Peppermint : ich hatte eben auch noch einen Satz mit "kein zartes Seelchen" da stehen . Hab den gelöscht. Aber ich geb dir da sowas von Recht. Also Kopf hoch Argos, das wird schon.
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uiii... Danke für eure lieben Worte
ich bin auch gar nicht traurig/ böse mit der Trainerin. Eher enttäuscht das sie viel Energie in die Aussie-teams steckt und für mich keine Energie/ kein Interesse übrig bleibt.
Wahrscheinlich wäre es anders wenn ich Einzelstunden buchen würde.
Ich habe viel gelernt und den Rest darf Argos mit nun beibringen.
PS: heute habe ich drei fremde Hunde gestreichelt... die kenne ich erst ein paar Monate. War ganz stolz auf mich und hatte auch kein Kribbeln im Bauch
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uiii... Danke für eure lieben Worte
ich bin auch gar nicht traurig/ böse mit der Trainerin. Eher enttäuscht das sie viel Energie in die Aussie-teams steckt und für mich keine Energie/ kein Interesse übrig bleibt.
Wahrscheinlich wäre es anders wenn ich Einzelstunden buchen würde.
Ich habe viel gelernt und den Rest darf Argos mit nun beibringen.
PS: heute habe ich drei fremde Hunde gestreichelt... die kenne ich erst ein paar Monate. War ganz stolz auf mich und hatte auch kein Kribbeln im Bauch
Hast du sie mal drauf angesprochen? Evtl. Schnallt die das gar nicht.
Und supi das du dich das getraut hast.
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ich muss gestehen das ich die noch nicht direkt darauf angesprochen habe. Das war die letzten Male erst so für mich.
Ich weiß aber auch, das es anderen aus der Gruppe auch so geht. Sie ist doch ganz anders als ihre Mutter.
Die Mutter macht Richtung Unterordnung und sie mehr Hoopers, Dog Dancing usw.
Ich bin allerdings auch mittlerweile Hiundeschulmüde.
Ich bin auch ganz stolz auf mich
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Argos. Du darfst bei dem ganzen aber auch nicht vergessen, dass sich ja Argos auch weiterentwickelt hat und Dinge natürlich ausnutzen konnte, weil Du krank und schlecht gehfähig warst. Hier ändert sich sowieso die Gesamtsituation und Deine Trainerin nimmt dahingehend keine Rücksicht auf die Umstände, die ihr gehabt habt und noch immer vorhanden sind.
Ich habe meine ganze Jugend bis zu meinem 25. Lebensjahr mit DSH gearbeitet, war auf allen Prüfungen und sämtlichen Pokalkämpfen, startete auch in Ungarn. Wir waren alle auch von der OG ein total tolles Team. Auch die umliegenden OG's, mit denen oft die Pokalkämpfe ausgefochten wurden, waren immer souverän und sportlich unterwegs.
Dann war lange lange Pause mit den DSH in meinem Leben. Ehe, Kinder, Pferde, andere Rassen usw...
Nun bin ich wieder da, mit Sam und erlebe nur noch Kopfschütteln und komm da gar nicht mehr mit, was die da jetzt alle so treiben.
Die ganzen tollen Hundeführer von damals sind weg. Die neue Generation, die neuen Hundeführer von verschiedenen Rassen, denn DSH gibt es bei uns nur noch wenige, da hat sich die gesamte Einstellung zum Hundesport so dermaßen geändert, einer nach dem anderen weiß es besser, oder hat sogar Angst wenn ich da mit meinem Leinenraudi angekommen bin (da war er 4 Monate alt!!).
Genau dieses Problem, Leinenraudi, wäre bei uns früher innerhalb von kürzester Zeit durchgestanden gewesen, weil da wurden Begegnungen ständig geübt, das Ablegen und der andere arbeitet und vieles mehr. Was ist jetzt? Da habe ich dann vom Trainer gehört, dass da dann die anderen mitmachen und deswegen wird das nicht gemacht. Du musst alleine auf den Platz. Tja, das ist die neue Problemlösung. Ich hab trotzdem mit ihm auf dem Platz gearbeitet, weil das Umfeld für Sam wichtig war.
