Hundeschulen - Eure Erfahrungen - gibt's auch eine, die wirklich helfen kann?

  • Den Schutzdienst finde ich ja auch toll, die Hunde lernen dort den absoluten Gehorsam auch im sehr hohen Trieb.


    Agility ist aber auch nicht zu verachten. In jedem Parcour werden die Hindernisse in einer anderen Reihenfolge und Stellung aufgebaut. Der Hundeführer muß sich den Parcour einprägen. Die Hindernisse sind zwar nummeriert, aber niemand wird im Wettkampf Zeit haben, um nach der Reihenfolge der Nummern zu suchen.

    Die Reihenfolge im Schutzdienst ist immer die selbe.


    Im Agility haben die Hunde sichtbar spass an ihrer Arbeit. Ein Schäferhund muß nicht immer nur beißen, damit er spass an seiner Arbeit hat.

    Ich jedenfalls schaue mir immer mal gerne Agility-Turniere an.

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  • Den Schutzdienst finde ich ja auch toll, die Hunde lernen dort den absoluten Gehorsam auch im sehr hohen Trieb.


    Agility ist aber auch nicht zu verachten......

    Es ging nicht darum welcher Hundesport zu verachten ist. Sondern darum dass der IPO-Sport mit Ausnahme des Sexualtriebes alle Triebbereiche des Hundes anspricht und befriedigt. DAS findest Du in keiner anderen Hundesportart außer dem Ringsport. Und ausbildungstechnisch ist der Gehorsam auch in hohen Trieblagen, mit dem absoluten Triebziel nur wenige Zentimeter vor der Nase, diesbezüglich nun mal nicht zu toppen, sowohl im IPO- wie auch im Ringsport (bei letzterem vor allem bei der "Scheinattacke"). Man darf die Präsenz und Überzeugung nicht vergessen, mit der die Hunde "am Mann" arbeiten sollen. Im Agi weiß der Hund ja nicht welches Hindernis das nächste ist. Lernt auf die Körpersprache des Menschen zu reagieren und auf diese Weise zu seinem Triebziel zu kommen. Auch wenn das der nächste Sprung sein sollte. Hab mal einen Hund der Dich im Schutzdienst derart beobachtet dass er bei der Verbell- oder nach der Ausphase auf Deine Körpersprache achtet, wenn Du hinter ihm bist. Mal schauen wie viele Punkte Dir der Leistungsrichter dann noch lässt für die betreffenden Übungen... Und ein schneller Helfer lässt Deinen Hund dann noch beim Anbiss schlecht aussehen. Für 'ne Quali reicht das dann nicht mehr... Und es erfolgt in dieser Situation IMMER der Anbiss am Ärmel. Während der Hund im Agi nicht weiß was als nächstes kommt... Mauer, Tunnel, Hürde? Oder ein Kontaktzonengerät bei dem er gelernt hat beim Verlassen des Gerätes so lange zu verharren bis er die Geste zum Weiterlaufen erhält? Auch in Wettbewerben häufig zu erkennen...

  • Es ging nicht darum welcher Hundesport zu verachten ist. Sondern darum dass der IPO-Sport mit Ausnahme des Sexualtriebes alle Triebbereiche des Hundes anspricht und befriedigt. DAS findest Du in keiner anderen Hundesportart außer dem Ringsport.

    Wegen seiner drei Sparten wird der IPO-Sport ja auch als Königsdisziplin bezeichnet.

    Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, daß man nicht unbedingt den Schutzdienst braucht, um einen Hund auszulasten.

    Einige Leute brauchen allerdings den Schutzdienst, damit sie lernen wie man seinem Hund den Gehorsam beibringt.



    Hab mal einen Hund der Dich im Schutzdienst derart beobachtet dass er bei der Verbell- oder nach der Ausphase auf Deine Körpersprache achtet, wenn Du hinter ihm bist. Mal schauen wie viele Punkte Dir der Leistungsrichter dann noch lässt für die betreffenden Übungen...

    Ein Schutzhund soll ja auch auf den Helfer achten und wird dich nicht beobachten, wenn du hinter ihm stehst.

