Konsequenzen bei Nichtbefolgen von Kommandos

  • So wie Netter hätte ich es nicht besser formulieren können. Du sprichst mir aus der Seele.

    Aber darum gibt es auch Ortsgruppen (Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe.....) speziell für den Deutschen Schäferhund. Ich kenne sonst nur noch den Boxerclub.


    In den Hundeschulen wie sie jetzt plötzlich überall aus den Böden wachsen, sind alle Rassen und sprich auf die einzelne Rasse kann nicht eingegangen werden und dann sollen sie alle dasselbe können. Ich denke halt, wer sich einen DSH zulegt, der muss willens sein, sich auf diese Rasse voll einzulassen.


    Ich erzähl mal eine kurze Geschichte: Ein Arzt aus unserer Gegend hatte sich vor ca. 5 Jahren einen jungen DSH zugelegt, weil es einfach ein total lieber Kerl war, wie Welpen halt so sind. Die ganze Familie, kein bisschen Ahnung von Hunden, noch nie einen gehabt, aber sehr tierliebend. Der Hund wuchs heran, fördern konnte ihn niemand, aber der DSH hat gefordert, weil wissensdurstig, aktiv und suchend nach seinem Herrn bzw. Rudelführer. Jeder aus der Familie liebt diesen Hund, aber er macht nur Faxen. Er folgt nicht, geht schon mal über den Zaun und besucht die Nachbarshunde, der Schreck und der Ärger ist dann entsprechend groß. Ergo: Hund wird im Garten an die lange Leine gehängt, damit er nicht ausbüxt. Keiner hat richtig Zeit, keiner weiß so richtig was mit ihm anzufangen, so dass man dann einen Hundetrainer kommen ließ. Dieser weiß was zu tun ist und bei dem macht er so vieles, dass alle runde Augen bekommen. Aber sobald der Hundetrainer weg ist, kann/mag der DSH bei seiner Familie rein gar nichts mehr. Sie würden den Hund nicht mehr hergeben, wo soll er auch hin im Alter von fast 6 Jahren. Aber sie kaufen sich nie mehr wieder einen DSH. Sie haben Glück, dass er nicht aus der Leistungszucht kommt. Es ist eine traurige Geschichte, wenn ein DSH praktisch so verkommt, obwohl soviel in ihm steckt. Und unzufrieden sind sie alle geworden.

  • Naja, wir haben seit den 70ern DSH und haben nie SD mit denen gemacht.

    Es waren immer Haushunde, die zwar mit mehrmaligen täglichen Spaziergängen ausgelastet wurden.

    Von denen haben alle gehorcht, klar gab's in der Pubertät mal die ein oder andere heftigere Ansage, aber man konnte sie überall mit hinnehmen, es konnte jeder zu Besuch kommen.

    Und das alles ohne SV Platz, obwohl wir einen im Dorf haben.

    Ich kenn auch genug von den SV Hunden, die am Platz funktioniert haben und bei normalen Spaziergängen ne Katastrophe waren.

    Es sei denn, sie hatten Stachelhalsband an.


    Es gibt halt immer mehrere Wege um zum Ziel zu kommen.

  • Für mich ergibt sich der Vorteil von der SD Arbeit aus dem das dort etwas vom hund abverlangt wird und das nicht nur über ein stumpfes leckerchen werfen gearbeitet wird, sondern das eben viel über Motivation mit Spiel usw. gemacht wird.

    Stumpfes Leckerliewerfen habe ich nur beim Erlernen von Kommandos gemacht, egal ob im Obedience, Agility, BH-Unterordnung oder IPO-Unterordnung. Beim Erlernen eines Kommandos ist der Trieb auch hinderlich.

    Später, wenn das Kommando sitzt, wird bei uns fast nur noch durch einem Zerrspiel mit einer Beisswurst bestättigt, egal ob im Obedience, Agility, BH-Unterordnung oder IPO-Unterordnung.

