SV Trainingsmethoden Erfahrungen

  • Wenn man mit dem Erschrecken des Hundes arbeitet, dann arbeitet man mit Übersprungshandlungen, die aus dem Schreck heraus resultieren. Und welche Übersprungshandlung ein Hund zeigen wird ist ungewiss...

    Mein Hund kennt die Kommandos und hat noch nie eine ungewisse Übersprungshandlung gezeigt. Nach dieser Methode arbeiten viele Trainer und auch bei denen funktioniert es.


    Nach deiner Aussage dürfte man den Hund ja nicht mal auf die Schulter tippen, dann könnte er doch auch eine negative Übersprungshandlung zeigen.


    Verboten wurden die E-Tacker, weil viele Leute ihren Hund mit Strom gequält haben.

    Mit Vibration oder geringer Stromstärke quält man keinen Hund.



    Und bei starker Stromstärke besteht das Risiko, daß der Hund einen Schock bekommt und wegläuft.

    Ich würde so etwas anfangs auch nur in einen eingezäunten Hundewald einsetzen. Meine Bea hat auch in einen eingezäunten Hundewald ihre erst Bekanntschaft mit dem Vibrationshalsband und auch mit dem E-Tacker gemacht.

    Eine oder mehrere zusammen gebundene Schleppleinen erfüllen auch den Zweck bei der Bekanntmachung mit einem E-Tacker oder Vibrationshalsbandes.

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  • Wir "arbeiten" mit der Wasserflasche nur im Hundefreilauf auf dem Platz vom Hundeverein. So kann man zur Not auch aus einiger Entfernung mit einem Wasserspritzer dazwischen gehen, wenn ein Hund z.B. anfängt

    rumzustänkern oder meint auf einen anderen losgehen zu wollen. Jedem Neuling wird die Flasche mal gezeigt, damit er weiß, was das ist. Einige kommen auch an um dadraus zu trinken.


    Ich selbst führe unterwegs keine Wasserflasche mit mir.

  • Ich mag auch diese "Discs" nicht, die man neben den Hund wirft, oder Klapperdosen... Alles, was einen Hund erschreckt...

    Auch der Thomas Baumann hat nichts gegen Klapperdosen, wenn man sie gleichzeitig auch mit einem Kommando verbindet. (damit wir uns verstehen - Die Erziehung des Familienhundes)


    Mit einem Vibrationshalsband hat man den selben Effekt wie mit einer Wasserflasche oder Klapperdose. Die Vibration kann man allerdings auch auf größerer Distanz einsetzen.

    Und ein Kommando gehört immer mit dazu, damit der Hund keine Fehlverknüpfung erstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von ostholstein ()

  • Der Impuls des Gerätes ist lediglich ein Signal für den Hund, auf welches er konditioniert wurde, in eine Situation auf die der Hund vorbereitet wurde, und in der er weiß was von ihm erwartet wird.

    Genau, der Hund muß wissen was von ihm erwartet wird. Deshalb muß der Hund die Kommandos kennen und beherrschen.

    Solche Hilfsmittel dürfen nie ohne Kommando eingesetzt werden, um Fehlverknüpfungen zu vermeiden.

  • Ich bin nur Neugierig und möchte niemanden Verurteilen, ich werde ja nicht gezwungen da hin zu gehen oder das mit meinem Hund zu machen.

    Ekard Lind beschreibt ja das man mit anderen Methoden auch Weltmeister werden kann, dauert halt länger.


    Man muss da halt dann genau hinschauen... was als Methoder verkauft wird und was dann im realen Leben wirklich gemacht wurde.

    Gerade der gute Herr stand ja sehr in der Kritik von wegen Wasser predigen und Wein saufen. Sein gewaltfreies Konzept mit viel Spiel und Belohnung verkaufte sich gut und hat sicher auch den ein oder anderen positiven Effekt gehabt, entsprach aber eben nicht wirklich seiner Trainingsrealität.


    Ich trainiere nach wie vor im SV und die Bandreite ist einfach extrem groß. Von moderner hundgerechter Ausbildung bis hin zu Tierquälerei ist alles dabei. Da muss man wie bei jedem anderen Trainer auch einfach schauen, wo man hingerate ist, mit welcher Methodik die einzelnen Personen arbeiten und ob man sich vorstellen kann, so zu arbeiten oder nicht.


