Hallo,
ich wollte mal erzählen, wie es in den ersten Wochen so gelaufen ist und warum Bo ganz anders ist als unsere früheren Hunde.
Er hatte am Anfang noch den Stressdurchfall, deshalb hatte er auch im Tierheim kaum Nahrung behalten. Das hat sich nach wenigen Tagen erledigt, inzwischen haben wir auch das Futter umgestellt, weil wir nicht so gerne Dosenfutter füttern möchten. Es scheint ihm zu bekommen und zugenommen hat er dann recht schnell.
Ansonsten, Ihr könnt es euch wohl denken, schlägt der Mali voll durch. Und trotzdem, dafür, dass er noch nicht viel gelernt (oder kennengelernt) hat, glaube ich, wir haben da einen tollen Hund erwischt. Ihr kennt bestimmt auch die Geschichten aus den Mali-Foren und ehrlich gesagt, ging uns schon etwas die Düse bei dem Gedanken, wir könnten einen völlig bekloppten Innenarchitekten erwischt haben. Aber noch hält sich alles in Grenzen, wenn man auch noch das Alter von 2 Jahren berücksichtigt. Erfordert zwar schon viel Engagement und macht deutlich mehr Arbeit als frühere Hunde, aber er versetzt uns bereits in Staunen: So einen unerschrockenen und mutigen Hund hatten wir noch nie.
Er lernt unglaublich schnell. Hier
müssen wir wohl auch umdenken: Trotz seiner Geschichte ist es wohl
gar nicht möglich, ihn zu überfordern. Er will lernen, und zwar
jetzt und schnell! Also, Bindung und Vertrauen aufbauen und ihn erst
mal ankommen lassen, dachten wir ursprünglich. Aber der Hund gibt ja
das Tempo vor. Außerdem beherzigen wir noch den Tipp vom Tierheim, dass er womöglich schon einige Grundkommandos kennt, aber nur auf Französisch. Wir geben also Komanndos im Moment zweisprachig und es klappt ganz gut
Die größte Herausforderung wird wohl
sein, ihn langsam an eine kurze Zeit Alleinesein zu gewöhnen. Er
klebt uns förmlich am A... Er kann halt alle Türen öffnen und
in und auf Regale klettern wie eine Bergziege. Wenn er etwas
anstellt, dann etwas es aber immer irgendetwas mit Fressen zu tun. Zum
Beispiel hat er ein Stück Seife gefressen. Ob es daran lag, dass es
französische Olivenölseife war? Ich habe jetzt eine andere Sorte,
die rührt er nicht an.
Angeblich, so das Tierheim, ist Bo
nicht mit Artgenossen verträglich. Das ist für uns eben ganz was
Neues. Wir hatten bisher nur Hunde, die sich mit allen anderen
Hunden, ob männlich oder weiblich, gut vertragen haben und der
Schäfi auch mit Katzen und mit allen anderen Tieren und Lebewesen!
Da wir Bos Verhalten noch nicht so gut
einschätzen können, wenn wir auf andere Hunde treffen, geht er noch
immer nur an der Leine und ist im Garten nie unbeaufsichtigt. Aber
eigentlich müsste er schon einmal am Tag richtig rennen, er hat doch
Power und muss sich austoben. Was tun, wenn man ihn in der
Öffentlichkeit (noch?) nicht von der Leine lassen kann? Also beim
Anblick eines Eichhörnchens klappt der Abruf noch nicht, so viel
steht schon fest. Und die meisten Hundebesitzer, die uns von früheren
Hunden kennen, reagieren mit Unverständnis und finden unsere
Vorgehensweise zum Teil übertrieben. Ich möchte nun mal nicht, dass
ein Hund oder Mensch zu Schaden kommt, daher ist mir die
Verantwortung wichtiger. Wenn wir Bo besser kennen, kann man ja noch
sehen, wer sich beschnuppern darf und wer nicht.