Aber eines ist mir echt leicht gefallen, als die Diagnose mit der HD kam, der Abschied vom Hundesport. Das ist wirklich schade, aber es ist besser so. Auch wenn Sam gesund wäre, ich hätte da nicht weiter gemacht, weil das unterschiedliche Welten geworden sind.
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Son bisken steckst du da ja fest. Deine Unsicherheit aufgrund der Angst vor Hunden, aufgrund der Sturzgefahr - und dann nicht gerade ein weichgespültes Seelchen an der Leine...
Ich sehe da nicht so den Lösungsansatz im angeleiteten Training mit dem Hund, sondern in der Übung und Erfahrung. Nur so gewinnt man mehr Sicherheit glaube ich.
Ich denke das du da richtig liegst.
Eben hatte ich wieder so ein Erlebnis.
War Gassi mit ihm und an einer kleinen abgelegenen Stelle neben dem Weg habe ich ihn abgeleint zum schietern.
Plötzlich der Hund voll auf Spannung... ein Pärchen mit Dogge kommt daher.
In dem Moment wo ich die Dogge gesehen habe änderte sich Argos verhalten von neugierig aufmerksam zu wachsam und Angriff.
Es ist immer mein Nervenkostüm was sein Verhalten beeinflusst.
Allerdings ist er auf Ruf sofort zu mir gekommen und ich konnte ihn anleinen.
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Son bisken steckst du da ja fest. Deine Unsicherheit aufgrund der Angst vor Hunden, aufgrund der Sturzgefahr - und dann nicht gerade ein weichgespültes Seelchen an der Leine...
Ich sehe da nicht so den Lösungsansatz im angeleiteten Training mit dem Hund, sondern in der Übung und Erfahrung. Nur so gewinnt man mehr Sicherheit glaube ich.
Ich denke das du da richtig liegst.
Eben hatte ich wieder so ein Erlebnis.
War Gassi mit ihm und an einer kleinen abgelegenen Stelle neben dem Weg habe ich ihn abgeleint zum schietern.
Plötzlich der Hund voll auf Spannung... ein Pärchen mit Dogge kommt daher.
In dem Moment wo ich die Dogge gesehen habe änderte sich Argos verhalten von neugierig aufmerksam zu wachsam und Angriff.
Es ist immer mein Nervenkostüm was sein Verhalten beeinflusst.
Allerdings ist er auf Ruf sofort zu mir gekommen und ich konnte ihn anleinen.
ich hab das für mich zentrale mal markiert.
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Ja Kimba, mit dem könnte ich leben. Aber so ist es jetzt auch gut
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Das ist genau der Punkt der einem Neuhundehalter viele schlaflose Nächte und graue Haare beschert. Man ist geneigt den Bockmist zu glauben und sich beeindrucken zu lassen. Das kann einem aber genau so gut in einer schlechten Hundeschule passieren. Tillis erste Welpenstunde war desaströs. Heute hätte ich die Stunde gar nicht angefangen und wäre gleich beim Anblick der Hunde der Trainerin geflüchtet. Aber damals hatte ich keinen Plan, also waren wir zumindest eine Stunde da. Ein Hoch auf meine Sturheit.
Als wir da ankamen, gabs erst mal zehn Minuten Selbstbeweihräucherung vom Feinsten. Eine Teilnehmerin wurde angemacht, weil sie wegen Durchfall ihres Welpen beim Tierarzt war. Man selbst hätte mehr Plan und würde auch Futter verkaufen. Tierärzte können da nicht helfen, aber sie.
Eine andere junge Frau hatte einen Welpen dabei, den sie als griechische Dogge vorgestellt hat. Ich hab selbst über Google nicht geschafft rauszufinden, was das für ein Hund sein soll. Ich schätze was Richtung Cane Corso oder ein Mix davon. Tappsiges etwas schüchternes Riesenbaby, dass beim Anblick so vieler Welpen erst mal lieber zu Frauchen wollte. Den kleinen Kerl hatte die so richtig auf dem Kieker. Da steht also dieses Riesenbaby, weiß nicht recht was es von allem halten soll und die "Trainerin" geht zu dem hin mit den Worten: "Sehr dominante Rasse, da muss man gleich durchgreifen", packt sie sich den Kleinen, dreht den auf den Rücken und hält den am Hals auf dem Boden. Welpe jammert panisch. Das könnte man sich gleich merken, da haben wir schon was gelernt.
