Ab wann ist ein Hund ein Balljunkie?

  • Ich denke es gibt sie, die Balljunkies.

    Leider haben wir gestern den Thread von Dimi mit OT zugemüllt, weil einige es nicht wahr haben wollen, das ein Hund von einem Objekt abhängig werden kann.

    Ich habe einen Artikel gefunden, zufällig aus Aschaffenburg, der mein Denken absolut wiederspiegelt.

    So wie es im Bericht geschrieben steht, genauso denke ich auch......ich hoffe jetzt wird es verständlicher?

    Jeder muss selbst erkennen (wollen) ob sein Hund ein Junkie ist oder nicht.

    Ich möchte lieber das Lex ne "Lusche" bleibt, als ein Junkie.....es ist wie oft eine Gradwanderung.

    Viel Spass beim lesen.

    https://hundezentrum-aschaffen…nkies-gibts-das-wirklich/

  • Sehr interessanter Beitrag.

    Interessant auch, dass es bei einem „Balljunkie“ nicht unbedingt ein Ball sein muss, worauf der Hund so abfährt.


    Bei Simba sind es zweifelsohne Stöcker.

    Wenn wir auf der Hundewiese sind, sucht er sich immer einen und geht zum nächstbesten zum Werfen. Ich sage den Leuten dann schon immer „wenn du jetzt wirfst, stehst du auf seiner Liste“.

    Seit einigen Wochen gehe ich aber dazu über, ihn total weg zu ignorieren, wenn er mit einem Stock ankommt. Denn damals schon erachtete ich es für sinnvoll, ihm das nicht zu bieten, wenn er es fordert, sondern wenn ich es anbiete.


    Wie ist es denn bei dir und Lex mit dem Ball?

    fordert er dich immer von selbst auf, zu werfen?

  • Ich gebe aufrichtig zu, dass Chia ein Balljunkie ist. Wobei ich das Bällchen auch nur zum Laufen mitnehme und Chia gar nicht will, dass ich es für sie werfe, sondern es gerne trägt und draufbeisst, damit es "um Gnade winselt" ... eigentlich quakt das Teil aber eher wie eine Ente.


    Ich habe das Gefühl, dass das Bällchen im Maul beruhigend auf Chia wirkt - ähnlich wie der Schnuller fürs Baby. Eventuell baut sie damit, dass sie darauf herumkaut, auch wirklich Frust ab, denn ihre Toleranzgrenze ist diesbezüglich arg niedrig und wenn man sie von einer Aktion abhält, die sie schon fest als Spaßfaktor eingeplant hatte, wird sie echt gallig und nöckelig. Insofern gebe ich ihr den Ball, wenn sie danach fragt (sie stubst dann mit der Schnauze gegen meine Jackentasche). Allerdings merke ich auch, wenn Chia des Bällchens müde wird - dann gibt sie ihn mir gerne und interessiert sich auch nicht weiter dafür, dass es wieder in meiner Jackentasche verschwindet. Für sie gibt es auch Spannenderes, wie die Leckerlieverteilung, für das sie dann den Ball auch fallen lässt.


    Klar kann man hinterfragen, ob es sinnvoll ist, den Hund mit Hilfe des Balls von unerwünschtem Verhalten abzulenken und damit zu fördern, dass man dann einen Balljunkie heranzieht, aber für mich ist es sehr, sehr entspannend, dass sich Chias Interesse an anderen Hunden "normalisiert" und sie nicht wie eine Dampframme über sie hinwegbrettert, wenn sie ihren Ball in der Schnauze hat.


    ... obwohl ich mich gerade frage, ob eigentlich ich der Balljunkie bin, denn wenn ich merke, dass ich das Bällchen vergessen habe mitzunehmen, laufen wir auch mal wieder zurück, um es zu holen und eigentlich entspannt es mich zu wissen, dass mein Hund mit Ball eine viel angenehmere Begleiterin ist, als ohne.

  • Blackie, Lex liebt seinen Ball und auch die Beißwurst aber....wenn weg, dann weg...also kein Junkie.


    So wie es sich anhört ist auch Verbenas Chia nicht abhängig, sie interessiert sich ja auch für andere Dinge.

