Kurz-Informationen zu den einzelnen Impfungen
Staupe (S)
Die Staupe-Impfung ist ein Lebendimpfstoff, also eine aktive Impfung mit “lebendigen” Erregern. Studien zeigten, dass der Schutz nach Grundimmunisierung und eventuell einer Auffrischung nach einem Jahr für 7-15 Jahre, wahrscheinlich lebenslang, hält!
Parvo (P)
Auch die Parvovirose-Impfung ist ein Lebendimpfstoff. Die Schutzdauer ist ähnlich wie bei Staupe!
Hepatitis (H)
Die Hepatitis-Impfung ist auch ein Lebendimpfstoff. Schutzdauer wie bei Staupe und Parvo. Die kontagiöse Hepatitis des Hundes tritt in Deutschland und vielen anderen Ländern sehr selten auf. Hundehalter, die ihrem Hund nur ein Minimum an Impfstoffen geben wollen, können darauf verzichten. Es gibt Produkte, die nur Parvo- und Staupe-Impfstoffe enthalten, z.B. von Intervet die Nobivac Puppy SP.
Tollwut (T) Ausnahmefall
Tollwutimpfstoffe schützen bewiesenermaßen sehr viel länger als ein Jahr, denn alle Tollwutimpfstoffe müssen einen mindestens 3-jährige Schutzdauer nachweisen können! Nach meinem Kenntnisstand ist sie nun auch in Deutschland in dreijährlichen Abständen (Tollwutverordnung) zulässig.
Hinweis
Ein auffällig gewordener und nicht gültig gegen Tollwut geimpfter Hund kann auf Verlangen des Amtsveterinärs sofort eingeschläfert werden.
Zwingerhustenerreger Parainfluenza-Virus (Pi)
Die Schutzdauer beträgt drei Jahre, Impfstoffe versagen aber relativ häufig. Die Notwendigkeit dieser Impfung ist umstritten, da die Erkrankung meist mild ist und der Impfschutz gerade bei höherem Infektionsdruck (viele Hunde auf engem Raum) nicht oder kaum gegeben ist.
Zwingerhustenerreger Bordetella bronchiseptica
Die Schutzdauer beträgt maximal ein Jahr, die Impfstoffe versagen aber sehr häufig. Auch hier ist die Notwendigkeit aus den gleichen Gründen wie bei Pi umstritten.
Der Zwingerhusten-Impfstoff ist in vielen Kombinationsvakzinen enthalten und schützt nur vor einem Erreger des Zwingerhustens, dem caninen Para influenza-Virus. Die sogenannte Hundegrippe kann aber durch verschiedene andere Erreger ausgelöst werden. Die Wirksamkeit dieses Impfstoffs steht sehr in Frage, geimpfte Hunde können genauso erkranken wie nicht geimpfte.
Leptospirose (L)
Leptospirose-Impfstoffe sind bakterielle Vollkeim-Impfstoffe. Solche Vakzine genießen auch in der Humanmedizin keinen guten Ruf. Vollkeim-Impfstoffe, die inaktivierte Erreger enthalten, sind oft schlecht verträglich, da trotz guter Reinigung noch Bestandteile von Bakterienzellwänden enthalten sein können, konnte man beispielsweise in der Pharmazeutischen Zeitung, lesen. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die früher üblichen Keuchhusten-Impfstoffe.
Der Schutz dieser nebenwirkungsträchtigsten Impfung hält lediglich für ca. 6-8 Monate vor und schützt nur gegen 2 (!) (Leptospira icterohaemorrhagiae und L. canicola) der insgesamt 200 krankheitsauslösenden Leptospirenarten!
Leptospira canicola (= “Stuttgarter Hundeseuche”) ist seit Jahren nicht mehr aufgetreten und die wenigen bekannten Leptospirose Fälle der letzten Jahre sind laut dem bekannten veterinärmedizinischen Labor Laboklin ausnahmslos nicht von L. canicola verursacht, sondern z.B. von L. interrogans, L. bratislava, L. pomona, grippotyphosa usw.
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Impfreaktionen
Die Universität von Kansas berichtet, dass Leptospirose-Impfstoffe einer der Hauptgründe für adverse Impfreaktionen sind, und zwar in einem Ausmaß, dass die Risiken den Nutzen bei weitem übersteigen.
Die Leptospirose-Impfung gilt deshalb dort nicht mehr als wichtige Impfung und man rät sogar ausdrücklich davon ab, sie Welpen zu verabreichen.
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