Huhu,
das ist mir heute morgen auf der Suche nach was völlig Anderem begegnet.
Leider ein sehr langes Video, habs eben erst zu ende gesehen, aber ich finde es trotzdem spannend und sehenswert. Ich bin total beeindruckt, was die Frau da geschafft hat. Echt Wahnsinn, die Geduld und Kreativität hätte ich gerne.
Wie seht ihr das, kann ein Hund (nachdem er das gelernt hat) tatsächlich "frei" kommunizieren oder sind das "nur" angelernte Muster? Ich muss zugeben, ich bin schon mit meiner Kreativität und meinem Hundewissen am Ende, wenn ich darüber nachdenken, wie ich einem Hund Worte wie Liebe, Freund oder Schmerzen "erklären" sollte. Eigentlich schon weit vorher...die ersten Beiden sind ja schon fast philosophische Themen.
Eigentlich stimme ich dem Fazit von Dirk am Ende ganz zu. Aber dann fallen mir wieder Dinge ein, wo mir bei Tilli der Mund offen stehen geblieben ist und ich dachte....nein, also entweder versteht die wirklich jedes Wort, kann mit Sprache und meine Verhalten so viel Anfangen, dass sie abstrahieren kann...mir fällt da leider kein besseres Wort ein, oder ich hab jetzt gerade den Verstand verloren und meine Lore ist endgültig entgleist. Habt ihr auch so Momente, wo ihr denke....warum weiß mein Hund das jetzt?
Dirk spricht da z.B. an, dass fraglich ist, ob der Hund zwischen "ich will sofort raus" und "ich will nachher mal irgendwann raus" unterscheiden kann. Da würde ich glatt ja sagen, kann ein Hund. Im Grunde setzt sich das ja aus zwei Hauptteilen zusammen. Das erste ist die Unterscheidung zwischen "jetzt" und "später" und das andere ist, dass das für den Hund einen so großen Unterschied macht, dass er es anders kommunizieren würde.
Wer einen Futtermäkler hat und es ein wenig an Konsequenz in dem Bereich mangeln lässt...so wie ich weiß ganz genau, ein Hund kann den Gedanken "wenn ich das jetzt nicht anrühre, gibt es später was Feines" fassen und in die Tat umsetzen. Und das mit großer Entschlossenheit. Das "später" hätten wir also schon mal.....und das zu lernen scheint Hund und Halter keine große Mühe zu machen, wir konnten das recht schnell kein Ruhmesblatt für mich, für den Hund irgendwie schon.
Und jetzt kommt das mit dem anders Kommunizieren, und auch da glaube ich, dass Hunde das können. Es gibt zwei Gelegenheiten, bei denen Tilli dringend raus möchte, außerhalb der üblichen Gassizeiten. Das wäre Durchfall und Schnee. Das erste ist selbsterklärend, beim zweiten ist es bei uns so, dass selbst das spärliche bisschen Schnee hier Tilli richtig begeistert. Und sie will raus. Also im Grunde will sie das Gleiche, nur zu einem anderen Zweck. Dringend ist beides auf seine Art und Weise, trotzdem kommuniziert sie das unterschiedlich. Ich hab etwas gebraucht um den Unterschied zu sehen, aber er ist ganz eindeutig zu sehen. Sie hat nie versucht über einen erfundenen Durchfall in den Schnee zu kommen. Also wäre eine unterschiedliche Kommunikation für "sofort" und "später" möglich.
Und was das Abstrahieren angeht, hat sie mich auch mal völlig verblüfft. Tilli hat ja die Allergien, also öfter mal juckende und schmerzende Pfoten, Maßnahme ist dann Salbe und Socke drauf. Das kennt sie also. Verbände bei Menschen hat sie so gut wie noch nie gesehen, genau einmal, für ein Paar Tage bei mir am Arm. Sonst nie, weder dass ich es wüsste als Welpe, immer wenn wir da waren, waren alle Menschen die anwesend waren ohne etwas derartiges unterwegs, noch bei uns. Nur einmal....es ist nicht zu empfehlen, sich heißes Wasser über die Schulter den Arm runterzukippen...ich rate dringend davon ab. Ihre Socken befanden sich in der alten Wohnung in einem Körbchen im Schlafzimmer, da wo auch ihre Spielsachen stehen. Sie konnte dran kommen, ist aber nie an den Socken gewesen. Ihre eigenen sind völlig unspannend für sie.
Jedenfalls kam mal irgendwann mein Mann nach Hause und hatte was am Fuß, umgeknickt glaube ich oder Splitter eingelaufen. Setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl, zieht Schuh und Socke aus und begutachtet den Schaden, Tilli hat sich das angesehen, wohl auch schon gesehen dass er hinkend rein kam. Trippelt los und kommt mit einer ihrer Socken wieder, die sie meinem Mann vehement aufgenötigt hat. Der musste die Socke nehmen, sonst hätte die keine Ruhe gegeben. Wir beiden standen da und haben uns gefragt, ob wir gerade kollektiv halluzinieren. Von der Tatsache, dass das unglaublich witzig ist mal abgesehen, hat Frau Hund doch eine erstaunliche Denkleistung an den Tag gelegt.
Wie seht ihr das? Wissen wir wirklich so wenig von dem, was in den Köpfen unserer Hunde vorgeht? Und vor allem bin ich total gespannt auf eure "ich seh es, aber ich glaube es nicht" Momente.
LG
Babsi & Tilli