Für immer in unseren Herzen

  • Kann gerade nix schreiben, bin schon wieder am heulen :( ...


    Ich frage mich ebenfalls noch (nach 5 Jahren), ob es bei Spike der richtige Zeitpunkt war und ich werde nie das Bild vergessen, wie er mir freudig entgegenkam als ich die Tür rein bin, um ihn zum Tierarzt zu fahren :( ...


    Aber keine Frage: Er war fast 15 Jahre alt und konnte kaum mehr alleine aufstehen. Ist beim Laufen immer weggekippt ... keine Frage. Es war auf jeden Fall RICHTIG.


    Trotzdem fühlt es sich immer noch manchmal "falsch" an ...

  • Ich weiss, dass es richtig war und trotzdem ist es gefühlt falsch und wird es wahrscheinlich immer sein. Max konnte 15 Jahre alt werden, wir erlebten gute und schlechte Zeiten, die wir gemeinsam überstanden haben. Er war da, wenn ich zur Arbeit fuhr, er war da als ich nach Hause kam.

    So viele wundervolle Momente erlebt, so viele Erinnerungen die unvergesslich und unendlich sind.

    Dankbar bin ich für jede Sekunde, die ich an der Seite dieses wunderbaren Hundes verbringen konnte. Max, du fehlst. Und wenn ich 100 Jahre alt werden würde, du fehlst mir jeden Tag. Der Schmerz ist nicht mehr so überfallend und heftig, aber er ist tief und beständig.

    Du hast alles richtig gemacht Pinguetta, du weisst das so gut wie ich. Meine Entscheidung hinterfrage ich regelmässig und das ist vielleicht auch gut so. Es zeigt mir, dass dieser letzte Schritt des Hundelebens sehr gut durchdacht und viele Male abgewogen wurde bis hin zum letzten Moment.

    Die Frage des richtigen Zeitpunktes werde ich mir immer stellen, die Antwort darauf wir aber auch immer dieselbe sein.

    Es war richtig. Und es fühlt sich falsch an.

    Für immer. Und für immer in meinem Herzen.

  • Ich kann dazu auch nicht viel mehr sagen, außer dass mir auch die Tränen kommen, wenn ich das alles hier lese. Bei dem ersten Schäferhund in meinem Leben musste mein Vater die Entscheidung treffen- es war unser Familienhund, als ich aufgewachsen bin. Und obwohl das schon ewig her ist, vermisse ich ihn immer noch und er wird immer diesen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben und unersetzlich sein.

    Außerdem ist er „schuld“ an meiner Liebe zu Schäferhunden…


    Ich bin mir sicher, dass Du für Harras die beste Entscheidung getroffen hast. Und wie andere hier auch schon geschrieben haben- ganz weg geht die Trauer wohl nie, aber es kommen auch Zeiten mit Dankbarkeit und Erinnerungen an die schönen Momente.

  • Es wird dauern, und es wird immer Momente geben die dich an harras Erinnern werden.

    Was zählt ist, dass er eine tolle Zeit hatte und das er geliebt wurde.

    Fühl dich umarmt von Loki und mir

  • Luna, Du bist mir nicht zu nahe getreten. Es wird keinen eigenen Hund mehr in meinem Leben geben. Innerhalb von 2 Jahren musste ich Mann und Hund gehen lassen. Das reicht mir. Ich habe für beide oft eigene Bedürfnisse hinten angestellt. Wie gesagt, ich werde jetzt meine Wünsche vorrangig verfolgen und verwirklichen.


    @Alle, ich danke Euch für das Teilen Eurer Erfahrungen und Erlebnisse und fühle mich dadurch sehr gut verstanden.


  • Pinguetta......ich hab immer wieder an Dich gedacht - wie es Dir wohl gehen wird........

    Ich habe Tage, wo es "etwas besser" ist......und dann die Tage, wo ich sehr viel weine......weil ich Romira so sehr vermisse.....
    Bilder kann ich anschauen.....aber sobald ich über sie rede, muss ich weinen.......

