Ich finde es vom Grundsatz her schon fragwürdig, wenn ein Hund mehr oder minder ausschließlich im Zwinger gehalten wird. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das auch von den Behördern durchaus toleriert wird. In der abgelegenen Straße, in der ich früher wohnte, stand außer unserem Haus nur noch die Anlage des Kleintierzuchtvereins und da lebte jahrelang ein Deutscher Schäferhund als Schutz vor Einbrechern. Er lief auf der Anlage zwar frei, aber im Sommer war sein Wasserschälchen oft leer und irgendwie wurde es dann auch oft nicht aufgefüllt, obwohl die Leute dort sich ja auch um ihre Kaninchen und das Geflügel kümmerten und die Tiere mit Wasser versorgte. Ich habe da dann auch öfter mal beim Vorstand angerufen, damit jemand dem Hund Wasser gibt.
Als der Schäferhund dann in die Jahre kam und anfing, deutlich zu lahmen, respektive nur noch schwer alleine hochkam, hat eine Bekannte meiner Mutter den Vorstand gebeten, ihr den Hund zu überlassen, weil es offenbar kein Kleintierzüchter wichtig fand, den Hund mal einem Tierarzt vorzustellen. Die waren aber wohl froh, den alten Hund abgeben zu können und bei der Bekannten hatte er auch noch eine schöne Zeit ... das Traurige daran ist, dass dann halt wieder ein neuer Schäferhund in den Kleintierzuchtverein einzog und sich auch nichts an seiner Haltung änderte.
Trotzdem reagiere ich auch ein bisschen allergisch auf die Gutmenschen aus den Tierschutzvereinen oder die Amtsveterinäre, deren Vorstellung von artgerechter Tierhaltung oft recht krude ist und ich würde vermutlich auch schon darum nie auf die Idee kommen, die einzuschalten. Eher würde ich vermutlich versuchen rauszufinden, wem der Hund gehört und direkt mit dem Besitzer sprechen.