    Ich muss allerdings auch Schwedenfans Erfahrung bestätigen, dass mir auch aufgefallen ist, dass in den letzten Jahren der Einsatz vom Tele wieder deutlich zugenommen hat. Besonders im Dunstkreis eines sehr erfolgreichen und bekannten Ausbilders ist es aktuell wieder Gang und Gebe, dass da schon die Basics über Strom gearbeitet werden und die Hemmungen deutlich zurück zu gehen scheinen.

  • Verboten wurden die E-Tacker, weil viele Leute ihren Hund mit Strom gequält haben.

    Mit Vibration oder geringer Stromstärke quält man keinen Hund.

    Nein, und jetzt noch einmal gaaaanz langsam und zum wiederholten mal..... Die Anwendung des E-Reizgerätes wurde NICHT untersagt weil "viele Leute ihren Hund mit Strom gequält haben". (Einen Hund zu quälen war ja auch zu diesem Zeitpunkt über das TSchG verboten, egal ob mit oder ohne E-Reizgerät.) In dem relevanten Gerichtsurteil hat der Richter es klar betont dass er die Anwendung untersagt weil es den zuständigen VetÄmtern nicht möglich ist nach einer tierschutzrelevanten Anwendung diese im nachhinein beweisen und den Hundehalter dann deswegen sanktionieren zu können! Seiner Auffassung nach war es den zuständigen Behörden nicht möglich die Vorgaben des TSchG (lt. denen der Missbrauch des Gerätes ja bereits verboten war) in Bezug auf einen Missbrauch des E-Reizgerät umsetzen zu können, und er sah als einzige Möglichkeit dann an deswegen den Gebrauch des Gerätes allgemein zu untersagen, so lange bis die jeweiligen Bundesregierungen ggf. anders entscheiden.


    Im übrigen quälst Du bei einer sachkundigen Anwendung des Gerätes im Einzelfall und situationsabhängig einen Hund auch dann nicht wenn er einen höheren Reizimpuls erhält. "Sachkundige Anwendung" bedeutet dass der Hund auf diese Anwendung hin ausbildungstechnisch vorbereitet wurde (er also bereits ausgebildet ist und es nur noch um eine Absicherung des Ausbildungststandes auf Distanz geht), auf den Reizimpuls konditioniert wurde (er also keinen Schreck bekommt durch den Impuls), die Impulsstufe der Situation angemessen ist und die ganze Ausbildungssituation dem Hund anschließend eine höhere Lebensqualität bietet. Dann kann auch ein starker Impuls (der in so einem Fall dann auch nur einmal gegeben werden muss) lt. TSchG angemessen sein, da er ja nicht grundlos gegeben wird (das TSchG unterscheidet zwischen notwendigen und unnötigen "Schmerzen und Leiden", und auch ob die nur ganz kurzfristig oder anhaltend sind). Das hat auch der amtierende Richter so gesehen und deutlich gemacht dass die sachkundige Anwendung des Gerätes für ihn mit den Rahmenbedingungen, die das TSchG vorgiebt, überein stimmt. Er begründete sein Verbot lediglich mit dem Umstand dass in einem Mißbrauchsfall den zuständigen Behörden keine Beweisführung möglich ist und dann im Regelfall im Nachhinein (also nach einer Anzeige, wenn jemand seinen Hund mit einem E-Reizgerät tierschutzwiedrig traktiert hat) die Ämter dem jeweiligen Hundehalter nix nachweisen können.


    Und deswegen hat er ja den Bundesländern freigestellt die Arbeit mit dem E-Reizgerät erlauben zu dürfen. D.h. dieses Urteil ist für die Bundesländer nicht binden! Dieser Richter hat die Verantwortung darüber, ob mit solchen Geräten gearbeitet werden darf oder nicht, und unter welchen Bedingungen, ganz einfach in die Verantwortung der Regierung er einzelnen Bundesländer abgeschoben. Die könnten z.B. entscheiden dass die Arbeit mit dem E-Reizgerät für bestimmte Personenkreise, mit oder ohne besonderen Nachweis der Sachkunde, erlaubt wird. Z.B. für Diensthundeführer... Oder für Jagdbevollmächtigte... Oder für Leute die lila Socken mit grünen Herzchen tragen... Ganz wie sie möchten...


