Bei Arik hat es 2 Jahre gedauert, bis ich im Garten etwas machen konnte ohne dass er sich in meine Schaufel oder Rechen verbissen hatte.
Erlebnisse mit weißer Schäferhündin Ida
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meiner macht das heute noch, er ist jetzt 4
Nicht mehr so oft wie früher aber es reicht. Ganz besonders wenn er sich den Eimer mit gerupftem Unkraut schnappt und überall verteilt
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Ohjeohje, mein Mitgefühl. Werkzeug (drinnen wie draussen mit Stiel) lässt sie wundersamerweise inzwischen in Ruhe. Ich bin ja auch viel interessanter.
Oder sie tobt mit einem Blumentopf durch die Gegend. Wenn der leer ist, ok, und davon fallen auch regelmäßig welche an. Gestern war sie Dank Schule und Wiederholungsübungen zu Hause echt platt und wollte nicht mal mehr Kühe angucken gehen (da wohnt die Restfamilie und das ist normalerweise ein musthave auf jedem Spaziergang). Anschliessend hat sie dann noch einen Blumentopf "gefunden" und war wieder wild am toben.
Was auch schon ganz gut klappt, ist sie jetzt Abends zur Ruhe zu kriegen. Nach dem Putzen/Bürsten gibt es noch was zu knabbern und dann ist Schicht. Danke für die Tips zu Wurzeln und Rinderkopfhaut. Wobei sie nicht mäkelig ist und alles, was etwas knackig ist an Obst und Gemüse snackt.
Heute morgen war sie natürlich schon wieder fit, wir waren Kühe besichtigen (die schliefen noch), spazierengehen (An- un Ableinen samt Rückruf geübt ). Bloß auf den letzten Metern hatten wir die übellaunige Schäferhundin von nebenan hinter uns. Die ging steil, Ida fand das auch nicht so lustig und hat mit gemacht. Also mit Ida an die Seite, stehen geblieben, Hund sortiert und dann nach Hause. Uii, war die noch aufgedreht.
Indianerangriffe, am liebsten aus dem Hinterhalt gegen das böse Bleichgesicht, waren die Folge. Leine an, Hund ruhigstellen und beruhigen, Leine wieder ab, Indianerangriffe... das haben wir bestimmt 4-5 Mal durchexerziert. Passend angemalt hatte sie sich auch
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zwei Hündinnen die sich nicht mögen kann noch eine gute explosive Mischung ergeben. Aber schöne Farbe im Gesicht und einfach ein zuckersüßer Blick.
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Ich muss es noch einmal sagen, dein Schreibstil ist herrlich und gefällt mir sehr gut. Hast du schon mal überlegt, tatsächlich etwas zu schreiben?
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@Ellionore Ich glaube, die andere Hündin ist auf niemanden gut zu sprechen. Und mein Schätzchen ist selbstbewusst genug, um nach doofer Anmache gegenzuhalten. Da hilft nur aus dem Weg gehen.
Die und ihr Halter haben ja meines Erachtens auch ein kritisches Schlüsselerlebnis für meinen damals kleinen Welpen geliefert -> Lektion "Menschen und Hunde sind mit Vorsicht zu genießen." Und ich war da noch so unbedarft, zu denken, die beiden könnten doch freundlich sein, denn die Familie hat sogar Kinder. Bis dahin sah ich die Hündin nämlich immer nur konzentriert im Stechschritt an seiner Seite an kurzer, lockerer Leine (Aha, ein braver Hund). Über seine dämlichen Sprüche damals nach der massiven Anmache seiner Hündin gegen Ida "Jaja, zum Sitz runterdrücken" oder "Hunde von Frauen haben immer Angst vor Männern" sowie noch ein paar andere ärgere ich mich immer noch. Arrghh.
Dummerweise wohnen sie lateral. Ich habe ich sowieso zu viele Nachbarn, dafür dass ich in der Pampa im Nirgendwo wohne. Direkt sind es sechs, davon zwei mit Hunden. Gegenüber über die Straße wohnt die Restfamilie (die ist natürlich ok) und die Kreisstraße liefert den Rest der Nachbarschaft an der Grundstücksfront beim Flanieren. Das Grundstück ist 100% einsehbar, bei jeweils 3-5 m Distanz von der Grenze bis zum Haus. Das ändere ich gerade, die Pflanzen brauchen aber Zeit zum Wachsen. Wenn es auf Dauer nicht hilft, dann kommt auch ein Sichtschutzzaun in Frage.
Pinguetta Danke In Deutsch bin ich bei Aufsätzen immer nur ganz knapp nicht durchgefallen , bisher also tatsächlich nicht.
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Heute Mess- und Wiegetag. 18 Wochen, 16,3 kg und 51 cm.
Ich habe hier eine alte analoge Postpaketwaage, die durch einen Umbau bis 50 kg wiegen kann. Meistens nur ein zugegeben dekorativer Steh-im.Weg, aber sehr praktisch für das Wiegen von Ida. Wenn die denn mal still sitzen würde, so braucht es immer etwas bis der Zeiger nicht mehr so wackelt.
Außerdem habe ich -glaube ich- die Lösung für die Beisserei gefunden. Gestern ging es schon viel besser.
Ich schreibe es nachher noch auf, das wird länger.
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Heureka!
Ida hat mich bisher gebissen, in einem Umfang, den ich wirklich nicht mehr feierlich fand. Meine Hände sind übersät mit Borken von ehemals blutigen Schrunden, die Handgelenke zieren zusätzlich noch blaue Flecken, an den Unterarmen sind teils tiefe Löcher. Von den Klamotten reden wir erst gar nicht.
Sie hat mich angesprungen, um dann zuzubeißen. Oder hat versucht mich in die Hosen zu beißen, die sitzen (leider oder GottseiDank) so eng, dass das nicht funktioniert.
Zerrspiele mit meinen Handschuhen an der Tagesordnung, arbeiten schlicht unmöglich. Habe ich ja schon beschrieben. Tatort: in der Regel im Garten, aber nicht nur.
Außer mir hat sie auch meine Tochter gebissen, die Männer dagegen sehr viel weniger.
Das artete mit mir auch gerne in eine Rangelei aus, sie wollte einfach nicht aufhören. Und es wurde immer schlimmer, nicht weniger. Ignorieren, Aua quietschen, stupsen, Nein, Schnauzengriff… half nicht, hat eher das Gegenteil bewirkt.
Festmachen für eine Auszeit: gefühlt ohne Effekte. Ich wusste echt nicht weiter. Mein erster Hund, und dann so was. „Spielen“ im Garten muss für die Nachbarn ausgesehen haben, als ob ich für eine Schutzhundprüfung übe ohne einen Helfer zu benötigen. ☹
Das Beißen war deshalb auch ein Grund, die Trainerin um eine Einzelstunde zu bitten. Die fand im Garten statt, aber Ida war so mit der Hündin der Trainerin beschäftigt, dass an Spielen überhaupt nicht zu denken war. Auch nicht mit dem Lieblingszergel.
Ich bekam den Tipp: Wassersprühflasche. Ja, das hat Ida etwas gebremst, aber nicht an der Ursache angesetzt. Das war Symptombekämpfung und nicht nachhaltig. Ohne Wasser in der Nähe ging es wieder richtig los. Ohje.
Daneben gibt es Einschätzungen, von Menschen, die ich schätze, und die besser als ich hündisch können:
TA: Ein sensibler Hund
Züchterin: Benimmt sich völlig normal, und ist nach Hundebegriffen sehr höflich mit den anderen Hunden.
Auch die Trainerin war nach der ersten Stunde völlig perplex, wie gut und sanft meine Große mit den ganzen Kleinen spielt. [Ich glaube inzwischen aber auch, sie ist den bösen Vorurteilen über weiße Schäferhunde zum Opfer gefallen. Das sind ja „alles Schisser“, nicht, und „übersensibel“. Und bei Hunden pöbeln sie.]
