Starker Schutztrieb - was tun?

  • Pinguetta, vielleicht solltest Du das auch mal ausprobieren, dass Du z.B. an der Eingangstür beim Rossmann oder wie auch immer, mit Harrass dorthin gehst und ihn mal eine Weile zuschauen lässt wie die Leute dort rein- und rausgehen, wieder mit ihm weggehst, um die Parkplätze rum und dann an ein anderes Geschäft. Das bringt meines Erachtens schon was. Da kommt dann vielleicht etwas wie "Macht der Gewohnheit" rein.


    Beim Spazierengehen, wenn uns eine einzelne Person entgegenkommt, nehme ich ihn meistens zu mir. Wenn die Person auch noch Angst zeigt, überzeugt er dann wirklich, dass das nicht unbegründet ist. Das riecht er und ist dann ganz anders, als bei denen die selbstverständlich oder mit einem Lächeln vorbeigehen.

  • Mit Harras ins "Getümmel" gehe ich schon lange nicht mehr. Da reicht meine mentale Kraft noch nicht für :(.

    Also mich mit ihm vorm Supermarkt oder so zu postieren schaffe ich nicht. Ich weiß, er würde erst einmal

    die gesamte Gegend zusammenbellen.


    Und das ein Hund bei einem Menschen Angst riechen kann glaube ich auch. Aber da ist er mir dann ja auch wieder vorraus:

    wir gehen an jemanden vorbei und Harras "riecht" förmlich die Angst, obwohl ich dem Menschen vielleicht gar nichts anmerke.

    Da weiß ich eben nicht, wie mein Hund reagieren würde und möchte es auch gar nicht ausprobieren, auch wenn ich Harras auf der

    dem Menschen abgewandten Seite führe.


    Und eben genau deshalb habe ich das Thema Maulkorb endlich in Angriff genommen, damit ich locker sein kann. Und genau wie Argos

    ärgere ich mich etwas, dass ich das nicht schon früher in Angriff genommen habe. Aber mit dem Maulkorb, den ich für

    welche Notfälle auch immer habe, so einen beigen Plastikmaulkorbe, sieht Harras wie Hanibal Lexter aus, also noch um

    einiges gefährlicher als er so schon mit seiner Körperstatur wirkt. :(


    Ich hoffe, der bestellte Maulkorb nach Maß kommt bald und wir können dann das Training damit angehen und ich

    werde dann endlich entspannter.

  • Wir gehen morgen mit Loki wieder ins Getümmel zum MPS in Bückeburg. Ich kann sowas wirklich empfehlen, denn obwohl viel los ist gibt es dort genug Platz um auszuweichen. Hundehalter völlig entspannt. Und Bahn fahren üben inklusive.

  • Pinguetta und mir geht es so wie Dir, aber mit der Leinenaggression von Sam.

    Ich versuche, dass ich einen anderen Hund schon vor ihm sehe, obwohl das grundverkehrt ist. Aber das locker an einem anderen Hund einfach vorbeischreiten, haut irgendwie bei mir nicht mehr hin. Ich bin zwischenzeitlich zu sehr geimpft. Jetzt gehe ich halt Riesenbögen, um dem anderen auszuweichen, bis der Termin im November beim Hundetrainer ist. Mal sehen, was der davon hält und dann kann er uns beide gleich "behandeln".;)

  • Das würde ich auch so weiter machen, Mona. Das Bögen gehen macht letztlich ja auch dich sicherer, als genau daran vorbei zu gehen. Das Ganze braucht halt Geduld und Übungssache. Wenn du entspannter und sicherer wirst, dann wird dein Hund das auch werden:thumbup:.

    Das Üben im Getümmel muss man individuell sehen. Mit Quacks würde ich spätestens nach 2 Minuten vom Rossmann-Team des Ortes verwiesen werden:D. Für ihn wäre das purer Stress. Er hasst nun mal Menschen, dann ist es halt so. Da nehme ich lieber das Vermeiden und Ausweichen in Kauf.

    Bei mancher Persönlichkeit kann so was gut funktionieren - aber ich möchte mir zB nicht vorstellen, jemanden, der Angst vor Pferden hat, auf eine Koppel zu stellen, auf der gerade 20 Pferde hinterherlaufen spielen:).

  • Knickohr. Was bei uns wiederum wirklich gut klappt ist, dass wir ohne weiteres, wie gestern z.B. zum Deichmann reingehen können, ich mir die Schuhe angeschaut habe. Vor einem Klamottengeschäft ich die Ständer durchgestöbert hatte oder uns vor dem Aldi platzierten und das Kommen und gehen beobachteten und zuletzt um die parkenden Autos rummarschierten und das vor dem Feiertag mit vielen Menschen beim Einkaufen. Danach war er aber fix und fertig, bei so vielen Eindrücken. Da bin ich komischerweise im Vergleich ja auch cool und mach das einfach. Nur mit den anderen Hunden, da hat er mich schon echt gut geschult, mein kleiner Großer.


