Verbellen des Besuches, aggressives Verhalten - er hat mich gebissen

  • Ich halte nicht davon, wenn ein Hund seinen Halter ständig verfolgt.

    Ich kenne 2 Gründe dafür.

    Angst vorm alleine sein, Trennungsangst.

    Der Mensch ist seine Ressource und muss kontrolliert werden.


    Wenn ein Hund Döst oder Schläft und sein Mensch geht zum WC, der Hund steht auf und verfolgt den Mensch, glaube ich nicht an Bindung.

  • Ob das Bindung oder kontrollieren ist, wäre mir völlig egal solange mein Hund steuerbar ist und es mich nicht stört. Beispiel Schlafzimmer ich freu mich wenn der Hund ankommt und noch morgens ein Stündchen bei mir mit nickert. Bei Gewissen Sachen möchte ich ihn aber eben nicht im Schlafzimmer haben und da möchte ich auch nicht, dass der Hund jammernd vor der Tür sitzt.


    Der Hund um den es hier geht ist 2 Jahre alt und versucht auch beim Gassi gehen ab und an zu Schnappen! Hat aktiv versucht einen Besucher zu verfolgen! Und hat nun seine Halterin gebissen! Da ist für mich eine ganz andere Baustelle aktuell zu lösen. Das ein Tierheim Hund seine Menschen nicht aus den Augen lässt finde ich normal, wenn es einen stört muss man halt dagegen was tun.

  • Er ist ja quasi ein Tierheim Hund. Er ist extrem anhänglich und ängstlich.


    Dass das Beißen nun eine Baustelle ist, ist völlig klar.

    Ebenso, dass er sich besser steuern lässt.


    Wir gehen alle zum Training.

    Gassi gehe ich früh, tagsüber derjenige, der Zeit hat.


    Melli

  • mein Hund ist auch sehr unsicher und ängstlich. Es hat 12 Monate gebraucht, bis eine entgegenkommende Person nicht mehr angebellt/ bzw. versucht wurde anzuspringen! Mein Trainer hat damals, da war meiner so ca.7 bis 8 Monate alt gesagt du musst aufpassen, sonst sprechen wir demnächst vom Maulkorbtraining. Wenn ich sehe mein Hund fixiert wen, bin ich sofort auf Zack! bei Begegnungsverkehr läuft mein Hund immer so neben mir, dass ich zwischen ihm und dem Menschen bin.


    Kinder oder Jugendliche würde ich nicht mit meinem Hund alleine Gassi gehen lassen. Wäre mir mit meinem Hund viel zu heikel. Schon von der Kraft die mein Hund hat und er ist kein besonders großer und schwerer Rüde.


    Man darf so etwas nicht verharmlosen, denn dann wird es meiner Meinung nach sehr schwierig.

    Einmal editiert, zuletzt von FlatHeart1256 ()

  • Ich halte nicht davon, wenn ein Hund seinen Halter ständig verfolgt.

    Harras verfoglt mich nicht ständig, wenn er schläft odr döst, dann tut er das. Ich kann mich im Büro und im Haus überall hinbewegen, er ist nur gerne dabei.

    Wenn ich mal kurz in den Keller gehe, muss er im "Platz" oben an der Treppe warten, weil ich nicht möchte, dass er soviel die Treppe läuft.

    Ich fühle mich von ihm nicht kontrolliert sondern begleitet.

  • leider sind die genannten Trainer zu weit. Wir wohnen hier in Oberfranken.

    Und Ihr geht überall nur zu Fuss hin??? War da nicht was dass Ihr neulich in Urlaub gefahren seid (inkl. Hund)???


    Sorry, Du hast hier etwas von der Abgabe des Hundes geschrieben, weil Du Dich vor ihm bzw. seinen Reaktionen fürchtest. Auf der anderen Seite hast Du ihn aber angeblich lieb. Da kann es doch nicht so schwer sein sich mal mit Hund ins Auto zu setzen und ein paar hundert km zu fahren und 2 oder 3 Tage dran zu hängen, damit sich mal jemand, der wirklich qualifiziert ist und mit dem Aggressionsverhalten von Hunden, und vor allem mit den Fehlern die Menschen diesbezüglich machen, wirklich auskennt, und Dir einen wirklich fachundigen Rat geben kann, zu konsultieren.


