Erlebnisse mit weißer Schäferhündin Ida

Der Zahn ist raus!

Mit Nachhilfe vom Tierarzt. Heute morgen war mit ihr nicht mehr viel anzufangen, es ging ihr sichtbar nicht gut - jetzt geht es uns beiden deutlich besser. Der Zahn hing seit gestern nur noch so halb im Zahnfleisch, also deutlich locker, aber dadurch eben auch noch zusätzlich mit einer scharfen Ecke ins Zahnfleisch pieksend. Puuuh.

Sie macht überhaupt keine Fisematenten beim TA. Weshalb er mich dieses Mal gefragt hat, ob sie immer so sensibel ist.

Ich würde ja eher sagen, sie hält eine Menge aus, wenn sie was will und ist recht triebig bei Aussicht auf was zu essen oder weil sie einfach Bock auf Spielen hat. Eine liebe Kuschelmaus ist sie außerdem.

Juhuu. Mit 16Wochen dank Covid19 heute die erste Welpenschulstunde. Es war toll und sie war sehr lieb. Die Trainerin war auch positiv überrascht.

Andererseits hat sie mich gestern abend wieder ordentlich bei ihren Spielaufforderungen durchgekaut (plus ziehen und drehen). Meh.

Tip dazu von der Trainerin: Extrawort (wir haben uns für Schluss entschieden) und mit Wasserflasche spritzen, wenn sie nach freundlicher Ansage nicht aufhört.

Ein arbeitswütiger Schäfer hat ja was, bloß am Handgelenk trage ich sie so ungern. Gespielt wird auch, aber nicht immer, und schon gar nicht, nur weil Fräulein Hund gerade Bock drauf hat.

Wasser ist ihr noch nicht 100% geheuer, aber auch nicht unangenehm:

Das ist ein upgegradetes Kinderplantschbecken/-sandkiste sogar mit Deckel, das wenigstens 25 Jahre alt ist. Stammt noch von meinen Eltern.

17 Wochen, 50 cm und 15,5 kg. Wo will das Mädel bloss hin?

Brustumfang 55cm. Gemessen für das nächste Geschirr. Es werden bestimmt noch ein paar, in die rein und wieder raus wächst.

Schluss kennt sie jetzt. Ob sie sich dran hält, kommt auf ihre Form drauf an, abends eher weniger. Aber es sind schon weniger neue Löcher und blaue Flecken an meinen Armen. Immerhin.

Sie ist so lieb und schmusig. Außer: Sie möchte spielen. Dann ist mein "sensibler Hund" äußerst ruppig. Frusttoleranz tagsüber sehr gut, abends gegen Null. Was auch zeigt, wo das Problem liegt. Sie gehört dann einfach ins Bett und müsste schlafen, da die Süße dann völlig am Ende ist .

Hundebegegnungen sind inzwischen recht unproblematisch. Es klappt auch gut, dass sie weiß, von wo sie in Ruhe gucken kann (zwischen meinen Beinen sitzend). Soo niedlich Jedenfalls um Welten besser, als wenn sie mich massiv anspringt, weil sie auf den Arm will.

Bei Menschen sind wir beide vorsichtig, immerhin kriege ich es ohne Bellerei auf die Reihe (Abstand ist nötig und wird ihr zugestanden). Heute planen wir einen Ausflug, wo sehr viel mehr Menschen unterwegs sind. Ich bin neugierig, wie das wird. Wenn es noch zu viel ist, breche ich das Experiment ab. Bisher war ich [auch] die Vorsichtige - und sie war dann für mich überraschend neugierig und furchtlos unterwegs, wenn ich mich endlich getraut habe.

Der Zahnwechsel schreitet fort. Am Fell tut sich auch was, sieht ein bißchen nach Irokese aus, am Rücken nun etwas länger und leicht wellig. Außerdem ist das Fell ihr auch zu groß, aber gewichts- und rippentechnisch ist alles gut.