    Nun stehen Politiker nicht gerne im Fokus von Tierschützern... (zumindest wenn ihnen etwas an ihren politischen Posten liegt). O-Ton unseres damaligen Innenministers war, als es um die Frage ging die Arbeit mit dem Gerät für die Landespolizei zu erlauben: Ich möchte doch nicht auf dem Titelblatt der nächsten "BILD am Sonntag" stehen mit der Schlagzeile XYZ LÄSST POLIZEIHUNDE MIT STROMSCHLÄGEN QUÄLEN !!!)


    Und genau so sehen das alle anderen Politiker, in deren Hände die Umsetzung des "Stromhalsband-Urteils" gelegt worden ist. Der im betreffenden Gerichtsverfahren amtierende Richter war äußerst klever, denn verboten hat er eigentlich nix... Sondern in die Verantwortung von Politikern geschoben. Und für die wäre eine Zulassung der Arbeit mit dem Gerät für bestimmte, sachkundige Personenkreise politisch äußerst unattraktiv. Denn irgend ein radikaler Tierschützer würde das eher früher als später in den Fokus der Öffentlichkeit ziehen, und die Debatten, die das nach sich ziehen würde, wären alles andere als sachkundig und objektiv. Das würde kein Politiker riskieren, selbst wenn er selber ein bekennender E-Reizgerät-Befürworter wäre.

  • Waschbär

    D.h., dass Du auch nicht mit der Wasserflasche arbeiten würdest ?! Hat ja eigentlich den selben "Erschreckungs-Effekt" ?! ich dachte bisher, das sei eine relativ humane Erziehungsmaßnahme.

    Ich arbeite durchaus mit der Wasserflasche (z.B. wenn einer meiner Hunde grundlos bellt und entsprechende Hörzeichen missachtet). Aber nicht um den Hund zu erschrecken. Sondern um ihm zu zeigen dass ich ihn erreiche, auch wenn er ein paar Meter von mir entfernt ist und ich weiterhin an meinem Schreibtisch sitzen bleibe (typisches Beispiel: Nuri langweilt sich in Zwinger und Auslauf während ich im Homeoffice bin, sitzt dann vorne am Gitter und mach in regelmäßigen Abständen "Wau", während sie mich fordernd anschaut nach dem Motto "Nun komm endlich und lass uns was zusammen machen!!!"). Sie kennt das betreffende Abbruchkommando. Testetaber natürlich aus über welche Entfernung das Bestand hat und ab welcher Entfernung sie es in Frage stellen kann. Einfach deswegen weil nach einem "Nein" von mir nix anderes kommen kann als ein weiteres "Nein". Hunde lernen sehr schnell den Einwirkungsbereich ihrer Halter kennen und wissen dass die a) kurze Arme haben und b) sehr langsam sind. Zudem hätte sie, wenn ich aufstehen und zu ihr gehen würde, ja genau das erreicht was sie mit ihrem Gebell bezweckt hat.



    Mit der Spritzflasche erreiche ich sie in Zwinger und Auslauf aber problemlos, ohne dass ich großartig auf den Hund zugehen muss. Ein Blick auf den Hund mit Hörzeichen reicht dann, weil der Hund nicht den Lerneffekt hat sich meiner Reichweite entziehen zu können.


    Und die Arbeit mit dem E-Reizgerät beruht auf dem selben Effekt. Der Hund lernt, wenn man das Gerät frühzeitig einsetzt (auf ganz niedrigem Level) einfach nur nicht das, was sonst alle Hunde lernen: Die Ausführung eines Hörzeichen wird, je weiter man von Herrchen/Frauchen entfernt ist, um so seltener von ihm/ihr eingefordert. Ist er/sie physisch gar nicht in der Lage dafür...