    Bei der Motivation mit der Beisswurst ist meine Bea hochmotiviert und freudig bei der Arbeit.

    Mit Leckerlies könnte ich eine so hochmotivierte und freudige Arbeit überhaupt nicht erzielen.

  • Naja diese Geschichte gibt es aber doch echt mit fast allen Hunderassen.

    Ich hatte gestern Pausenaufsicht, da sehe ich wie eine Frau mit Hund über unseren Schulhof läuft. Ich die sonst wie angepfiffen, dass sie ihren Hund gefälligst nicht auf einem Schulhof auszuführen hat. Die Dame hat dann von zwei aggressiven Ridgebacks erzählt, die auf dem Feld alle terrorisieren würden und deshalb hätte sie diesen Weg gewählt.

    Was ich damit sagen will sowas kann einem mit jedem Hund passieren. Niemand hier wird bestreiten, dass Erziehung wichtig ist, auch wird niemand bestreiten, dass Auslastung wichtig ist. Aber zu sagen beim dsh käme man mit weichen Ausbildungsmethoden nicht zum Ziel halte ich für falsch. Aber ich habe zum Glück keinen echten deutschen Schäferhund und muss mir diese Frage mit meinem weißen Schäfertier nicht stellen.

    Ich habe auch immer noch nicht verstanden warum für SD der Hund Unterwürfig sein muss. Gehorsam verstehe ich/ einen gewissen Trieb haben verstehe ich auch.

  • Ich habe auch immer noch nicht verstanden warum für SD der Hund Unterwürfig sein muss. Gehorsam verstehe ich/ einen gewissen Trieb haben verstehe ich auch.

    Nein, Ellionore, von einem Hund wird keine Unterwürfigkeit verlangt, auch im Schutzdienst nicht.

    Eine Unterwürfigkeit, wo die Hunde eine geduckte Haltung einnehmen, ist auf Prüfungen auch unerwünscht.

    Im Schutzdienst wird von den Hunden eine Unterordnung verlangt und auch außerhalb des Hundesports.

    Mona hatte sich wohl nur etwas verkehrt ausgedrückt und meinte bestimmt auch die Unterordnung.

  • Ich habe auch immer noch nicht verstanden warum für SD der Hund Unterwürfig sein muss. Gehorsam verstehe ich/ einen gewissen Trieb haben verstehe ich auch.

    Nein, Ellionore, von einem Hund wird keine Unterwürfigkeit verlangt, auch im Schutzdienst nicht.

    Eine Unterwürfigkeit, wo die Hunde eine geduckte Haltung einnehmen, ist auf Prüfungen auch unerwünscht.

    Im Schutzdienst wird von den Hunden eine Unterordnung verlangt und auch außerhalb des Hundesports.

    Mona hatte sich wohl nur etwas verkehrt ausgedrückt und meinte bestimmt auch die Unterordnung.

    danke ich hatte ja auch extra dann noch die Definition von Unterwürfigkeit gepostet. Ich fand es auch komisch von Stolz und Erhabenheit zu reden wenn der Hund aber eigentlich sorry umgangsprachlich ein Arschkriecher sein soll zu sprechen.

    Gehorsam ist für mich halt nicht dasselbe und mich erschreckt es halt dann manchmal. Was hier viele evtl. nicht verstehen, dass liest man und schon hat man keinen Bock mehr auf Hundesport. Und das ist doch kontraproduktiv.

  • Gehorsam ist für mich halt nicht dasselbe und mich erschreckt es halt dann manchmal.

    Die meisten Leute beziehen den Gehorsam auf die Unterordnung und nicht auf die Unterwürfigkeit.


    Jedenfalls meine Bea fordert für ihre Unterordnung auch ihre Belohnung. Wenn ich mit der Belohnung nicht rausrücke, bellt sie mich auch an und schimpft mit mir.

    Hunde, die in der Unterordnung im Gehorsam stehen, sind stolz und erhaben und immer mit Freude bei der Arbeit.

