Deckvertrag für Schäferhund Rüden beenden?

  • Hallo zusammen, ich habe einen Schäferhund Rüden. Diesen habe ich mit 9 Wochen von einem Züchter aus Dessidenzverein gekauft. Ich habe mit Ihm zahlreiche Ausstellungen besucht und gute Ergebnisse erreicht. Dann habe ich den Züchter angesprochen, wegen in die Zucht mit ihm zu gehen. Er sagte: Hd/ED erstmal machen und dann Gentest, das habe ich dann auch gemacht und alles gut HD/ED-A/0 und Gentest alles ok. Der Züchter hatte mir einen Kooperationsvertrag vorgelegt ( dauer 2019 - 2025 ), wo er über jede Deckung entscheidet und ich sein ok brauche, weil der Rüde für sein Zwinger decken soll. Ich habe mir erstmal nichts dabei gedacht, ich dachte mein Rüde deckt jetzt und ich frohe mich über seine nachkommen. Ich wollte das wirklich nicht des Geldes wegen, ich verdiene gut. Nun sind jetzt mittlerweile 2 Jahre rum und mein Rüde kam noch kein einziges dran, obwohl Deckungen in seinem Zwinger ständig statt finden. Ich habe ihn immer wieder nach passender Hündin gefragt ? Er hat mich ständig vertröstet mit bald, bald, bald und die wurden dann doch von einem anderen Rüden gedeckt. Mittlerweile bin ich echt sauer auf ihn und will wissen, ob ich aus diesem Kooperationsvertrag raus kann? ihn so zu sagen sofort zu beenden. Es kommt von seiner Seite ehe nichts und meiner Meinung nach ist das keine Kooperation. Sind diese 6-Jahre bindend?

    Vielleicht kennt sich jemand aus oder hatte so einen Fall.

    Vielen Dank

  • Hallo Adam, herzlich Willkommen hier.

    Vielleicht kennt sich hier einer unser Züchter damit aus.

    Es wäre nett, wenn du dich und deinen Hund noch im Bereich für neue Mitglieder vorstellen würdest. Und Fotos vom Hund werden auch immer von allen gerne gesehen.

  • Ich werde das auf jeden fall machen, nur vielleicht etwas später. Es kann sein, das der Züchter oder jemand der ihn kennt hier in der Gruppe ist, und ich im Moment gerne vermeiden würde, dass er meine nächste Schritte kennt. Ich fülle mich einfach verarscht, ich habe von meiner Seite alles gemacht, Ausstellungen, HD/ED-Auswertung, Gentest bei Laboklin. Diese ganze Arbeit hat ja nicht nur viel Geld gekostet, sondern auch Zeit. Wenn von seiner Seite aus kein Interesse an einer Zucht mit dem Hund bestand, dann hätte er das auch sagen können.

  • Du bist einen Vertrag eingegangen, egal was wir dir sagen oder ob der Züchter evtl. hier mitliest. Das sind rechtliche Fragen sowas klärt man mit Anwalt oder Verbraucherschutzzentrale ob und was für Möglichkeiten es gibt.

  • Lass den Vertrag von einem Anwalt checken ob der für Dich überhaupt bindend ist.


    Ich verstehe gar nicht wie man sich überhaupt auf so etwas einlässt. Der Züchter kann bei Deinem Rüden doch so oder so decken lassen. So wie jeder andere Züchter auch. Voraussetzung dafür sollten keine Verträge sein, sondern dass Rüde und Hündin im jeweiligen Fall gut zueinander passen. Du hast den Hund gekauft, er ist Dein Eigentum, und wenn Dein Rüde die Vorgaben der Zuchtordnung erfüllt kannst Du jede Hündin, bei der das ebenso ist, von ihm decken lassen. Voraussetzung natürlich dass die jeweilige Zuchtverpaarung Sinn macht und wahrscheinlich auch dass Du Mitglied des betreffenden Zuchtverbandes bist.


    Ein Züchter selbst hat übrigens nur selten eine sinnvolle Verwendung für einen Deckrüden aus eigener Zucht. Ist dieser doch i.d.R. zu eng mit dem Mutterstamm des Züchters verwandt (da er ja aus diesem stammt).

  • ich verstehe das Problem nicht so ganz, muss aber gestehen ich bin im thema "verträge zum zuchteinsatz" nicht drin


    möchtest Du den Züchter zwingen, dass er mit deinem rüden deckt? möchtest du von deinem hund unbedingt nachkommen? warum suchst du dir dann nicht einfach selbst eine passende hündin und fragst dort nach einer verpaarung an? ist da im kooperationsvertrag eine entsprechende klausel das dein rüde nur für den züchter zum einsatz kommen darf ?


    gibt es im vertrag keine kündigungsklausel ? gibt es im vertrag eine konkrete festlegung des einsatzes?

    ich verstehe nicht ganz wie man einen vertrag abschließen kann in dem offensichtlich nix konkretes vereinbart wurde und dann wundert man sich wenn auch nix konkretes bei raus kommt?


    würde der züchter einen aufhebungsvertrag zustimmen? (kann mir nicht wirklich vorstellen das das ein problem wäre)

  • und noch was wa sich komisch finde, 2 jahre ist doch für einen züchter eigentlich keine lange zeit - wieviel würfe gab es denn in der zeit ?

    ich finde das was waschbär schreibt von wegen zu nah am mutterstamm einen sehr guten hinweis

  • Es ist eine Zuchtgemeinschaft und es gibt 6-8 Würfe im Jahr. Hat auch Hündinnen die gar nicht verwandt sind. Und natürlich will ich Nachkommen von ihm sehen, weil er auch vor allem HD/ED frei ist. Ich würde auch von ihm gerne Welpen behalten!

    Im Vertrag gibt es folgende Klausel:

    "Dem Züchter ist untersagt nach der Kenntnisnahme des Vertrages durch seine Unterschrift bis zum Fristablauf des Vertrages, sämtliche eigene Züchtungen vorzunehmen, sowie auch parallel mit anderen Züchtern zu arbeiten"

  • Es ist eine Zuchtgemeinschaft und es gibt 6-8 Würfe im Jahr. Hat auch Hündinnen die gar nicht verwandt sind. Und natürlich will ich Nachkommen von ihm sehen, weil er auch vor allem HD/ED frei ist. Ich würde auch von ihm gerne Welpen behalten!

    Im Vertrag gibt es folgende Klausel:

    "Dem Züchter ist untersagt nach der Kenntnisnahme des Vertrages durch seine Unterschrift bis zum Fristablauf des Vertrages, sämtliche eigene Züchtungen vorzunehmen, sowie auch parallel mit anderen Züchtern zu arbeiten"

    Dem Züchter ist es untersagt....zu züchten? Was ist er dann? Züchter der nicht züchtet ist Hundehalter, Ausbilder oder was auch immer?!

    Oder steh ich auf dem Schlauch ?! :/

    Nur weil ein Hund HD/ED frei ist, qualifiziert er/sie sich in meinen Augen nicht, seine/ihre Gene weiter zu geben. Für mich gehört da mehr dazu, vor allem bei einem Gebrauchshund.

  • Ich sehe es wie von-carrara

    Der Hund ist jetzt wie alt? Hat der irgendetwas vorzuweisen, außer dass man ihn auf der Diss Ausstellung für schön hielt und Hüften und Ellbogen in Ordnung sind?

    Hast du Ahnung von Zucht, Genetik und Ahnentafeln, um beurteilen zu können, welche Hündin für deinen Rüden geeignet wäre?

    Dass diese Züchtergemeinschaft nicht so ganz seriös ist, zeigt schon allein dieser seltsame Vertrag den du da unterschrieben hast.


    Wieso soll sich der Hund unbedingt vermehren?

    Leg den Wisch zu den Akten, erfreu dich einfach dran, das du einen gesunden Hund hast und nimm Abstand von solchen Vermehrergruppen - als Züchter werd ich sowas nicht betiteln.

  • Und bleiben die Welpen nicht dann komplett bei dem Besitzer der Hündin. Habe aber Null Ahnung vom Züchten. Nur weil der Fadenersteller ja wohl auch Welpen behalten möchte.

    Ansonsten bleibe ich beim Verträge müssen von einem Anwalt auf Rechtsgültigkeit geprüft werden. Eine Rechtsberatung kann es hier nicht geben.

    Zudem stammt dein Rüde aus LZ oder HZ?

    Eine kurze Vorstellung wäre auch nett.

  • Es ist eine Zuchtgemeinschaft und es gibt 6-8 Würfe im Jahr. Hat auch Hündinnen die gar nicht verwandt sind. Und natürlich will ich Nachkommen von ihm sehen, weil er auch vor allem HD/ED frei ist. Ich würde auch von ihm gerne Welpen behalten!

