Welpenalarm - Ein Schäferhundwelpe soll einziehen.

  • Argos Die Vorraussetzung sehe ich darin, dass man bereits mit dem jungen Hund oder Welpen trainiert. Wenn man natürlich die Leinenführung im junghundealter bereits vernachlässigt oder nicht übt, hat man dann unter Umständen spätestens in der Pubertät ein Problem, wenns dumm läuft. Die meisten Hunde die zudem eine Leinenaggression entwickeln benötigen eben keine Korrekturen die mit Wut verbunden sind sondern ein Weg, um sich Entspannen zu können. Man sieht ja viele Hunde die keifend in der Leine hängen und Herrchen Schreit hinten dran und versucht ein paarmal an der Leine zu ziehen, geht schlussendlich aber weg weils einfach nichts bringt. Dazu gehört für mich, dass ich meinem Hund von Anfang an vermittle, dass Begegnungen etwas positives sind und ich die Situation im Griff habe.


    Spaziergänge zum sozialisieren haben wir auch mitgemacht, ist eine super Sache aber ein Hund der nur Spielen will und deshalb so ein Terz bietet, wird nach solchen Stunden eifach zufrieden sein aber Zuhause genauso weitermachen. Da setzt es privates Training voraus und ich nehme gerne ein paar Brocken vom Trofu in den Sack. Am Anfang haben wir ca 10 Brocken pro Begegnung benötigt, nun sinds noch 2 bis 3. Sehe überhaupt kein Problem drin denn wenn ich kein Futter oder Spieli dabei hab, nehm ich eben ein Blatt vom Boden in die Hand und mach ihm dieses spannend. Die Grundvorrausetzung ist aber dass man wirklich im Welpenalter bereits beginnt und zwar mehrmals die Woche solche Situationen übt, immer und immer wieder. Mit Romeo kann ich trotzdem in die Stadt und Hunde ruhig passieren auch wenn ich ihn nicht jedesmal absitzen lasse. Auch kann ich mit ihm ins Restaurant und er hat sich dort hinzulegen, haben wir aber alles über positive Verstärkung aufgebaut und viel geübt. Wenn man natürlich diese Phase aber verpasst hat und dann die Probleme beginnen wenn der Hund älter ist, muss man mit Abbruchsignalen arbeiten, da alles andere nichts mehr bringt.


    Da sind wir Menschen aber dann selbst dran schuld in gewisser Weise, weil wir uns ehrlich eingestehen müssen, dass wirs einfach versifft haben, von Anfang an und durchgehend zu üben, damit sich solche Verhaltensweisen nicht einschleichen. Wenn mein Hund Terz bietet an der Leine bin in erster Linie ich ganz alleine dran schuld, weil ich weder richtig führe noch dem Hund gelernt habe, dass ich die Situationen regle. Hat man das Problem dann erstmal, ists man auch nicht so schnell wieder los. Ich bestätige Romeo gerne positiv denn er ist sehr sensibel und bei ihm würde ich negatives Verhalten nur verstärken wenn ich Sauer werde und explodiere. Ich finde dass unser Weg ein guter Weg ist denn ich hab meinen Hund im Griff aber es hat viel an Arbeit gekostet und zwar ab dem ersten Tag.


    Wir haben ja im Kurs auch einige Kandidaten bei denen nur noch Abbruchsignale helfen und zwar schon dann wenn der Hund fixiert. Mit Wasser z.B, Schepperdosen etc. Klar wieso nicht wenns was bringt, den einfachsten Weg einzuschlagen war aber nie meine Intension, ich baue lieber über Monate alles komplett neu auf als dass ich jedesmal bei einer Begegnung schreien muss und böse werde, schlussendlich aber dann dem Hund vermittle: Begegnungen = Stress und Wut. Wenns gar nicht anders geht ist ein Abbruchsignal aber sicherlich besser als das Problem einfach so stehen zu lassen.

