Erfahrungsbericht über den Deutschen Schäferhund

  • Die Menschen wurden aber auch nicht auf eine bestimmte Eigenschaften gezüchtet.

    Manche Linien bei den Hunden wurden über Generationen auf eine bestimmte Eigenschaften, die er für den Schutzdienst benötigt, gezüchtet.

    Wenn dann ein Hund total aus dem Ruder schlägt, ist es ungewöhnlich.

    Einmal editiert, zuletzt von ostholstein ()

  • Trainerehepaar haben sich jeder einen Mali geholt, Wurfgeschwister, 2 Rüden. Der eine ein Superarbeitshund, das ist eine Freude dem zuzuschauen und mit dem anderen war kein Blumentopf zu gewinnen, der hatte einfach nie Bock irgendwas zu machen,

    Eigentlich ist so etwas aber ungewöhnlich, weil es Geschwister sind.

    Finde ich jetzt auch nicht so ungewöhnlich. Ich habe ja Crazy einige Male beim Züchter besucht und da waren schon auch Unterschiede im Temperament der Welpen zu erkennen (Crazy trägt ihren Namen jedenfalls nicht zu Unrecht :D).


    Vor kurzem habe ich einen Wurf DSH (LZ) fotografiert, sieben Wochen alt. Da waren sehr deutliche Unterschiede zu sehen. Ein paar Welpen waren sehr selbstbewusst und offen, andere waren schon fast ängstlich und sehr zurückhaltend.

  • Vor kurzem habe ich einen Wurf DSH (LZ) fotografiert, sieben Wochen alt. Da waren sehr deutliche Unterschiede zu sehen. Ein paar Welpen waren sehr selbstbewusst und offen, andere waren schon fast ängstlich und sehr zurückhaltend.

    Es wäre mal interessant zu wissen, ob sich dieser Wurf wirklich so weit auseinander entwickelt, wie es Shota bei den beiden Malis beschrieb.

    Das der eine Hund ein Superarbeitshund ist und der andere Hund aus dem Hundesport genommen wurde, weil er keinen Bock auf Arbeit hat.


    Hier im Forum gibt es doch auch Züchter, die wissen sollten was aus ihren Welpen geworden ist und mal berichten könnten.

    Ob die Unterschiede zwischen den Geschwistern so extrem waren.


    Wenn aus einem Welpen ein Superarbeitshund wird und aus dem anderen Welpen ein untauglicher Arbeitshund wird, ist der Unterschied doch schon extrem.


    Wenn ein Welpe aus einem Wurf es bis auf eine Weltmeisterschafft schafft und die anderen Welpen aus diesen Wurf schon an der Landesmeisterschaft scheitern, dann wäre es normal und nicht ungewöhnlich.

  • Das gibt es gerade beim Mali öfters. Der eine wird ein Superstar, der andere ist eine Lusche... Nicht nur auf Triebveranlagungen bezogen, sondern eher sogar noch auf die Nerven. Züchterisch dann eine Herausforderung, wenn ein Weltklassehund einen Bruder oder eine Schwester hat, der/die über die BH hinaus nix packt weil er/sie dann z.B. den Schuss in der UO nicht "übersteht". Schon beim Einsteigen ins Auto zu Hause zu speicheln und zu zittern beginnt, weil er/sie weiß es geht jetzt auf den Hundeplatz, und dort wird dann wieder geschossen.


    Im übrigen der Grund, warum die Züchter in Belgien früher so viel gemerzt haben. Wenn Du Würfe mit 6 Wochen gesehen hast, die Du 2 bis 3 Wochen vorher schon mal gesehen hattest, hat da manchmal die Hälfte der Welpen gefehlt...

  • Ein Bekannter bildet u a Sprengstoffhunde für eine ausländische Behörde aus und er hat bis vor ein paar Jahren auch vermehrt mit Malis gearbeitet, aber dann ist er zurück zum DSH und auch Herder, weil die Qualität bei den Malis extrem nachgelassen hat. Einfach nervenschwach und dünnhäutig nennt er sie. Ich kenne mich mit den Malis nicht aus, hat mich auch nie interessiert, die gefallen mir einfach nicht.

  • Das gibt es gerade beim Mali öfters. Der eine wird ein Superstar, der andere ist eine Lusche... Nicht nur auf Triebveranlagungen bezogen, sondern eher sogar noch auf die Nerven.

    Hast du es bei deinen Welpen denn auch schon gehabt, daß der eine Welpe ein toller Diensthund wurde und mit den anderen Welpen konnte man später auf dem Hundeplatz nichts vernünftiges anfangen, weil er keine Leistung zeigte?

