Mein bester Freund Lex!

  • Die beiden spielen ja miteinander, wie schön.

    Bin überrascht weil du anfangs ja sagtest, sie wollen nix voneinander wissen. So schnell kann’s gehen?

    Es ist ganz logisch dass sich die Beiden unter den gegeben Umständen erst einmal gegenseitig ignorieren mussten. Lex ist in ein völlig neues territoriales und soziales Umfeld gekommen und Oskar ist dort nicht daheim.


    Unter solchen Bedingungen gehen Hunde nicht sofort dazu über die Rangfolge untereinander abzuchecken. Denn nichts anderes ist "Spiel" bei erwachsenen Hunden. Lind nennt das "Spiel" unter erwachsenen Hunden nicht umsonst "die Vorstufe der Eskalation". Denn wenn im "Spiel" nicht deutlich abgecheckt werden kann welcher der beiden Hunde der Ranghöhere ist, kann das "Spiel" in Bruchteilen einer Sekunde eskalieren.


    Noch akzeptiert Lex das dominante Verhalten von Oskar klaglos. Das kann so bleiben, das kann sich aber auch ändern wenn er mental wirklich "richtig angekommen" ist. Und möglich dass die Beiden das dann im "Spiel" abklären. Oder aber auch nicht.

  • Ja Waschbär, alles ist noch offen wie Lex sich entwickelt und ob das mit den beiden auf Dauer gut geht, ich hoffe es sehr.
    kennen gelernt haben sie sich in Oskars Revier und momentan sind beide bei mir.
    Das von Dir empfohlene Buch lese ich gerade, ist eigenen Pflichtlektüre für jeden HH.

  • Wenn sie NICHT mehr miteinander spielen, bzw. wenn sie bei jedem Zusammentreffen sich nur ganz kurz anspielen, und dann zusammen schnüffeln gehen ist alles geklärt untereinander...

  • Noch lange nicht... Zuerst einmal hat er sich noch nicht wirklich bei Euch eingelebt. Er ist immer noch in einer Position dass er Euch und Euer Umfeld beobachtet und dabei natürlich erst einmal verhalten reagiert. Beim Lernen geht man davon aus dass einzelne Sachen/Begebenheiten erst nach 70 bis 80 gleich verlaufenden Wiederholungen im Kurzzeitgedächnis abgespeichert sind. Überlege wie kurz Lex erst bei Euch ist und Euren Routineablauf bisher kennt... Wirklich selbstsicher kann er daher in Bezug darauf wie in seinem neuen Umfeld alles abläuft deswegen noch gar nicht sein. Es ist logisch dass er sich einem älteren Hund gegenüber, den er auch noch in dessen Terretorium kennen gelernt hat, erst mal zurückhaltend gegenüber zeigt. Denn der präsentiert sich dementsprechend sicher. Dass Lex jetzt mit Oskar spielt zeigt dass die Phase des reinen Beobachtens des anderen Hundes vorbei ist und nun erst mal vorsichtig die Grenzen ausgetestet werden, was er sich im Spiel dem anderen Gegenüber herausnehmen darf ohne mit Repräsalien rechnen zu müssen.


    Und selbst wenn die beiden das demnächst tatsächlich klären würden wer von den Beiden die Hosen an hat: Es liegt in der Natur der DInge dass Hunde im Laufe des Erwachsen werdens (und fertig damit sind sie erst mit ca. 4 bis 5 Jahren) immer wieder mal austesten ob der Ranghöhere noch die besseren Führungsqualitäten besitzt oder nicht. Denn das Überleben eines Wolfsrudels hängt davon davon ab ob die "Chefs" tatsächlich die besten Individuen sind um das Rudel anzuführen oder nicht. Irgebdwann tritt jeder Anführer ins zweite Glied zurück weil seine Fähigkeiten das Rudel zu führen nachlassen. Und ein Wolf/Hund kommt ja nicht daher, beruft ein Meeting ein und erklärt dass er jetzt seinen Rentenbescheid erhalten hat, er demzufolge in Rente geht und eine neue Führungsperson demokratisch gewählt werden muss.

  • Alles sehr interessant für mich, es gibt viel zu lernen und zu beobachten.
    Bei den beiden ist alles offen, entweder Oskar bleibt ranghöher, Lex übernimmt Oskars Rang oder es gibt eine Unverträglichkeit.
    Kann ich das irgendwie beeinflussen, abgesehen vom Gehorsam?


    Heute waren wir im Hundeverein Mainflingen.
    Lex hat sich wieder von seiner besten Seite gezeigt.

    Nach einer Stunde vor Ort, war er zwischen 10 Menschen und Hunden und er hat sich hingelegt und den Kopf abgelegt.
    So einen relaxten DSH hatten die noch nicht, so wurde mir zumindest gesagt.
    Kommenden Sonntag fange wir eventuell an zu trainieren.
    Ich überlege noch ob ich in beiden Vereinen, mit der Basisausbildung beginne und mich dann nach einigen Wochen entscheide wo es uns besser gefällt.

  • Ich denke nicht dass es zwischen diesen Beiden eine dauerhafte Unverträglichkeit geben wird. Zumindest gibt es diesbezüglich keine Anzeichen dafür. Man muss halt einfach nur darauf gefasst sein dass, wenn die Beiden untereinander eine Rangfolge ausgemacht haben, diese nicht in Stein gemeiselt bleiben wird. Sondern dass der Rangniedrigere, sofern dieser der jüngere von beiden ist, immer mal wieder am Stuhl des Ranghöheren sägen wird. Und der Ranghöhere darf sich auch einem rangniedrigerem Hund gegenüber nicht alles raus nehmen. Z.B. Futter gehört im Wolfsrudel immer dem, der es im Maul hat. Auch wenn derjenige rangniedriger ist als ein anderer. Und ganz klar wird und darf der Rangiedrigere in so einem Fall auch mal "handgreiflich" werden. Obwohl rangniedriger...