Also stimmt bei meinem Hund alles, wir (d.h. ICH) haben ein Kommunikationsproblem. Was mache ich bloß, damit sie denkt ich will wie blöd mit ihr spielen?
Input der letzten Woche. Das ist ein Sammelsurium, nichts passt wirklich, aber mich für waren das lauter Mosaiksteinchen. Reihenfolge ohne Wertung, gerade so, wie es mir momentan einfällt.
- Pinguetta: Wenn du buddelst, will sie natürlich mitmachen
- Ostholstein hat einen Artikel verlinkt zum Thema Wattebäuschenwerfer. Wichtig ist mir das Beispiel um die Kommunikation zwischen Hund und Mensch (…man landet in China, der Sprache und Kultur nicht möchtig…). Sehr gut bildlich beschrieben, wie ein Hund sich fühlen muss.
- Ellionore hat auf den Beitrag von Martin Rüttert am 16.5. verwiesen. Eigentlich wegen des übergewichtigen, bellwütigen Chihuahuas – aber da gibt es auch Henry. Der Hund, der vor Langeweile und Jagderwartung die Wand ableckt. Bis sie ihn müde spielen, im Haus (!) anleinen, nicht mehr an die Wand lassen und ablenken.
- Youtube Küstennase Henry zum Thema Welpen beißen: Zum einen noch einmal die Bestätigung, dass Beißen für den Hund ganz normal ist und viele das Problem haben, aber für mich der wichtige Hinweis nicht mit den Händen vor dem Hund herumzufuchteln.
- Youtube Deine-Hundeschule online zum Thema Welpen beißen: Erklärt noch mal super, wie man richtig ignoriert oder eine Auszeit gibt. Hund kriegt also nach recht kurzer Zeit eine neue Chance auf richtiges Handeln, aber eben auch eine spürbare Unterbrechung. [Da war ich nicht konsequent genug und neue Chancen habe ich auch selten gegeben]. Und ganz wichtig: Er erklärt, dass alles was man ansonsten versucht, als Druck und Spielbestätigung angesehen wird. Also Aua, Stupsen, Nein…kontraproduktiv. Was der Hund will (und bekommt) ist Aufmerksamkeit, also muss man die entziehen. Plus, dass der Hund überdrehen kann, dazu sollte man es nicht kommen lassen.
- Trainerin in der Hundeschule: …Wasserspritze, ja das ist ein ganz spezieller Fall, macht das bloß nicht nach [Ooooh?]
- Teilnehmerin in der Hundeschule:-…und der Bindfaden am Halsband hat super funktioniert, wenn sie in den Blumen buddeln wollte. So konnte ich sie wegziehen…[Aha?]
- Trainerin in der Hundeschule: ….und tut auch mal so im Garten, als ob ihr was Tolles gefunden habt, dann kommen sie auch her und wollen gucken… [Aha!]
- Egal, wer wen weshalb ausgesucht hat: Ida und ich sind inzwischen ein Team. Der Hund leidet, wenn ich nicht da bin. Meine Aufmerksamkeit ist das Wertvollste neben Futter, was ich geben – und entziehen kann.
Verstanden habe ich dadurch, wenn ich im Garten konzentriert arbeite, dann regt das meinen Hund mächtig auf. Ich bin seit Wochen mit der Gartenneugestaltung beschäftigt, das wird auch noch Monate dauern, bis ich alles in Spur habe. Dazu kommt, dass ich hier einen fies steinigen Sandboden habe. Die müssen hier wenigstens 2m³ Kies hinter meiner Auffahrt untergearbeitet haben. Kein Tag, an dem in nicht Steinchen aufsammle. […was Tolles gefunden…]. Ich arbeite viel mit meinen Händen vor ihrer Nase, Unkraut rausziehen, die gerodeten Stücke ausschütteln, damit wenigstens etwas Sand hierbleibt, sähen, umpflanzen, einpflanzen, gießen. Selbst das Gehen durch den Garten mit Handschuhen an den Händen: Alles Spielaufforderungen an den Hund. Und nie will ich wirklich spielen. Schlimmer noch: Ich kümmere mich um alles nur nicht um Ida. Und die will Aufmerksamkeit um jeden Preis.