    Die Entscheidung, Romira gehen zu lassen - habe ich an dem Tag getroffen, wo sie mit den Hinterläufen nur noch hin- und hergefallen ist.......
    Mancher Hundebesitzer würde mir diesbezüglich bestimmt Vorwürfe machen, man könnte ja noch mit einem Rolli arbeiten.

    ICH habe für MEINEN Hund entschieden.......was so gottverdammt weh tut......aber ich weiß, die Entscheidung war richtig für Romira.

    Bitte - denk nicht mehr über die Entscheidung nach.....- lass Deinen Hund in Frieden ziehen.......

    Wir müssen erst noch mit unserem Verlust klarkommen, den Tränen und den Herzschmerzen. ;( ;(

    Ich drück Dich mal ganz fest.......weil ich weiß, wie es Dir geht...... <3

  • Korbi , den festen, herzlichen Drücker gebe ich gerne auch an Dich zurück. Danke. <3

    ICH habe für MEINEN Hund entschieden.......was so gottverdammt weh tut......aber ich weiß, die Entscheidung war richtig für Romira.

    Ja, genau das gilt auch für mich und Harras. Ich weiß, dass es richtig war und bin froh, dass man bei Tieren so entscheiden darf. Aber es tut dennoch weh und lässt mich immer noch und immer wieder weinen. ;(


    Ich bin froh, dass Harras nicht länger und womöglich noch schlimmer leiden musste, ;( Ich bin froh, dass ich die letzten 11 Tage mit ihm noch so viel wie möglich zusammen war und es auch bewusst genossen habe und viel mit ihm gekuschelt habe <3 . Ich bin froh und glücklich über die 8 Jahre, die ich mit ihm verbrachte habe. <3 Ich bin dankbar für seine Liebe mir gegenüber und dafür, dass ich an und durch ihn gewachsen bin. <3


    Auch ich gucke oft die Fotos von ihm auf meinem Handy an und freue mich daran und auch an den vielen kurzen Videos :love: . Und immer wenn ich noch jemanden davon erzählen muss, dass Harras tot ist, weil die Person es noch nicht wusste, dann muss ich weinen. ;(


    Sicherlich, es wird leichter werden und ist ja auch erst drei Wochen her. Und ich freue mich über jeden Hund, der sich mir zuwendet und mir sein Vertrauen schenkt. Ich suche tatsächlich bewusst Hundekontakte. Ich stehe jeden Abend auf meinem Balkon, gucke in den Himmel und rede mit Harras. Und es tut einfach nur weh ;(


    Ja, ich weiß, vom Verstand her habe ich richtig entschieden und keinen Augenblick zu früh. Aber dennoch tut es weh. ;(



    Trotzdem fühlt es sich immer noch manchmal "falsch" an ...

    Ja, das tut es ...


  • Pinguetta Es tut mir so leid, dass Du diese Entscheidung treffen musstest, und dass Du Harras verloren hast. Für mich ist es nach 2 Jahren noch immer schwer mit meiner Entscheidung auseinanderzusetzen. Auf der einen Seite ist der Verstand und Rat vom Tierarzt, und auf der anderen Seite bin ich ein Mensch mit Gefühlen und Zweifeln. Ob das irgendwann mal anders bei mir im Kopf ist, weiß ich nicht.


    Dexter ist grade 12 geworden, und klopf auf Holz, noch ok, aber ich weiß dass ich mit meinen jetzigen 2 Hunden da nochmal durch muss, und dass ich vielleicht wieder entscheiden muss. Der Gedanke ist dauernd bei mir im Kopf. Und Dexter ist ganz kitschig gesagt, ein Teil von mir, und da ist es jetzt schon schwer für mich darüber nachzudenken.