  • Na ja, nachdem unser 15 Monate junger Sam schwere HD hat, ist für uns der SD sowieso kein Thema mehr und wir arbeiten auf die Begleithundeprüfung und später auf die FH hin, weil ein Ziel braucht man und für Sam ist es immer wieder schön, etwas geleistet zu haben wo er dann überschwenglich gelobt wird und da kommt immer seine ganze Freude raus. Zur Zeit liebt er es, Wasserflaschen (1,5l) zu tragen und da stolziert er durch den Garten, weil er schon so schwer tragen kann.

    Wir haben in der Tierklinik einen anderen Hundesportler kennengelernt, der gleich sagte, dass wir Sam dem Züchter zurück geben sollen, weil was wollt ihr denn mit dem noch und der Züchter muss ihn zurücknehmen.

    Es gibt also solche und solche Hundesportler mit dem DSH.

    Bei uns wird Sam für immer bleiben, weil bei uns die Tierliebe an erster Stelle ist und nicht der Erfolg auf dem SV Übungsplatz. Aber er muss trotzdem gefordert werden, immer natürlich nur so, dass es für seine Hüften kein Problem ist (weder Springen, Kletterwand noch Schutzdienst).

  • Ich kann mich noch gut an meine erste BH-Prüfung erinnern und auch an das Training meiner damaligen Vereinskameraden, gerade für den Schutzdienst. Da wurde der Hund mal so richtig klein gemacht und wenn das auf normalem Weg nicht funktionierte, dann griff man zu Hilfsmitteln. Weil ein DSH muss perfekt sein und man wollte das perfekte Team sein. Ich denke mal das die meisten Hunde keinen Spaß an der Arbeit hatten, aber die kannten es nicht anders und immerhin war es eine Abwechslung zum Leben im Zwinger und zum Parken in Boxen.

    Bei der Prüfung war ich die Einzige die keinen Schäferhund führte, sondern eine Podenco-Mix-Hündin aus dem Tierschutz. Ich wurde zugelassen, wohl weil die anderen mich gut leiden konnten, aber sie sagten alle das es mit so einem Hund sehr schwer werden würde zu bestehen. Ich sehe heute noch das anfängliche, mitleidige Lächeln des Richters bei der Vorstellung.

    Tja, wir haben zwar nicht die volle Punktzahl erhalten, aber mit gut bestanden. Nie vergessen werde ich die Worte bei seiner abschließenden Rede:

    Die Kleine da, war der einzige Hund der freudig bei Fuß gelaufen ist. Gut gemacht.:)

    Danach hatte ich es schwer in dieser OG, vor allem als dann noch Erfolge im Agility kamen. Ich bin dann gewechselt zu einer OG in der die Hunde zwar streng aber respektvoll behandelt wurden. Die hatten Freude an der Arbeit, waren verträglich und hatten bei Prüfungen richtig gute Ergebnisse.

    Mir ist es wichtig das mein Hund Vertrauen hat, dann klappt das auch mit den Kommandos. Klappt es mal nicht, egal warum, bin ich auch mal großzügig, denn oft liegt der Fehler bei mir. Zu spät, nicht eindeutig das Kommando gegeben oder der Hund war unkonzentriert und ich habe es nicht gemerkt.

    Sind wir draußen unterwegs und mein Hund macht Dinge die mir nicht passen reicht mittlerweile ein, meist leiser, Anschiss.

    Es hat einige Zeit (so 3 Jahre ;)) gedauert, aber nun ist es easy. Hund ist erwachsen und hat nicht mehr so das Spielbedürfnis mit anderen. Ich bin wichtiger, wohl weil wir gemeinsam die Spaziergänge abwechslungsreich gestalten.


    LG Terrortöle

  • Ja, das ist auch ein sehr schöner Weg von Dir.

    Wir haben unsere Hunde ja nicht für den SV oder OG gekauft, sondern weil wir sie schätzen und lieben und jeder geht dann seinen Weg mit einem bestimmten Ziel.