    Die Situation kennt vermutlich jeder Hundehalter... Ist der Hund erst mal eine bestimmte Enternung weit weg, sind Hörzeichen Schall und Rauch wenn es ein andere Objekt der Begierde gibt. Lernt Dein Hund aber nicht wo Dein Einwirkungsbereich auf ihn endet, dann musst Du auch auf weitere Entfernung keine härteren Einwirkungen auf ihn ausüben als Du es in Deinem direkten "Nahbereich" machst.

  • Danke für Deine Antwort.


    Heute früh: Django sitzt ca. 3 m von mir entfernt (und hat gerade Blödsinn im Kopf) … buddeln, Steine fressen, Unkrautflies aus dem Boden zerren etc.…. und hört selbstverständlich nicht auf mein "Komm", "Hier", o.ä. im Gegenteil: Bewege ich mich auf ihn zu, rennt er weg und spielt fangen mit mir. Nein - ich habe mich natürlich nicht darauf eingelassen … aber wie schaffe ich es, dass der Hund zu mir kommt ? Ich hatte es eilig und musste auf die Arbeit … (voll die Anfängerfrage *lach*) … aber ich krieg's nicht hin … Leckerlies, Spielzeug … alles uninteressant in dem Moment.

  • Schleppleine dran... Du darfst Dich gar nicht in diese Situation bringen dass Du dem Hund hinterher läufst und versuchst ihn zu fangen. Der Hund lernt dass Du kurze Arme hast und langsam bist... 8) Und mit jedem Mal festigt sich dieses Wissen in seinem Gehirn... Wenn der später 50 m von Dir entfernt ist wenn Wild hoch geht und davon läuft oder ein Spielkumpan im die Ecke kommt oder sein Erzfeind, was glaubst Du wie der auf Dein Hörzeichen "Platz" in so einem Moment reagieren wird? Der wird Dir im Davonrennen noch die Mittelkralle zeigen, weil der sich denke "Mach Du mal mit Deinen Stummelärmchen und Stummelbeinchen..." ^^


    Eine dünne glatte Leine ohne Handschlaufe (9 mm breites Biothane ist für diese Verwendung ideal, weil die sich i.d.R. nirgens festhängt) mit max. 3 m Länge (ob 2,50 m auch reichen hängt von den Dimensionen Deiner Wohnung und Deines Gartens ab; ggf. wäre für den Garten auch 5 m Länge anzuraten) eignet sich meist gut. Und bevor Dein erstes Hörzeichen oder Dein Abbruchkommando (welches vorher ausreichend konditioniert sein sollte) kommt stehst Du bereits auf dem Ende der Leine drauf! Ignoriert der Hund dieses, bist Du am Hund bevor Du Dein Hörzeichen/Abbruchkommando ein zweites Mal gibst. Und dann direkt nach diesem auf Deinen Hund einwirkst. Das muss nix Schlimmes sein... Dein Hund muss nur wissen "Mutti meint tatsächlich was sie sagt". 8) Und darf nicht lernen dass Du Stummelbeinchen und Stummelärmchen hast und ihn sowieso nicht erwischen würdest, wenn er es darauf anlegen würde. Sooo schlau darfst Du ihn gar nicht machen.

  • Ui … Schleppleine im Garten =O ... aber ja, ich habe direkt eben eine 5m Leine über Kleinanzeigen gekauft und hol sie nach der Arbeit ab !


    Zieh' ich ihn dann an der Schlepp zu mir, wenn er nicht kommt ?!

  • Gottseidank haben wir am Mittwoch in der Junghundstunde das Thema "Rückruf" :)


    Django kann echt schon sooo viel … aber die einfachsten Dinge *tsts* … selbst Sitz und Platz macht er gerade nur, wenn er Lust & Laune hat.


    Ich schiebe es mal auf die Pubertät. Er ist gerade mitten im Zahnwechsel und deutlich frühreif =O .…

  • Zieh' ich ihn dann an der Schlepp zu mir, wenn er nicht kommt ?!

    Du fixierst ihn durch die Leine (ich versuche zu vermeiden mich direkt nach der Leine zu bücken, sondern trete lieber erst mal drauf). Wenn ich dabei dicht am Hund bin kommt direkt das zweite Hörzeichen und eine Aktion von mir (je nachdem wie sich der Hund gerade verhält und was er machen ( = Hörzeichen) oder nicht machen ( = Abbruchkommando) sollte.