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  • Hinzufügend: Bei uns wird das Futter abgebaut sobald Romeo zu 200% abrufbar ist wenn ein anderer Hund kommt, auch wenn er frei ist. Ich sehe wirklich kein Problem damit ihn positiv zu bestätigen, auch können andere Hunde ihn anbellen und er schaut trotzdem mich an. Zudem dauert es vor dem Spaziergang genau 5 Sekunden, aus der Schüssel kurz ein paar Trofu Brocken zu nehmen und in die Jackentasche zu platzieren. Das Spieli habe ich immer dabei weil ich gerne mit meinem Hund während dem Spazieren auch Spiele. Bei uns wird beim Spazieren zwischendurch was gesucht oder ich mach eine kurze Viereck Fährte während er abgelenkt Schnüffelt, wir üben das rumlaufen um die Bäume aus der Distanz mit anschliessendem Spiel, mal ein Sitz oder Platz, er muss warten während ich mich verstecke und dann kann er mich suchen etc. Für uns sind Spaziergänge keine trottrunden sondern Entdeckungs und Übungszeit, was zudem die Bindung stärkt.

  • diese Wege habe ich alle beschritten... Und ich habe auch überhaupt kein Problem Leckerlies einzustecken. Die bekommt er für Rückruf, auf Distanz absetzen usw...

    Ich habe von Welpe an mit ihm geübt und doch hat er sich mit Vollendung des dritten Jahres komplett verändert (auch durch meine Unsicherheit).

    Dein Weg ist gut.... Wenn er zu dem Hund passt.

    Wenn ich Argos belohne wenn wir eine Hundebegegnungen haben, habe ich das Problem das er die Begegnung viel intensiver wahrnimmt. Gehe ich wortlos und gucke geradeaus, fällt es ihm leichter das gleiche zu tun. Auch brülle ich nicht oder habe die Leine stramm, keine Wasserflasche usw... kein negativer Eingriff meinerseits.

    Vollkommenes ignorieren hilft ihm mehr als alles andere.

    War ein langer Weg bis wir das so geschafft haben, aber so sind Begegnungen mit weniger als einem Meter Abstand möglich.

    Er möchte dann immer noch Nachkontrollieren und wird dann mit ruhigen aber strengen Worten daran erinnert das wir geradeaus weitergehen und die Rückseite uninteressant ist.

    Das funktioniert mittlerweile auch schon mal bei der einen oder anderen Katzendichtung.

  • Argos Eben siehst du, vorher war alles gut weil ihrs richtig aufgebaut habt, nur seit du dich verändert hast was auch verständlich ist, hat er genau das gleiche getan. Indem du ruhig und souverän bist, vermittelst du ihm wieder diese Sicherheit und Führung die er braucht. Klar ist auch dass nicht jeder Hund den gleichen Weg benötigt um Erfolg zu haben aber auch bei uns im Kurs liegen die Probleme zu 95% bei der Führung des HF und es gibt Hunde die muss man einfach umlenken, weil die Halter selbst einen neuen Weg brauchen um wieder Sicherheit zu erleben und diese Sicherheit hat man meist dann am meisten, wenn man den Hund auf sich lenken muss und auch mal Stehen bleiben kanm, anstatt die Begegnung mit Atemstillstand zu begehen.


    Gerade bei Jungen Hunden funktioniert das Training mit dem Umlenken noch sehr gut, weshalb ich schon finde dass man diese Dinge erstmal ein paar Wochen ausprobiert haben muss, bevor man direkt sagt, es klappt eh nicht, nur weils vielleicht die ersten 2 male nicht funktioniert hat.

