Mein bester Freund Lex!

  • Aus meiner eigenen Sicht ist Bindung und Beziehung nicht unbedingt etwas, dass man getrennt betrachtet. Ohne eine gute Beziehung ist eine tiefe Bindung fast unmöglich. Dazu muss auch die Konstellation zwischen Halter und Hund einigermassen gut passen.


    Ich habe meinen Rüden damals mich selbst einladen lassen zum Spiel. Durch Zerrspiele ( Alle Spiele fanden bei mir statt), Kontaktliegen und viel Zeit zusammen sind wir immer tiefer zusammengewachsen. Man kann auch mal den Hund ohne Spielzeug einladen zum Spiel, etwas ganz tolles. Futter oder Spielzeug ist aber für die Bestätigung sehr gut. Auch Positionen kann man aus dem Spiel heraus relativ gut üben, anstatt nur trocken und langweilig mit Futter in der Hand die UO zu üben etc. Wichtig: Den Kong etc gabs nie einfach so zum rumtragen, der war immer bei mir und wurde nur zwischendurch angeboten.


    Was mir persönlich aber am meisten im Beziehungsaufbau geholfen hat war, dass ich viel mit ihm Zelten ging in der Natur. Nur er und ich, mitten im nirgendwo. Dazu habe ich ihm vertraut und er spürte dies. Ich war jedoch mit ihm alleine damals und somit auch der einzige Fixpunkt, den er hatte. Grundsätzlich habe ich auch von Anfang an immer wieder Gelegenheiten genutzt, damit ich beim Spazieren spannender bin als alles andere. Somit hatte ich dann einen Hund, der mich immer im Blick hatte und das Spazieren selbst war jeweils ein paar Minuten spannend, danach hat er mich aufgefordert was zu tun. Dafür wurde er immer am allermeisten belohnt. Er zeigte dies durch Anschauen und Stehen bleiben oder zeigte ein Sitz, lief ganz nah bei mir sein mit Blickkontakt oder er hat Platz gemacht bis ich ihn erreicht hatte.


    Auch wenn wir die Dame mit den Schäfis getroffen haben und ich mich entfernte, kam er sofort hinterher. Ich habe ihn bewusst nicht gerufen, weil ich wusste dass er kommt und ich ihm da zu 99,9% vertraut habe^^


    Irgendwann musste er mich nur noch anschauen und ich wusste was er will oder nicht. Dazu waren wir immer zusammen, Tag und Nacht. Alleine bleiben konnte er super und sehr früh, wenn er mal ein paar Stunden bei meiner Mama war, zeigte er zwar Interesse, ging aber nicht kuscheln etc. Ich denke man muss den eigenen Hund auch spüren können, ein Gespür für die Situation haben im Training und in Sekundenschnelle Entscheidungen treffen, damit die ganze Sache spassig weiterläuft. Meine Trainerin sagte immer: Nicht zu viel Kopf, mehr Gefühl. Damit hatte Sie auch recht.

  • Wieder sehr gut geschrieben @Dimi27.

    Aus einer guten Beziehung, kann eine Bindung entstehen, muss aber nicht.

    Aus einer schlechten Beziehung, entsteht keine schlechte Bindung, sondern gar keine.


    Wenn ich gegen Abend meinen alltäglichen Ringkampf mit Lex mache, haben wir gar kein Spielzeug, sondern nur uns beide, es hat 3 Monate gedauert bis ich Lex soweit hatte, das er auf dem Boden spaßkämpfe mit mir macht. Fast jeden Abend kommt er und zieht mich ins Tobezimmer, nach 10 Minuten gebe ich dann meistens auf ^^.

  • Kimmo Danke sehr:)Ist halt mein eigenes Empfinden.


    Ich finde top dass du mit Lex jeden Abend den Ringkampf machst und er dich sogar dazu auffordert mittlerweile^^Das zeigt ja nebenbei auch ganz deutlich, dass ihr in Sachen Bindung etc tolle Fortschritte macht. Ich denke bei einem erwachsenen Hund kann es auch mal etwas länger dauern aber Lex wird sich immer mehr öffnen dir gegenüber, da bin ich mir ganz sicher.

  • Ich werde meine Morgenrunde von etwa 3h reduzieren und den Fokus auf Spiel Spaß Training legen.