Die Frusttoleranzübungen aus der Hundeschule absolviert sie mit links. Aber ohne mich /meine Aufmerksamkeit dreht sie am Rad. Da liegt auch ein ToDo, das muss sie besser aushalten lernen.
Sie hat wirklich Power (=ist triebig?)
ToDo-Liste:-Wenn ich im Garten arbeiten muss, ist sie möglichst nicht die ganze Zeit dabei und/oder übt mit meiner Tochter. Ablenkung funktioniert. -Ein Bindfaden mag für einen Kromfohrländer genügen ? Ida hat jetzt etwas um, das wir Galgenstrick getauft haben. So weit, dass sie notfalls den Kopf ohne Probleme herausziehen kann, aber genug, um sie einzufangen, wenn sie anfängt Stress zu machen. -Ich achte konsequent darauf, dass Ida nicht überdreht. Falls doch, drinnen kurze Pause, und kurz danach darf sie mit neuer Chance wieder im Garten sein. -Besser wirklich „Quietsch“ als „Aua“, das begreift sie von der Lautlage besser. Knurren muss ich noch ausprobieren, soweit hatte sie sich seitdem noch nicht wieder aufgeschaukelt. -Bleib, Decke etc. Ida muss lernen, dass das Leben auch ohne mich weiter geht. Zumindest für kurze Zeit.
Gestern lief es gefühlt schon deutlich besser. Jedenfalls habe ich keine neuen Löcher.
Für alte Hasen bestimmt sonnenklar, für mich Jung-Hundbesitzer ist da aber ein Riesengroschen gefallen. Mal sehen, ob es das wirklich die Ursache ist, aber ich bin zuversichtlich. Wie immer
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als Argos so jung war, sah ich aus als wenn ich den ganzen Tag im Rosengarten arbeiten würde. Jeden Tag blutige Wunden.
Dann eines Tages in der Hundeschule meinte die Trainerin zu allen, das sie nächste Woche keine frischen Wunden mehr sehen will.
In dem Moment hätte ich heulen können, weil ich immer am schlimmsten aussah von allen.
Nie und nimmer wäre das in einer Woche vorbei was schon monatelang so läuft.
Und doch.... die Woche drauf hatte ich keine einzige frische Wunde mehr.
Ich habe nichts andere gemacht als vorher.
Und seit dem bin ich heile und kann tatsächlich mal anständige Klamotten anziehen wenn ich mit ihm unterwegs bin ohne das er die schreddert.
Hab Geduld und bleib konsequent... da wird
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Ida ich kenn das alles bzw. kann ein Lied davon singen. Zum wiederholten Male verweise ich auf meinen Faden.
Meine Trainerin Hundeverein meinte halt ihn entsprechend fest (Halskrause), woanders liest man den Schnauzgriff Loki quiekt dann kurz macht aber fröhlich danach weiter.
Ihn auf den Rücken drehen ok funktioniert für ca. 1 Minute. jedwede Gewalt haut null hin bei uns. daher rate ich zur Ruhe und dem ignorieren und dem alternativ Verhalten aufbauen.
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Ja @Ellionore. Gewalt erzeugt nur noch mehr Gewalt.
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ich erinnere mich noch gut an die ersten monate mit lexy, da haben wir ähnliches erlebt: Schnappen beim spielen und in Hände/Arme beissen
die beisserei hat bei uns nur mit ganz viel ruhe geklappt, ein sehr sehr ruhiges bestimmtes nein
wir können das innerhalb der familie gut beobachten wie sie auf das jeweilige "nein" reagiert - da hier jeder eine andere interpetation von "ruhigem nein" hat
und im garten musste lexy auch erst lernen das wir uns dort manchmal eben nicht nur zum spielen aufhalten, ich hab sie wenn sie blödsinn gemacht hat oder wie eine bekloppte um mich rum ist und mich mit beissen zum spielen aufgefordert hat an mich dran gebunden (leine um den bauch, damit ich die hände frei habe) und sie musste dann immer mit mir mit, oder ich hab sie während ich unkraut gejätet habe neben mir abgelegt ... natürlich dauert das bei so jungen hunden und man muss konsequent sein...aber bei uns hat das so kontrolle reingebracht und ihr vermittelt der garten ist keine freilaufspielwiese sondern "meins" und ich sage was da passiert
ich habe immer wieder zwischen den arbeiten irgendein nettes spiel für sie, so das ich auch guten gewissens das langweilige ablegen neben mir durchsetzen kann
wenn lexy einen spinnigen tag hat dann verschärfe ich ihre alltagskontrolle - also ich reglementiere stärker was sie wann darf und das ganz ruhig und ohne aufregung, dafür aber gern auch zum 100 mal und jeden schritt bis bei ihr wieder angekommen ist wer das sagen hat und zusätzlich achte ich an dem tag auf noch mehr körperliche und geistige auslastung - meist ist das eine kombination aus wir gehen erst joggen und nach einer kurzen pause machen wir irgendetwas anstrengendes für den kopf
habt geduld und bleibt dran, das wird
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Ich finde, Ihr seid da auf nem richtig guten Weg!! Banja war eine sehr triebige spannungsgeladene Hündin. Gefühlt 24/7 spiel- und raufmotiviert.
Askja hingegen kann gut runterfahren und chillen. Mit ihr geht dieses spielerische Kämpfen (was mitunter auch recht grob wird) sehr gut, denn sie hatte quasi von Beginn an einen sensiblen AUS-Knopf. Wenn ich lange im Garten rumbuddele, kommt sie auch irgendwann, schiebt sich energisch dazwischen. Pädagogisch zwar nicht der Brüller - aber ich gehe drauf ein. Weil es sich eben auch gut wieder runterfahren und beenden lässt.
Aber genau das war auch irgendwann mit Banja möglich.
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Danke für die Rückmeldungen, das passt alles gut zusammen.
Argos: Mit der klaren Ansage war das bestimmt doof - aber gleichzeitig auch gut. Zum Gebissen werden gehören ja immer zwei, und ich kann zwar jammern, dass ich gebissen werden - aber ändern kann ich immer nur MEIN Verhalten. Jedensfalls nehmen die Neuverletzungen nun endlich ab.
@Ellionore: Ergänzend und erschwerend -von ich meine Martin Rüttert- Der Hund lernt im Spiel wie wir sonst interagieren. Wenn wir also deftig spielen, dann wird auch die Realität so. Logisch für mich also: Deshalb kann insbesondere in Spielsituationen Druck (Harsche Reaktion, Wasser, Anticken, etc ) keine Lösung sein. Ignorieren funktioniert deutlich besser und wirkt sich auch bereits auf das normale Miteinander positiv aus.
nette: Danke, das waren noch ein paar wichtige Gartentipps für mich. Das leise(!) Nein hilft tatsächlich gut.
Ich weiß, das wird. Aber das dauert mindestens so lange wie die Warterei auf den Welpen.
Nun denn, irgendwo habe ich mitgekriegt, Beginn des Zahnwechsels = Beginn der Pubertät? Das würde einiges erklären, denn danach ist sie schon knapp 4 Wochen ein PuberSchäfer.
Das letzte was resettet wurde, war "Sitz". Wahrscheinlich auch, weil wir Sitz schon zu Hause hatten und dann die Hundeschule mit Sitz angefangen hat. Aber mit einem Vorsitz. Da will ich sie aber normal gar nicht sitzen haben, sondern neben oder hinter mir. Also flugs das Kommando auf Italienisch (Sedi) zusammen mit Geste (die ich furchtbar finde, der erhobene Zeigefinger) für das Vorsitz. Da soll einen der Hund noch verstehen...