Dann kam sie zu den Schäferhunden. Ein Mann war mit einem schwarzen Schäfiwelpen da, ich mit Tilli, die als Welpe deutlich dunkler war als heute. Kommentar: Bei den dunklen Schäferhunden muss man mehr aufpassen, die sind tendenziell gefährlicher . Kennt ihr reflexhaftes Augenrollen? Genau das habe ich, ich habe situationsbedingt offenbar keine Kontrolle über meine Gesichtsmuskeln....ich habe nonverbal der Meisterin widersprochen, Asche auf mein Haupt. Tilli hatte ein Geschirr als Welpe, ein Halsband hatte ich in der Tasche dabei. Bevor man hier überhaupt was machen könnte, müsste ich bei ihr ein Halsband kaufen. Gibts in allen Farben. Brauch ich nicht, hab ich dabei. Aber nicht so eins wie sie verkauft. Ich nehm trotzdem meins. Meine Beliebtheit dürfte in dem Moment gestiegen sein, nehme ich an. Mein Blutdruck in jedem Fall.
Dann durften die Welpen spielen. Riesenbaby, die zwei Schäfis und irgendwas anderes kamen in eine Gruppe. Drei problematische und ein toller Familienhund. Es durfte gespielt werden. Die beiden Schäfis sind entzückt und geben Gas, der tolle Familienhund findet auch ins Spiel...Riesenbaby nicht so. Dem waren die drei Temperamentsbrocken wohl zu viel. Der sah aus wie ein Opernliebhaber im Eingang einer Technoparty. Irgendwann macht sich Riesenbaby mal auf den Weg, wird wieder von der Trainerin geschnappt und landet auf dem Rücken. Der hatte nicht mal Kontakt zu den anderen Welpen. Fand der blöd, hat gar nicht mehr versucht zu den anderen Welpen zu kommen.
Dann sollte Leine geübt werden. Also Leine an den Welpen und Welpen hinter sich herlocken. Wenn sie trödeln einfach weiterlocken und schauen, dass man die Aufmerksamkeit bekommt. Soweit, so logisch. Da war doch die eine, die gerade die Augen verdreht hat....Tilli und ich durften als erste vormachen . Welpe Tilli latscht also mit, sieht neben uns in nicht erreichbarer Entfernung den anderen Schäfi, will da hin und wirft am Ende der Leine Anker. Wir haben als Hörzeichen fürs Weitergehen seit Tag 1 unseres munteren Zusammenlebens etwas, dass mich als seriösen Hundehalter völlig disqualifiziert. Ich schnalze.... Wird selten gebraucht, klappt aber bis heute. Da faucht die Frau mich an, so geht das nicht. Ich muss "bei mir, bei mir, bei mir"....singen. Schnappt sich die Leine von irgendeinem anderen Welpen, äfft mich schmatzend nach und zieht den leicht verwirrten Terrier völlig übertrieben arschwackelnd hinter sich her. Vor der kompletten Gruppe. Jetzt weiß ich endlich wo ich bin, Sportunterricht 8 Klasse, gepaar mit Musikunterricht, na also, jetzt weiß ich auch wie man damit umgeht. Doch was gelernt . Der Unterschied ist nur, damals war das ganze kostenlos und völlig umsonst, aber verpflichtend. Heute nicht. Ich habe es geschafft im verpflichtenden Schulchor nicht zu singen, gegen die ausdrücklichen Wünsche von Lehrer und Eltern mit entsprechenden Konsequenzen. Da werde ich doch nicht im Hundetraining. Vielleicht hätte sie gern mal mich auf die Rücken gedreht, aber ich war zu groß, also musste das Riesenbaby noch zwei Mal dran glauben.