    Einmal editiert, zuletzt von Kimmo ()

  • Ich hätte es schon gern, dass Loki einen Ball lieben würde. Ja er spielt damit, aber unterwegs würde er das Ding einfach irgendwo liegen lassen. ;(

  • Blackie, Lex liebt seine Ball und auch die Beißwurst aber....wenn weg, dann weg...also kein Junkie.


    So wie es sich anhört ist auch Verbenas Chia nicht abhängig, sie interessiert sich ja auch für andere Dinge.

    Schwierig zu sagen, denn wo fängt Abhängigkeit an? Bei Menschen, die täglich nach Feierabend ihr Bierchen trinken, spricht man ja schon von einer Abhängigkeit, weil sie das Feierabendbier mit einem Wohlgefühl verbinden, das sie ungern missen wollen und regelmäßig trinken.


    Gewiss entspricht Chia nicht der Beschreibung aus dem sehr gut geschriebenen und sehr informativen Bericht, den Kimmo dankenswerter Weise einstellte, denn Chia ist nicht fixiert darauf, dass man ihr einen Ball wirft und sie hinterherrennen kann. Insofern hat sie den Stress nicht, der durch das Warten auf die Aktion entsteht, die ein Balljunkie mit dem fliegenden Spielzeug verbindet. Im Gegenteil: Sie trägt ihren Ball in der Schnauze und fühlt sich damit wohl. Nun hatte ich natürlich bei der Frage, was ein Balljunkie ist und wie man Abhängigkeit definiert, überlegt, ob man Chias Ball mit dem Feierabendbier vergleichen kann.


    Zwar ist der Ball wirklich nie so spannend, wie das Schnüffeln, die Keksvergabe oder das Spiel mit anderen Hunden - häufig legt sie den Ball dann ab und erinnert sich erst wieder daran, wenn ich sie mahne, den Ball nicht zu vergessen. Zum Glück weiß sie immer, wo sie ihn abgelegt hat und rennt dann auch mal ein Stück den Weg zurück, um ihren Ball wieder abzuholen ;)


    Aber sie fragt schon danach, wenn wir loslaufen. Gut, wenn ich den Ball doch mal vergesse, oder Wege so matschig sind, dass ich es lieber vermeide, Chia genau dann den Ball zu geben, weil ich den dann nämlich auch wieder in meine Jackentasche stecken muss, wenn sie ihn gerade als nicht mehr ganz so interessant empfindet, dann klebt sie nicht an meiner Tasche oder springt aufgeregt neben oder an mir hoch.


    Meine Gassigehbegleiterfreundinnen begrüssen es aber trotzdem immer sehr, wenn Chia ihren Ball beim Laufen dabei hat, weil sie dann keine Ambitionen hat, sich wie eine Dampframme aufzuführen ;)

  • Leider haben wir gestern den Thread von Dimi mit OT zugemüllt, weil einige es nicht wahr haben wollen, das ein Hund von einem Objekt abhängig werden kann.

    Es ist aber immer noch ein riesiger Unterschied, ob man seinen Hund mit einem Objekt verrückt macht oder ob man das Objekt als Motivationsgegenstand benutzt.


    In diesem Video kann man sich mal anschauen, wie man mit einem Hund trainiert/spielt, der einen sehr hohen Spieltrieb hat. Hier wird das Objekt der Begierde als Motivationsgegenstand benutzt und hier wird der Hund nicht verrückt gemacht.

    https://www.youtube.com/watch?v=DvCh7jJY8Hk


    In diesem Video kann man sich anschauen, wie ein Hund mit einem Ball verrückt gemacht wird. Dieser Hund wird so lange mit den Ball spielen, bis er nicht mehr kann und umfällt.

    Wer seinen Hund so versaut, hat einen Sprung in der Schüssel.

    Wer seinen Hund so versaut, wird niemals im Hundesport starten können oder seinen Hund als Diensthund führen können.

    https://www.youtube.com/watch?v=4aHs_uyhS-U

  • Waschbär, ist aber der Meinung das es sowas nicht gibt...schhön das auch sie was dazu lernen kann, wenn sie will 8o

    Und du Ostholstein kennst wahrscheinlich jeden Hundesportler in D :thumbup:

  • Waschbär, ist aber der Meinung das es sowas nicht gibt...schhön das auch sie was dazu lernen kann, wenn sie will 8o

    Und du Ostholstein kennst wahrscheinlich jeden Hundesportler in D

    Die wenigsten Hundesportler kennen solche bekloppten Leute, die ihren Hund verrückt machen.