  • @Azemba In unserem Kurs sind ja fast nur LZ und Malis vorhanden, fast alle haben das selbe Problem bei Begegnungen. Meine Trainerin sagt immer: Wenn du einen Hund hast der genügend Trieb hat, musst du diesen nicht nur pushen können sondern genauso schnell wieder runterholen können. Das Ziel ist nicht vor dem Hund Party zu machen damit er hochfährt wie irre sondern eine Spannung aufzubauen indem er im Gehorsam stehen muss oder er dich einfach nur anschauen soll, dann wird kurz gespielt, zack, Kommando. Nach der Begegnung kann man s Spieli auch ruhig wegpacken und ihn was suchen lassen, ruhige arbeit wo er sich konzentrieren MUSS. Oder einfach mal die Ablage üben, 2 Minuten, reicht ja schon. Diamiro war ja auch Beutegeil und schnell auf 1000 oben. Er musste ja während der andere Hund uns passierte Sitzen und ich hatte das Spieli in der Hand, Kommando anschauen, Spannung mit der Stimme aber ruuuhig ( feeeeein, schau, ja guuut, oh guck, suuuper). Anderer Hund vorbei: Kommando OK, Zergeln, Aus, hinlegen, waaaarten. Leckerlies auf den Boden platziert: SUCH. Nach der Spannung kam also direkt die Ruhe rein. Spieli in dieser Zeit versorgt und weiter, Ablage geübt und er war wieder unten.


    Du hast die besten Vorraussetzungen um solche Dinge umzulenken mit einem Hund der Beute oder Futter gut findet, nur muss man ihm es so verkaufen dass ers auch umsetzt, deswegen ist ein Trainer im Hintergrund manchmal gar nicht schlecht. Ich dachte damals auch: Ich mach nichts falsch ich bin so ruhig. Bis meine Trainerin mich damals mal auf Video aufgenommen hat bei einer Begegnung. Ich war angespannt, gestresst, hab Abläufe hingelegt die mir gar nicht bewusst waren: Kurz und knapp, ich war selbst schuld an der Misere. Ich war innerlich angespannt, auch wenn ich mir was anderes eingeredet hab, ich hab 10 mal zu meinem Hund gesagt er soll ruhig sein, obwohl ers doch schon war, ich hatte die Leine angespannt, war auf den anderen Hund gerichtet und sogar mein Gang war anders als sonst. Ich war schockiert. Ich hab ihm vermittelt: Regel du dass mal.


    Mit dem Umlenken habe ICH dann Sicherheit gewonnen, ich musste nur lernen richtig Spannung aufzubauen. Hätten wir noch weiter trainieren können wären wir locker ohne Leine an anderen Hunden vorbeigekommen aber nicht weil er dann sein Spieli bekommen hätte, sondern weil ich soweit war, ihn richtig zu führen. Ich lerne mit Romeo jetzt wieder sehr viel neues dazu und ich hab Freude dran weil ich sehe dass es funktioniert, auch wenns bisher viel Arbeit erfordert hat.

  • Während Mama Kocht ^^^^ So ein Fusswärmer ist besonders im Winter was feines ^^

  • Naja, ist ja nicht so, als hätte ich von Anfang an nichts gemacht 🤷🏻‍♀️


    Hunde waren für ihn eigentlich immer was tolles und sobald er ruhig war, durfte er schon wenige Tage nach dem Einzug die Hunde hier kennenlernen, die wir sowieso häufig sehen. Mir unbekannte Hunde, da wollte ich keinen Kontakt und bin mit „whatever“ dran vorbei gelaufen. Da hat er zwar in die Richtung geguckt und war sehr neugierig, aber für ihn war das völlig okay, dass wir da einfach weiter laufen. Leinenführigkeit bei uns zu 95% auch 1a, selten dass er überhaupt noch zieht, das hab ich von Tag 1 an ja auch geübt. Irgendwann vor 3-4 Wochen glaube ich, ging es plötzlich los, dass er ganz überraschend so durchgedreht ist. Warum auch immer. Einmaliger Vorfall, dachte ich mir „gut, vllt fand er den Hund da besonders krass“. Nächster Tag: nichts. Tag danach, Freund kommt vom gassi mit „der hat übel diesen einen Hund da angeknurrt“. Wir fanden das damals sogar irgendwie noch lustig, denn der kleine Kerl war damit ja ziemlich größenwahnsinnig unterwegs. Wieder einen Tag später, er bellt bei mir an der Leine einen anderen Hund an. Dann ging es ja so los: Hund x wird angebellt und geht aber nicht hin, Hund y will er fiepend ganz dringend mit Hinzerren begrüßen. Wenn die Hunde weiter weg sind ist alle gut, sind sie aber auf 3m oder weniger an uns, zerrt er in die Richtung. Je nach Tag ist er da mal mehr und mal weniger hartnäckig. Heute sind wir an einem Zweiergespann aus Schäferhund und Dogge vorbei, da war er recht „entspannt“, ist mir nur einmal ins Halsband gestiegen und nach meinem „neeeein“ hat er sich zusammengerissen. War zwar noch total überdreht, aber konnte sich am Boden halten. Als die 5m weg waren, war er wieder völlig normal. Hat sich zwar als umgedreht aus Neugier, aber ist dann auch weiter gelaufen.