    Das Einzige, was mich halbwegs tröstet, ist dass ich versuche meinen Hunden das beste Leben zu geben und die beste Entscheidung am Ende ihres Lebens zu treffen. Ich bin nicht religiös, aber falls ich alle meine lieben Tierfreunde trotzdem mal wieder treffen sollte, dann würden sie das auch wissen.


    Ganz dicke Umarmung an Dich!

  • Der Gedanke ist dauernd bei mir im Kopf. Und Dexter ist ganz kitschig gesagt, ein Teil von mir,

    Ja, genau so ist/war es bei mir. Ich habe Harras gerne als meinen vierbeinigen Schatten bezeichnet. Er war auch ein Teil von mir. Und daher fühle ich mich auch im Moment noch so, also ob eben ein wesentlicher Teil fehlt. Sein Blick fehlt mir sehr und das zwischen meine Beine drängen, wenn er von sich aus kuscheln wollte.


    Wie der Abschied mal sein würde und das mich das schwer treffen wird, das habe ich auch vorher schon immer mal wieder überlegt. Die Hunde haben ja nun leider nur so eine kurze Lebensspanne, aus Menschensicht gesehen.

  • Gefunden und für sehr gut befunden. Autor: Hendrik Lind, www.trosthelden.de


    Wie die Trauer laufen lernte

    Als die Trauer gerade geboren wurde, war sie wild und pur. Ein Kleinkind, das schrie, trat, um sich schlug. Sie war unberechenbar und riss alles mit sich. In ihrer zerstörerischen Kraft wollte sie nicht erklärt werden. Sie wollte nur da sein.

    Mal war sie laut, mal still. Mal war sie untröstlich, dann wieder für einen Moment abgelenkt – aber nie wirklich fort. Sie brauchte Raum. Sie brauchte Zeit.

    Die Trauer wuchs weiter. Sie war nicht mehr das unkontrollierte Kleinkind, das um sich schlug – aber ruhiger wurde sie trotzdem nicht. Jetzt war sie rebellisch, rastlos, ständig im Wechsel. Mal wollte sie nichts fühlen, mal alles auf einmal. Und dann war da diese ungeheure Erschöpfung. Als würde all die Energie im Hintergrund für etwas anderes gebraucht – für einen Umbau, der unbemerkt geschieht. Die Trauer veränderte sich und formte sich neu. Und das kostete Kraft.

    Sie konnte zwar sagen, was sie nicht war: Sie war nicht mehr hilflos wie am Anfang. Sie war nicht mehr nur Weinen und Wut. Aber was sie stattdessen war – das wusste sie noch nicht.

    Also suchte sie. Sie stellte infrage, pendelte zwischen „Ich will loslassen“ und „Ich darf nicht vergessen“. Und oft war sie sich selbst ein Rätsel.

    Doch auch das gehörte zu ihrem Werden.

    Mit der Zeit wurde die Trauer erwachsen.

    Sie war noch immer da, meist leiser. Dann: Ein Lied. Ein Geruch. Ein Satz, den jemand sagt – und plötzlich war sie wieder da, ohne Vorwarnung.

    Sie war noch immer intensiv, aber man konnte mit ihr umgehen, sie anerkennen – ohne sich in ihr zu verlieren. Wenn sie sich stark meldete, dann mit einem plötzlichen Stich, einer unerwarteten Welle. Aber sie riss nicht mehr alles nieder.

    Noch etwas hat sich im Erwachsenenalter der Trauer gewandelt: sie war nicht mehr allein. Die Liebe war zu ihr getreten. Erst zaghaft. Und irgendwann gingen sie Hand in Hand.

    Die Trauer zeigte noch immer, was fehlt. Aber die Liebe zeigte, was bleibt.

    Die Trauer brachte Erinnerungen. Doch die Liebe hielt sie sanft in ihren Händen. „Schau“, sagte sie, „sieh, wie tief diese Verbindung war – und immer noch ist.“

    Und so lernte die erwachsene Trauer, dass sie nicht gegen das Leben stand, sondern ein Teil davon war.