    Ein Agihund soll auf die Geräte achten und erst wieder Blickkontakt zum Hundeführer aufnehmen, wenn er das Gerät bewältigt hat. Bei ständigen Blickkontakt zum Hundeführer würden die Hunde reihenweise vom Steg fallen und kein Hund könnte durch einen Slalom laufen.


    Agi und Schutzdienst kann man nicht mit einander vergleichen.

    Auch die Trieblagen kann man nur schlecht miteinander vergleichen.

    Fakt ist, daß viele Agihunde so hoch im Trieb stehen, daß sie nur noch am bellen sind.

    Fakt ist, daß viele Agihunde so hoch im Trieb stehen, daß sie fast nicht mehr ansprechbar sind und die verkehrten Geräte anlaufen. Da hilft nur noch ein sehr guter Gehorsam.

    Fakt ist, daß einige Agihunde so hoch im Trieb stehen, daß sie die Ablage am Start nicht einhalten und vorzeitig ohne Freigabesignal starten. Diese Hunde wollen vor lauter Trieb einfach nur laufen.



    Agility wird von vielen Leuten als sogenannten Hausfrauensport betrieben. Wahrscheinlich hat sich deshalb der verächtliche Begriff „Hürdenhopser“ eingeprägt.

    Richtige Agi-Hunde stehen sehr hoch im Trieb und dann sieht es so aus wie in diesem Video.

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    Einmal editiert, zuletzt von ostholstein ()

  • Nochmal: Es ging mir nicht um die Wertigkeiten einzelner Hundesportarten. Sondern lediglich um die Tatsache dass im IPO-Sport fast alle Triebveranlagungen eines Hundes angesprochen werden. Was dem Hund, bei entsprechender Veranlagung, gut tut. Und der Hundehalter dadurch viel lernt im Verlauf der Ausbildung.


    Wie guter Agilitysport aussieht weiß ich.

  • nette und Argos, dass für Loki der Ipo Sport nichts ist wurde mir von der Trainerin im Gebrauchshundeverein gesagt. O Ton: da kommt ein schreiender 2 m Mann auf ihn zu gelaufen, dann läuft dein Hund weg oder genau das Gegenteil er kämpft richtig! ob das stimmt keine Ahnung. Ich arbeite eh erst mal genug. Wenn meiner dann den Gebrauchshund schafft bin ich schon ganz froh. Aber anschauen würde ich mir auch Schutzdienst.

    was verstehst du unter der Gebrauchshundprüfung ?

  • nette und Argos, dass für Loki der Ipo Sport nichts ist wurde mir von der Trainerin im Gebrauchshundeverein gesagt. O Ton: da kommt ein schreiender 2 m Mann auf ihn zu gelaufen, dann läuft dein Hund weg oder genau das Gegenteil er kämpft richtig! ob das stimmt keine Ahnung. Ich arbeite eh erst mal genug. Wenn meiner dann den Gebrauchshund schafft bin ich schon ganz froh. Aber anschauen würde ich mir auch Schutzdienst.

    was verstehst du unter der Gebrauchshundprüfung ?

    ach so das war ein Fehler meinte die Begleithundeprüfung sorry

  • In einer guten Hunde-Schule wird primär der Besitzer trainiert und nicht der Hund denke ich mal..................................

    und es ist wie gesagt eine Schule somit müssen zu hause bis zur nächsten Unterrichtsstunde Halter und Hund fleißig sein sonst wird das Klassenziel schwerlich erreicht :)


    woran erkennt man nun also eine wirklich gute hundeschule?

    hier sind ein paar dinge, auf die du achten solltest, wenn du dich auf die suche nach einer guten hundeschule machst.

    1. alarmglocken

    sortieren wir erst mal jene aus, bei denen deine alarmglocken sofort anschlagen sollten.

    egal, wie positiv sich die hundeschule oder trainerIn auch darstellt, wenn eines der folgenden konzepte vorkommt, such gleich das weite:

    • die rangordung muss geklärt werden, du musst alpha sein
    • “wir arbeiten nicht mit leckerchen”
    • der hund darf kein brustgeschirr tragen
    • der hund darf nicht mit ins vereinshaus, sondern muss in einer box warten.
    • “die hunde machen sich das schon selbst aus”

    nichts davon hat irgendwas mit modernem hundetraining und wirklich positiven methoden zu tun!

    tu das deinem hund bloß nicht an.


    2. gruppengröße

    schau dir als nächstes an, aus wievielen hunden eine kursgruppe besteht.

    das hat einen wesentlichen einfluss darauf, wie wohl sich dein hund dort fühlt und wie gut er was lernen kann.

    man kann sich das so vorstellen, als würde die “temperatur” der gruppe mit jedem weiteren hund steigen,

    was es den hunden schwieriger macht, sich zu konzentrieren und halbwegs entspannt zu bleiben.

    ideal sind kleingruppen von 4 – 6 hunden.

    dabei kommt es natürlich auch immer drauf an,

    • wie gelassen die hunde schon sind und wie verträglich sie untereinander sind.
      die faustregel: je aufgeregter die hunde, desto kleiner die gruppe.
      je weniger kompatibel die hunde untereineinander sind, desto kleiner sollte die gruppe sein.
      (oder sie sollten gar nicht in der selben gruppe sein).
    • wieviele trainer in der gruppe sind und wieviele hunde daher auf einen trainer kommen.
      in einer ruhigen und stabilen gruppe reicht in der regel ein/e trainer/in für 4-6 hunde.
      in einer eher aufgedrehten oder nicht ganz so harmonischen gruppe sollte es lieber 1 trainer/in pro 3 hunde geben.

    eine rolle spielt auch, ob gleich mehrere gruppen am selben gelände üben und wie groß dieses gelände ist.

    wenn da noch eine zweite gruppe in 100 meter abstand ist, macht das kein problem.

    wenn die hundegruppen aber recht eng beieinander sein müssen oder es mehrere sind, steigt der lärm- und aufregungspegel am hundeplatz schnell in ziemlich unangenehme höhen und dein hund hat mit der ablenkung ziemlich zu kämpfen. keine ideale lernumgebung!


    3. positive bestärkung

    in der kursstunde geht es natürlich darum, dass dein hund neues lernt oder schon bekanntes übt und festigt.

    nun ist die frage: wie wird ihm das vermittelt?

    die methode der wahl kann hier nur eine sein: positive bestärkung!

    also das gezielte (!) belohnen von allem, was er richtig macht.

    eine wirklich gute hundeschule erkennst du daran,

    • dass drauf geachtet wird, dass der hund möglichst erst gar nichts “falsch” macht, es also häufige gelegenheiten gibt, ihn für das richtige zu belohnen. dein hund lernt über erfolgserlebnisse am allerbesten.
    • dass positive bestärkung auch für die menschen gilt! der mensch muss ja oft fast genauso viel lernen wie der hund und lernt auch am besten, wenn er positiv bestärkt, also gelobt wird, wenn es gut klappt und wenn er nicht dauernd korrigiert wird, wenn er was falsch macht.
      natürlich heißt das nicht, dass man keine fehler ansprechen soll, aber es macht ja wohl einen unterschied, ob es heißt “das ist ja völlig falsch. mach doch nicht xy!” oder “schau mal, probier mal, ob es so und so nicht besser funktioniert”

    du sollst genauso gern ins hundetraining gehen und dort spaß haben wie dein hund”


    4. zeit für fragen

    in einer kursstunde bleibt naturgemäß keine zeit für lange einzelgespräche.

    das wär ja unfair allen anderen hund-mensch-teams gegenüber, die währenddessen in der warteschleife hängen.

    es muss aber die möglichkeit geben, fragen zu stellen und die auch vernünftig beantwortet zu kriegen.

    schließlich willst du ja auch verstehen, warum etwas so und nicht anders gemacht wird und etwas übers hundeverhalten lernen.

    schau dir also gut an, wie mit fragen umgegangen wird, ob bewusst zeit und raum dafür eingeplant wird oder der/die trainer/in im anschluss an die stunde noch zur verfügung steht.


    5. buntes programm in aller ruhe

    eine hundeschule ist kein exerzierplatz und eine stunde lang im kreis fußgehen und sitz/platz kann man wirklich nicht als hundegerechtes programm bezeichnen.

    hunde lieben die abwechslung nicht nur, sondern brauchen sie auch, damit sie besser lernen können.

    wenn sie sich grad sehr konzentrieren und ruhig halten mussten, brauchen sie danach vielleicht ein wenig bewegung.

    wenn es grad anstrengend war, tut vielleicht ein kurzes suchspiel zum runterkommen gut.

    wer gard viel am grundgehorsam geübt hat, freut sich über eine geschicklichkeitsübung oder ein spiel als auflockerung.

    die kursstunde sollte also unterschiedliche elemente bieten, ein buntes programm.

    aber in maßen! denn natürlich soll alles in ruhe ablaufen und für eine rundum passende auslastung sorgen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Odin ()

  • ich finde den beitrag von odin echt super :thumbup:


    es spiegelt absolut auch meine erfahrung in den bisherigen "hundeschulen" bzw. vereinen wieder, es ist vor allem auch hilfreich wenn der trainer/übungsleiter ein klares ziel hat was er in der stunde machen will und sich aber trotzdem schnell auf die stimmung in der gruppe einstellen kann und ggf. sein geplantes programm anpasst

  • Mit "trainieren statt dominieren" sind wir gescheitert. Solche Hundeschulen würden wir nicht mehr besuchen. Unser Hund ist zu intelligent dafür. Er nutzt jede Chance, seine Triebe auszuleben - genau wie der Mensch.

  • das eine schließt nicht zwingend das andere aus nur wird es eben in einer abgestimmten Reihenfolge erzielt die heute etwas schonender gehändelt wird als zu der Zeit als mein Großvater seine DSH erzogen hat. (da hatte Hundeausbildung noch etwas preusisches .......und viel mehr als heute glaubt mir)

    :-)hoffe du hast einen tolleranten Partner :) "er nutzt jede Chance seine Triebe auszuleben - genau wie der Mensch"

    Einmal editiert, zuletzt von Odin ()

  • etwas welches die Rekruten früher bei der Bundeswehr auch verdeutlicht bekommen haben wenn auch nicht alle :)


    Erziehung

    Der Deutsche Schäferhund zeigt absoluten Gehorsam gegenüber seinem Herrn und ist daher leicht zu erziehen. Einzige und wichtigste Voraussetzung, damit das Zusammenspiel gut klappt: Der Halter muss dafür sorgen, dass sein Hund niemals daran zweifelt, wer der Chef im Team ist. Das bedeutet aber keinesfalls, dass man Zwang ausüben sollte – im Gegenteil. "Harte" Erziehungsmethoden zerstören das Vertrauen dieses Hundes in seinen Besitzer. Als besonders wirkungsvoll zeigt sich bei dieser Rasse hingegen die Arbeit mit positiver Bestärkung.

    Einmal editiert, zuletzt von Odin ()

  • ich vermute mal das oftmals "dominieren" mit "den hund in seinem willen brechen" gleichbedeutend war

    Das nannte man früher Gehorsam und Einsicht in die Notwendigkeit. Unser Hund ist sehr intelligent, aber wenn er die geringste Chance wittert, macht der mich zum Äffchen und bringt uns in größte Gefahr. Gestern zum Beispiel lag er auf meinem Platz am Kaffeetisch und ich habe mir einen Stuhl aus der Küche geholt, weil wir nach dem Mittagsschlaf zu dritt noch so schön im Bett gekuschelt haben..... Heute wollte er das gleiche Spiel.


    Danach wollte ich mit ihm zwei Stunden in die Pampa. Er trug ein weiches Stoffhalsband. Nach zweihundert Metern zerrte er wie ein Blöder zu einem anderen Hund. Ich habe kehrt gemacht und nun schmort er in der Küche - ein Zwinger wäre besser.