Der Bezahlvorgang am Ende der Stunde sowie meine formell sehr höfliche Ablehnung den Kurs weiterhin zu besuchen, wo gerade ich es so nötig hätte, waren von einem eher frostigen Klima geprägt. Ein Beispiel soll ich mir nehmen, an denen die den Kurs gebucht haben. Denen kann man ja noch helfen, mir eher nicht so....das geht schief.
Tilli kann ja stur wie ein Ochse sein, gelegentlich wie einer ziehen, sich wie eine Diva aufführen, mich bis auf die Knochen blamieren und in seltenen Fällen mal eine wirklich unglaubliche Egozentrik an den Tag legen; so hält die Baustellen für eine Spaßveranstaltung und einen Polizeieinsatz in den wir mal zufällig geraten sind, für eine Art Erlebnisgastronomie. Und ich schnalze immer noch. Lieber bin ich die Mrs. Bean der Schäferhundhaltung als dass ich mir ausmale, mit dem inzwischen erwachsenen Riesenbaby vor die Tür zu müssen, der Menschen doof findet, gelernt hat, dass ihm schon beim Anblick anderer Hunde was beängstigendes widerfährt und dass Training Mist ist, und das ganze vermutlich mit deutlich mehr Muskelmasse als Tilli. Ich hoffe die beiden haben noch die Kurve gekratzt ehe es zu spät war.
Mehr Mist ist in 45 Minuten Gruppenunterricht doch kaum mehr zu schaffen. Versauen kann ich den Hund auch selbst. Dass da überhaupt noch wer hingeht ist ein Rätsel. Einfach mal einen Riesenhype um die eigene nicht vorhandene Kompetenz machen und schwupp, hat man Anhänger. Das einzige was sie konnte, und das nicht mal ansatzweise auf einem rhetorisch mittelmäßigen Niveau, war den Welpenhaltern immer wieder größte Angst vor "dem Problemhund" einzutrichtern, so denn sie nicht kritiklos an ihren Lippen hängen. Ich behaupte ganz platt, wäre die Grundstimmung bei manchen Ersthundehaltern nicht völlig von Versagensangst geprägt, hätte sie mit ihrer schlechten Darbietung keinen hinter dem Ofen hervorgelockt. Jeder Guru muss sich mehr anstrengen um seine Schäfchen zu behalten. Ein Lehrstück in Sachen Angst macht gefügig. Übrigens gehört einschüchtern eines einzelnen Sündenbocks und bloß kleine Zweitmeinung (Tierarzt) ebenso in die ersten Kapitel von "Diktatur für Anfänger".
Was lange bei mir hängen geblieben ist, war eine Mordswut. Tilli scheint gut weggekommen zu sein, ich bin, wie ich schon mal sagte, nur noch sehr bedingt hundetrainerverträglich. Wenn ich jetzt hier sitze und daran denke, kommt mir immer noch die kalte Wut.
Oh je, schon wieder ein Roman. Gut dass ich nie versucht habe ein Telegramm zu verschicken, ich wäre kläglich gescheitert und pleite.
LG
Babsi & Tilli (singt übrigens sehr gerne)
ich bin geschockt, wie die sich gegenüber WELPEN verhalten. das hätte die Trainerin einmal mit meinem Hund gemacht, danach hätte sie eine dominate besitzerin die ihre klappe nicht halten kann an der backe wenn nicht schlimmeres
ich versteh nicht, wie die menschen sowas zulassen können. Kann man sowas nicht melden?
Ich bin ja auch für konequenz und keine wischi waschi erziehung, nur sollte das im rahmen bleiben. Natürlich musste ich auch Flocke zeigen , wie der Hase läuft. Bleibt nicht aus. Aber sowas
ich bin geschockt. Tut mir leid für dich, dass du sowas erleben musstest, und dafür auch noch geld bezahlt hast.
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Huhu,
wie man das zulassen kann frag ich mich auch. Und wie mir das passieren konnte und ob es noch schlimmer hätte kommen können ebenfalls. Was vor knapp 200 Jahren bei "Des Kaisers neue Kleider" wunderbar funktioniert hat, funktioniert heute auch noch.