    Oder das der eine Welpe ein richtiger Draufgänger wurde und der andere Welpe sich später zurückhaltend und ängstlich zeigte.



    Im übrigen der Grund, warum die Züchter in Belgien früher so viel gemerzt haben. Wenn Du Würfe mit 6 Wochen gesehen hast, die Du 2 bis 3 Wochen vorher schon mal gesehen hattest, hat da manchmal die Hälfte der Welpen gefehlt...

    Daß die Belgier beim Mali füher viel gemerzt haben, habe ich auch schon gelesen.

    Die Belgier hatten früher doch auch extrem auf Trieb und für den Ringsport gezüchtet. Im Ringsport mußte der Trieb immer größer sein wie die Angst.

    Da lagen Genie und Wahnsinn bestimmt dicht bei einander bei den Malis.


    Die heutigen Malis in Deutschland werden doch überall verwendet, egal ob im Agility, Obedience, Mantrailer, Rettungshunde usw. und überall zeigen sie gute Leistungen.

    Und auch auf den IPO-Meisterschaften sind sie meistens auf den vorderen Plätzen.

  • Es kann nicht die Malis oder die LZ Schäferhunde geben, es wird immer Unterschiede geben. Klaus du propagierst doch eigentlich immer, dass es auch Malis gibt die eben ruhige tolle Familienhunde sind was ja auch richtig ist. Es wird immer Ausreißer geben und dann kommt doch noch hinzu, dass doch auch der Halter etwas Einfluss hat. Ich könnte mir einen Mali kaufen aus einem Wurf wo der Vater Weltmeister war, der Bruder Weltmeister ist, mein Hund wird das aber trotzdem garantiert nicht und das kann und wird an mir liegen.

  • Es wird immer Ausreißer geben

    Natürlich gibt es immer Ausreißer, aber hier wird doch von den extremen Ausreißern geredet und solche extremen Ausreißer in einer Linie sind ungewöhnlich.


    Ich würde mir aus einen Mali-Wurf auch lieber einen etwas ruhigeren Welpen aussuchen und nicht den triebigsten.


    Aber ich erwarte auch von dem Mali-Züchter, daß in seinem Wurf keine ängstlichen Welpen sind, die bei den kleinsten Geräuschen gleich in „die Hose machen“.

    Und ich erwarte, daß der Welpe auch genügend Arbeitseifer mitbringt um mit ihm auf den Hundeplatz zu arbeiten, auch wenn der Welpe der ruhigste im Wurf war.

  • Schon beim Einsteigen ins Auto zu Hause zu speicheln und zu zittern beginnt, weil er/sie weiß es geht jetzt auf den Hundeplatz, und dort wird dann wieder geschossen.

    So verhält sich ein Hund, der in den Wahnsinn getrieben wurde.

    Wenn man die Schußfestigkeit vernünftig trainiert, wie es der Thomas Baumann z.B. macht, dann verhält sich ein Hund nicht so.

  • was soll ein Züchter denn machen, wenn in seinem Wurf ein Schisser ist? Wie Waschbär schrieb ihn entsorgen in Bezug auf Belgische Züchter? Man kann doch nicht sagen wenn die Eltern prima sind, dann muss der Hund auch automatisch furchtlos sein.

    Und wenn ein Hund etwas nicht kann muss ich doch auch nicht mit dem unbedingt das weiter durchziehen, wenn ich merken würde mein Hund ist nicht Schussfest, dann mache ich eben agility oder Fährte oder was es sonst noch so gibt.

    Versteh sowieso nicht wofür Ottonormal Schutzdienstler das brauchen.

  • Zu A) Nein. Natürlich liegen zwischen einem sehr maskulinem Rüdenwelpen mit einem hohen natürlichen Aggressionspotential und einem sehr femininen Hündinnenwelpen diesbezüglich manchmal Welten, so dass der eine ein "knüppelharter" Diensthund werden kann und die Hündin dann eher in eine (sportliche) Familie passt (der Hund mit Diensthundequalitäten passt natürlich auch in eine Familie, aber halt nicht in jede; da muss es dann schon jemanden geben der sich sehr gut auskennt in Bezug auf Prägung, Erziehung und Ausbildung). Das sind die Extreme, so wie ich sie aus den Leistungslinien kenne. Potential für Ortsgruppenprüfungen haben solche Hunde eigentlich immer, wenn der Hundehalter nicht zu viel falsch macht.