    In Bezug auf die Vereine: Da würde ich nicht "zweigleisig" fahren innerhalb eines Verbandes. Das würde in beiden Vereinen nicht gerne gesehen werden... Etwas anderes ist es wenn man in einem Hundesportverein ist und daneben in einer Ortsgruppe eines Rassehundezuchtverbandes. Das wird eher toleriert. Aber z.B. zwei SV-Ortsgruppen oder zwei Hundesportvereine, die relativ nahe beieinander liegen, stehen immer in einer gewissen Konkurrenz zueinander. Die Trainer arbeiten ja ehrenamtlich, erhalten kein Geld dafür dass sie ihre Freizeit opfern um anderen Leuten mit ihren Hunden etwas bei zu bringen. Und viele Wege führen nach Rom. Da kann es sogar kontraproduktiv sein bei zwei Trainern zu arbeiten. Weil der Ausbildungsweg des einen Trainers die Arbeit des anderen negativ beeinflussen kann. Beide Wege können gut sein, können aber nicht miteinander kompatibel sein. Davon wird dann kein Trainer begeistert sein. Und dem Hund tut das auch nicht gut. Viele Anfänger machen diesen Fehler mit dem in zwei Vereinen trainieren. Und so ganz offen sagt einem das dann auch meist keiner. Aber es wird absolut nicht gerne gesehen. Viele Trainer haben dann das Gefühl dass es keinen Sinn macht sich wirklich intensiv um Euch zu kümmern.

  • Das hört sich alles gut an.

    Ok, dann werde ich in Mainflingen anfangen, dort sind zwar größere Gruppen, macht aber einen sehr guten Eindruck, mit 2 oder 3 Trainern.

  • Kann mir jemand behilflich sein?

    Ich habe vor einigen Tagen durch zufall gesehen das es hier im Forum irgenwo eine Spalte gibt mit

    Eigene Themen

    Eigene Beiträge


    oder habe ich das geträumt?

    Ich finde das nicht mehr ;(

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  • Heute hat Lex das erste mal auf die Mütze bekommen.
    Ich war bereits auf der Hundewiese, als ich etwas entfernt, 4 mir bekannte Hunde gesehen habe.
    2 Labbedudel, etwa so alt wie Lex, seine Weiße Schäferhund Freundin und noch ein alter Goldi.
    Die eine Frau hatte einen Ball, den sie dann aber weggenommen hat.
    Alle sind umhergerannt und der für Lex neue Labraduddel hat dann die jagt auf Lex eröffnet und alle anderen, bis auf den alten haben sich ihm angeschlossen....Lex hat versucht sich zu wehren aber recht schnell hat er auf dem Rücken gelegen und der Anführer oben drauf und hat ihn nicht aufstehen lassen.....dann war ich sehr schnell zur Hilfe und habe das Getümmel etwas rabiat aufgelöst.
    Lex hat sich kurz geschüttelt, hatte aber keine Angst vor dem Anführer, ich denke sowas hat er in seinem Rudel öfter mal erlebt.


    Ich habe ihn gleich angeleint und mich verabschiedet, die Frau mit der WSS hat und begleitet und die beiden sind dann noch mal dolle umhergerannt, einmal sie vorne, einmal er vorne, so soll es sein.

    Ich werde Lex in Zukunft nicht mehr von der Leine lassen, wenn mehr als ein Jungrüde anwesend ist.

    Später im Wald haben wir dann ein SV Urgestein getroffen, erst war sie Frau etwas ruppig, als sie dann gemerkt hat das ich die beiden unter Kontrolle habe, haben wir uns ne Zeit lang unterhalten.
    Sie ist schon seit vielen Jahrzehnten im SV, ihr 10 jähriger LZ DSH hat perfekt aufs Wort gehört, sehr beeindruckend, sie hat keine Leine gebraucht, ich für Oskar auch nicht.
    Es ist ihr letzter DSH, sie kann nicht mehr gut laufen und demnach einen weiteren Hund nicht richtig ausbilden, so ihre Meinung.
    Somit verschwindet bald wieder ein Urgestein mit unglaublich viel Wissen von der SV Bildfläche ....Schade.


    Nach dem Spaziergang, bin ich mit den beiden in mein Gärtchen, das Fleisch für Lex hatte ich bereits dabei, um nicht wieder in den 4. Stock laufen zu müssen.
    Oskar habe ich angeleint, Lex hat seine Portion recht schnell verspeist.
    Ich habe die Dose weggepackte, Lex hat sich schon abgelegt. Dann habe ich Oskar los gemacht und er ist zu der stelle gelaufen an der Lex gefressen hat, Lex wollte auch mal schauen und hat von Oskar sofort eine verbraten bekommen. Meine Tochter hat das aufjaulen bis in den 4. Stock gehört, war aber nur ne Sekunde.


    Aber auch das hat Lex gut weggesteckt und ich war ja sofort zur Stelle.
    Ich trenne die beiden eh immer beim fressen aber damit habe ich nicht gerechnet....auch Leckerlies gibt es keine solange Oskar da ist, zumindest jetzt noch nicht.


    Damit hatten wir heute wieder einen lehrreichen Tag :thumbup: