Begegnungen mit "Handtaschenhunden"

  • Guten Abend an alle,

    ich habe erst überlegt, mein Posting unter "Verhalten" einzuordnen. Aber so richtig passt es nicht, da Lupo kein Problem hat. Ich würde gern mal wissen, wie es Euch so geht, wenn Ihr mit Euren Schäfis, also große, manchmal als "böse" Hunde verschrienen, Hunden unterwegs seid. Mit fällt das hier schon auf, daß die "Kleinhundbesitzer" gerne mal ihre Fiffis einfach "in die Tasche packen", wenn sie einen mit einem Schäferhund kommen sehen.

    Uns ist das gerade wieder passiert. Ich komme mit Lupo aus dem kleinen Stadtwald und im Wohngebiet sehe ich von Ferne eine ältere Frau mit einem "Minihund" ... also sowas wie Chihuahua kommen. Bemerke sofort, wie sie versucht, die Richtung zu wechseln, weil das aber hier nicht geht, den Hund sich unter den Arm klemmt. Lupo ist ruhig und entspannt. Er mag nur nicht von so kleinen angekläfft werden. Bin dann aber doch auf die andere Straßenseite... schon alleine, um der Frau Sicherheit zu suggerieren. Lupo wars egal. Hab ihr nur so im Vorbeigehen gesagt, daß das mit dem unter dem Arm-Klemmen auch keine Lösung ist. Mich würde einfach mal interessieren, wie es Euch so geht unterwegs. Haben die Kleinhundbesitzer bei Euch auch solche Vorurteile?

    In der letzten Zeit haben wir eher gute Erfahrungen gemacht. Wenn nicht gerade eine totale Antipathie zwischen den Hunden besteht, kann ich mich mit total fremden Hundebesitzern auf meiner Runde unterhalten. Er macht sitz und alles ist gut, oder spielt mit dem anderen Hund. Da bin ich doch schon stolz drauf, das ohne weitere Hundeschule hinbekommen zu haben, oder Lupo ist einfach so sozial :) Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Kleinhunden und deren Besitzern. Die gehen ja oft auch nie in eine Hundeschule. Eben, weil sie die sich im Ernstfall unter den Arm klemmen können.

  • Das einem die Halter mit ihren Zwergen aus dem Weg gehen, abbiegen o.ä. kenne ich auch. Früher habe ich mich da drüber geärgert, aber mittlerweile stehe ich da drüber. Ich habe keine Lust mehr, mich, meinen Hund oder sein Verhaltem irgendjemandem gegenüber zu erklären oder zu rechtfertigen. Dem Schäferhund eilt oft sein i.d.R. zu unrecht schlechter Ruf voraus.

  • ich hab da leider ehern andere Erfahrungen und wäre froh wenn die Kleinhundebesitzer ihre Fellknäuel auf den Arm nehmen würden ...


    Mir passiert das immer ehern so: Kleinhund kommt an der Flexleine oder unangeleint entgegen und kläfft sich aggressiv auf uns zugehend einen ab. Besitzer lächeln hinten dran " der denkt er ist ein großer" ... macht aber keine Anstalten den Hund zurückzurufen. Ich mit dem großen Hund muss dann schauen wie ich dran vorbeikomme. Natürlich ist ein großer Hund sobald er auch nur einmal mit bellen reagiert gleich böse.

    Man stelle sich das mal vor, da steht ein bös schimpfender mich aggressiv angehender Mensch auf der Strasse und ich soll dran vorbeigehen - logisch das ich da einen großen Bogen drum mache oder gar nicht dran vorbei gehen will, aber ganz ruhig und unbedarft werd ich an dem schimpfenden Menschen ja auch nicht vorbei gehen. Aber von Hunden wird das erwartet?!


    Mir sind die Vorurteile meist egal und mir das ganz recht ist wenn mir solche Leute ausweichen, denn von denen ist ja meist eh nix gutes zu erwarten.

  • Rae mag kleine Hunde. Sie ist ja auch von Anfang an in deren Gesellschaft gewesen. Die können auch ruhig frech sein.

    Meine Erfahrungen hier sind unterschiedlich, aber meist sind die Besitzer eher schmerzfrei. So hat mein Mädel oft Kontakt zu Zwergen und ist dabei eher vorsichtig als bei größeren. Wer seinen Kleinhund auf den Arm nehmen will soll es machen. Habe ich mit unserer Mix-Hündin auch schon gemacht. Ich habe früher oft schlechte Erfahrungen sammeln dürfen, so nach dem Motto: die machen das unter sich aus. Hauptsache der andere Hund war reichlich größer.

    Ich dachte dann mit großem Hund hat man mehr Raum und andere halten ihre Hunde bei sich. Ist nicht so, aber Gemotze gibt es öfter. Vor allem die Sprüche das eigentlich jeder Kleinhund mal von einem Schäferhund gebissen wurde gehen mir auf die Nerven. Es gibt kaum Schäferhunde die hier Gassi gehen, dafür aber reichlich Kleinhunde. Ich stell mir dann immer vor was von einem Zwerg übrig bleibt wenn da ein Schäfi reinbeißt. ;)

    Ich hoffe einfach, und arbeite daran, das wir dazu beitragen den Ruf des Schäferhundes zu verbessern.