    Solche bekloppten Leute lasten ihren Hund auch nicht auf dem Hundeplatz aus, sondern durch stupides Balljagen auf dem Rasen oder auf der Hundewiese.


    Und du hast nun hoffentlich den Unterschied zwischen einem Objekt als Motivationsgegenstand und dem Verrücktmachen eines Hundes kapiert.

  • Ich habe von Anfang an, von "Junkie" gesprochen, wenn du halt nicht weißt was ein Junkie ist, dann redet man halt aneinander vorbei.

    Hast du den Bericht gelesen und verstanden?

    Wie gesagt, genau das ist meine Meinung, ist doch echt nicht soo schwer zu kapiere, oder?

  • Ich habe von Anfang an, von "Junkie" gesprochen, wenn du halt nicht weißt was ein Junkie ist, dann redet man halt aneinander vorbei.

    Hast du den Bericht gelesen und verstanden?

    Wie gesagt, genau das ist meine Meinung, ist doch echt nicht soo schwer zu kapiere, oder?

    Du hast von Anfang an die Motivation durch einem Objekt mit dem Verrücktmachen eines Hundes verwechselt.

    Ich habe meine Hunde immer mit der Beisswurst, Leckerlies oder mit der Stimme motiviert und ich habe meine Hunde nie verrückt gemacht.


    Ich zitiere dann noch mal meinen Beitrag aus dem anderen Thread:

    "Der Hund hofft aber, daß jeden Moment sein Motivationsobjekt zum Spielen freigegeben wird, z.B. ein Ball im hohen Gras am Platzrand. Deshalb zeigt der Hund auch eine erhöhte Aufmerksamkeit.

    Bei entsprechenden Training kann der Hund natürlich eine Prüfung durchhalten, ohne das er sein Motivationsobjekt bekommt.

    Am Ende der Prüfung muß der Hund aber auch sein Motivationsobjekt bekommen, sonst verliert er seine Lust an der Arbeit.


    Im Training wird der Hund manchmal mehrmals während der Arbeit mit seinem Motivationsobjekt bestättigt und manchmal auch erst am Ende der Arbeit mit seinem Motivationsobjekt bestättigt.

    Der Hund weiss nie , wann die Bestättigung mit dem Motivationsobjekt erfolgt und hofft, daß sie jederzeit erfolgen kann.


    Ich habe jedenfalls sehr oft unter prüfungsmäßigen Situationen trainiert und mein Hund wußte überhaupt nicht, ob es nun eine Prüfung oder nur ein Training war.

    Er hoffte immer, daß jederzeit ein Zergelspiel kommen konnte oder der Ball am Platzrand freigegeben wird.


    Bevor ich den Platz auf einer Prüfung betrat, habe ich mit meinem Hund noch mal ordentlich gezergelt und dann so getan, als ob ich die Beisswurst in meine Rückentasche verstaute. In Wirklichkeit hat meine Trainerin die Beisswurst hinter meinem Rücken mir abgenommen.

    Mein Hund hat immer gehofft, daß jederzeit gezergelt wird, egal ob es eine Prüfung war oder nur ein Training."



    Und ich zitiere dann noch mal deinen Beitrag aus dem anderen Thread:

    "Danke ostholstein, genauso läuft es sehr oft und dem HH ist es pups egal ob der Hund verrückt gemacht worden ist, auf irgendein bescheuertes Objekt, hauptsache Punkte sammeln und sich selber auf die Schulter klopfen...ICH nenne es Tierquälerei, wenn ein Objekt wichtiger wird als alles andere."


  • Dein Hund ist dann halt KEIN Junkie

    .....ICH nenne es Tierquälerei, wenn ein Objekt wichtiger wird als ALLES andere."

    Wenn das im Sport NICHT passiert, dann gibt es da halt keine Junkies, ist doch super.

    Was kann man(n) daran nicht verstehen?

    Im Sport gibt es ja auch keine Brutalität, stimmts?

    Die übergänge von...der Hund liebt das Objekt, zu er ist verrückt danach, zum Junkie, sind fließend.