Warum züchten mit "noch-zugelassen"?

  • Nö, das stimmt schon, aber rechne das mal hoch! Ich find einfach das ist wahnsinnig viel!


    Beim RSV 2000 zum Beispiel gibt es die Regel, dass der Rüde nach der Zuchtzulassung einen Deckakt machen darf, weitere können nach bestandenen Prüfungen und der Begutachtung der Nachkommen folgen. Find ich absolut sinnig!


    Denn wenn man mal überlegt, wieviele Deckakte zum Beispiel der Weltsieger macht...
    Ich habe bei mir einen Wurf für einen Hochzuchtszwinger aufgezogen; der Vater der Welpen war der Weltsieger. Es waren 6 Welpen, eine Hündin wurde mit 9 Wochen wegen Epilepsie eingeschläfert und bei einem Rüden wurde bereits mit 3 Monaten schwerste ED festgestellt. Einen Rüden sollte ich für den Besitzer aufziehen - der Rüde war ein absolutes Nervenwrack und auch hier wurde beim Vorröntgen der Verdacht von ED ausgesprochen.
    Man kann also getrost sagen, dass die Hälfte des Wurfes krank war! Der Vaterrüde war in Deutschland tatsächlich jeden Monat ausgebucht mit seinen Deckakten, manche wurden sogar auf den nächsten Monat umdatiert. Das sind dann also im Schnitt ca. 40 Welpen im Monat von ein und dem selben Rüden und jetzt will ich mir überhaupt nicht ausmalen, wieviele kranke Hunde da auf den Markt geschmissen werden!
    Das hat jedenfalls mit Zucht nicht mehr viel zu tun, das ist Massenvermehrung und Geldmacherei!

  • Ich würde auch nie mit a3 züchten . Die sollten einfach aus dem Verkehr gezogen werden .

  • Beim RSV 2000 zum Beispiel gibt es die Regel, dass der Rüde nach der Zuchtzulassung einen Deckakt machen darf, weitere können nach bestandenen Prüfungen und der Begutachtung der Nachkommen folgen. Find ich absolut sinnig!

    Ein Deckakt ist aber zu wenig um die Vererbungskraft eines Rüden zu beurteilen. Es gehört ja auch noch eine Hündin dazu.
    Es sollten schon ein paar Deckakte mehr sein mit verschiedenen Hündinnen und die möglichst aus verschiedenen LInien.

  • Ja, das stimmt auch wieder.


    Scheint nicht ganz so einfach zu sein, die ganze Sache... :D

  • Ja, die Sache ist echt nicht einfach.


    Wäre der Rüde jetzt über 8 Jahre alt und jahrelang erfolgreich im Sport geführt worden und würde immer noch fitt sein wie ein Turnschuh - brauch ich dann wirklich SV-Auswertungen um zu wissen, ob die Ellenbogen ok sind????


    Ich mach mir in letzter Zeit wieder sehr sehr viel Gedanken um die DSH-Zucht und bin mir fast sicher, dass ich nur noch ältere Rüden nehmen möchte, wo ICH sehe wie gesund sie sind. Sie brauchen niemals oben mitgelaufen zu sein, aber dass sie über Jahre kontinuierlich mental und körperlich Leistung gebracht haben - das ist wichtig.


    LG


    Cristine

  • ich denke auch das ein äleterer Rüde oft die bessere entscheidung ist wobei da nicht alle der selben Meinung sind
    mein Erich 9 hatte jetzt auch eine Hümdin belegt und der Züchter muß sich oft anhören warum er so einen alten Hund nimmt
    er ist aber top fit


    bei WD steht wieder ein Wurf drin wo die Mutter ein a3 hat , unverstänlich für mich aber geschmacksache

  • Zitat von »Nasuland« Beim RSV 2000 zum Beispiel gibt es die Regel, dass der Rüde nach der Zuchtzulassung einen Deckakt machen darf, weitere können nach bestandenen Prüfungen und der Begutachtung der Nachkommen folgen. Find ich absolut sinnig!
    Ein Deckakt ist aber zu wenig um die Vererbungskraft eines Rüden zu beurteilen. Es gehört ja auch noch eine Hündin dazu.
    Es sollten schon ein paar Deckakte mehr sein mit verschiedenen Hündinnen und die möglichst aus verschiedenen LInien.


    Das wird ja auch berücksichtigt... es ist z. B. nicht möglich, dass dort ein Rüde über Jahre hinweg viele Nachkommen produziert, da kommt dann die Gesundheit ins Spiel. Hier der Auszug aus der Zuchtordnung vom RSV2000:


    Die Teilnahme an einer Talentsichtung berechtigt zu einem Wurf, ein Wurf wird dem Wurfkonto gutgeschrieben. Wenn alle anderen oben genannten Zuchtvoraussetzungen erfüllt und das Mindestalter erreicht sind, kann die Hündin einen Wurf machen, der Rüde einmal decken. Mit einer Schutzhundprüfung, Körung oder überregionalen Prüfung erwirbt die Hündin weitere Wurfberechtigungen, die dem Wurfkonto gutgeschrieben werden, dem Rüden werden weitere Deckaktberechtigungen gutgeschrieben. Ab einer festgelegten Zahl von Nachkommen (angedacht sind siebzig bis einhundert) müssen mindestens 50% dieser Nachkommen bei einer Talentsichtung vorgestellt und Hüfte und Ellbogen mit negativem Befund (keine Erkrankung) geröntgt sein. Hunde, deren Nachkommen diese Bedingungen nicht erfüllen, können nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden, unabhängig davon, ob sie noch Deckakt- oder Wurfberechtigungen auf ihrem Deck-, bzw. Wurfkonto stehen haben.