Als Ausgangssituation haben wir eine Welt, in der Hunden irrsinnig viel abverlangt wird. Was Hund von heute idealerweise alles können soll, ist schon eine ganze Menge. Still soll er sein, unauffällig, jeden und alles mögen, aber bitte nicht zu sehr. Verträglich mit jedem Hund, sich bei Bedarf von jedem ungeschickt streicheln lassen. Auf Bewegungsreize nicht reagieren, uns mutig aber zurückhaltend durch eine laute Welt voller Reize und Verlockungen begleiten. Eine spannende Duftspur ist ebenso nein, wie ein leckeres Häppchen am Wegesrand. Ja selbst deutlich aggressives Verhalten der Umwelt gegenüber ihm und seinem Menschen (seinem Rudel, der Gruppe die sein Überleben sichert) ist bis zu einem gewissen Grad vom Hund zu tolerieren. Wir sind schon zwei mal so derb angeschrienen worden, wenn das Gegenüber körperlich nicht so kläglich gewesen wäre, hätte es für mich geheißen, einen Schritt weiter und das Pfefferspray ist draußen. Tilli wurde schon von einem unerzogenen Kind angesprungen, absichtlich erschreckt und mit irgendwelchem Zeug beworfen. Von pöbelnden Hunden die keifend jede Individualdistanz unterschreiten mal ganz zu schweigen. Das alles muss Hund von heute können und dabei ruhig bleiben. Weil sein Mensch, stets Ausbund an Ruhe und Souveränität, das so will. So wollen muss. Hund und Halter haben in trauter Einigkeit mit Ruhepuls durch all das Chaos zu schreiten, souverän, versteht sich, Mensch voraus, Hund hinterher. Es gibt sicherlich einen Medikamentencocktail der das bei Mensch und Tier bewirken könnte, aber ehrlich gesagt....nö, einfach nö.
Mit den allerbesten Vorsätzen ausgestattet holt also der begeisterte Neuhundehalter (ich) das lang ersehnte Fellbündel ab. Monate vorher hat man sich schon Informationen in Bibliotheksumfang reingezogen, sich umgehört, gemacht, getan und sich vorbereitet. Man weiß Bescheid, man ist im Bilde...aber ganz weit hinten nagt der Zweifel. Nach so umfangreicher Informationsbeschaffung weiß man, dass man nichts weiß. Zumindest bei mir hatte zu dem Zeitpunkt das Bauchgefühl schon seine Koffer gepackt und ist auf eine ganz lange Reise gegangen. Bestenfalls hat es mir hin und wieder eine Postkarte geschrieben, deren Inhalt ich gekonnt als eigene Besserwisserei ignoriert habe, um Monate später festzustellen...hatte doch recht, der olle Bauch. Kann mehr als nur Konditoreien leerfressen.
Aus dem tappsigen kleinen rundlichen Fellbündel wurde binnen kürzester Zeit etwas, dass schon nach Hund aussah und sich trotz aller Bemühungen meinerseits um zenmäßige Gelassenheit und Souveränität benommen hat wie ein Tier.
Zu all den Anforderungen, die Hund eben so zu erfüllen hat, aber einfach noch nicht kann, gesellen sich jetzt die ganzen Horrormeldungen, die gerade Haltern großer Hunde gern unter die Nase gehalten werden. Als Tilli hier gerade eingezogen ist, hab ich gleich von drei Leuten unabhängig voneinander den Link zu einem Artikel bekommen, in dem es darum ging, dass eine ältere Dame von ihrem Schäfer aufs schlimmste Angegriffen wurde, nur weil sie über ihn gestolpert ist. So tragisch das alles für die Dame und ihre Familie auch war, ab zurück mit der Kirche ins Dorf und Hand aufs Herz. Wenn über den Hund stolpern schon das Ende aller Dinge wäre, wie viele wären dann heute noch hier? Ich nimmer. Mein Hund kann sich beamen, auch in Seitenlage, geräuschlos....wie, das wissen die Weisen. Spontane Hundemanifestation aus dem Nichts heraus gehört hier zur Tagesordnung. Hat das Bauchgefühl auch auf seine Postkarte geschrieben...ja.
Jedenfalls will man nie einer dieser Hundehalter sein, von denen man so oft in der Zeitung liest. Nein, so weit will man es nicht kommen lassen. Ob man will oder nicht, es macht einem Angst.