    Im Vertrag gibt es folgende Klausel:

    "Dem Züchter ist untersagt nach der Kenntnisnahme des Vertrages durch seine Unterschrift bis zum Fristablauf des Vertrages, sämtliche eigene Züchtungen vorzunehmen, sowie auch parallel mit anderen Züchtern zu arbeiten"

    ok verstehe


    ich kann nachvollziehen wie der gedanke dahinter war, aber du hast dich vertragsmäßig nicht genügend abgesichert

    du hast darauf vertraut, dass der züchter deinen rüden einsetzen wird und keine "ausstiegsklausel" für dich eingebaut falls er das nicht tut

    wenn man so will sitzt du mit deinem rüden auf der warmhalteplatte :( - was in der regel viele nicht stört die eine vermehrung des eigenen hundes nett finden, aber wenns nicht passiert sich daran auch nicht stören

    da es dir ja aber wichtig scheint, hast du im vertrag irgendwas zu deinen gunsten geregelt?

    wie hoch ist die vertragsstrafe?


    ich sehe hier 4 möglichkeiten:

    - anwaltlich den vertrag prüfen lassen ob der überhaupt bestand hat

    - mit dem züchter eine aufhebung des vertrages vereinbaren

    - warten bis der vertrag abgelaufen ist und in 4 jahren den hund soweit haben das er mehr als nur austellungen und hd/ed frei vorweisen kann

    - vertragsbruch (nur eine möglichkeit in de raufzählung und nicht als empfehlung zu verstehen)

  • ach noch eine frage, der vertrag wurde von einem züchter aus der züchtergemeinschaft oder mit der züchtergemeinschaft (e.V. oder gbr?) geschlossen?

  • Im Vertrag gibt es folgende Klausel:

    "Dem Züchter ist untersagt nach der Kenntnisnahme des Vertrages durch seine Unterschrift bis zum Fristablauf des Vertrages, sämtliche eigene Züchtungen vorzunehmen, sowie auch parallel mit anderen Züchtern zu arbeiten"

    Nochmal mein Tipp: Geh zu einem Anwalt !!! Nur der kann den Wortlaut des Vertrages prüfen. Meist kommt es immer auf den direkten Wortlaut an bei solchen Verträgen, ob sie rechtlich gültig sind oder nicht. Aber dieser Ausschnitt hier hört sich für mich sehr unprofessionell formuliert an und ich schätze das wird dann auch an anderen Stellen der Fall sein. Einhält der Vertrag die Salvatorische Klausel? Falls nein kann sich Dein Vertragspartner wahrscheinlich damit den Popo abwischen... Aber da muss ein Anwalt den Vertragstext checken um das abzuklären.


    Und in Bezug auf die Zuchtqualitäten Deines Rüden: HD/ED-frei ist EINE Voraussetzung um einen Hund in die Zucht zu nehmen... Alleine im Hinblick auf die gesundheitlichen Aspekte sollten beim Schäferhund heute auch die Lendenübergangswirbel ausgewertet werden und OCD am Kreúzbein. Mittels Gentest sollte auf Degenerative Myelopathie untersucht werden. Und wenn Dein Hund außerhalb des SVs gezüchtet wurde, und das schon länger in Zuchtlinien ohne Hunde aus dem SV-Genpool, und wenn er dann noch langstockhaarig ist, sollte er auch auf den MDR1-Defekt getestet werden.


    Damit hast Du aber nur die gesundhetliche Seite abgeckeckt. Wobei zusätzlich eine Augenuntersuchung bei einem auf Augenerkrankten spezieallisierten Tierarzt anzuraten wäre und ein Check von Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse. Da gibt es leider (noch) keine validierten Auswertungsabläufe, aber sowohl als Züchter wie auch als Deckrüdenhalter sollte man sich sicher sein dass auch in dieser Hinsicht bei einem Zuchttier alles im Normalbereich liegt (auch für diese drei Problematiken gibt es beim Schäferhund genetische Dispositionen).


    Ein Schäferhund muss aber nicht nur gesund sein, sondern auch seinen Rassetyp verkörpern. Es handelt sich um eine Arbeitsrasse, bei der neben einem standardgemäßem Exterieur vor allem das Interieur eine große Rolle spielt. Diese Veranlagungen werden über Arbeitsprüfungen abgecheckt. Ganz ursprünglich bei der Arbeit an der Herde, als Rettungshund im aktiven Einsatz, im Diensthundebereich, in Sportprüfungen, als sog. Service Dog (z.B. Blindenführhund). Ein Zuchttier einer Arbeitsrasse wie dem Schäferhund sollte in irgend einem dieser Bereiche leistungsgeprüft sein, und sein Zuchtpartner ebenso. Denn nur dann kann man abschätzen ob eine Zuchtverpaarung interieurmäßig überhaupt einen Sinn macht. Ohne meine Hündin oder meinen Rüden zu arbeiten kenne ich sein Interieur nicht wirklich, bestehend aus den einzelnen Triebveranlagungen, der mentalen Belastbarkeit und dem Nervenkostüm.