    Zu B) Genau so ist es... Das Genie liegt nahe am Wahnsinn... Beim Mali ist der Bereich der für den Sport und/oder Dienst brauchbaren Hunde schmaler. Wenn man sich auf die IPO-selektierten Linien bezieht hast Du einen größeren Anteil der Population in dem Bereich, der im Spitzensport weit vorne laufen kann und auch den Dienst geeignet wäre als beim DSH (ich beziehe mich hier jetzt auf DSH aus Leistungslinien, niemand wird ernsthaft Hochzucht mit dem Mali vergleichen...).Dafür hast Du dann bei den Hunden, die weniger talentiert sind, nicht selten extreme Totalausfälle. Also Hunde mit extremer Schussscheue, Hunde die sich von Fremden nicht anfassen lassen (und die, wenn sie mal entlaufen, wochenlang nicht eingefangen werden können, nicht mal vom Besitzer) usw. Beim DSH sehen die Ausfälle dann eher so aus dass sie zu ruhig sind, die Triebveranlagungen so niedrig sind dass der Sport dem Hund und somit auch dem Menschen einfach keinen Spaß macht. Das sind dann aber ganz tolle und ausgeglichene Familienhunde. Fallen sie auf der anderen Seite aus dem Bereich des für den Sport geeigneten Bereiches heraus, sind das nicht selten Hunde mit hohem Triebpotenial, in Verbindung mit einem guten Anteil von natürlicher Aggression. So ein Ferrari ist dann entweder nur etwas für einen Hundesportler, der weiß was er tut. Oder aber kann als Diensthund gut platziert werden, wenn er aufgrund der Mentalität seiner Menschen nicht mehr in sein bisheriges soziales Umfeld passt.


    Ich kannte auch einige Rüden (einen davon habe ich selbst gezüchtet), die bei erfahrenen Hundesportlern standen, die aber aufgrund ihres absolut hohen Triebpotentiales, gepaart mit sehr viel Selbstbewustsein, irgendwann im Sport als "unführbar" galten. Diese Hunde waren aber im sozialen Bereich "eine Bank" und sind deswegen auch nicht für sehr viel Geld, welches ihren Haltern (i.d.R. aus den USA) geboten worden ist, verkauft worden. Z.B. in einem Fall deswegen weil die sozialen Umständen in der Familie mit einem geistig behinderten, bereits älteren Kind (das nicht immer nett war zu Hunden) und zwei dementen Senioren kaum ein anderer Hund problemlos hinein gepasst hätte. Wirklich gefährliche Hunde, die dann auch im sozialen alltäglichen Bereich ernsthaft gegen ihre Menschen gegangen sind, kannte ich nur zwei bei denen keine medizinische Erklärung (hauptsächlich handelte es sich in solchen Fällen um Hunde mit einem Gehirntumor) vorgelegen hat.


    Beim Mali hingegen kannte ich deutlich mehr, die irgendwann im Sport oder auch Dienst nicht mehr gefahrlos von ihren Hundeführern gehändelt werden konnten (so wie auch die zuvor erwähnten DSHs). ABER die waren dann tatsächlich brandgefährlich, auch für erfahrene und besonnene Hunedführer. Die haben dann in alltäglichen Situationen ansatzlos völlig überreagiert. Diie beiden DSHs, die auch im täglichen Umgang mit Vorsicht zu händeln waren von ihren Hundeführern, haben auch überzogen reagiert, aber ihr Verhalten war meist voraus zu sehen bzw. sie haben dann deutlich signalisiert dass mit ihren in der jeweiligen Situation nicht gut Kirschen essen war. Bei den Malis ging dass dann *zack* und der noch 1 Sekunde vorher ruhig neben seinem Halter sitzende Hund hat z.B. die Oberarmaterie seines Hundeführers gekappt, nur weil ihm die Luft gerade zu sehr brannte mit 50 anderen Hunden zusammen im Stadion bei einer Siegerehrung. Oder ein Bekannter von mir ist morgens um 5 im Dunkeln zu dicht an dem Stück Dachlatte vorbei gegangen, mit dem sein Hund Abends kurz gespielt hatte....


    Zur anderen Seite hin hast Du beim Mali dann die Hunde, die extrem geräuschempfindlich und auch ansonsten sehr sensibel sind. Und der Bereich zwischen diesen beiden Extremen, in dem zugegebenerweise sehr viele gut veranlagte Hunde liegen, ist relativ schmal. Dieser Bereich ist beim DSH sehr viel breiter. Dadurch dass Du sehr viel mehr Hunde mit veranlagungstechnischen Einschränkungen hast, die aber trotzdem mit gewissen Einschränkungen im Sport zu führen sind. D.h. die Halter wissen sehr genau, dass sie zwar durchaus schöne Ortsgruppenprüfungen mit ihren Hunde laufen können, werden ihre Hunde aber tunlichst nicht auf Landesgruppenebene und höher führen. Beim Mali ist es so dass wenn er sich mental so gefestigt hat dass er auf Vereinsebene geführt werden kann, er dann oft problemlos auch überregional konstante Leistungen zeigt.


