Weißer Schäferhund beißt in die Leine

  • Hallo Leute,


    evtl. kann mir von euch jemand sagen, was dieses Verhalten soll. Also meine weiße Schäferhündin hatte etwa in einem Alter von 5 Monaten mal angefangen in die Leine zu beißen. Und zwar immer dann, wenn sie aufgeregt war. Und das war sie immer dann, wenn sie einen Hund gesehen hat mit dem sie schon mal gespielt hat oder eine Person die ihr schon einmal Aufmerksamkeit geschenkt hat und ich sie nicht hingelassen habe.


    Das verhalten legte sich dann aber später, als ich mit meinem Hund mich an das Konzept der Anita Balser gehalten habe. Sie hat das Konzept mit dem "Vor- und Rückwärtsdenken". Vorwärtsdenken ist quasi die Vorfreude und Rückwärtsdenken ist in Richtung Angst. (Grob zusammengefasst.) Sie hat in ihren Seminaren eine Skala von -10 bis 0 bis +10. Und sie sagt, dass der Hund so ab +-8 nicht mehr kontrollierbar ist. Also ist ihr Konzept, dass der Hund eine ruhige Grundhaltung hat. Man ihn also nicht aufstachelt "Juhu, wir gehen jetzt raus", sondern alles ruhig macht und wenn der Hund zu eilig ist, man ihn korrigiert.


    Gestern war ich bei dem IPG-Verein und habe dort ein ganz anderes Verhalten erlebt. Der Hund war schon bei +10, als er aus der Box geholt wurde und erst recht, wenn die Belohnung kam. Also habe ich gestern und heute das gleiche mit meiner Hündin ausprobiert. Ich mache die Box auf und die 28 kg fliegen mir schon entgegen. Wir laufen im Gras herum, toben herum, nebenbei werden ein paar Kommandos ausgeführt. Sitz, Platz sowie der Abruf klappen alle wunderbar. Nur fängt der Hund dann irgendwann an wieder in die Leine zu beißen. Und ließ sich auch nicht korrigieren. Wobei ich jetzt auch nicht nachvollziehen konnte, wieso der Hund das macht. Ob es eine Überschlagshandlung ist oder ob der Hund anfängt mit mir Tauspiele zu veranstalten.


    Was macht man da?

  • :)


    Unserer war auch geil auf gebrauchte Papiertaschentücher. Die liegen hier zeitweise alle 10m auf einem ganz engen Gehweg. Du sagst 3 Schritte vorher sitz, gibst einen Keks, "braver Hund", trägst die 28kg 3 Schritte über das Papier, gehst 3 Schritte, sitz... ;)


    Im Ernst: Wenn Du mit einen Hund an so einem Objekt der Begierde irgendwie vorbei gekommen bist, dann gehe bloß nicht gleich zur Seite über eine stark befahrene Fahrbahn!!! Lass den Hund erst am Rand mit kurzer Leine abkühlen: sitz, Keks, warten...

    Brechschere

    https://de.wikipedia.org/wiki/Scherengebiss

    Unser Hund hat eine Gurtleine mit 2 oder 3 Bissen fast zertrennt! Ein erfahrener Trainer hat das dann wohl mit korrigiert...


    An vollen Babywindeln auf dem Gehweg kriege ich ihn ganz gut vorbei, weil ich die rechtzeitig sehe. Neulich hatte er aber einen kleinen Schlüsselanhänger mit Karabinerhaken erwischt. Den hatte wohl jemand in der Hosentasche nahe am Schritt getragen. Bei einem benutzten Damentampon schaute nur noch der Faden raus... Sitz und Keks hilft da gar nicht. Er hatte auch schon mal ein etwa 5cm großes Berliner Bärli, das wohl mit Glasperlen gefüllt ist, nach etwa 4 oder 5 Tagen wieder erbrochen. Man hat ja die Wahl: soft und tot oder rabiat und lebendig.


    Ach, eine Skala von 1 bis 10 Stufen hat auch jemand...


    PS

    Meine Frau sagt: "Maulkorb." Klar, ist bei uns Standard. Aber gegen Bakterien und menschliche Viren hilft der nicht.

