Hund will immer jagen. Antijagdtraining für Hunde?

  • Ich werde nicht experimentieren, solange er nicht 99% abrufbar ist, bleibt er an der Schleppleine.

    Und was machst Du im Detail um in Richtung 99% zu kommen?

    Also wie übst Du das ?

    Suchst Du extra Orte mit hoher Ablenkung auf? Und was machst Du wenn er beim Rückruf nicht kommt? Ziehst Du ihn einfach mit der Schleppleine zu Dir ran? Oder was machst Du, wenn er Deinen Rückruf überhört und z.B. zur Katze, dem Hasen oder dem Hund auf der anderen Straßenseite gerannt ist?

    Klar, man kann, wenn man gut aufpasst und schnell reagiert verhindern, dass der Hund in eine hohe Trieblage kommt. Aber das klappt bei uns leider nicht immer und dann zerrt er schon mal rüber zum anderen Hund.


    Wie schön wäre es, wenn er per Doppelpfiff rel. sicher zurückkommen würde!

  • nette Das ist wirklich ein toller Erfolg! Ich weiß ja selbst, wie schwer es ist, so einen Jäger zu haben. Bei Krähen und den Nilgänsen klappt es bei uns auch sehr gut, bei Rehen und Hasen auf Entfernung inzwischen auch. Aber man muss echt immer aufpassen und die Gegend scannen.

  • Na, ich konditioniere derzeit den Doppelpfiff. Das mache ich vor allem mit Trieb. Ich nehme zwei Stöcker und werfe einen weg und Hund rennt hinterher, wenn der Hund ihn hat kommt der Doppelpfiff. Dann sehe ich wie er noch mal zulegt im Spurt und wenn er fast bei mir ist dann fliegt der zweite Stock in die Laufrichtung. Das ist also auch Jagen, klar. Aber der Doppelpfiff soll bedeuten: "schnell zum Hundeführer, da gibt es etwas zu Jagen". Leider lässt er dabei dann den anderen Knüppen fallen.

    Aber ich übe den Doppelpfiff auch mit Leckerchen. Das klappt eigentlich auch recht gut.

    Aber unter höherer Ablenkung geht es noch nicht. Ich hatte es gestern 1x versucht, da war ein anderer, freilaufender Hund auf der Wiese. 1x Doppelpfiff wurde ignoriert. Danach habe ich den Hund ganz ruhig abgeholt. Müssen wir wohl noch mehr üben.

    Also mein Hund war gerade nicht an der Leine weil wir eigentlich am Trainieren waren. Leider kam dann der andere Hund zu nahe, deshalb kam es überhaupt dazu dass mein Hund da hinlaufen konnte.

  • so hier mal ein paar Bilder von dem wie wir mitlerweile sehr oft im Wald unterwegs sind:


    es raschelt im Unterholz:

    Ich lasse sie beobachten, dabei die Leine soweit " auf Spannung" dass sie nicht durchhängt aber auch nicht ganz auf Zug ist, nur so das wir miteinander dadurch "in Kontakt" sind.

    Wenn sie Wild sieht, dann hangel ich mich an der angespannten Leine langsam zu Ihr und sage ganz ruhig und leise " nur gucken nicht anfassen" (mehr für mich als für sie)


    sie schaut zu mir und dreht sich sogar um und läuft zu mir - klar gibts da ein kleines Belohnungsspiel oder einen kleinen Belohnungshappen


    das ganze wiederholt sich im Wald dann gern aller 50 m oder weniger

    jeder Wildwechsel wird so angezeigt


    manchmal auch mit "Vorsteherpfote" :)


    oder von erhöhter Position den Wald beobachtet:


    Aber so zumindest kann ich üben, dass sie beobachten darf, aber die Belohnung gibts bei mir.

    Vorteil dabei ist, dieses Beobachten ist Teil des Jagens an sich und sie hier noch ansprechbar ist. Wenn ich es also schaffe, sie hier so lange wie esgeht "bei mir" zu behalten und ansprechbar zu haben, dann ist das ein Erfolg.


    So macht das "gemeinsame jagen" Spaß :)

    Zumindest bei kleineren Tieren wie Eichhörnchen und Vögeln klappt das so ganz prima. Rehe nur wenn sie stehen, wenn sie rennen, dann ist es noch zu spannend für Lexy und da legt sich der Schalter um und sie muss hinterher und ist dann auch für nix mehr zugänglich. Wir üben weiterhin an Stop aus der Bewegung und dem Rückruf damit auch das weglaufende Reh irgendwann kein Thema mehr ist.

  • Das klingt nach einem sehr guten Weg und wenn sich Erfolge einstellen, dann weiß man auch, wie man weiter arbeiten und trainieren kann.


    Ich kann Deine Freude über Lexys gemeinsame Jagd mit Dir sehr gut nachvollziehen. Chia hat inzwischen auch gelernt, dass sie kucken darf, dann aber meinen Blick suchen muss, um nachzufragen und dann markere ich mit "Feiin!" und zur Belohnung - und damit die Energie in ein alternatives Jagdspiel fließen kann, fliegt der Ball ind die Gegenrichtung.


    Aber die Fotos von Lexy sind auch wieder sensationell - sie schafft es, dass auch ein Gassigang wie ein Abenteuertrip wirkt, wenn sie klettert und erkundet :thumbup:

  • Die geneinsame Jagd klingt nach einer tollen Trainingsart, ihr seid richtig weit gekommen, finde ich. Ansprechbar und bei dir bleiben ist ein gigantischer Erfolg :thumbup: ich glaube eine Menge Leute mit jagdpassionierten Hunden dürften dich da echt beneiden. Da könnt ihr stolz auf euch sein. Und Lexy macht dabei auch noch so eine tolle Figur :love: