Weißer und Schwarzer Schäferhund

  • Mich würde es nicht stören, wenn mein Hund aus der Dissidenz käme oder eine nicht FCI anerkannte Rasse wäre und auf einer VDH-Veranstaltung als Mischling geführt wird.

    Wenn Dein Hund ein Rassehund ohne FCI-Ahnentafel ist besteht die Möglichkeit ihn in der FCI ins jeweilige Anhangregister aufnehmen zu lassen. Dann gilt er nicht als "Mischling" und kann z.B. ganz normal wie jeder Rassehund mit entsprechender Ahnentafel auf FCI-Zuchtschauen ausgestellt oder als Rassehund auf Prüfungen etc. geführt werden. Ob mit ihm im Anhangregister auch gezüchtet werden darf hängt vom jeweiligen Zuchtverband ab. Ich habe eine Registerhündin, die im betreffenden VDH-Verband zuchtfähig ist. Z.B. beim SV hängt es davon ab welcher Varietät Dein Hund angehört. Stockhaar erhält im Anhangregister keine Zuchterlaubnis, Langstockhaar erhält sie. Im RSV2000 sind auch stockhaarige Hunde im Anhangregister zuchtberechtigt. Manche Verbände erlauben generell keine Zucht mit Hunden aus dem Anhangregister, andere unter Auflagen.

  • ich hatte aber nicht von Sofaschäferhunden gesprochen Waschbär. Im Gegenteil sehe ich bei den weißen doch einige Gebrauchshundeeigenschaften. Deswegen ja auch meine Anmerkung ob so eine Prüfung wie du hier beschrieben hast nicht auch sinnvoll bei den weißen wäre. Was für Eigenschaften hatten denn bei euren Erziehungskursen für Probleme gesorgt? Also bei den weißen Schäferhunden und deren Haltern. Das sie nicht einfach sind kann ich ja auch ein Lied von singen.

  • So gehen die Meinungen auseinander. Ob IPO oder IPG ist doch Latte. Beisser ist Beisser .Eine Rettungshundausbildung ist wesentlich zeitaufwendiger als eine Schutzdienstausbildung. Daher wird auf den Hundeplätzen auch meist im schutzdienst gearbeiten. Zum Leidwesen der Hunde deren Ruf dadurch leidet.

    Übrigens stehen die Weißen dem Bunten in nichts nach. Genau wie die "Altdeutschen" den man auch sagt Trantüten zu sein. Solcher Worte hört man meist nur von linientreuen SV-lern. Die wieder Zulassung der Weißen hätte nicht zu einem Flaschenhals geführt sondern zu einer Bereicherung der Rasse. Genau wie die DDR-Linie

    die Rasse ers wieder bereichert hat. Aber, jeder soll seine Meinung haben. Ich bin Schäferhund-Fan ,Farbe egal. sonst hätte ich ja nicht schwarz und weiß.

  • ich hatte aber nicht von Sofaschäferhunden gesprochen Waschbär. Im Gegenteil sehe ich bei den weißen doch einige Gebrauchshundeeigenschaften. Deswegen ja auch meine Anmerkung ob so eine Prüfung wie du hier beschrieben hast nicht auch sinnvoll bei den weißen wäre. Was für Eigenschaften hatten denn bei euren Erziehungskursen für Probleme gesorgt? Also bei den weißen Schäferhunden und deren Haltern. Das sie nicht einfach sind kann ich ja auch ein Lied von singen.

    Dich hatte ich auch gar nicht gemeint. Es ging mir um die Forderung die Selektion über den Gebrauchshundesport abzuschaffen. Und ja, der Mentalität der "Weißen" täte es gut wenn Arbeitsprüfungen in deren Zucht vorgeschrieben wären. Da bin ich ganz bei Dir.


    Meine Erfahrungen mit denen sind leider die dass die teilweise extrem nervenschwach sind. Ich bin ja von der Hochzucht schon einiges gewöhnt, aber so extrem wie bei vielen "Weißen", die ich kennen gelernt habe, ist das bei den Hochzuchhunden doch eher nur selten. Das führte dann zu Problemen bis dahin dass sich die Hunde vor ihrem eigenen Schatten gefürchtet haben. Die Halter konnten dann nur an der Übungsstunde am Samstag Nachmittag teil nehmen, die am Mittwoch Abend konnten sie knicken. Im täglichen Umgang ist so ein Hund ganz schön belastend. In einem Fall ging das so weit dass der Hund nur im Hellen zum Pinkeln genötigt werden konnte. Sobald man ihn morgens oder abends im Dunkeln vor die Tür bugsiert hatte fiel er regelrecht in sich zusammen sobald er den ersten Schatten bemerkt hat. Da steht man dann als Halter ganz schnell vor großen Problemen, denn nur selten kann man seinen Tagesablauf tagtäglich so gestalten dass der sich ausschließlich nach dem Hund richtet. Zumal dieser Hund dann trotzdem regelmäßig in die Wohnung gemacht hat, weil für ihn im Winter die tägliche "Dunkelphase" dann zu lang war.


    Ich habe nur zwei "Weiße" kennen gelernt, die über solide Gebrauchshundeeigenschaften verfügt haben. Diensthunde bei der Polizei wären das keine geworden, aber von ihren Nerven her waren sie gut und ihre Triebveranlagungen waren ausreichend belastbar für den Sport. Das wären beides auch Hunde gewesen, die z.B. im Rettungshundebereich gut einsetzbar gewesen wären.


    Das alles mag dem Umstand geschuldet sein dass der "Weiße" eine Zeit lang ein regelrechter Modehund war und in der "Dissidenz" lange Zeit eher vermehrt als gezüchtet wurde. Zumindest hier "in unserer Ecke"...

  • das mit dem Nervenkostüm Waschbär bin ich ganz bei dir. Habe hier ja leider auch ein ziemliches Schißerle und kann das nachvollziehen. Hier bei mir gibt es kaum weiße und ganz viele fragen auch nach was für ein Hund das ist. Mode sind sie zum Glück wohl noch nicht.

  • Jogy, Du scheinst von der Ausbildung im Gebrauchshundewesen nicht sonderlich viel Ahnung zu besitzen. Seit wann ist die Arbeit in diesem Bereich weniger aufwendig als die im Rettungshundebereich? Setzt Du die Ausbildung nur mit der Sparte "Schutzdienst" gleich??? Wobei sich auch eine gute Schutzdienstarbeit nicht "draufhudeln" lässt... Die durchschnittlichen Rettungshundler, die ich kenne, trainieren seltener mit ihren Hunden als die durchschnittlichen Gebrauchshundsportler, die ich kenne. Ich kenne ehemalige Gebrauchsgundesportler, die ins Rettungshundewesen gewechselt sind, weil sie für den Gebrauchshundesport nicht mehr ausreichend Zeit hatten.


    Und ja, es gibt ein paar "Weiße", die ähnliche Qualitäten wie die "Bunten" besitzen. Mit diesem Begriff bezeichnet der Insider beim DSH Hunde aus Hochzuchtlinien.... Ich kannte sogar zwei, die an die Qualitäten durchschnittlicher Hunde aus Leistungslinien heran gereicht haben. Aber selbst als "Bunte" wären die nicht in die Zucht gegangen, da für die Zuchtzulassung (zum Glück) ein halbwegs vollständiges Gebiss und halbwegs gesunde Hüften voraus gesetzt werden...


    "Altdeutsche" sind, in Bezug auf die beim DSH angestrebten Gebrauchshundeigenschaften, im übrigen tatsächlich "Trantüten". Bei "Altdeutschen" sprechen wir über die diversen Schläge der deutschen Hütehunde, und nicht über den DSH. Was Du meinst ist der langstockhaarige DSH, und ich kenne niemandem der diesem seine Gebrauchshundeigenschaften abspricht. Das Gen, welches über Stockhaar oder Langstockhaar im Phänotyp entscheidet, ist nicht mit irgendwelchen Genen gekoppelt, die mit den Gebrauchsundeeigenschaften in Zusammenhang stehen.


    Und jetzt gib mal Butter bei die Fische... Von viel vielen weißen DSHs im SV redest Du denn, von denen Du meinst dass die in die Zucht gehört hätten? In welchem Zeitraum?? Vergleichst Du ernsthaft eine Handvoll Hunde mit mehreren tausend bereits zuchtzugelassenen DDR-Hunden, die damals in die SV-Population eingeflossen sind???


    Letztendlich versteh ich Dein Problem auch gar nicht. Wer einen weißen Hund haben möchte, der optisch dem DSH gleicht, der kann sich doch einen Weisen Schweizer Schäferhund oder "aus der Dissidenz" einen Amerikanisch-Kanadischen Schäferhund anschaffen. Der kann sich auch einen Weißen aus dem American Kennel Club importieren. Vor allem wenn er auch noch Wert darauf legt dass die Hunde züchterisch nicht auf Gebrauchshundeigenschaften selektiert werden.


    Die Liebhaber des braunen Farbschlags haben es da doch viel schwerer. Die müssen immer schauen wo sie in Würfen der SV-Population einen solchen Welpen finden. Die habe ich aber noch nie herum meckern hören weil ihre "fehlfarbigen" Hunde nicht zur Zucht zugelassen werden.