    4 Mal editiert, zuletzt von LivelySunset1399 ()

  • Den ersten Teil verstehe ich noch ganz gut.

    Gestern war ich bei dem IPG-Verein und habe dort ein ganz anderes Verhalten erlebt. Der Hund war schon bei +10, als er aus der Box geholt wurde und erst recht, wenn die Belohnung kam. Also habe ich gestern und heute das gleiche mit meiner Hündin ausprobiert. Ich mache die Box auf und die 28 kg fliegen mir schon entgegen. Wir laufen im Gras herum, toben herum, nebenbei werden ein paar Kommandos ausgeführt. Sitz, Platz sowie der Abruf klappen alle wunderbar. Nur fängt der Hund dann irgendwann an wieder in die Leine zu beißen. Und ließ sich auch nicht korrigieren. Wobei ich jetzt auch nicht nachvollziehen konnte, wieso der Hund das macht. Ob es eine Überschlagshandlung ist oder ob der Hund anfängt mit mir Tauspiele zu veranstalten.

    Aber ab diesem Absatz komme ich nicht mehr mit.

    Hast du das Verhalten am Hundeplatz bei einem anderen Hund gesehen, oder war deiner dort so anders?

    Warum hast das Verhalten (Rausspringen aus der Box und toben) zugelassen, wenn du sonst auf die Ruhe Wert legst?

  • Aber ab diesem Absatz komme ich nicht mehr mit.

    Hast du das Verhalten am Hundeplatz bei einem anderen Hund gesehen, oder war deiner dort so anders?

    Warum hast das Verhalten (Rausspringen aus der Box und toben zugelassen, wenn du sonst auf die Ruhe Wert legst?


    Okay, dann schreibe ich es noch einmal anders.


    Also ich war bei dem IPG-Verein. Die Hundeführer machen die Tür der Box auf und ein Energiebündel von Hund fliegt ihnen schon fast entgegen. Der Hund ist die ganze Zeit absolut angespannt und aufgeregt und will die ganze Zeit seine Belohnung haben. Und der Kommentar von den Hundeführern war, dass in dem Verein alles positiv verankert wird. Der Hund macht das, was der Hundeführer will und bekommt dafür die Belohnung. Und in der Regel ist es der eingeklemmte Ball unter der linken Achsel. Und wenn der Hund belohnt wird, dann nicht nur mit der Belohnung und einem "einfachen Super", sondern "Hui, jaaaa.... hast du super gemacht. Klasse. Guter Junge! Und jetzt spring mit auf den Arm."


    Das Gleiche Verhalten habe ich nun bei meinem Hund bei einem Spaziergang ausprobiert. Von dem herauslassen aus der Box bis zum Lösen oder dem Spiel verbunden mit ein paar Kommandos war Action angesagt. Und genau dabei hat der Hund angefangen wieder in die Leine zu beißen und ließ sich dabei auch nicht korrigieren.


    Wieso ich es gemacht habe? Nun, ich lege keinen Wert auf Ruhe. Es war eine Methode einer Trainerin, die bei uns ganz gut funktioniert hat, damit der Hund aufhört zu ziehen und damit die Begegnungen mit anderen Hunden einfacher verlaufen. Dahinter stecken aber wohl zwei unterschiedliche Konzepte. Bei mir ist es die Ruhe und mehr oder weniger ein Verbot. Und bei den IPG-Hunden steckt hinter dem Verhalten, dass Herrchen einfach toller ist, als alles andere auf der Welt. Und ich weiß nicht, was besser ist.


    Es war aber auf jeden Fall ein Versuch.

  • Ich glaube man kann die zwei komplett verschiedenen Situationen nicht gut vergleichen.

    Das eine ist ein ruhiger und gehorsamer Hund, der im Alltag gut händelbar ist. Wenn der Hund im Alltag neben dir an der lockeren Leine mitläuft, wirst du nicht verlangen, dass er dich ständig anschaut und mit viel Trieb auf jedes Kommando von dir reagiert.