Und dann kommt einer, der mit dem Ton absoluter Überzeugung und Unfehlbarkeit verkündet: er weiß bescheid, wenn man nur alles so macht wie er das sagt, ist man alle seine Probleme los. Man darf ihn nur nicht anzweifeln und hinterfragen. Auf letzteres gibt es nur zur Antwort, ist so, würde man als Neuling nicht verstehen. Das Bauchgefühl schreibt inzwischen in Großdruck säckeweise Postkarten aus der Verbannung, die alle als Überheblichkeit des Neulings abgetan werden. Der andere ist schließlich Hundetrainer, der muss es ja wohl besser wissen. Jede Kritik an ihm und seinem Können ist verboten, strengstens, wird sowohl von ihm als auch der der Gruppe der anderen Hundehalter streng geahndet. Das da, das ist eine von denen die zu nett sind, von denen liest man immer in der Zeitung. Nicht konsequent genug, nicht Rudelführer genug...usw.
Bestärkt wird das ganze noch von Leuten, die sich auf Gassirunden gern ungefragt in alles einmischen. Neueste Erkenntnis meinerseits ist übrigens, ich kann auch nicht Roller fahren. Dass ich als Hundehalter nichts tauge weiß ich ja schon, aber bislang dachte ich, mit Fahrzeugen aller Art komme ich halbwegs zurecht. Wenn nun alle das Gleiche sagen, muss doch da was dran sein. Es läuft ja nicht rund bei mir, ich kann doch nicht so stur und arrogant sein und die ganze Erziehung vor die Wand fahren, weil ich chronisch alles besser weiß. Ich kann dem König doch nicht sagen, dass er nackt da steht, während alle seine Gewänder bewundern. Undenkbar! Funktioniert leider in vielen Lebensbereichen außerhalb der Hundehaltung ganz genau so gut.
Und schon sind Dinge passiert, die einen fassungslos zurücklassen und mit einer Stinkwut im Bauch. Das einzige was meiner Meinung nach hilft ist Erfahrung und ein dickes Fell. Das muss man aber erst mal kriegen, beides. Wobei bei mir beides noch deutlich ausbaufähig ist. Ich maße mir nach dem bisschen Hund, der eigentlich leicht zu führen und ein absolutes Anfängermodell ist, keine Erfahrung an. Und dickes Fell, mindestens einmal pro Wochen denk ich mir, die können mich alle mal, ich zieh in den Wald! Bis dahin muss eben das Bauchgefühl ausreichen. Das hat jetzt wieder Stimmrecht und ein Veto, für alles. Ich knabber immer noch an der Lektion. Im Grunde muss ich nicht weniger als so ruhig und gelassen werden, wie ich es von meinem Hund verlange. Aber bei Bedarf eben Rückgrat und Zähne zeigen um uns Unliebsames vom Hals zu halten. Einer von uns muss es ja tun. Hundehaltung ist echt ein Abenteuer.
LG
Babsi & Tilli (selektiv taub, beide )
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Hundehaltung ist echt ein Abenteuer.
und du kannst super schreiben .
Das dicke Fell hat bei mir auch noch eine etwas länger Lieferfrist; muss wohl noch etwas abwarten, bis es eintrifft.
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Danke, Babsi, für das lange Plädoyer für's Bauchgefühl.
Bei meinen Kindern habe ich schon gelernt darauf zu hören.
Gut, dass du mit deiner unterhaltsamen Art nochmal geschrieben hast, dass man damit als HH auch nicht so viel verkehrt macht (und wenn es "nur" das ist, dass der Hund spürt, dass das was ich gerade tue gegen meine Überzeugung geht).
Bei meinen Kindern hatte/habe ich immer das Mantra: "Ich kann mir jeden Ratschlag anhören; ich muss ihn ja nicht befolgen!" Wenn da also jemand sagt: "Das MUSST du so und so" denke ich "Nein, ich KANN" und schau dann einfach, ob dieser Ratschlag zu meinem/unserem Leben passt.
Ich glaube, das funktioniert für den Hund also auch. Danke nochmal, dass du mich darin bestärkt hast!