Licht aus ist so'ne Sache in einem quasi 1-Zimmer-Gebäude. Ich will ja schließlich nicht schon um 18 Uhr ins Bett, sondern noch ein wenig arbeiten. Reicht doch, wenn ich mit ihr zusammen aufstehe um eine Zeit, bei der ich noch nicht fähig bin, die Uhr zu lesen. Ob dann bereits die Sonne aufgegangen ist, ist auch nicht immer sicher.

Sie ist ein weißer Schatten, egal wie totmüde, beamt sie sich immer in meine Nähe. "Bleib" klappt bisher nur, wenn ich mal kurz die Treppe runter oder hoch gehe. Deshalb ist es etwas kompliziert, mir fällt dazu bestimmt noch eine Lösung ein.

Wir waren im Weserpark und sie war mustergültig brav. Große Doppeldrehtüren, Menschen (auch mal zu dicht), laute Rollwagen (ebenfalls viel zu dicht), FahrstuhlfahrenEinzig der Rollweg eine Etage nach oben war ihr verständlich überhaupt nicht geheuer. Angucken ja, draufgehen nö. Kein Ziehen an der Leine (kurze Leine am Geschirr), beim Warten auf den jeweils anderen Hundeführer (Tochter bzw. mich) gelassen hinlegen oder sitzen - Super!

Menschen lässt sie an sich vorbei, gerne um sich dann noch umzudrehen und hinterher zu folgen/schnüffeln/gucken. Neugierig interessiert, nicht ängstlich oder gar aggressiv. So ähnlich macht sie das auch mit Joggern und Radfahrern, da nur mit etwas mehr Schwung. Auf Dauer ist das nicht ok, im Moment werte ich es noch als Verbesserung gegenüber der Phase vorher.

Mit Hunden und Menschen wird es besser, obwohl ich schon noch das Gefühl ab und zu von zwei Schritte vor und einen zurück, und manchmal auch zwei oder drei zurück habe. Ebenso bei den Spielaufforderungen.

Nun ist sie ja schon neun Wochen hier, also länger hier also vorher bei der Züchterin. Wie ist sie denn so?

- Lieb und durchaus schmusig, wenn sie nicht gerade spielen möchte

- immer in der Nähe

- sportlich

- zielstrebig und dabei mutig

- geschickt und schlau

- wunderhübsch und niedlich

- wenn sie bellt, dann sehr sonor

- keine Zimperliese

Liest sich gut, ist auch gut, aber manchmal nervt es auch ziemlich. Wenn sie nämlich spielen will, und dabei alle ihre Talente zum Einsatz kommen. Hilft nur Wasserspritzen. Aber wehe, man hat die Spritze nicht dabei - das kapiert sie sofort um dann noch einen Schippe draufzulegen. Man sah selten so ein teufliches Grinsen bei einem Hund. Nur gut, dass ich Wasser, sei es im Plantschbecken, sei es drinnen am Wasserhahn meist irgendwie in der Nähe habe.

Was meinen Versuchsgarten angeht, fühle ich mich wie beim Wettrüsten.

Phase 1 Beet angelegt, Hund betrachtet dies als die ideale Rennstrecke

Phase 2 Zaun errichtet, mit dem was da war. Dadurch war ein Teil eher niedrig, nur so 40-50 cm hoch. Ida drückt ihn runter und hängt zunächst mit dem Bach drauf. Das brauchte nicht lange, und sie konnte elegant drüber hüpfen. Wunderbar, die Rennstrecke jetzt sogar mit Hindernissen.

Phase 3 Zaun vollständig erhöht auf momentan etwa 120 cm und der Hund hüpft nicht mehr drüber. Jetzt kriecht sie unter dem Zaun durch. Also alles am unteren Ende gründlich festgetackert. Das Buddelkind weiß sich selbstverständlich zu helfen.

Phase 4 Zaun mit großen Holzklötzen an den betroffenen Stellen zugestellt. Warten wir ab, was ihr jetzt einfallen wird.