    Das zweite ist ein Hund der auf dem Hundeplatz Leistung zeigen soll. Hier soll der Hund sehr triebig laufen und z.B. beim Fußlaufen ständig den Hundeführer anschauen. Das Hochpuschen dient dazu, dass der Hund auch bei längeren Sequenzen (Prüfung) nicht zu sehr abflacht, sondern alles mit viel Power zeigt.


    Ich trainiere meinen Hund im Verein auch in einer hohen Trieblage, dort darf und soll er mich z.B. nach einer Übung anspringen und mehr Action einfordern. Im Alltag darf er das nicht. Meine Hunde dürfen am Hundeplatz auch nicht unkontrolliert aus dem Auto springen, sondern die Action beginnt erst auf dem Trainingsplatz. Wie sollte ich ihnen sonst erklären, dass sie woanders gesittet und erst nach meiner Freigabe aus dem Auto springen dürfen.

    Das ist bei manchen Hunden kein Problem, bei manchen sehr wohl. Viele Hundesportler gehen mit ihren Hunden wenig oder nur auf freiem Feld, wo sie niemand treffen, spazieren.

    Das in die Leine beißen, hat meiner Meinung nach mit der hohen Erregung zu tun, die muss irgendwo abgebaut werden. Bei euch ist das die Leine.

    Und bei den IPG-Hunden steckt hinter dem Verhalten, dass Herrchen einfach toller ist, als alles andere auf der Welt.

    Nicht unbedingt das Herrchen, sondern das Herrchen mit dem Ball. Mit dem Ball kann sich der Hund abreagieren.

  • Würde gerne mal wissen wie viele Hunde mit genau soviel Energie und Temperament in der uo dabei wären wenn keine Beute am Ende auf sie warten würde


    Der Ball bzw die Beute ist da mit Sicherheit die treibende Kraft die dieses energische mit einbringt.

    War bei meinem dobermann das gleiche. Sobald er wusste der Ball ist dabei war es nochmal eine komplett andere Stufe vom "Temperament" her als ohne ^^


    Vllt kannst du die Leine durch eine ersetzen die unangenehm ist. Mit einer Metall Kette zb habe ich es gemacht. Fand er nach Paar mal recht blöd und hat es dann gelassen auch wenn die andere dran war. Ein Versuch ist es wert

  • Würde gerne mal wissen wie viele Hunde mit genau soviel Energie und Temperament in der uo dabei wären wenn keine Beute am Ende auf sie warten würde


    Der Ball bzw die Beute ist da mit Sicherheit die treibende Kraft die dieses energische mit einbringt.

    So ist es.

    Im Alltag muß man allerdings auch ein ordentliches Quantum an Gehorsam mit einbringen.

    Das Locken mit Beute bzw. Ball stösst schnell an seine Grenzen. Viele Hunde finden ein fliehendes Reh oder bellenden Hund interessanter als einen Ball, auch wenn Herrchen oder Frauchen dabei noch juchst.

    Da hilft dann nur noch der Gehorsam.

  • Das Gleiche Verhalten habe ich nun bei meinem Hund bei einem Spaziergang ausprobiert. Von dem herauslassen aus der Box bis zum Lösen oder dem Spiel verbunden mit ein paar Kommandos war Action angesagt. Und genau dabei hat der Hund angefangen wieder in die Leine zu beißen und ließ sich dabei auch nicht korrigieren.

    Hast du deinen Hund denn auch richtig verdeutlicht, daß es ein unerwünschtes Verhalten ist.

    Wenn der Hund kapiert hat, daß Leinebeissen ein unerwünschtes Verhalten ist, beisst er auch nicht mehr in die Leine.

  • Das Gleiche Verhalten habe ich nun bei meinem Hund bei einem Spaziergang ausprobiert. Von dem herauslassen aus der Box bis zum Lösen oder dem Spiel verbunden mit ein paar Kommandos war Action angesagt. Und genau dabei hat der Hund angefangen wieder in die Leine zu beißen und ließ sich dabei auch nicht korrigieren.

    Hast du deinen Hund denn auch richtig verdeutlicht, daß es ein unerwünschtes Verhalten ist.

    Wenn der Hund kapiert hat, daß Leinebeissen ein unerwünschtes Verhalten ist, beisst er auch nicht mehr in die Leine.