    Und ja, das mit dem Spieli geht leider einfach nicht, das bringt mir viel zu viel Unruhe rein und das muss ich auch nicht erst einige Wochen lang pushen. Unsere Spaziergänge müssen ziemlich ruhig ablaufen, sonst dreht er total ab. Bestes Beispiel ist ja an windigen Tagen, wenn 2000 Dinge vor seiner Nase umher wehen, da ist er kaum bis gar nicht mehr ansprechbar nach wenigen Minuten und ich muss ihn wirklich auf mich fokussieren lassen, indem ich mir seine Schnute schnappe, von unten kraule und ihn Love, wenn er mich dann anguckt, sonst verfällt der voll in den Tunnel. Und ich denke, dass ich nun nach vier Monaten mit diesem Kerl einschätzen kann, was definitiv nicht geht :) Spielzeug eben nicht. Futter ist eine Möglichkeit, aber das bringt mir ja auch keine Unruhe in ihn rein.


    Bei unseren Social Walks ist es so, dass die Hunde gar keinen Kontakt miteinander bekommen, das ist ja der Hintergrund: sie sollen mit passendem Abstand laufen, ohne sich zu berühren. Das deswegen, weil von Angsthund bin Aggrohund über Allesindfreundehund ja alles dabei ist. Die aggros sollen nicht beißen, die Angstis sollen keine Panik bekommen und die Spielis sollen lernen, dass man nicht zu jedem Hund immer hin kann. Deswegen ja kein Kontakt, dafür gäbe es dann Spielgruppen. In Spielgruppen bzw. Lerngruppen sollen sie ja dann den angemessenen Kontakt untereinander lernen, während sie beim Social Walk lernen sollen, ruhig in der Nähe und mit anderen Hunden zu laufen. :)


    Echt drollig, wie er da auf deinen Füßen liegt! :D Ich werfe meinen ja immer aus der Küche, zu viel Gefahrenpotential bei uns.

  • da hat Mona Recht, mach dich nicht selber so verrückt.

    Unser Aiko hatte keine HD (er war geröntgt) und hat sich im Fellwechsel auch viel im Rücken/Hüft Bereich geknabbert.

    Ja mach dich nicht so verrückt. Aber das ist naürich immer einfacher gesagt als getan, das kenne ich auch gut von mir.

  • @Azemba Die meisten Verhaltensweisen die er zeigt sind halt typisch Junghund. Dazu sein Temperament und der Umbruch der Hormone, der Cocktail ist perfekt. Egal welcher Weg es schlussendlich für euch sein wird, ich bin mir sicher dass ihrs packt. Weisst du, manchmal verlangt man auch einfach zu viel, weil wir unbedingt wollen dass es klappt. Wir nehmen auch Tag für Tag, wie er eben gerade ist. Wenn ich merke dass Romeo auf Durchzug stellt weil er mal am Schnüffeln ist, lass ich ihn auch mal schnüffeln. Wenn er an der Leine mal 2 oder 3 mal die Seite wechselt weil irgendwas spannend ist, lass ich ihn das anschauen. Ich sag mir halt immer wieder: Er darf auch noch jung sein aber kennt gleichwohl seine Grenzen. Ich pass mich da halt auch immer an, wenn er mir zu lange rumschnüffelt und ich da schon ein paar Minuten stehe, lasse ich ihn eben was suchen. Wenn er hochfährt und gerade lustig im Kopf ist, Spiel ich mit ihm. Erwarte aber auch zwischendurch kurz dass er sich konzentrieren kann.