  • "Altdeutsche" sind, in Bezug auf die beim DSH angestrebten Gebrauchshundeigenschaften, im übrigen tatsächlich "Trantüten". Bei "Altdeutschen" sprechen wir über die diversen Schläge der deutschen Hütehunde, und nicht über den DSH. Was Du meinst ist der langstockhaarige DSH, und ich kenne niemandem der diesem seine Gebrauchshundeigenschaften abspricht.

    Sorry, die langhaarigen Deutschen Schäferhunde wurden umgangssprachlich schon immer als "Altdeutscher Schäferhund" bezeichnet.

    Die Altdeutschen Hütehunde, wie Harzer Fuchs, Tiger, Gelbbacke usw, gibt es auch noch. Aber über die sprechen wir ja nun nicht.

  • Dich hatte ich auch gar nicht gemeint. Es ging mir um die Forderung die Selektion über den Gebrauchshundesport abzuschaffen. Und ja, der Mentalität der "Weißen" täte es gut wenn Arbeitsprüfungen in deren Zucht vorgeschrieben wären.

    Im DKBS werden die Belgischen Schäferhunde nicht über den Gebrauchshundesport selektiert.

    Die Züchter können aber freiwillig eine weitere Prüfung ablegen, wo dann auch die Gebrauchshundeeigenschaften ihrer Hunde überprüft werden. Diese Hunde erhalten dann das

    Prädikat „exellenter Rassevertreter“.

    Freiwillig können die Züchter auch so viele IPO-Prüfungen und sonstige Prüfungen ablegen, wie sie wollen.

    Im DKBS kann man tolle Gebrauchshunde finden, auch wenn keine Arbeitsprüfungen vorgeschrieben sind.



    Die Züchter der Weissen Schäferhunde haben es doch selber in der Hand, ob sie tolle Gebrauchshunde züchten, auch ohne Pflichtprüfungen.

    Die Züchter können doch Deckrüden einsetzen, die auch im IPO-Sport geführt werden.


    Ich würde mir nie einen Weissen Schäferhund von einem Züchter kaufen, der mit seinen Zuchthunden nicht sportlich aktiv ist im Obedience, Agility, Rettungshundesport, IPO-Sport oder Fährtenhundausbildung.

  • Im DKBS werden die Belgischen Schäferhunde nicht über den Gebrauchshundesport selektiert.

    Die Züchter können aber freiwillig eine weitere Prüfung ablegen, wo dann auch die Gebrauchshundeeigenschaften ihrer Hunde überprüft werden. Diese Hunde erhalten dann das

    Prädikat „exellenter Rassevertreter“.

    Freiwillig können die Züchter auch so viele IPO-Prüfungen und sonstige Prüfungen ablegen, wie sie wollen.

    Im DKBS kann man tolle Gebrauchshunde finden, auch wenn keine Arbeitsprüfungen vorgeschrieben sind.

    Der DKBS ist aber nicht "der Hüter des Genpools" dieser Rasse. Das ist ein kleiner "ausländischer" Verein (in Bezug auf das Ursprungsgebiet der Rasse), dessen züchterische Aktivitäten in Bezug auf den Erhalt der Leistungsveranlagungen in der hauptsächlich wichtigen Zuchtpolulation dieser Rasse keinerlei Relevanz besitzen. Wenn z.B. ein Zuchtverein für Dt. Schäferhunde in Uruguay mit Hunden züchtet, die z.B. nicht geröngt werden vor Zuchtverwendung, oder die keine Ausbildungskennzeichen hätten, ist das nicht wichtig für den Genpool des DSHs. Wichtig ist was der "Mutterverein" einer Rasse diesbezüglich treibt. Und das ist für den Belgischen Schäferhund nicht der DKBS.


    Der SV ist der "Mutterverein" der Rasse Deutscher Schäferhund. Deswegen ist es immens wichtig welche Zuchtselektion er seinen Mitglieder vorschreibt. Über die WUSV nimmt er auch Einfluss auf die Zuchtverbände in anderen Ländern. Viele davon haben inzwischen die selben Mindeststandards in der Zucht, weswegen Übernahmen einzelner ausländischer Hunde in das Zuchtbuch des SVs inzwischen häufig problemlos möglich sind. Es gibt aber immer noch Länder, in denen die Mindestzuchtvorgaben des SVs und auch der FCI unterschritten werden. Übrigens ein Problem, weswegen die FCI vor kurzem einen entsprechenden Vertrag mit der WUSV gekündigt hat. Der FCI ist das nicht schnell genug gegangen damit, dass in einigen WUSV-Verbänden in Ländern, die nicht Mitglied in der FCI sind, die FCI-Vorgaben für die Zucht umgesetzt wurden (das ist aber halt nicht immer ganz so einfach in den betreffenden asiatischen und südamerikanischen Ländern).