Das normale Beet, das ich gerade anlege, wollte ich nicht einzäunen. Mitmachhund in Aktion:

Sie klaut die Blumen, die ich pflanzen will samt Topf, holt sie schon mal raus und zerlegt sie dann . Aus dieser Pflanze wurden so drei. Ist ja auch nicht schlecht, aber nicht jede verträgt das. Und natürlich pflanzt sie aus, kaut die Blüten ab. Da wo der Stock steht, könnte mit sehr viel Glück vielleicht eventuell doch noch der Perlmuttstrauch austreiben, den hat dieser Pflanzenkiller auch auf dem Gewissen. Der wurde dem Erdboden gleicht gemacht...Immerhin sind wir uns jetzt schon soweit einig, dass ich Werkzeug benutzen darf, ohne dass es verbellt und gebissen wird. Meistens landet sie allerdings nach spätestens 5 min an der Leine außerhalb Reichweite, weil ich angekaut werde. Wir üben also fleissig weiter.

Klar will sie buddeln, wenn ich buddel - und meist darf sie das auch: Löcher produzieren beim Einpflanzen ist in der Regel ok. Außerdem hat sie in einer anderen Ecke eine eigene Sandbuddelecke, die großzügig ebenso wie der Plantsch-Marienkäfer von meiner Tochter übereignet wurde. Es ist schon erstaunlich was man auf gut 400m² Mini-Grundstück alles unterbringen kann.

Bin hier im Außenbezirk zwischen Lilienthal und Worpswede, also noch etwas weiter draußen im Nirgendwo.

Da sie auch immer auf meinem Fitnesstracker (altdeutsch= Uhr) herumkaut, habe ich schon überlegt, ob sie nicht einfach nur sehr fürsorglich ist und mich von diesem ganzen komischen Krempel als da wären Uhr, Handschuhe, Socken, Hosen, Pullover, Jacke etc und natürlich Schuhen befreien möchte. Hund braucht so etwas ja auch nicht.

Nebenbei habe ich das Gefühl, wir klären mindestens einmal täglich, wer eigentlich der Boss ist. Wir haben da beide eine feste Meinung.

Sie ist inzwischen schon ganz hübsch selbstbewusst und nicht leicht einzuschüchtern. Sie hat auch eine klare Meinung zu persönlichem Eigentum: Es gibt zum Beispiel ernsthaft Streit, wenn ich eine von ihren Decken in der Wäsche habe. Die sind SOFORT herauszugeben, wenn sie mich damit erwischt

Wieso die Trainerin meinte, sie sei ein Bangebüx, verstehe ich inzwischen nicht mehr ganz, aber gut, dass ist ja schon wieder etwa einen Monat her. Sie war nämlich damals schon so frech, dass sie versucht hat, nach der "souveränen Althündin" zu schnappen - in unserem Garten. Immerhin hat sie sich beim Kurs sehr ordentlich benommen und wir dürfen morgen wieder hin. Wenn sie will, kann sie der bravste Hund der Welt sein.

Es kommt "Aus" dran und ich bin gespannt, was ich da anders machen muss, damit das besser klappt. Zum Beispiel wenn sie mich im Maul hat. Schluss wirkt auch nur bedingt (wenn man ausreichend (!) Wasser zur Verfügung hat).

Menschen sind immer noch nicht unproblematisch. Sie ist sehr neugierig und beobachtet erst ein Mal. Völlig ok. Letztens wurde sie über den Zaun gestreichelt, von einem Handtaschenhundbesitzer, der hier häufig vorbeikommt ...Jo, besser als jeden zu verbellen, aber so mag ich das dann auch wieder nicht.

Vorhin hat sie das erste Mal geheult als sich die Alarmsirenen heiß liefen. Am Straßenanfang war irgendetwas passiert, was ein Großaufgebot an [Freiwilliger] Feuerwehr benötigte und die wird bei uns dann so alarmiert.