Man hadert in solchen Zeiten dann ganz sicher auch mal, wenn es draußen stürmt und regnet, es popokalt ist und man trotzdem mit dem Hund nach draußen muss, weil der Not hat und man lieber im warmen Bett geblieben wäre, als in Unterhose und Schlaf-T-Shirt draußen zu frieren. Aber ich weiß aus traurigster Erfahrung, dass man an den Tagen, die dem folgen, an dem der geliebte alte Hund über die Regenbogenbrücke ging, nachts um drei aufwacht und mit Tränen in den Augen feststellt, dass man gerade nichts lieber tun würde, als noch mal mit dem Senior nach draußen zu gehen, um ihn danach in seine Arme zu schließen und beim Einschlafen seinem zufriedenen Schnarchen lauschen zu können ... nur wird das dann nicht mehr möglich sein.


    Wann immer ich mich mal über meine Hunde ärgere, denke ich daran, dass ich irgendwann froh wäre, mich noch über sie ärgern zu können und dann bin ich fast schon dankbar, dass sie mich noch ärgern können.

  • Das große Buch hätte gereicht, das bildet die BH und die UO laut IGP ab :D

  • Das große Buch hätte gereicht, das bildet die BH und die UO laut IGP ab :D

    Och ... das hätte ich früher wissen müssen. Aber zum Glück ist es nicht so teuer gewesen und insofern gönne ich dem Autor, dass ein paar Euro aus meinem Kauf auf sein Konto fließen ;)


    Zur Not eignet es sich sicher auch als Geschenk, wenn ich es als überflüssig empfinde.

  • Verbena Stimme dir zu 100% zu. Gerade Sicherheit vermitteln ist enorm wichtig. Romeo kommt z.B auch Spätabends ohne Probleme im Dunkeln mit auf eine kleine Runde. Er hatte Anfangs auch Angst aber Sicherheit und vor allem Geborgenheit vermitteln ist extrem wichtig. Er muss ja lernen dass er sich auf mich verlassen kann und ich muss ihm dies erstmal beweisen.

  • Als Anfänger würde ich - auch mit der besten Literatur zur Hand - die Finger vom Sportaufbau in Eigenregie lassen.

    Damit macht man in der Regel mehr kaputt, als dass man sich ein vernünftiges Fundament schafft, einfach weil die Erfahrung fehlt, worauf man achten muss.


    Es gibt so viele Dinge, die man mit seinem Welpen/Junghund üben kann, die nicht in den Bereich Sportausbildung reinspielen, wenn man meint, er braucht mehr Beschäftigung für den Kopf. Tricks und Spielereien, die die grauen Zellen anregen und die Zusammenarbeit fördern. Umweltgewöhnung ist da auch noch wichtiger.

    Aber von so Sachen wie Positionsarbeit und allem anderen, was man später für den Sport braucht, würde ich, als jemand, der noch nie einen Hund sportlich ausgebildet hat, einfach die Finger lassen. Außer natürlich man hat keine Prüfungsabsichten und will das nur just 4 fun für später mal auf der grünen Wiese machen.

    Aber glaubt mir, euer späterer Ausbilder wird es euch danken und ihr selber werdet auch froh sein, wenn ihr in den Sport wollt und sei es nur die OG Prüfung und erst mal ewig die Schnitzer wieder rausarbeiten müsst, die ihr euch bei eurer Vorarbeit in den Hund trainiert habt.


    Mir ist in den letzten 10 Jahren die ich wieder durchgängig aktiv war kein einziger Einsteiger untergekommen, bei dem die Heimvorbereitung mit Video, Büchern, etc nicht schief gegangen ist.

  • Ich hätte mir auch als Einsteiger keinen LZ DSH gekauft.

    Finde ich jetzt nicht hilfreich. Der Hund ist da und sie fragt ja um Rat.