    Von daher ist die Situation in Bezug auf die Vorgaben zur Zuchtselektion im DKBS und SV unterschiedlich zu bewerten. Wobei gesagt werden muss dass Arbeitsprüfungen in Belgien nicht zwingend für die Zuchtzulassung vorgeschrieben sind. Gerade im Ringsport gibt es viele Züchter, deren Hündinnen keinerlei Ausbildungskennzeichen vorweisen können. Nur ist die Einstellung zur Zuchtselektion (und auch zum einzelnen Hund) dort eine ganz andere als hier! Dort gibt es keine "Kuschelmuschel-Züchter", sondern die Auslese der Hündinnen für die Zucht erfolgt knallhart. Auch die Auslese in den Würfen (dort wird immer noch sehr viel "gemerzt", wenn Welpen sich wesensmäßig in ihrer Entwicklung nicht gut zeigen). Da bekommst Du bei sehr vielen Züchtern auch keinen "schlechten Hund zum Spazieren gehen", sondern der verschwindet ganz einfach (und kann die Population auf diesem Weg züchterisch nicht mehr schädigen; Originalton eines bekannten belgischen Züchters...)


    Bezüglich der Gesundheit war das ja sehr lange ähnlich in den "Mutterländern" der Belgischen Schäferhunde (d.h. nicht nur in Belgien, sondern auch in Frankreich und den Niederlanden). Die haben ohne eine Röntgenpflicht über die Art der Arbeit eine knallharte gesundheitliche Auslese betrieben. Das läuft inzwischen etwas anders, und seitdem ist es auch in diesem Bereich angeraten und notwendig zu röntgen. Der Zeitgeist, in Bezug auf den Tierschutzgedanken, holt halt auch diese Länder nach und nach ein. Ich denke in Bezug auf den Erhalt der Arbeitseigenschaften in dieser Rasse wird das deswegen auch irgendwann darauf hinaus laufen dass Ausbildungkennzeichen für die Zucht vorgeschrieben werden. Noch aber kann die Rasse von der Mentalität ihrer "alten" Züchter zehren.


    Für die "Weißen" ist es ein Glück dass die Schweizer sich dieser Rasse angenommen haben und die Zuchtselektion von daher maßgeblich beeinflussen werden. Ich sehe diese Rasse jetzt auf einem guten Weg...

  • Sorry, die langhaarigen Deutschen Schäferhunde wurden umgangssprachlich schon immer als "Altdeutscher Schäferhund" bezeichnet.

    Die Altdeutschen Hütehunde, wie Harzer Fuchs, Tiger, Gelbbacke usw, gibt es auch noch. Aber über die sprechen wir ja nun nicht.

    Dass Laien manchmal umgangssprachlich falsche Bezeichnungen verwenden macht diese aber nicht korrekt. Eine Rasse namens "Altdeutscher Schäferhund" gibt es nicht. Das ist eine Fantasiebezeichnung mancher Züchter "in der Dissidenz", mit der sie ihre völlig überzogene Welpenpreise rechtfertigen (indem sie diese Bezeichnung mit einer angeblich besseren Gesundheit und einem besseren Wesen assoziieren, im Vergleich zum DSH).


    Langstockhaar hat es schon immer und von Anfang an in der Population des DSHs gegeben. Der langstockhaarige DSH unterscheidet sich vom stockhaarigen DSH durch eine einzige kurze Gensequenz. That's all... Und diese eine Gensequenz hat überhaupt nichts mit den genetischen Anlagen für die Gesundheit oder die Arbeitsveranlagung zu tun. Es gibt auch keinen ernstzunehmenden Züchter, der so etwas behauptet.

  • Dass Laien manchmal umgangssprachlich falsche Bezeichnungen verwenden macht diese aber nicht korrekt. Eine Rasse namens "Altdeutscher Schäferhund" gibt es nicht. Das ist eine Fantasiebezeichnung mancher Züchter "in der Dissidenz",

    Trotzdem wurden die langhaarigen Schäferhunde schon immer als Altdeutscher Schäferhund bezeichnet und nicht nur in der Dissidenz.

    Der Begriff "Altdeutscher Schäferhund" wurde schon verwendet, da gab es in Deutschland noch gar keine Dissidenzvereine.

  • Waschbär hat Recht. Ich hab die drei genannten eben gegoogelt, da ich keinen davon kannte und ich würde das auf den ersten Blick ganz sicher nicht erkennen, was das für Rassen sind...


    Ich möchte hier auch nochmal meine Bewunderung für Waschbär aussprechen: ich bin jedes Mal total verblüfft, WIE viel du weißt und wie du es immer wieder schaffst, das hier so verständlich zu schreiben. Danke, dass du dein Wissen hier mit uns teilst!