Umzug mit Hund

  • Hallo zusammen,


    vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps und Ideen für mich. Bei uns steht Anfang November ein Umzug an. So sehr ich mich darauf freue, so wenig weiß ich, wie ich das mit Tilli hinbekommen soll. Vor allem den Umzugstag selbst. Leider hab ich nicht die Möglichkeit sie für den Tag irgendwo unterzubringen. Jedenfalls hoffe ich, dass ich sie hier irgendwie davon abhalten kann Chaos zu stiften.


    Der Plan bislang ist leider wenig ausgereift. Die neue Wohnung hat sie schon gesehen und wird sie bis dahin noch etwas besser kennen. Zum renovieren und die ersten Sachen rüberschaffen kommt sie natürlich mit. Ein paar ihrer Decken kommen direkt als erstes mit, damit ich sie da gleich etwas aus den Füßen habe. Den Umzug selbst macht ein Unternehmen, sprich Möbel und Kisten werden hier abgeholt und weggeschafft. Aus allen Räumen. Meine Idee wäre es, ein Zimmer vorab leer zu machen und sie da kurzfristig drin zu lassen. Dürfte aber zu anhaltendem Geheule führen, weil sie das so gar nicht kennt. Die war noch nie im Leben in einem anderen Raum nur weil hier irgendwer zu Besuch ist. Sie wird das Ganze für einen Mordsspaß halten und natürlich mitmachen wollen. Wobei ist völlig egal, nur eben mitmachen. Mit Besuch und völlig Fremden hat sie kein Problem, wenn Frauchen die reinlässt, dann hat das schon seine Richtigkeit.


    Ich würde zwischendurch immer mal wieder mit ihr rausgehen, schließlich ist mein Mann auch da und kann sich hier um alles kümmern. Völlig abwesend sein möchte ich aber auch nicht, schließlich habe ich mindestens so einen großen Kontrollbedarf wie ein Schäfitier (deshalb verstehen wir uns vermutlich so gut). Also schwebt mir ein Mix aus Abwesenheit und Hund im Gästezimmer vor. Sollte sie die Herren vom Umzugsunternehmen nicht durch ihre pure Anwesenheit in die Flucht schlagen, kann sie sicher auch mal einen Moment da raus. Aber da muss ich halt abwarten, wer auf der Matte steht. Und auch, wie das Ganze bei Tilli ankommt. Wobei ich glaube, die findet wie immer alles klasse und hat Spaß. Jedenfalls war das beim letzten Handwerken -Elektriker und stolzer Deutsch Drahthaarpapa- so. Der war aber auch nicht aus der Ruhe zu bringen, nur hatte der eben auch einen Hund mit ein paar PS unter der Haube.


    Wenn alles verladen ist, geht's auf ins neue Heim. Da wird nur abgeladen und in die Wohnung gebracht. Den Aufbau machen wir selbst. Hier habe ich vor, wieder eine Runde Gassi zu gehen und notfalls einfach mit ihr vor dem Haus zu bleiben. Sie in einen Raum zu bringen ist eher keine Option, in einer noch fremden Umgebung wird das nicht ohne heftiges Jaulkonzert ablaufen. Und so wollen wir uns den neuen Nachbarn nicht gleich am ersten Tag präsentieren.


    Danach, wenn alles in der neuen Wohnung ist und die Tür zu, sollte sich alles recht schnell entspannen. Eine neue Umgebung ist ihr wurscht, auswärts übernachten ist der völlig gleich, schläft eh im Bett und gut ist. Also das nötigste aufbauen und dann erobern wir zu dritt den Grund für den Umzug. Den See vor der Haustür nebst Hundeinsel ;) da wird sie ohnehin drei mal pro Woche hingeschafft, das kennt sie, das sollte für alle eigentlich ein guter Abschluss nach so einem chaotischen Tag werden. Ich wünschte es wäre jetzt schon so weit....