    Auch sein Frühstück bekommt er erst mal auf diesem Weg, den rest dann über ZOS und abends Futterbeutel.

    Ich tue mir echt schwer ihn aus der reserve zu locken aber heute hat es teilweise ganz gut geklappt.

    Wenns am schönsten ist, aufhören UND viel Geduld :!:

  • Wenns am schönsten ist, aufhören UND viel Geduld :!:

    jep, das ist etwas was mir auch extrem schwer fällt, diese kurze einheiten ....wenns nämlich gerade klappt, dann muss ich aufhören und das vergesse ich ziemlich oft :(

    lerneffekt für den hund am ende immer weniger :-/

  • Heute haben Lex und ich eine neue Erfahrung gemacht.
    Wir waren zu besuch bei meinem Sohn mit Familie eingeladen, davor immer im Garten oder bei mir.
    Es ist ein Altbau mit recht steiler enger Holztreppe dazu noch etwas gewendelt.
    Lex mag eh keine fremden Treppen aber diese war zu viel für ihn.
    Es hat ewig gedauert bis er oben war, weil er heute Durchfall hatte, bin ich dann noch mal mit ihm raus aber ich musste ihm vom 2. Stock aus tragen, es war nichts zu machen.
    nach dem gassigang, wieder hoch, ging schon besser aber runter um nach Hause zu fahren, keine Chance also musste ich ihn ein zweites Mal tragen, 38 kg......wir haben es geschafft und jetzt schläft er gut.


    Unsere Bindung ist noch nicht fest genug da er mir in jeder Situation vertraut......

  • Ich habe bei unserem Hund bemerkt dass man ihn manchmal auch vorsichtig "überreden" kann eine in seinen Augen schwierige Situation zu meistern. z.B. auch gerade das Treppengehen oder auch einfach nur über eine bestimmte Schwelle zu gehen, z.B. in einen S-Bahn-Zug oder durch die Tür in das ach so gefährliche Einkaufszentrum.

    Es ging also schon, dass ich einfach mal ein wenig an der Leine gezogen habe und mit einem ermutigendem "komm" ist er dann drüber. Das habe ich dann gleich noch zwei mal gemacht und siehe da, er geht diese Stelle nun so also ob er die schon immer gegangen ist.

  • Kimmo Dein Lex hat dir aber vertraut, ansonsten wäre er nicht 2 mal hochgelaufen. Vielleicht war runterlaufen einfach noch grade etwas zu viel für ihn. Vielleicht kannst du ja dort bei deinem Sohn nochmals ein wenig üben bei der nächsten Gelegenheit? Klar, 38 kg sind nicht gerade ein Leichtgewicht, besonders eine steile Treppe runter aber ich finds irgendwie auch schön, dass du nun eine Grenze von ihm kennengelernt hast. So lernt man den Hund immer besser kennen:)

  • Ich werde meinen SAohn erst wieder in Frühjar besuchen, wenn Gartezeit ist, dann können wir weiter über.

    Ansonsten kenne ich niemand mit solch einer Treppe.

    An der steilen Treppe wollte ich Lex nicht mit ziehen überreden, weil er dabei hätte verletzen können aber gemacht habe ich das auch schon, an stellen wo nichts passieren konnte.


    Er ist erst 4 Monate bei mir, da kann ich einfach nicht erwarten, das er mit mir durch Feuer geht aber vielleicht bekommen wir das ja noch hin.....gestern im Wald habe ich wieder einen großen TUTNIXHÖRTNIXMACHTNIX geblockt, solche Situationen schaffen Bindung.

  • Kimmo Hast du toll geregelt beim Spaziergang! Auch Gestern, du musstest ihn zwar runtertragen aber hast die Situation trotzdem geregelt und bis im Frühjahr hast du betreffend Bindung ja noch einiges an Zeit, wer weiss, vielleicht läuft er dann runter ohne dass du gross üben musst. Natürlich wird die Bindung weiter wachsen, 4 Monate sind ja noch nicht die Welt.

  • Beim Sonnenaufgang, auf unserer Trainingswiese.




    Wir haben in der einen Woche bei unserem Spiel und Spaß Training große Fortschritte gemacht.
    Es ist wie (fast) immer, es liegt am Mensch, wenn zwischen Hund und Mensch was nicht gut läuft......

    Einmal editiert, zuletzt von Kimmo ()