Gestern ist der Schäferhund-Nachbar an der Straßenfront vorbei mit Hündin gutgelaut auf dem Nachhauseweg, händchenhaltend mit seiner Frau. Hält dann an meinem Zaun, seine geht steil, meine findet das alles nicht lustig und will sich auch von mir nicht kriegen lassen (das ist meine mangelnde Konsequenz, da ich wegen guter Führung auf den Galgenstrick verzichtet hatte). Er kommandiert "Sitz" und lacht sich halb schlapp, dass MEIN Hund nicht darauf reagiert. Er dürfte auch in den letzten Tagen mitbekommen haben, das Sitz gerade nicht gut funktioniert. Trotzdem, wie kommt der dazu, meinem Hund ein Kommando zu geben und zu erwarten, sie würde auf ihn hören??
An der Ecke zu seinem Grundstück dann noch einmal dasselbe.
Als ich Ida dann endlich zu fassen hatte, habe ich tatsächlich noch ein paar Rückfall-Bisse einkassiert, weil sie so aufgeregt war. Ich auch. Aber zumindest keine blutenden Wunden.
Sie ist jetzt schon so groß (4 Monate klein), dass -obwohl wir ganz entspannt mit lockerer Leine laufen- Kleinhundbesitzer, die wir bisher noch nicht kannten, umdrehen, wenn sie uns sehen.
Egal, wie klein das Grundstück ist, ich ziehe zur Straßenfront einen zweiten Zaun. Sie fängt nämlich an, die Straßenfront zu kontrollieren, und schlimmer, uneinsichtige, unvorsichtige und vor allem mir unbekannte Menschen laufen da längs und versuchen sie zu streicheln, ohne mich gefragt oder auch nur gesehen zu haben. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
Niedlich, was die Nachbarin hinter uns erzählt hat. Meine Tochter hatte Apportierspielzeug (Ball, Ring, Stange) auf dem Gartentisch liegen lassen. Ida sei mit den Füssen auf den Tisch, habe sich das Spielzeug angesehen und dann "schweren Herzens" entschieden, es liegen zu lassen. [Vermutlich weil man es nicht essen kann.]
In der Küche wurde nämlich letztens erst das halbe Filetfleisch auf der Spüle reaktionsschnell in Sekundenbruchteilen in Luft aufgelöst. Gelegeneit macht Diebe. Woraufhin meine offene Küche eine mobile Tür (aus einer Faltmatratze) bekam, die es jetzt schon nicht mehr braucht, weil Ida verstanden hat, was "RAUS" bedeutet. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich aus der Küche zeige und sie rausgeht und draußen sitzen bleibt. Bis zum nächsten Versuch
Das Konzept Raus funktioniert nicht nur für die Küche.
Geübt haben wir auch den Rückruf. Ich habe einen Familienpfiff (und kann sonst auch viel pfeifen, aber nicht auf den Fingern), meine Tochter arbeitet mit Pfeife. Klappte prima, den Hund hin und her zu rufen. Draußen haben wir auch schon angefangen, durchaus auch bei mittlerer Ablenkung. Und natürlich nicht immer zu zweit, sondern auch alleine. Ist nämlich morgen Thema in der Schule...
Natürlich lernt Ida auch Dinge, die ich nicht so toll finde. Neuerdings legt sie sich hin, wenn sie irgendwo nicht hin oder weg möchte. Sollte man -nach geraumer Zeit und Anwendung ausschließlich von Wattebällchen- versuchen, sie hochzubekommen oder aufzuheben, was sich des eigenen Rückens zuliebe eigentlich verbietet, rollt sie sich im Dreck auf den Rücken. Da sie das bevorzugt direkt an der Straße macht, kann ich die Leine nicht einfach fallen lassen und weitergehen. Ich arbeite noch an einer Lösung. Vermutlich sollte ich wirklich IMMER Futter dabei haben. Allerdings wäre der Einsatz in so einem Fall dann Bestechung und keine Belohnung. Bzw sogar noch Belohnung fürs Hinlegen.
Absolut braver Hund während der Gartenarbeit: