X-Herder Frustrationstolleranz

  • Hallo alle zusammen!

    Ich habe eine x-Herder Hündin. Sie ist etwas über 1 Jahr alt und wir haben sie ein bisschen über einen Monat. Spazieren gehen ist super, genauso Fahrrad fahren. An der Leine läuft sie sehr ruhig und legt sich oder setzt sich gleich hin, wenn man sich z.B etwas unterhält.

    Die Kleine ist verrückt nach Bällen. Ist wahrscheinlich mein Fehler gewesen. Das "aus" klappt nicht sicher und ich wollte sie laufen lassen mit dem Ball und habe sie mit 2 Bällen hin und her verrückt gemacht...:rolleyes:

    Letztens hat sie sich verbissen in den doofen Ball und ich hatte keine Chance durch Kommando oder zur Wand schieben, ihn wieder zu bekommen. Ich musste einen Stock dazwischen schieben sonst wäre das nichts mehr geworden=O

    Deswegen Ballverbot und "aus" Training + Geduld, mit beißwurst. Ich gebe das Kommando sitz, warte kurz, schmeiße die Wurst und wenn sie mich nach ca 5 sek ansieht, gebe ich das hol Kommando.

    Am Anfang klappt das ganz gut doch nach einer Zeit macht sie nur kurz sitz und läuft dann vor mir Rum und will die Wurst unbedingt haben.

    Sie fängt an in meine Jacken Ärmel zu zwicken.

    (Muss dazu sagen es ist kunstfell, vielleicht verlockend???) Jedes mal sage ich hey und sie hört kurz auf und "beißt" wieder. Also ein ca. 5 maliges zwicken und hey rufen....:( Danach kurz angebellt. Habe sie dann beruhigt.

    Würde sie mich ernsthaft beißen?? Oder ist das nur eine spielaufforderung?

    Heißt das die Lernbereitschaft ist vorbei und das spiel beenden? Macht sie das Training eher frustriert, als glücklich?? Ist das auch mentales Training oder nur körperlich, durch das laufen?


    Wir gehen insgesamt ca 2 1/2 Stunden spazieren und ich trainiere mir ihrer beißwurst. Zudem verstreue ich ihr Futter im Garten damit sie sucht.

    Reicht diese Auslastung?

    Würde mich super freuen über Hilfe und Antworten! <3

    Lg:*

  • Hi,

    wie fest zwickt sie denn?


    Aber als kleinen Tip: wenn Du Dich, samt Hund und evtl. vorhandenen Anhang , im Vorstellungs-thread ausführlicher beschreiben würdest.

    Könnten Dir viele hier gezieltere tips und ratschläge geben;)

  • Sie zwickt in meine Jacke deswegen keine Ahnung... ich spüre es nicht wirklich

    Blaue Flecken sind es nicht. Habe heute kurz versucht zu fiepen als würde es weh tun, dann hat sie ganz komisch "gebellt"


    War mit ihr draußen, damit sie ihr Tau suchen soll. Hat super geklappt mit dem aus und futter. Als ich jedoch alles einpacken wollte ging sie auf meinen Rucksack los... sie erstmal schön geschüttelt und ich hysterisch nein geschrien. :( mit dem Futter wieder aus gemacht, aber alles rufen oder an der Leine ziehen und schimpfen bringt garnichts :|

    Ich hatte beim heimgehen so schiss dass sie den Rucksack beißt, wenn er an meinem Rücken ist. stellt euch mal einen 30 KG hund vor der an meinem Rücken hängt und umher beißt 8| Ist zum Glück nicht passiert, da ich ständig beobachtet hatte...

    Es ist sehr frustrierend für mich.....

    Beim spaziern die ruhigste, aber kaum im Beutel spiel, sehr unkontrolliert.

    Wahrscheinlich mache ich zu wenig Pausen...

    Ist sie vielleicht überfordert? Wenn ich sie beruhige kommt sie runter und kurze Zeit später "schnapp" plötzlich auf das Spielzeug...

    Hilfe?(


    Ich stelle mich morgen vor :)

  • Hallo,


    was du da schreibst kenne ich zu gut und würde gerne wissen warum du dich für diese Rasse entschieden hast. Was weißt du über die Hündin und wo kommt sie her? Hast du Erfahrung mit Arbeitshunden?

    So aus dem Bauch heraus würde ich dir empfehlen dich in einem Hundeverein beraten zu lassen der sich mit Schäferhunden und ähnlichen Rassen auskennt. Private Trainer sind da meist überfordert.

    Bei uns kommen oft Leute vorbei die mit ihren Hunden nicht zurecht kommen weil sie ganz andere Vorstellungen vom Zusammenleben mit solchen Hunden haben. Die laufen selten einfach so mit und sind, wenn sie erwachsen werden, auch selten Hundewiesen tauglich. Manchmal können wir helfen, aber sehr oft haben sie sich einfach die falsche Rasse geholt.

    Schreib einfach mal ein wenig mehr über euch und auch wo du daheim bist. Dann gibt es hier bestimmt Empfehlungen.


    LG Terrortöle

  • Huhu nochmal,


    hast du mal versucht, das "aus" mit zwei gleichen Spielzeugen zu üben? Das hat bei uns deutlich mehr gebracht als mit Futter. Wenn sie Zerrspiele mag, wäre das vielleicht auch was für euch. Anfangs haben wir "aus" erst mal mit Futter und einem nicht so spannenden Gegenstand geübt, damit sie erst mal das Prinzip versteht. Also sie gibt den unbeliebten Kauknochen her und bekommt Käse.


    Wenn Tilli richtig hochdreht im Spiel, ist ihr Futter schnuppe. Egal wie erstrebenswert sie es sonst finden mag. Mit dem Spielzeug verbindet sie nun mal eher Spaß und Aktion als Futter, und das steht bei ihr eindeutig höher im Kurs, also muss die Belohnung den gleichen Wert haben wie das, was sie hergibt. Wir zergeln also mit einer Beiswurst (bei uns ist es eher Balli am Band, aber den wolltest du vorerst ja vermeiden), ich stoppe das Spiel, gebe das Kommando "aus" und erst wenn ich Beisswurst 1 habe geht das Spiel mit der zweiten Wurscht weiter. Wir haben recht langsam mit vorsichtigem Spiel angefangen, also nicht zu rüpelig, und uns dann gesteigert. Gaaaanz langsam. Ich hatte anfangs noch eine Leine dran um sie notfalls stoppen zu können, falls sie ein Jagdspiel draus machen will und mit der Beute wegrennt. Hin und wieder dreht sie zwar noch eine kleine Runde mit der Beute, aber da kann ich drüber hinwegsehen. Die kommt wieder, Spaß gibt's nur bei mir. Hab damals den Tipp bekommen, es mit zergeln und nicht mit werfen zu üben, damit der Hund den Spaß nicht meilenweit weg von mir verortet, sondern nur direkt bei mir.


    Hat sie sich den Ball den ich gerade hatte, der also nicht im Spiel war, aus der Tasche geschnappt, war das Spiel vorbei. Einmal deutlich anmeckern und wir gehen weiter, Spaß beendet. Hab dann auch gar nicht groß versucht den Ball zu kriegen, hat sie ihn halt, wird aber ignoriert. Hätte ich da ein wildes Rumgezerre veranstaltet wäre das Spiel ja im Grunde weiter gegangen. Genau so würde ich beim Ärmelzwicken vorgehen, ein deutliches "nein" und vorbei ist der Spaß. Tilli hat zwar nicht die Ärmel ins Visier genommen, aber die Hosentasche / Jackentasche wo Balli drin war. Anfangs ist das etwas frustig, aber irgendwann hat der Hund den Dreh raus. Deine ist ja noch recht jung, mit knapp über einem Jahr hatte meine gelegentlich auch mit Chaos zwischen den Ohren zu kämpfen....


    LG

    Babsi & Tilli

  • Hallo, Vielen lieben Dank für die Antwort!

    Ich werde es versuchen!

    naja meine hat einmal in die Jackentasche gebissen in der der Ball war. Also hing sie an mir :( seitdem muss ich sagen habe ich etwas Angst... der tipp mit dem ignorieren ist super!

  • Oh je, Angst ist echt nicht schön. Kann ich irgendwie nachvollziehen, ihr kennt euch ja erst seit einem Monat. Die sind schneller als sie aussehen und stärker als sie aussehen. Aber ich glaube nicht, dass sie dich verletzten wollte, klingt etwas böse, aber hätte sie gewollt, hätte sie es auch geschafft. Sie scheint ja noch irgendwie vorsichtig, wenn du keinen Kratzer hast, Welpe Tilli hat mir mit 4 Monaten und Milchzähnchen im Übereifer schon paar blaue Flecken verpasst. Das gegenseitige Vertrauen kommt mit der Zeit, wenn ihr viel Zeit miteinander verbringt und viel miteinander spielt/unternehmt/trainiert.


