Alles anzeigenWarum immer wieder diese Fragen ? Dürfte doch bekannt sein,daß Hunde Fleischfresser sind und große Mengen Getreide nicht
vertragen,weil ihr System nicht dafür ausgerichtet ist. Genauso wenig würde ich ein Pferd "barfen",das ist der Umkehrschluß.
Daß kleine Mengen Getreide, besonders Reis, etwas Haferflocken okay sind,ist auch klar. Den Kohlehydratanteil für den Hund kann man aber
in der Gegel sehr gut mit gekochtem Gemüse und gekochten Kartoffeln decken, wenn Getreide nicht vertragen wird. Ich finde da den Rübenmix
von Lunderland,verfeinert mit Öl und frischen Blattsalaten durchpüriert nach dem Quellen prima.
Etwas Kohlehydrate außer dem Fleisch sollten schon dabei sein, nur nicht so viel.
Dass der Hund im Laufe der Evolution die Fähigkeit gewonnen hat Kohlenhydrate sehr viel besser zu verdauen als der Wolf sollte inzwischen zumindest den Hundehaltern bekannt sein, die sich für die Fütterungsthematik interessieren. Evolutionsabhängig sollte dabei bedacht werden dass das Ganze natürlich auch rasseabhängig ist. Abhängig davon wie sich die einzelnen Hundetypen und daraus entstehend die Rassen entwickelt haben. Die Genetik z.B. von Grönlandhunden oder Alaska Huskys schaut im Bezug auf die Gene, die eine Verwertbarkeit von Kohlenhydraten begünstigen, ganz anders aus als z.B. die Genetik von Hütehunden. Es ist noch gar nicht so lange her dass die Dorfschäfer ihren Lohn überwiegend in Form von Brot erhalten haben. U.a. für die Fütterung ihrer Hunde. Fleisch kam in Mitteleuropa in den vergangenen Jahrhunderten und -tausenden bei der Normalbevölkerung nur sehr selten bis gar nicht auf den Tisch. Wie sollte es dann in die Näpfe ihrer Hunde gelangen? Anders z.B. der Grönlandhund: Wo der Mensch kein Getreide in der traditionellen Ernährung verwendet, kommt auch keines durch die Essenreste in den Hundenapf. Logisch dass Rassen wie der Grönlandhund oder der Alaksa Husky etc. dadurch schlechter an eine Ernährung mit höherem Kohlenhydratanteil angepasst sind als die diversen mittel- und westeuropäischen Hütehundrassen oder auch orientalische Windhunde (deren Ernährung nicht selten auf der Grundlage von Hirse basiert).
Das ganze ist ähnlich wie die Debatte darüber ob Milch und Milchprodukte in der menschlichen Ernährung gesund sind oder nicht. Auch hier wird von den Gegnern des Verzehres von Milch/Milchprodukten angeführt dass es nicht gesund ist wenn adulte Säugetiere Milch verkonsumieren, weil der Organismus adulter Säugetiere darauf gar nicht ausgerichtet ist. Vergessen wird dabei auch in diesem Fall die Evolution. Wenn man mal die Landkarte betrachtet, auf welcher der Weg der Domestikation des Rindes und der anschließenden Verbreitungsgebiete der domestizierten Rinder aufgeführt wird, und diese mit einer Karte vergleicht, auf welcher der Ursprung und die Verbreitungsgebiete eines bestimmten Gendefektes des Menschen verzeichnet sind, wird man feststellen dass diese Entwicklung parallel verlaufen ist. Dieser Gendefekt ( = Mutation) verursacht dass auch adulte Säugetiere Milchzucker abbauen können und dieser somit bei ihnen keine Verdauungsbeschwerden verursacht. In der westeuropäischen Bevölkerung ist er so weit verbreitet dass diese Genetik als "normal" gilt, weswegen Westeuropäer Milch und Milchprodukte i.d.R. gut vertragen und eine "normale" diesbezügliche Genetik eher die Ausnahme als die Regel ist ( = dass kein Milchzucker vertragen wird). In anderen Gebieten dieser Erde sieht das aber ganz anders aus.
Genau so ist das mit der Adaption der Haushunde an eine kohlenhydrathaltige Ernährung verlaufen. Der Weg der Domestikation des Rindes (und damit der Sesshaftwerdung des Menschen) zeichnet auch hier den Weg ab, wie sich der Hund durch die veränderte Ernährungs- und Lebensweise des Menschen an eine veränderte Ernährung angepasst hat. Die Genmutation, die beim Menschen dafür sorgt dass dieser den Milchzucker auch als Erwachsener verdauen kann, hat dazu geführt dass sich für diesen die Nahrungsgrundlage stark erweitert hat. Diese Menschen waren gesünder, wurden älter, bekamen mehr Kinder und konnten diese erfolgreicher aufziehen als die, die diese Mutation nicht im Erbgut trugen. Wodurch sich diese Mutation in der Population verbreitet hat. Ähnlich wird das bei den Hunden verlaufen sein. Auch hier waren die Individuen im Vorteil, die sich an die veränderte Ernährungsweise angepasst haben, wodurch sie, im Vergleich zu den anderen, mehr Nachkommen aufziehen konnten als die, die nicht mehr optimal an die Ernährungslage angepasst waren
Insofern sind derartige Diskussionen immer abhängig davon über welche Population man eigentlich spricht. Wenn man z.B. die japanische Bevölkerung in den Fokus stellten würde, dann wäre das in Bezug auf eine "Milch-Debatte" (d.h. ob Milch in der Ernährung gesund ist oder nicht) eine ganz andere Ausgangslage als wenn man z.B. die mongolische Bevölkerung in den Fokus stellt. Und in Bezug ob und welche und wie viele Kohlenhydrate in der menschlichen Ernährung gesund sind ist es ein Unterschied ob z.B. die Inuit in Alaska im Fokus stehen oder z.B. die Japaner.