    Die Spaziergänge ( nur an der Leine) sind sicherlich super, damit ihrs üben könnt. Vorausgesetzt die Gruppenkonstellation ist gut gewählt und die Trainerin hat ein gutes Gespür für die Gruppe. Was ich auch sehr empfehlen kann ist regelmässiges Stadttraining. Wir gehen 1 mal die Woche in die Stadt, ca 20 min, reicht. Mittlerweile gehen wir oben zuerst in den Lift am Hauptbahnhof und laufen dann unten im Hauptbahnhof zum anderen Lift, um die Rolltreppen zu vermeiden. Danach kaufe ich mir ein Eis beim Wagen und gehe noch ein Stück, setze mich dann nach der Fussgängerzone auf die Treppe und lasse Romeo sich hinlegen. Dann esse ich mein Eis und er darf dann am Schluss noch den Becher auslecken. In dieser Zeit gehen viele Menschen an uns vorbei, Trams, Busse, Autos, Kinder mit Velos, ab und an ein Hund.


    Mal versucht er aufzustehen und will hin: Besonders wenn die Leute zu ihm sagen: Och ist der süüüüs, ja hallo duuu🤣und mal hat er gerade keinen Bock sich hinzulegen. Da bin ich dann einfach ruhig und bestimmt. Nächster Schritt ist Zugfahren, kleine Runde im HB und wieder nach Hause. Den Zug muss er zwingend kennen denn ich/wir gehe oft den ganzen Tag Wandern ( ab nächstem Jahr wenn er alt genug ist) und dann mit dem Zug je nach Route wieder nach Hause.


    Grundsätzlich mache ich kein Tamtam draus wenn Romeo ab und an einen verrückten Tag hat und nur Unsinn bietet. In der Junghundezeit ist kein Tag wie der andere und solange ich mich davon nicht beeindrucken lasse und ihn souverän durch alle Situationen führe und auch führen kann, weiss ich dass wir auf dem richtigen Weg sind. Er weiss haargenau dass er mich nicht in Frage stellen muss und tuts auch nicht bisher, denn da beisst er bei mir auf Granit. Es kann gut sein dass dein Aslan einfach gerade wegen seiner Hormone so abgeht, im Köpfchen ist ja in dieser Zeit eine reine Baustelle vorhanden und Baustellen zu betreten birgt nur Gefahren :):P

  • Hallo @Dimi27 , ich muss es einfach mal loswerden, ich habe eine Menge Achtung vor dir, deinem Wissen und deinem Umgang mit Romeo. Auch und gerade nach dem, was du mit Diamiro durchgemacht hast. Wenn ich damals bei meinem Jungspund dein Wissen gehabt hätte, dann hätte ich es evtl. heute etwas leichter mit ihm.

  • Dimi, du sprichst mir eigentlich aus der Seele! Denn genau so handhabe ich es eigentlich auch und ich sage mir auch immer wieder „das olle Nervenbündel wird grade von Hormonen überrannt, wat willste da machen...“, bin ja auch eigentlich gegen Fremdhundekontakt, besonders wenn die unangeleint auf uns zukommen. Gestern kam da aber eine noch junge (12 Monate) Dackeline angedackelt, super unterwürfig und entspannt, er total verliebt, da durften die dann natürlich spielen miteinander. An der Flexi darf er zb auch die Seiten wechseln, an der Führleine hat er, wenn kurz, auf einer Seite zu bleiben. Ist der Weg schmal, darf er aber wechseln. Nur breite Wege mit 3+ Metern erwarte ich, dass er auf einer Seite bleibt. Aber selbst da schicke ich ihn oft mal rüber. Zeigt er mir, dass er rüber will und guckt mich an, gehen wir auch rüber. Ich verknüpfe das immer mit Aufmerksamkeit auf mich und er hat schon ganz gut raus, wenn er mich anguckt, dass er damit etwas erreichen kann :D Er muss ja auch mit mir kommunizieren und mir sagen, dass er da hin will/geht und mich nicht einfach hinter sich her schleifen.