    Als sie bei uns in der OG von mir erfahren haben, dass Sam schwere HD hat, wurde ich von den einen aufgefangen und mir wurden andere Ziele wie die BG oder FH aufgezeigt und von den anderen hatte ich das Gefühl, dass ich jetzt nicht mehr zum Team gehöre.


    Unser Weg steht jetzt noch nicht ganz fest, da bei Sam zu dem ganzen Übel noch eine Herzvergrößerung aufgrund von Leistungsabfall festgestellt wurde. Ich werde also alleine schon in Rücksichtnahme auf das Wetter sehr achten müssen. Kann also nicht wie die anderen bei schwülem Wetter auf den Hundeplatz gehen. Und wenn die BG Prüfung auf so einen Tag fallen würde, ich glaube dass ich sie absagen würde. Weil mein Partner mir wichtiger ist, als dieser Zettel wo dann steht: Nicht bestanden, weil freudlos und müde.


    Ich finde es eine Riesensauerei vom Züchter, was hier gezüchtet worden ist. Aber Sam kann da gar nichts dafür und deswegen wird sich unser Weg erst einmal rauskristallisieren. Ziele haben wir genug, aber die Munition fehlt.

    Wir erleben immer wieder wunderschöne Spaziergänge bei schwülem Wetter im Wald und wenn es regnet und donnert sind wir die einzigen auf weiter Flur, die dann weite Spaziergänge unternehmen und das ist super schön. Auch nützen wir dann so ein Wetter und machen Unterordnung mit viel Spaß und Freude. Das ist ihm und mir wichtig, alles andere dann zählt nicht.

  • Schwüle und Wärme mag Harras auch nicht besonders, da liegt er lieber im Keller auf den Fliesen. Und sein Herz ist lt. Ultraschalluntersuchung beim Tierarzt in Ordnung.


    Für Sam wäre dann evtl. Hoopers eine interessante Sportart, denn da wird nur gelaufen und nicht gesprungen.

  • Ich denke Rally Obedience wäre eher etwas für einen Hund der körperlich eingeschränkt ist. Bei uns sind einige Schäferhundsenioren und ehemalie Agilityhund am Start. Mit Rae mache ich gelegentlich Hooper und das nur fein dosiert, denn sie gibt richtig Gas. Das geht bei engen Wendungen und beim Umrunden von Pilonen doch ordentlich auf die Gelenke. Ich muss sie ja auch schonen wegen ihrem Ellbogen.

    Beim Rally Obedience geht das alles viel gemächlicher und macht ihr trotzdem Spaß. Es darf gelobt werden und in den beiden ersten Klassen darf auch mit Leine und Leckerlies gearbeitet werden. Eigentlich sind diese Gehorsamsübungen in einem Parcour nicht so mein Ding, aber ihr macht das total Spaß. Sicher wäre meine Tochter ohne Corona auch dieses Jahr das ein oder andere Turnier mit ihr gelaufen.


    LG Terrortöle

  • Wir haben in der Tierklinik einen anderen Hundesportler kennengelernt, der gleich sagte, dass wir Sam dem Züchter zurück geben sollen, weil was wollt ihr denn mit dem noch und der Züchter muss ihn zurücknehmen.

    Es gibt also solche und solche Hundesportler mit dem DSH.

    Bei uns wird Sam für immer bleiben, weil bei uns die Tierliebe an erster Stelle ist und nicht der Erfolg auf dem SV Übungsplatz. Aber er muss trotzdem gefordert werden, immer natürlich nur so, dass es für seine Hüften kein Problem ist (weder Springen, Kletterwand noch Schutzdienst).

    solche Fälle kenn ich auch!

    Weiß zwar nicht wie es heutzutage ist, aber in den 80-90er jahren weiß ich das es hier Hundesportler gab, die ihren Hund aussortierten(verkauften) wenn er körperlich nicht in der Lage war die gewünschten Punkte auf Prüfungen zu bringenX(