    Wenn wir das mit den anderen Hunden noch auf die Reihe kriegen. Ich werde auf jeden Fall mit euren Tipps anfangen zu arbeiten. Klicker, Acker und weite Bögen.


    Vielleicht kannst Du das ja mit Quacks auch mal testen wie wir das machen, immer nur ein wenig und erst nach dem Training wenn er schon ausgelastet ist, so dass für ihn Menschen selbstverständlicher werden.

  • Also gestern war ich mal wieder sehr froh und stolz, dass unser Quacksi einen guten Schutztrieb hat: wir 3 waren, mal wieder, ziemlich abgelegen unterwegs. Quacks erstarrt mitten im Lauf plötzlich zur Salzsäule. Weiter erst mal nichts. Ich schaue nach und bemerke einen Typen im Gebüsch, ziemlich usselig und ziemlich angeschickert. Er konnte nur mich sehen, da die beiden Hunden durch das Gebüsch verdeckt waren. Er sah mich und grinste blöd und kam schnurstracks auf mich zu gewankt, oder vielmehr, er wollte...^^ Quacks stellte sich vor mich, Rute hoch, Bürste hoch und liess ein Donnergrollen von Knurren hören^^. Da konnte der Typ aber Gas geben:D. Wie ein flinkes Reh ist er durchs Unterholz gesprungen:D

    Quacks hat ihm nachgeschaut, ob er auch wirklich weg ist und hat dann seinen Spaziergang fortgesetzt. Ich war mal wieder sehr froh, dass er so ist, wie er ist<3. Und vor allem, dass ich mich auf ihn fest verlassen kann. Er würde nie hinterher rennen oder darauf zu. Wäre der Typ näher gekommen, wäre Quacks einen Schritt vor gegangen und hätte die Zähne frei gelegt. Mehr hat er bisher noch nicht gemacht bzw machen müssen^^. Wenn er die Zähne zeigt, halte ich ihn aber auch vorsichtshalber fest und warne jeden, näher zu kommen. Das hatten wir bisher ein Mal, das war auch ein betrunkener Typ, der mit gezückter Bierflasche auf uns zukam. Normalerweise reicht Quacks bloße Präsenz aus, dass keiner näher kommt^^.Aber der Onkel hatte wohl schon große Teile seines Gehirns versoffen^^. Aber der Anblicks von Quacks Gebiß hat ihn dann doch wach werden lassen und den Rückzug antreten lassen.

  • Bei mir wars damals super. Im Nachtdienst hatte ich meinen Rüden ja recht früh dabei. Dort durfte er auch warnen, wenn er jemanden ums Gebäude bemerkt hat und wurde gelobt. Habe ihm vor der Arbeit immer sein Arbeitsgeschirr angezogen, da wusste er, jetzt gehts los. Am Morgen wenn wir nach Hause kamen, wurde noch im Auto sein ( Privatgeschirr) angezogen. Wenn ich mit ihm Privat draussen war am Abend, wusste er, dass er nichts zu melden hat, denn ich hatte die Situation im Griff. Habe immer Abends meinen Pfefferspray in der Tasche, Familienpackung😂. Habe mich vom Gefühl her immer auf mich selber verlassen, dass merkte auch er dann.


    Beim Arbeiten überliess ich ihm jeweils das Aufpassen, da ich noch andere Dinge zu kontrollieren hatte. Klappte gut. Wir haben dieses Prodezedere aber auch bereits geübt, bevor er mit zur Arbeit kam. Er war also noch sehr jung und gut zu händeln. Denke als erwachsener Hund siehts dann wieder anders aus, ist schwieriger. Ich war einfach von Anfang an sehr streng mit ihm. Werde ich auch beim nächsten wieder so machen.

  • So, der BUMAS ist da und mit dem Maulkorb - Training haben wir auch schon angefangen.

    Mit der Einstellung bin ich aber noch probieren.

    Harras du alter Schwerverbrecher.:D Macht was her der Maulkorb und ich finde das Klasse, dass ihr das macht.:thumbup:

  • Ja Knickohr, das hat schon wirklich seine Vorteile und ich finde es auch immer faszinierend, wie mir die Leute immer den Weg frei machen, wenn ich mit Sam eine Straßenralley mache.

    Aber ich muss seit ich das von Dir mit Deinem Ackergelatsche gelesen habe, immer wieder in mich hineinschmunzeln und das lockert mich echt auf, auch so wie heute als ich mit Sam an einer Weide mit 5 jungen Stieren vorbeigegangen bin (alle voll neugierig am kleinen Stromzaun, wenigstens haben sie nicht gescharrt) und ich zu ihm sagte, halt bloß die Klappe und er hat keinen Mucks von sich gegeben8o.