    Stadt ist bei uns ganz schwierig, da keine richtige „Stadt“ vorhanden, aber einmal die Woche bei unserem Riesenspaziergang bekommt er von mir die volle Dröhnung an Reizüberflutung. Klingt erst mal mega fies - aber da gehen wir eine lange Strecke, die gehen wir sonst nie. Am Wald entlang, durchs Feld, manchmal sind da Pferde, dann kommt der Bach mit seinen riesigen Rohren, dann durch unsere „Stadt“, an großen Wasserfontänen vorbei, Busse rauschen an uns lang, oft fährt immer die laute Müllabfuhr, da rennen Menschen mit großen Mülltonnen über die Straße und dann eben auf die wichtigste Strecke und zwar an die Hauptverkehrsstraße. Da ist so viel los (Menschen, Hunde, Lalülala, Radfahrer, Jogger, knatternde Mofas, brummende Autos, knallende LKWs), da kann er nicht auf eine Sache den Fokus legen und da läuft er eigentlich ziemlich erstklassig mit mir mit und lernt dabei, diese ganzen Reize weitestgehend zu ignorieren und auf mich noch mehr zu achten, was ich mache.


    Ich muss da natürlich völlig gechillt bleiben und ab und an muss ich ihn zur Seite nehmen, sitzen lassen, die Brust kraulen, damit er durchatmen kann und nicht überreizt, da darf er dann ein paar mal Pfote, Sitz und hinlegen machen, um mal weg von dem Getöse zu sein, gedanklich - hatten wir aber nicht, dass er je überreizt ist, denn er blendet das dann wirklich aus. Man sieht ihm an, dass es ihm stressig ist, aber da muss er durch. Irgendwann wird das dann auch sein „täglich Brot“ sein. :) Hier ist auch eine Schussstation, die ersten Schüsse hat er mich noch angeguckt, ist dann aber unbeirrt weiter. Was das alles angeht, ist er ja übertrieben unerschrocken. Er muss ja eigentlich nur noch lernen, dass Hunde uns egal sind. Ansonsten bin ich echt stolz auf ihn, der verhält sich an der Leine so super, in quasi jeder Situation. Die Ausrutscher die er hat, hat er in 12 Monaten sicher nicht mehr, wenn der Quatsch in seinem Kopf dann mal vom Testosteron sortiert wurde :D


    Heute hatte ich eine Hundebegegnung, da ließ ich die Leine am Geschirr, zwischen uns waren aber so gute 4m Abstand, da wollte er zwar immer wieder vor mich, ließ sich aber gut zurück halten und vergaß nicht, wie er sich beinharter Leine zu verhalten hat, auch wenn es ihm schwer viel. Ist halt echt der geringe Abstand, wo es ihm dann schwer bis unmöglich fällt, da werde ich also den Abstand bewusst erst mal auf Minimum 4m versuchen zu legen, damit er sich dran gewöhnen kann, da ruhig dran vorbei zu gehen. Denn da wird nicht gefiept, nicht gebellt, nicht in die Leine gestiegen, er ist sogar ansprechbar!! :love:


    Ich kann nur genau so unterschreiben, was du erzählst! Das ist alles genau richtig! :)


    Kann man die Geschichte von Diamiro irgendwo lesen?

  • @Azemba Na siehst du, das Positive überwiegt und wenn ihr so toll weiter arbeitet wird er bald auch das Problem bei Hundebegegnungen nicht mehr haben. Er zeigt sich ja im Alltag ansonsten echt souverän so wie du ihn beschreibst und dies sagt ja schon sehr viel über seinen Charakter aus :)


    Ich hatte mich hier damals angemeldet als ich die Diagnose der ED erfahren hab und hab ganz viele tolle Tipps bekommen. Die Geschichte von Diamiro gibts hier nicht so wie von Romeo :)

  • Pinguetta Danke dir von Herzen <3 Weisst du, ich muss noch sooooooooo viel Lernen. Aber eines haben hier alle gemeinsam, die Liebe zum DSH und dass ist doch das Grösste, was man einem Hund bieten kann :)


    Ich werd Morgen berichten was rausgekommen ist, heute muss da noch ein Schnaps her, ansonsten mach ich kein Auge zu ^^