    Du hast entschieden diesen Hund zu Dir zu nehmen. Somit bist Du ihm gegenüber verantworlich. Und Du bist auch den anderen Menschen in Deinem Umfeld gegenüber verantwortlich. Sorry wenn ich das jetzt mal so krass ausdrücke. Du hast Dich bewußt für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden. Und der logische Menschenverstand sagt einem dass da dann derartige Problematiken auftreten können, basierend auf der i.d.R. alles anderen als optimalen Prägung und Sozialisierung dieser Hunde. Da muss man dann als Mensch bereit sein auch mal aus der eigenen Komfortzone raus zu gehen und wirklich ernsthaft an diesem Problem arbeiten zu wollen.


    Hunde aus dem Tierschutz sind zu 99% Hunde mit "Baustellen". Gerade dann wenn sie aus dem Auslandstierschutz kommen. Einfach so vorauszusetzen dass so ein Hund dann zu 100% hier in unserem Umfeld "funktioniert" ist das Unfairste überhaupt was man so einem Hund gegenüber machen kann. Und noch unfairer ist es, wenn der Hund aus menschlicher Sicht dann Fehler macht, den Hund wieder abschieben zu wollen. Oder aber an seinem Problemen nicht zu arbeiten, sondern ihn damit allein zu lassen.


    Nochmal sorry dafür wenn ich so direkt bin. Aber Du bist jetzt schon der werweißwievielte Fall, den ich kenne und in dem das so läuft... "Nein, wir kaufen nicht beim Züchter! Wir tun etwas gutes und adoptieren einen armen Hund aus dem Tierschutz!!!" Und dabei fühlt man sich dann als der bessere Mensch, häufig möchte man aber auch einfach nur das Geld sparen den ein vernünftig gezüchteter und gut geprägter und sozialisierter Welpe beim Züchter halt nun mal kostet. Damit will ich Dir persönlich jetzt nicht diese Beweggründe unterstellen, aber in vielen Fällen ist das halt nun mal einfach so. Und dann treten die ersten (voraussehbaren) Probleme aus und der "undankbare Köter" muss wieder weg... (auch das unterstelle ich jetzt nicht Dir persönlich, aber in den meisten Fällen wird das dann tatsächlich über den betreffenden Hund gedacht, der ja gefälligst dankbar zu sein hat dafür dass man sich seiner angenommen hat; der allerdings nie gefragt worden ist ob er seine Freiheit unter südländischer Sonne tatsächlich mit einem Leben tauschen wollte in unserem "zivilisierten" Umfeld mit all seinen Zwängen und Einflüssen, die hier bei uns auf die Hunde einwirken, und mit denen solche Hunde dann leider oft nicht klar kommen).


    Ich empfehle Dir noch einmal Dich am besten an Thomas Baumann zu wenden. Möglicherweise reichen ja tatsächlich 2 oder 3 Tage, und Du kannst dadurch Eure Probleme lösen. Möglicherweise hält Thomas Baumann ja auch zeitnah ein Seminar zu diesem Thema an einem Ort, der näher an Deinem Wohnort liegt. Möglicherweise kann er, wenn er Dich und Deinen Hund kennen gelernt hat, jemanden in Deiner Gegend empfehlen, mit dem zusammen Du weiter arbeiten kannst. Möglicherweise funktioniert das nach einem ersten Termin mit ihm aber auch online, wenn weiterhin ein entsprechender Bedarf in Bezug auf kritische Situationen besteht. Das wirst Du aber nie erfahren wenn Du Deine Komfortzone nicht verlässt und bereit bist Deinen Hund für eine erste Analyse seines Verhaltens dort vorzustellen.

  • ich habe mir mal die website angeschaut von Thomas Baumann und bin dankbar für diesen Tipp. Ich habe aber auch das Glück in Niedersachsen zu wohnen. Trotzdem kann ich nur raten mal ein Wochenende ins Emsland zu fahren an eurer Stelle.

  • ich klink mich mal kurz aus meinen urlaub ein. Ich gebe hier waschbär 100% recht. Wer A sagt muss auch B sagen. Du brauchst anleitung von einem könner und wenn du da jetzt auch zeit investieren musst. Euer hund hat probleme, die müssen jetzt einfach gelöst werden und wieder hergeben ist ja wohl das einfachste, aber bestimmt nicht schön.

  • @Waschbär...du sprichst mir aus dem Herzen und in diesen Fall ist auch nix schön zu Reden.

    Für mich steht fest, entweder Zeit und Geld in den Hund investieren und zu diesem Trainer fahren, so wie er es verdient hat oder unverzüglich abgeben, bzw. eine Stelle suchen.