    LG

    Babsi & Tilli

  • Angst vor dem eigenen Hund würde ich als schwierig empfinden.

  • Ich denke, wenn du Tilli s Rat befolgst wirst du das Problem in den Griff kriegen.

    Und ich glaube, das es weniger Angst ist, sondern mehr Unsicherheit und verletztes Vertrauen ist.

    Das wird sich aber im Lauf der Zeit bestimmt ändern.

  • sie wirkt in dem Video auch nicht ängstlich. Eher mutig. Einen Hund den man erst seit einem Monat hat frei laufen zu lassen hat schon gewisse Risiken.

  • liebe ellinore

    Ich lasse meinen hund nicht frei laufen, wenn ich nicht wissen würde, dass sie bei mir bleibt.

    Nichtmal hasen haben sie interessiert.

    Wenn du mir nicht helfen möchtest sondern nur kritisieren dann lass bitte deine Kommentare bleiben.

    Nur weil ich sie nach einem Monat ohne leine laufen lasse, werde ich schon kritisiert, obwohl hundetrainer meinten, wenn sich ihr Verhalten nicht ändert ist es nach einem Monat ok.


    Ich versuche hier nur Hilfe zu bekommen aber habe das Gefühl dass alle im Dreieck hüpfen weil sie im Garten wohnt.

    Ich bin kein Tierquäler! Und ich bin auch nicht dumm was hunde angeht.

    Ich bin manchmal paar Stunden mit ihr unterwegs und fahre mit Pausen 20 km Fahrrad.

    Ich habe das Gefühl, jeder denkt ich stell sie nur im Garten ab wie einen Zwerg.

    Ich will ihr das best mögliche Leben geben, obwohl sie draußen haust!

    Wäre ich ein Besitzer dem alles es egal wäre, dann hätte ich mich wohl nicht hier angemeldet.



    Hättest du etwa keine Angst wenn dein Hund unerwartet an deiner Jacke hängt obwohl er vorhin den Ball nichtmehr los gelassen hat?

    Oder dass er an deinem Rucksack hängt und du vielleicht umfällst, während sie verrückt nach ihrem Spielzeug schnappt?


    Das Gefühl nicht die Kontrolle zu haben macht mir Angst. Hätte ich Angst vor ihr, würde ich sie wohl kaum mein Gesicht ablecken lassen.


    Lieber kimba und Tilli,

    Vielen Dank für eure Kommentare und Tipps.

    Genau deswegen habe ich mich hier angemeldet. <3


    Ich höre mir gerne Kritik an, aber nicht wenn es permanent kommt, ohne auch mal zu versuchen mir zu helfen.

  • sie wirkt in dem Video auch nicht ängstlich. Eher mutig. Einen Hund den man erst seit einem Monat hat frei laufen zu lassen hat schon gewisse Risiken.


    sie wirkt in dem Video auch nicht ängstlich. Eher mutig. Einen Hund den man erst seit einem Monat hat frei laufen zu lassen hat schon gewisse Risiken.

    was ist daran bitte so schreckliche Kritik. Es zeigt doch Vertrauen in deinen Hund. Das ich mit einem Hund den ich erst seit einem Monat hätte das noch nicht ausprobiert hätte ist und bleibt meine Sache.

    Zum Thema Garten habe ich nun alles gesagt.

    Zum Thema Angst, ich kann das ja verstehen, aber das kann nun mal ein Teufelskreislauf werden. Ich habe keine Angst vor meinem Rüden, der sehr grob und mitunter auch sehr brutal spielt. Mein Rüde hat auch im Übermut meiner Frau mal zwei Löcher in ihre Jacke getackert und eben beim Frühstück total aufgedreht wegen ungewohnter Umgebung bei meinen Eltern mir fröhlich die Hand mit dem Zähnen festgehalten damit er Aufmerksamkeit bekommt.

    Also Tipp: von der ewig nörgelnden Elli Ruhe reinbringen, bloß nicht kämpfen bzw. drauf eingehen. Warten bis sie aufhört