    Beim Schreiben fällt mir gerade ein, dass sie eigentlich ganz gut an die Box gewöhnt ist. Sie kommt darin zur Ruhe und pennt wie ein Stein. Nur ob das bei dem ganzen Durcheinander und ihrer Neugier wirklich eine Option ist, weiß ich nicht. Gemacht hab ich das eigentlich nur, damit sie es kann, falls sie mal in einer Autobox reisen muss oder es aus medizinischen Gründen nötig ist sie ruhig zu halten. Im Moment steht das Ding nur als einer von vielen Schlafplätzen in der Gegend rum.


    Was meint ihr? Plan völlig für die Katz oder machbar?

    Ich hab da gerade gar keinen Blick mehr für. Also falls mein Text verwirrt klingt, richtig erkannt, ich bin verwirrt.



    LG

    Babsi & Tilli

  • Du machst dir verständlicher Weise Gedanken. Aber du menschliches "Schäfertier" = leichter Kontrollfreak (sorry, so ähnlich hast duch dich geschildert ;)) machst dir viel zu viel Gedanken.


    Das mit der Box klingt in diesem Fall doch gut. Ich würde tatsächlich die Box und somit auch das zeitweilige Alleine-Bleiben in nur einem Zimmer (mit der Box) jetzt ganz stark fördern, so als wenn es ganz normal ist. Mal für einen Moment in einem Zimmer alleine lassen, während du z.B. die Küche wischt oder so. Ich weiß nicht, ob Tilli Türen öffnen kann. Dann würde ich in dem "Ruhezimmer" die innere Türklinke noch hochkant stellen.

    Und dieses Alleinsein immer nur mal zwischendurch für einen Augenblick und dann immer etwas länger. Dann gehst du zu ihr in das Zimmer und kuschelts oder spielst einen Augenblick. Mal nimmst du sie mit aus dem Zimmer, ein anderes Mal nicht. Kommst aber kurz danach wieder. Und dann ist auch wieder gut und Schluss mit dem Ruhezimmer. Aber jeden Tag und ein paar Mal am Tag.


    Harras verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Er muss es aber aushalten, wenn ich mal in den Keller gehe und ich nicht möchte, dass er wegen der Treppen jedes Mal mitkommt. Dann mache ich die Tür zu und er wartet oben vor der Tür. Oder auch in der Firma. Wenn wir Besuch bekommen, der Angst vor Hunden hat, dann muss er eben alleine in meinem Büro bleiben.

  • Das klingt gut, danke. Damit fangen wir gleich mal an. Du hast schon völlig Recht, mit meiner Art treibe ich gern mal mich und alle um mich rum in den Wahnsinn. Kennst du das Eichhörnchen aus 'Ab durch die Hecke' …..ja genau so.

  • Bis November hast du ja noch Zeit zum trainieren. Ich würde auch das alleine bleiben in einem Zimmer üben.

    Wenn möglich auf ihrer Decke oder in der offenen Box. Du kannst das auch mit offener Tür anfangen. Du gehst in ein anderes Zimmer und sie muss kurz auf ihrer Decke bleiben. Allerdings würde ich beim rausgehen und zurück kommen möglichst ruhig und ohne großes Hallo mit dem Alltag weitermachen. Sie ein paar Minuten ignorieren und dann von ihrem Bett/Box freigeben.

    Wenn das gut klappt, kurz die Tür hinter dir schließen und kurz darauf wieder ruhig zurück kommen.

    Bleibt sie nie alleine daheim?

  • Aber doch bloß nicht die Box benutzen, das darf man doch nicht. ;( Nein war nur Ironie. Elli und auch Loki mussten sich aufgrund meiner Fernbeziehung relativ schnell an verschiedene Wohnungen gewöhnen. Das geht denke ich ganz gut wenn in der ersten Zeit immer wer von euch vor Ort ist. Ich würde ihr kontinuierlich die neue Wohnung zeigen, evtl. schon ein mal mit ihr dort übernachten, sie in Ruhe die Gegend kennenlernen lassen.