    Vielleicht findet der arme Bursche noch die richtigen Menschen.


    Wenn man einen Fehler gemacht hat, dann ist das Menschlich und alltäglich....ABER man MUSS dazu stehen und den Fehler wieder in Ordung bringen und nicht alles vertuschen und warten bis was schlimmes passiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Kimmo ()

  • naja eine Abgabe würde ich persönlich noch nicht richtig finden, schließlich ist das etwas an dem man arbeiten kann. Man muss nur wollen.


    es wäre evtl. einfach mal zielführend zu wissen, was trainiert wird in der Hundeschule/ nach wem oder welcher Methode der Hundetrainer vor Ort ausgebildet ist/ wie oft wird Erziehung gemacht/ wer hat das Zepter als verantwortliche Person in der Hand.


    Also vereinfacht gefragt was macht ihr, damit der Hund erzogen wird! Ich schrieb schon mehrfach, dass ich immer nur lese ich will einen gehorsamen Familienhund. Nur lese ich nie was dafür getan wird!

    Bücher wurden gefragt, schon bei der ersten Anfrage hatte ich Bücher von Martin Rütter empfohlen. Dann wieder die Frage nach Büchern.


    Wirkliche Tipps um es selber hinzubekommen können wir so nicht geben.


    Was ist von dem was geraten wurde umgesetzt worden? (Maulkorbtraining etc)


    Und wenn ihr wirklich eure Kinder/jugendlichen mit diesem Hund alleine Gassi gehen lasst ist das mehr als fahrlässig! Sowas deckt dann keine Versicherung. ( OTon wer grad Zeit hat geht mit dem Hund)


    Stichwort Haftpflicht.


    Ja harter Tobak grad, aber es gibt da nichts zu verharmlosen.

    Einmal editiert, zuletzt von FlatHeart1256 ()

  • Du wolltest wissen, was wir mit ihm so machen.


    Er ist nun gute 8 Wochen da. Die ersten zwei Wochen sollten wir lt. Trainer mal nichts tun, sondern ihm Zeit geben, sein neues Haus und uns erstmal kennen zu lernen. Ihn begleiten, aber nicht gleich überfordern.


    Die erste Zeit war eigentlich nur, um ihn stubenrein zu bekommen. Das hat er ja schnell gelernt.


    Dann war das erste Training, Einzelstunde. Es wurde die Leinenführigkeit gezeigt, und uns dann die Aufgabe gegeben, wie lange wir das so üben sollen. Lange Leine (2m) und dann sollten wir immer wieder das Kommando "hierher" oder ihn mit Namen ansprechen und "hierher" sagen. Er sollte lernen, zu uns zurück zu gehen und sich neben uns zu setzen. Auch das ging und geht gut. Das trainieren wir beim täglichen Spaziergang ja weiterhin. Wir sollten ihn, wenn er nicht kommt, an der Leine ziehen und ihm so klarmachen, dass er zu kommen hat und zu sitzen hat.


    Übung vom zweiten Termin war dann, Gehen an der kurzen Leine, kein Schnüffeln an der langen Leine, sondern folgsam kurz und neben uns laufen. Mit einem Sitzen lassen dann nach einiger Zeit an der kurzen Leine diese Übung quasi beenden, ihm nun erlauben, an langer Leine zum Schnüffeln, pinkeln etc. weiter zu gehen.

    Weitere Anweisung war auch, weil er so ängstlich ist wenn Traktor, Auto oder Lastwagen kam, ihm die Angst nehmen, indem wir ganz ruhig stehen bleiben, ihn sitzen lassen und das Gefährt vorbei fahren lassen. Je ruhiger wir, desto ruhiger war auch er. Klappt auch ganz gut.

    Auch wurde uns gesagt, immer wenn uns ein Mensch, Radfahrer, anderer Hund etc. begegnet, sollen wir ihn sitzen lassen, bis die vorüber sind. Auch das klappte ganz gut anfangs.
    Irgendwas war dann aber, und es klappte nicht mehr.


    Wir trainieren die Kommandos "sitz", "platz", "bleib" mit ihm. Er hat mehrere Plätze, wo er ruht. Aber er geht nicht hin, wenn wir ihm Kommando geben. Das müssen wir intensiver üben.


    Wir halten gewisse Regeln ein, Essen bekommt er immer nach uns, er geht hinter uns die Treppe rauf oder runter, aus der Tür und dem Gartentor, schon allein aus Sicherheitsgründen.