    LG Terrortöle

  • ich kenn das auch eher so wie nette es beschreibt. Zum Beispiel damals noch mit elli in der Stadt ich steh extra ganz am Rand und extrem viele kleinsthunde Besitzer schauen Null sondern Latschen wirklich in einen rein.

  • In unserer Straße gibt's außer unserem Malamute-Nachbarn ausschließlich kleine Hunderassen. Und seitdem mir eine von ihnen erzählt hat, dass vor Jahren ihr Yorkshire tatsächlich im Stadtpark totgebissen wurde... Das Drama mag man sich ja gar nicht vorstellen. Sie haben immer kleine - gut erzogene - Terrier, ihr Mann sagte mal, er hätte die Nase gestrichen voll von Leuten mit größeren Hunden, die ihrerseits unsensibel unterwegs sind. Seitdem hab ich eher Verständnis für Leute, die unsicher sind oder schlicht Schiss haben.

  • also ich muss sagen hier ist es doch relativ entspannt.

    Bis auf die 2 kleinen die ihn mal attackiert hatten und die hucke voll bekommen haben (mittlerweile sind sie immer gesichert) sind alle kleinhundehalter darauf bedacht das ihre nicht zum meinem kommen. obwohl er nicht unangenehm auffällt. Aber das ist für mich völlig verständlich das viele so vorsichtig sind.

    Gut ich werde auch recht deutlich und sage dann schonmal übertrieben das wenn ihrer herkommt dann vllt nicht mehr zurück kommt ;)

    Meistens ist es ganz freundlich, man grüßt und geht vorbei oft begleitet von wildem gebelle des Zwerges. Ab und an werden sie auch auf den Arm genommen aber die meisten dürfen vorbei laufen ^^ viele Besitzer sagen dann auch zu ihren kleinen so Sätze wie:" bist du ruhig der Frisst dich zum Frühstück" :P


    Klar wechseln einige die Straßenseite aber das stört mich persönlich absolut nicht. Auch wenn leute Vorurteile oder dergleichen haben ist mir das recht egal. Ich freue mich dann immer wenn man einige davon abbauen kann aber ansonsten :S


    Kontakt lasse ich mit kleinen Hunden nicht zu. Es gibt eine Ausnahme das ist eine zwergspitz Hündin und meiner liebt sie :love: Die spielen immer am Zaun entlang und die kleine ist auch völlig verrückt nach ihm. Sie ist kaum größer als sein Kopf :D

    Kleine Hunde sind ihm sonst recht egal er ignoriert die meisten


    Mittlerweile nach 3 Jahren hier in der Gegend kennt man uns und unser Ruf ist bisher tadellos so das viele kleinhundehalt entspannter geworden sind wenn wir kommen ^^

    3 Mal editiert, zuletzt von Asnea ()

  • wir hatten eben eine Begegnung mit einer Frau mit 4 freilaufenden Yorkeshire Terriern und natürlich was passiert drei von den Tierchen rasen bellend und zähnefletschend auf Loki zu. Naja ich glaube die Halterin war heilfroh, dass ich sie lediglich wegjejagt habe.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Da decken sich tatsächlich viele Aussagen. Ja, ich muß mir auch öfter anhören, daß ein böser Schäferhund den armen kleinen Fiffi angefallen hat. Wir haben hier auch so "Experten", die lassen ihre Kleinsthunde mit Absicht vor unserer Einfahrt ihren Haufen setzen, weil da ein böser Schäferhund wohnt. Hätte ich das nicht zufällig selbst gehört, ich hätte es nicht geglaubt. Da ist wahrscheinlich der IQ des Hundes höher als der des Halters.

    Ich bin halt der Meinung, daß eine Menge Kleinhundhalter auch wegen der Größe ganz vorsätzlich auf Erziehungsmaßnahmen verzichten. Im Zweifelsfall unter den Arm geklemmt und gut ist. Denen sage ich dann immer, daß das bei meinem 40kg+-Hund nicht geht. Und Hund ist Hund. Ich fand es z.B. absolut genial, daß - als Lupo noch in der Welpenschule war - eine Frau mit einem Bolonka Zwetna-Welpen kam. Der war so groß wie ein Handteller!!! Aber er spielte mit all den größere Welpen und ließ sich auch nicht unterbuttern. Die Halterin hatte vorher immer große Hunde und bestand nun auch darauf, daß der Zwerg ebenfalls eine ordentlich Erziehung genießen sollte. Das fand ich einfach Klasse.

    Lupo ist ja nun auch schon 2 und nachdem ich keine passende Hundeschule für das Hüte-Problem gefunden habe, trainiere ich die Kommandos und ordentliches an der Leine Gehen selbst. Man muß eben dranbleiben. Meine Tochter ist mir da auch eine Hilfe, sie trainiert sonst Pferde. Erstaunlich, wie vieles auch beim Hund paßt.