  • ich bin auch 3 x mit meinem ersten hund umgezogen und bei den letzten beiden umzügen hat sich der hund sehr schwer mit der eingewöhnung getan :(

    daher denke ich, ist es gut wenn er die gegend schon vorher kennenlernen kann


    am umzugstag selber war das auch nicht so einfach, da er mit fremden leuten probleme hatte ... aber er war gewohnt dann in seiner box zu sein und fühlte sich dort sicher ...


    die kombi extra zimmer mit oder ohne box würde ich auch bischen üben, ich denke dann kannst du immernoch spontan entscheiden die tür offen zu lassen wenn der hund in der box ist, der hund bekommt alles mit und ist trotzdem nicht im weg

    mir persönlich wäre das z.B. zu unsicher den hund nur in einen raum zu tun - stell dir vor einer macht versehntlich die tür auf und der hund rennt auf die strasse (weil ja meist beim umzug alle türen aus dem haus raus offen sind)

    ich wüsste nicht ob ich im stressigen umzugstag das alles so unter kontrolle hätte das ich da dauernd ein auge drauf hätte (hab ich leider schon erlebt, das irgendeiner meint die tür doch auf zu machen)

  • Guten Morgen zusammen,


    ich danke euch für eure Antworten.


    Türen kann sie zum Glück nicht öffnen, die Tür zum Gästezimmer geht ohnehin nach innen auf, so dass der erste Versuch scheitern sollte. Ich denke (ja heute tu ich das wieder, gestern scheint das eher weniger der Fall gewesen zu sein) ich werde das Zimmer für sie nutzen, zumal das Bett da stehen bleibt. Also hat sie da ein relativ bekanntes Umfeld mit Box und Bett.


    Sie kann alleine bleiben, wir haben das mit ca. einem halben Jahr angefangen zu üben. Das macht soweit ich weiß keine Probleme. Soweit ich das nachvollziehen kann, an umgeräumten Kissen und Co. liegt die dann im Bett. Dann ist hier ja nix los, wo Frau Hund unbedingt mitmachen wollen könnte.


    Wir haben gestern getestet was sie macht, wenn wir sie kurz ins Schlafzimmer oder in die Box schicken. Für ein paar Momente klappt das soweit ganz gut, haben sie nach ganz kurzer Zeit aber wieder freigegeben. Zuhause waren nur mein Mann und ich. Vielen Dank noch mal für die Idee, das scheint ausbaufähig. Das ist mir gestern nicht mal eingefallen, dass sie in ein bestimmtes Zimmer geschickt werden ja kennt. Nur eben als Spiel. Von der Tür aus wird der Hund in verschiedene Zimmer geschickt, ohne uns, wir kommen hinterher und es gibt nen Keks.


    Ja die böse Box @Ellionore;) das verraten wir ja keinem. Deshalb heißt unser Kommando für die Box ja auch "du weißt wohin". Alles ganz streng geheim...oder zu viel Harry Potter gelesen. Ich finde das persönlich wichtig, fürs Autofahren, falls mal keine Rückbank da ist. Und noch viel wichtiger, bei einer Verletzung. Der junge Hund eines Bekannten musste nach einem Unfall mit anschließender OP möglichst ruhig gehalten werden, der Tierarzt empfahl eine Box. Wenn der Hund das nicht kennt, ist das nur Stress für Mensch und Tier in einer Situation die ohnehin schon schwierig ist.


    Genau das, mit der offenen Tür, ist nämlich meine Sorge, dass sie unbemerkt nach draußen gerät wenn keiner hin schaut. Ich werde mal schauen, ob sich das Gejaule und Gequietsche mit der Zeit legt wenn wir das ganze üben. Müsste dann irgendwie Besuch herschaffen, ohne dass hier irgendwer rumspringt wird sie wohl eine ganze Weile ruhig bleiben.