    Wenn wir zum Gassi gehen, dann setzt er sich hin und wartet, bis er angeleint ist. Haben wir ihm halt so beigebracht, er muss an der Tür sitzen und warten, erst dann gehen wir los.

    Er sitzt, bevor er seinen Napf bekommt mit dem essen, dann sagen wir ihm, dass er nun losessen darf. Dann tut er das.


    Wenn jemand am Haus vorbei geht, und die Balkontür ist offen, geht er dort hinaus und bellt. Der Trainer sagt, das ist okay, er darf anzeigen, dass jemand da ist. Aber er muss lernen, dass er auch wieder aufhören soll.

    Wir sollen sagen "danke, und jetzt ist schluss" oder "danke, gut ist". Notfalls sollen wir ihn reinholen oder ganz klar "nein" sagen, wenn es überhand nimmt.


    Erziehen tun wir Eltern den Hund, weil gefragt wurde. Der Sohn (fast 12) ist dazu zu jung, er sieht ihn als "Mitwelpe", aber er hört auch auf ihn.

    Gassi gehe ich früh schon vor 7, bevor ich zur Arbeit gehe. Und tagsüber ist es nunmal so, wer Zeit hat, geht. Das kann vormittags nochmal mein Mann sein, wenn er daheim arbeitet. Mittags ich oder meine Tochter, abends ebenfalls einer von uns dreien.
    Bei uns gehen nur wenige Menschen spazieren. Nur am Wochenende. Ansonsten kommt kaum einer vorbei. Das macht das Trainieren einfacher, denn dann ist die Ablenkung ja nicht so groß.


    Wir haben selber noch nicht den Weg gefunden, wie es passt. Unser Trainer sagt, feste Zeiten wären schon mal ganz gut, die haben wir mittlerweile ja auch. 3x täglich auf jeden Fall zu ziemlich gleicher Zeit.


    Unser Hund ist sehr ängstlich, was ja verständlich ist, als Straßenhund kennt man gewisse Geräusche eben nicht. Er hat Angst vor dem Besen, vor dem Staubsauger, vor der Nähmaschine, vor der Colaflasche wenn man die öffnet und es zischt.

    Er ist schreckhaft, zuckt oft zusammen. Er träumt oft, man sieht ihn dann zittern, seine Füße tun, als ob sie laufen.

    Tief schlafen tut er nur bei unserer Tochter im Zimmer, da ist sein Ruhepol anscheinend. Er freut sich über Kuscheleinheiten, die wir ihm geben. Er genießt das sichtlich. Allerdings fordert er die auch ein, er kommt und stupst einen an. Das ist sicherlich auch eine Art Kontrolle, wir geben dem auch nicht immer nach.

    Ebenso sollen wir ihn nicht begrüßen, wenn wir heimkommen. Er ist erst irgendwann dran.


    Wir haben noch viel zu lernen.

    Zur Hundeschule gehen wir, sofern es möglich ist, als Familie. Aber wir waren ja erst 2x dort. Solange haben wir den Hund ja noch nicht....

    Der Trainer kommt bald zu uns nach Hause, um sich mal ein genaues Bild zu machen und eine weitere Einschätzung abzugeben, über uns, den Hund und die Erziehung.


    Ich danke für all eure Worte und auch deutliche Worte. Das muss manchmal sein, das nehme ich auch keinem krumm. Denn ich weiß schon selber, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht habe, aber die Verantwortung für ein Tier übernommen habe und dementsprechend eben arbeiten muss.
    Geld ist nicht das Problem, die Zeit leider eher, da muss ich mir echt was überlegen....


    melli

  • ich sag das jetzt noch mal deutlich du kannst nicht deine Tochter alleine mit einem solchen Hund Gassi laufen lassen. Das ist verrückt.

    Ihr müsst unbedingt Sachen wie die Orientierung am Halter trainieren. Und euer Trainer muss euch zeigen wie man Sachen unterbindet.


    Euer Trainer scheint auf die Dominanzschiene zu fahren, die ist total veraltet.


    Wonach ist der Trainer ausgebildet?


    Zeit werdet ihr euch nehmen müssen, denn wie Waschbär ja schon schrieb solche Tierschutzhunde haben Baustellen und meistens sind die Hunde erst nach ca. 6 Monaten richtig angekommen und packen dann erst richtig aus.

    Einmal editiert, zuletzt von FlatHeart1256 ()