  • Hmmm, bei einem Rüden sind 70 - 100 Nachkommen ja möglich aber bei einer Hündin ????

  • Interessante Frage, die ich nächste Woche mal genau klären werde! Generell gilt, dass der Hund aus der Zucht rausfällt, wenn nicht mind. 50% der Nachzucht mit negativem Befund ausgewertet sind.


    Ist schon eine Herausforderung für den Züchter, die Welpenkäufer dann dazu zu bringen, zum Röntgen zu gehen und dann auch noch die Bilder zur Auswertung zu schicken. Ich hoffe, es gelingt sowohl mir, als auch den anderen Züchtern! Der Rasse käme es auf jeden Fall zu Gute!

  • Hallo,




    klar, der Ansatz ist schon gut: mindestens die Hälfte der Nachkommen geröntgt (und gesund). Aber auch bei mir ist es in den letzten 2 Jahren sehr schwierig geworden, die Besitzer zum Röntgen mit offizieller Auswertung zu bringen. Einige haben ohne Narkose röntgen lassen, 100 Euro sind ok für sie - aber mehr sehen sie immer weniger ein. Wenn ich als Züchter sagen würde, die Differenz lege ich drauf müsste ich den Kaufpreis höher ansetzen - auch schlecht machbar heutzutage.


    Eine Alternative würde ich beim Rassezuchtverein sehen. Wozu zahlen wir denn die Gebühren ;)


    VG


    Cristine

  • so geht es mir auch bei vielen Würfen , leider werden sie nur ( wenn überhaupt ) " nur mal so " geröntgt
    das Auswerten sehen sie eh nicht ein , wozu auch kostet Geld und wenn der TA sagt frei oder so dann reicht es doch was ich auch verstehen kann

  • Zitat

    so geht es mir auch bei vielen Würfen , leider werden sie nur ( wenn überhaupt ) " nur mal so " geröntgt
    das Auswerten sehen sie eh nicht ein , wozu auch kostet Geld und wenn der TA sagt frei oder so dann reicht es doch was ich auch verstehen kann

    genau vor so einer entscheidung steh ich demnächst und bin mit mir selber noch nicht überein gekommen, was ich machen werde. Hutch kommt in etwa 2 Wochen unters Messer, da er Einhoder ist und der zurückgebliebene Hoden rausgeholt werden soll. Bei der Gelegenheit werd ich ihn auch gleich HD und ED röntgen lassen. Einerseits sag ich mir halt auch, wozu auswerten lassen, züchten kann ich mit ihm eh nicht. andererseits ist da die überlegung, der rasse damit zu helfen, denn umso mehr auswertungen um so besser.... bis morgen muss eine entscheidung gefällt werden :eeeek:

  • das ist eine schwere Entscheidung die dir dann 70 € kostet
    ich kann jeden verstehen der das nicht macht aber als Züchter freut man sich über jede Auswertung

  • Jaa, das leidige Problem mit dem Röntgen. Ich habe auch letzten Samstag Myra besucht, eine Hündin aus unserem letzten Wurf. Sie wird auch auf dem Hundeplatz gearbeitet. Aber als ich das Thema Röntgen ansprach hiess es vom Besitzer ein klares Nein. Begründung: Züchten will er nicht und es ist ihm lieber wenn er gar kein Ergebnis weiss. Was will ich da machen?? Zwingen kann ich niemanden.
    Ich habe auch schon mal einer Welpenkäuferin die gerade nicht so viel Geld hatte vorgeschlagen, das sie die Tierarztkosten übernimmt und ich die Kosten für den Eintrag beim SV. Haben wir dann auch gemacht. Aber immer geht das natürlich auch nicht.
    Auch habe ich schon 3 mal Welpen an die Kantonspolizei Zürich verkauft. Die Hunde werden dort zwar wegen der Diensttauglichkeit geröntgt aber es erfolgt kein Eintrag.


    Oder es geht so nachdem ich die Besitzerin zum Röntgen überreden konnte:
    Info von der Besitzerin bezügl. HD-Röntgen:
    "Das mit dem Röntgen ist fehlgeschlagen. Isy wurde anlässlich der Kastration geröntgt und die Röntgenbilder gingen an den SV. Die haben mir dann nach Erhalt der Zuchtpapiere mitgeteilt, daß die Röntgenaufnahme nicht brauchbar ist und erneut geröntgt werden muß. Das wird der Tierarzt kostenlos machen, aber ich werde Isy deswegen nicht eigens in Narkose schicken lassen.

    Das Röntgenbild hatte ich noch beim Tierarzt gesehen und die Hüftgelenke wurden als gut befunden, nur bei der linken Hüfte war eine geringe Abweichung zu sehen, die jedoch nicht zu einer späteren Beeinträchtigung führen muss."


    Ist auch verständlich. Nochmal extra eine Narkose würde ich auch nicht wollen wenn ich nicht züchten will. Und Isy ist in Privathand.


    Oder ich bekomme ohne Vorwarnung so eine email:


    Hallo Heidi,
    hier mal wieder Bilder von Mandy J
    Sie ist nach wie vor einfach super. Der Ball muss natürlich überall hin mit J
    HD haben wir geröntgt.
    Der Tierarzt meinte 105° wäre optimal, sie ist so bei 103°, also immer noch mehr als gut J Also so hat er mir das irgendwie erklärt.
    Ansonsten ist sie topfit und sehr sehr sportlich J
    Liebe Grüße


    Wäre mir lieber gewesen die Leute hätte vorher mit mir gesprochen dann hätte man wegen dem SV-Eintrag was klären können. So weiss ich zwar als Züchterin das alles soweit ok ist aber es fehlt halt der SV-Eintrag in der Genetics.