Genau so ist es mit den Kohlenhydraten im Hundefutter. Es gibt Rassen, bei denen es tatsächlich besser ist sie ähnlich des Futterspektrums eines Wolfes zu ernähren. Andere aber sind aufgrund einer veränderten Genetik durchaus in der Lage problemlos unterschiedlich große Mengen an Kohlenhydraten in der Nahrung zu verwerten.
Ganz klar ist: Wenn ein Mensch oder Hund irgend etwas schlecht verträgt, dann lässt man diese Komponenten möglichst weg in dessen Ernährung. Beim einen Menschen kann das z.B. Cholesterin sein oder bestimmte Arten an Getreide, Milchzucker oder was weiß ich alles (ich z.B. vertrage Amylase schlecht). Das bedeutet doch aber nicht dass Menschen, die eine entsprechende Genetik für derartige Problematiken nicht tragen, das dann auch alles meiden müssen in ihrer Ernährung. Das selbe ist es mit dem Hudnefutter: Bei "normalen" Hunden, die sich inzwischen an ein entsprechendes Futterspektrum längst angepasst haben, kann man einen mehr oder weniger hohen Kohlemhydratanteil im Futter durchaus tolerieren. Obwohl es bei manchen Hunden besser ist darauf zu verzichten. Aber nur weil Hund A nur mit speziellem Futter klar kommt muss man doch Hund B, der diesbezüglich keine Probleme hat, auch mit diesem ernähren.
Wenn ich pro Hund 150 Euro im Monat für's Futter ausgeben würde, dann wäre ich damit bei 750 Euro im Monat. Nur für Futter... Sorry Leute, mit so viel Geld weiß ich etwas besseres anzufangen. So lange meine Hunde auch für weniger Geld satt werden und dabei gesund sind, fit und langlebig. Und ich spare nicht um des Sparens willens, sondern verfüttere vieles von dem andere Hundehalter denken dass ich mein Geld damit zum Fenster heraus werfe. Aber ich werfe mein Geld nicht für tatsächlich völlig überflüssige Sachen auf dem Fenster, sondern spende das dann lieber an Organisationen Equiwent und Schmiede ohne Grenzen, wo davon dann in Ostrumänien Hündinnen kastriert und Kinder ernährt und in die Schule geschickt werden.
Bei den ganzen Diskussionen, ab welchem Preis ein Fertigfutter "hochwertig" ist oder nicht: Manch einer, der solche Diskussionen lieben gerne führt, würde sich wundern was seine favorisierte hochpreisige Futtersorte direkt ab Hersteller kostet. Allein schon die Züchterrabatte sind teilweise der Wahnsinn. Wenn man dann bei Importfutter noch den Zoll und die Frachtkosten und ggf. Gewinnanteile von Zwischenhändlern abzieht ist man bei einigen hochpreisigen Sorten fast schon im Billigsegment. Ich habe z.B. neulich ein Futter (deutscher Hersteller) für den Kilopreis von um die 1,30 Euro angeboten bekommen. Der Preis für "Otto Normalverbraucher" liegt bei 3,67 Euro pro Kilo (im 15 kg Sack). Und selbst an mir würde der Händler noch etwas verdienen. In diesem Futter sind insg. 34,9% getrocknetes Fleisch und Fisch sowie 2,5% Fleisch/Protein von der Grünlippmuschel, und als Getreidekomponenten Vollkornreis, Vollkornmais, Hirse und Amaranth (also jetzt nicht gerade die billigsten Getreidekomponenten). Hier kommen wir dann wieder zurück zur Discounter-Debatte, und warum in den Discounter-Tüten und -Dosen nicht zwangsläufig Sorten minderwertigerer Qualität enthalten sein müssen. Natürlich möchte kein Hersteller dass seine Kunden wissen dass seine Sorte XYZ auch für sehr viel weniger Geld im Discounter zu erhalten ist. Würde er sonst das Original ja nicht mehr kaufen. Die Discounter sind ganz klar ein zusätzliches Geschäft, welches viele Hersteller gerne mitnehmen und trotzdem noch daran verdienen. Und ganz klar: Eine "offene" Deklaration gibt es deswegen i.d.R. nicht auf dem Discountertüten und -dosen. Und schon als nur "halboffene" Deklaration kann sich ein- und dasselbe Futter schon ganz anders lesen. Zumal auch die Aufführung der analytischen Bestandteile etwas verändert werden kann (in einem Futter, das z.B. mit 25% Rohfett deklariert wird, müssen diese 25% dann auch drin sein; der tatsächliche Rohfettgehalt darf aber ach darüber liegen, in Bezug auf Rohfett, Rohprotein und Rohfaser sind diese Angaben immer Mindestangaben, die enthalten sein müssen).
Unter'm Strich: Probiert einfach aus was Euren Hunden gut tut! Und "teuer" muss nicht immer passend sein für Euren Hund. So wie "günstig" nicht immer schlecht für ihn sein muss.