    Lupo wird nur ungehalten, wenn er von kleinen Hunden angekläfft wird. Ansonsten schaut er zwar interessiert, macht aber nichts.

    Und er liebt die Mops-Dame von schräg gegenüber. Das ist allerdings so krass, daß wie lieber getrennte Wege gehen, sonst geht gar nix mehr.

  • naja in dem Fall würde ich mich mal mit einem Kärcher Gerät verstecken und dann mal den Fiffi sonst wohin spülen. So was geht gar nicht.

  • Eigentlich versuche ich immer den Ruf der Schäferhunde in der Öffentlichkeit zu verbessern. Aber wenn mich die Leute zu sehr nerven ist mir das irgendwann echt egal und ich schockiere das uneinsichtige Gegenüber auch mal mit der Aussage "wenn dein Hund zu uns herkommt, zerlegen meine ihn in Einzelteile"!


    Ich hatte vor ein paar Jahren (zum ersten Mal in meinem Leben) 3 kleine Hunde. Diese haben wir im Alter von 11-13 Jahren völlig unerzogen geerbt. Sie waren innerhalb ein paar Tagen in der Spur. Konnten ohne Leine laufen, sortierten sich bei Hundebegegnungen in unser Rudel ein und warteten mit meinen großen brav am Wegrand. Natürlich nicht ganz so zuverlässig, aber ein ankläffen von anderen Hunden hätte ich nicht zugelassen. Bevor sie zu uns kamen waren es absolute Kläffer. Die Auslastung durch lange Spaziergänge hatten ihnen dann dafür anscheinend nicht mehr genügend Energie gelassen. ;)

  • In unserer Straße hat sich eine Familie zwei Chihuahua-Mischlinge aus dem Tierschutz zugelegt. Die kamen mit 8 Wochen, zwei Wurfgeschwister. Der Rüde eher vorsichtig, die Hündin eher draufgängerisch. Die sind oft ohne Leine unterwegs, der Rüde hat sich zum Kläffer entwickelt, kommen dann auf uns zu und umkreisen uns. Vor, zurück, vor, zurück... Solange Askja angeleint ist, steht sie in diesem Hühnerhof und guckt noch nicht mal hin. Dann kommt Frauchen oder sonstwer, hockt sich hin und sammelt beide auf dem Arm ein. Von oben wird dann weitergekläfft.

    Ich kriege da keinen Blutdruck, weil Askja eben auch keinen kriegt. Bei deren Vorgängerhündin lief das aber genauso - und das hat mich mit Banja echt Nerven gekostet. Die war alles andere als entspannt. Und vergangene Woche hat sogar Askja dem Rüden kurz zu verstehen gegeben, dass er nervt.


    Klar rauft man sich da die Haare. Dass es auch anders geht, sehe ich an Nachbarn mit nem erzogenen Bolonka und einem Yorkshire Terrier. Von daher mag ich nicht alle über einen Kamm scheren. Aber ich sehe in meiner Umgebung schon bestätigt, dass es eine andere Form der Hundehaltung ist. Die laufen mehr so mit, leben so ihren eigenen Stiefel in der Familie.

  • wir haben hier leider nur unerzogene kleine Hunde. Und Chihuahuas hasse ich wie die Pest. Da hatte ich mal mit Loki ein Knallererlebnis er war vielleicht 4 Monate alt evtl. auch jünger und ein Hund dieser Rasse natürlich erwachsen hat fröhlich Randale gemacht, Loki super ängstlich und die Halter haben ihren Dino gefeiert zumindest solange bis nur meinte, dass ich das gerne noch mal in ein paar Monaten sehen möchte. gut erzogene kleine Hunde scheinen leider wirklich Seltenheitswert zu haben. Und auch wenn Loki Rabatz macht sage ich zumindest etwas oder versuche es abzustellen, sowas sehe ich halt auch selten von Haltern von kleinen Hunden.

  • Von daher mag ich nicht alle über einen Kamm scheren

    Da hast du Recht. Aber das Problem ist ja leider, wie bei vielen anderen Dingen auch, da wo es gut läuft, regt man sich nicht auf, bemerkt es (leider) oft noch nicht einmal explizit.


    Ich gucke viel, wie andere mit ihren Hunden umgehen, z.B. wie sehr die anderen Hunde an der Leine ziehen. Und leider sehe ich sehr, sehr oft, dass gerade die Kleinen sehr stark ziehen, Nur merken

    das die Besitzter aufgrund des geringen Gewichts nicht. Ich denke dann immer, wenn die so ein Kaliber wie Harras an der Leine hätten, würden sie regelmäßig vorne überfallen oder mitgeschliffen

    werden.


    Auch dieser Umgang mit dem Handy, wenn man mit dem Hund unterwegs ist: der Hund läuft hier hin und dort hin und Frauchen/Herrchen blickt nicht einmal vom Handy auf.

    Wenn ich mit Hund unterwegs bin habe ich das Handy in der Tasche, für den Notfall, also meine eigene Sicherheit und zum Fotografieren.