    Inzwischen gibt es Hinweise auf einen Gendefekt, der beim Malinois diesbezüglich vorliegen könnte, und der in Relation zu einem übersteigerten Aggressionspotential steht. Meines Wissen läuft da bereits eine wissenschaftliche Studie. Wenn mir der Link zu der noch mal irgendwo über den Weg läuft stell ich den hier ein.

  • Natürlich liegen zwischen einem sehr maskulinem Rüdenwelpen mit einem hohen natürlichen Aggressionspotential und einem sehr femininen Hündinnenwelpen diesbezüglich manchmal Welten, so dass der eine ein "knüppelharter" Diensthund werden kann und die Hündin dann eher in eine (sportliche) Familie passt (der Hund mit Diensthundequalitäten passt natürlich auch in eine Familie, aber halt nicht in jede; da muss es dann schon jemanden geben der sich sehr gut auskennt in Bezug auf Prägung, Erziehung und Ausbildung). Das sind die Extreme, so wie ich sie aus den Leistungslinien kenne. Potential für Ortsgruppenprüfungen haben solche Hunde eigentlich immer, wenn der Hundehalter nicht zu viel falsch macht.

    Genau, so sehe ich es auch und so erwarte ich es auch bei einen Welpen von einen Züchter.

    Selbst wenn ich mir den ruhigsten Welpen aus einem Wurf aussuche, will ich immer noch mit ihm auf den Hundeplatz arbeiten können und Spass haben.

    Bei den ruhigsten Welpen würde ich mir auch niemals Meisterschaften als Ziel setzen und wäre mit Dorfprüfungen zufrieden.

    Bei mir muß es auch kein Schutzdienst sein. Auch in andere Sportarten kann man mit seinem Schäferhund glücklich werden.

  • Beim Mali hingegen kannte ich deutlich mehr, die irgendwann im Sport oder auch Dienst nicht mehr gefahrlos von ihren Hundeführern gehändelt werden konnten (so wie auch die zuvor erwähnten DSHs). ABER die waren dann tatsächlich brandgefährlich, auch für erfahrene und besonnene Hunedführer.

    Diese Hunde wurden dann aber auch von ihren Hundeführern aufgepuscht und aufgedreht bis zum geht nicht mehr.

    Diese Hunde stehen dicht am Wahnsinn. Bei einem dominanten Hund kann so etwas gefährlich werden.


    Anfänger sollten ihren Hund auch niemals ständig aufdrehen bis zum geht nicht mehr und nur im niedrigen Level mit ihm arbeiten.

    Man sieht die Malis auch im Rally-Obedience.

  • Genau, so sehe ich es auch und so erwarte ich es auch bei einen Welpen von einen Züchter.

    Selbst wenn ich mir den ruhigsten Welpen aus einem Wurf aussuche, will ich immer noch mit ihm auf den Hundeplatz arbeiten können und Spass haben.

    Bei den ruhigsten Welpen würde ich mir auch niemals Meisterschaften als Ziel setzen und wäre mit Dorfprüfungen zufrieden.

    Bei mir muß es auch kein Schutzdienst sein. Auch in andere Sportarten kann man mit seinem Schäferhund glücklich werden.

    Das kann, muss aber nicht so sein. Es gibt Verpaarungen, da würde ich mir eher den ruhigsten Welpen aus dem Wurf auswählen als den überdrehtesten. Das kommt immer darauf an welche Hunde mit in der Ahnentafel stehen.


    Zudem gibt es Hunde, die als Welpen im Wurf völlig unauffällig und somit die "Ladenhüter" waren, die dann wenige Wochen später absolut aufgedreht haben trieblich. Manche davon sind später Weltmeister geworden und heute in sehr vielen Ahnentafeln vertreten. In einem meiner Würfe hatte ich einen trieblich sehr unscheinbaren und ruhigen Welpen, der hier bei mir kaum gespielt und sich kaum für Beute interessiert hat. Das "Schlafmützchen des Wurfes" sozusagen, und demzufolge war er dann auch der "Ladenhüter". Ein niederländischer Leistungssportler hat ihn sich dann für seine damalige Lebensgefährtin angesehen, und da der Welpe auf Futter sehr gut angesprochen hat haben sie ihn mitgenommen. Nach 6-stündiger Heimfahrt ist er aus dem Auto ausgestiegen und hat von da an "gespielt wie ein Verrückter" (O-Ton seiner neuen Besitzerin).