    Die Frage ist, wie mache ich das?

    Ich halte mich bei der Erziehung an das Konzept der Anita Balser und da sollte schon eine Korrektur erfolgen. Und die war in dem Falle ein fixieren des Hundes mit dem Blick, "Kschhhhhhhttttt....", groß machen und den Hund relativ energisch berühren. Ich finde dazu momentan nur ein Uralt-Video mit einem Welpen:


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    Bei meiner klappt die Korrektur da auch ganz gut, wenn die aber nicht absolut aufgeregt ist, wie sie war. Ich vermute, dass alles an ihr vorbeigegangen ist. Und wenn sie nicht aufgeregt ist, beißt sie nicht in die Leine.

  • Die einen benutzen „kschhhtt“, die anderen benutzen „ÄÄÄHH-Laute“ oder sonst was. Worauf der Hund reagiert, muß jeder selber rausfinden.

    Wenn die Korrektur an dem Hund vorbei geht, muß man auch mal lauter und bedrohlicher werden.

    Und wenn es einen Klapps geben muß, stirbt der Hund daran auch nicht.

  • Die einen benutzen „kschhhtt“, die anderen benutzen „ÄÄÄHH-Laute“ oder sonst was. Worauf der Hund reagiert, muß jeder selber rausfinden.

    Wenn die Korrektur an dem Hund vorbei geht, muß man auch mal lauter und bedrohlicher werden.

    Und wenn es einen Klapps geben muß, stirbt der Hund daran auch nicht.

    Ich bin von dieser mehr oder weniger liberalen Haltung dann doch etwas überrascht. Vor einer Weile war ich mal in einem anderen Hunde-Forum aktiv. Und da war fast jede Korrektur gleich ein No-Go. Und als ich mal eine Klapperdose oder Trainingsdisks erwähnt habe, wurde mir schon fast der Kopf abgerissen.

  • Die einen benutzen „kschhhtt“, die anderen benutzen „ÄÄÄHH-Laute“ oder sonst was. Worauf der Hund reagiert, muß jeder selber rausfinden.

    Wenn die Korrektur an dem Hund vorbei geht, muß man auch mal lauter und bedrohlicher werden.

    Und wenn es einen Klapps geben muß, stirbt der Hund daran auch nicht.

    Ich bin von dieser mehr oder weniger liberalen Haltung dann doch etwas überrascht. Vor einer Weile war ich mal in einem anderen Hunde-Forum aktiv. Und da war fast jede Korrektur gleich ein No-Go. Und als ich mal eine Klapperdose oder Trainingsdisks erwähnt habe, wurde mir schon fast der Kopf abgerissen.

    das sind Methoden, die durchaus zur Anwendung kommen können, allerdings nur in Begleitung/oder durch einen kompetenten Trainer. Es gibt auch Folgen von Rütter oder Brandon Mc Millan beispielsweise wo sie so etwas einsetzen. Allerdings bist du kein Hundetrainer und deshalb solltest du Vorsichtig mit solchen Mitteln sein. Ich halte nix davon und wenn würde ich Wasser einsetzen.

  • :D wattebäuschchenwerferforen ...

    Ich glaube nicht das hier irgendjemand seinen Hund schlägt oder zu hart anfasst... aber Erziehung muss sein.

    Ich habe sogar ein Sprühhalsband benutzt und lebe auch noch:thumbup:

  • :D wattebäuschchenwerferforen ...

    Ich glaube nicht das hier irgendjemand seinen Hund schlägt oder zu hart anfasst... aber Erziehung muss sein.

    Ich habe sogar ein Sprühhalsband benutzt und lebe auch noch:thumbup:

    naja bei einem gewissen User der immer mal wieder abstruse Ideen hier postet glaube ich schon das der Hund gequält wird.

    Aber Ostholstein hat glaube ich einen Kernpunkt mit dem das man schauen muss was wirkt beim eigenen Hund. Bei mir bewirkt ein Klaps das Gegenteil von daher tue ich das nicht anwenden.

    Und ein Sprühhalsband ist denke ich auch eine andere Sache als eine Wurfkette.