    LG und ein schönes Wochenende


    Babsi & Tilli

  • Türen kann sie zum Glück nicht öffnen, die Tür zum Gästezimmer geht ohnehin nach innen auf,

    Der Hund braucht nur mal an die Tür springen und auf die Klinke kommen, dann ist ist die Tür offen, auch wenn sie nach innen auf geht. Der eine Hund kapiert das ganz schnell, der andere nicht so fix.


    In dem Mietshaus bei uns in einer Wohnung wohnt ein schwarzer Labrador. Eines Tages stromerte er allein durch die Straße. Herchen war zur Arbeit und hatte die Wohnung nicht abgeschlossen.

    Der Hunde hatte sowohl die Wohnungstür geöffnet als auch die Haustür. Beide Türen gehen nach innen auf. Ich will dir damit keine Angst machen. Aber besser man stellt sich vorher darauf ein und stellt die Türklinke hochkant.

  • unsere dolly konnte sogar verschlossene türen aufschliessen, da wir einen schlüssel immer von innen in der tür stecken haben, ist sie in der zweiten woche wie sie bei uns war zur tür und hat solange am schlüssel gekratzt, bis die tür aufging ... gott sei dank haben wir nette nachbarn und so hat die frau von der anderen strassenseite sie eingefangen und zurückgebracht und danach aufgepasst das sie nicht nochmal ausbüxt (wir waren nur ganz kurz beim bäcker)


    also haben wir also dann die griffe nach oben und den schlüssel wieder abgezogen :)

  • evtl. könntet ihr auch das Zimmer in dem der Hund während des Umzuges sein soll auch abschließen. Dann kann keiner zufällig rein und oder ihn zufällig entkommen lassen. Oder ihr bringt ihn kurz vor dem Umzug zu Verwandten oder in eine Tagespension. Dann könntet ihr in Ruhe umziehen und den Hund dann am Ende des Tages abholen.

  • Tagespension wäre vielleicht noch eine Idee, sonst hab ich eher keinen in der Nähe der sie mal nehmen könnte. Ich müsste sie dann schon am Vorabend weg bringen. Ich behalte das mal im Hinterkopf. Ich denke es wird die von außen verschlossene Tür. (ich seh mich schon am Schlüsselloch kleben....) Zwischendurch schau ich mal nach ihr, gehe mit ihr raus. Und bis dahin bleibt noch etwas Zeit zum üben. Werde sie mal diese Woche hin und wieder wegschicken wenn ich zur Tür gehe, mal sehen welche Lautstärke das hervorbringt. Und natürlich das in einem Zimmer lassen. Ohne Ablenkung von draußen klappt das bislang nicht mal so schlecht.


    Inzwischen probieren wir alle Wege rund um das neue zu Hause aus. Zumindest kennt sie schon mal die Umgebung draußen. Hatten da gestern Abend ein schöne Runde auch ohne den See gefunden. Heute Abend geht's wieder hin.


    LG

    Babsi & Tilli

  • Bei uns haben die Tagespensionen zum Teil auch einen Abhol- und Bringservice mit dabei. Aber ich würde wohl den Hund vorher auch ruhig zu Angehörigen bringen. Man kann es auch so sehen umso schneller seid ihr mit dem Umzug fertig. Und wenn wir umziehen würden und meine Frau wäre nur halb bei der Sache während ich schleppe und aufbaue wäre ich vermutlich not amused. :D

  • :D ich kann wunderbar helikoptern und gleichzeitig noch einen Umzug kommandieren. Meinen Teil hab ich tags zuvor ja schon getan. Zerbrechliches fährt vorher mit mir persönlich im Leihtransit rüber. Das geb ich nicht noch mal aus der Hand. Der letzte Umzug hier hin hat mich diesbezüglich einiges gelehrt....


    Beim Aufbau sind wir ja wieder unter uns, da kann ich beruhigt mitwurschteln. Jedenfalls bis das nötigste steht, dann ist Feierabend für den Tag.