Studie: Hunde tagsüber allein

  • Genau das ist der Grund warum ich mit meinen Welpen mehrere Wochen "Zwingertraining" mache. Sobald die Geschwister im neuen Zuhause sind läuft hier Morgens alles so wie wenn ich arbeiten gehen würde. Nur dass ich zu der Uhrzeit, zu der ich normalerweise das Haus verlasse, mit dem Welpen und dem ruhigsten meiner Hunde in den Zwinger gehe (in dem der Welpe/Junghund später während meiner Arbeitszeit ist). Dort steht eine Liege, auf welcher ich mich noch mal für ein paar Stunden auf's Ohr haue. Auch der erwachsene Hund legt sich gleich schlafen, und für den Welpen wird es strunzellangweilig. So dass auch er bald schläft. Innerhalb weniger Tage weiß die Lütte dass es zur Uhrzeit X morgens zum Schlafen in den Zwinger geht. Später dann (die Liege bleibt im Zwinger, da die Welpen i.d.R. unter ihr schlafen) geht die Lütte mit dem Althund in den Zwinger (i.d.R. die Oma), bekommt etwas zur Ablenkung zum knabbern (Trockenpansen), und ich schleiche mich raus. Bleibe dann im Haus so lange der Welpe mit Oma im Zwinger ist und achte darauf dass absolute Ruhe herrscht. Nach 2 Wochen sind wir dann bei gut 3 bis 4 Stunden, die die Beiden ruhig im Zwinger verschlafen. Im Laufe dieser Zeit zieht die Oma aus dem Welpenzwinger aus, hat aber ihren Schlafplatz direkt vor der Gittertüre des Welpen. Und wenn ich dann nach mehreren Wochen arbeiten gehe, bleibt Oma's Schlafplatz auch erst mal dort (d.h. deren Zwinger ist offen, und ihre Lieglingsschlafunterlage bleibt vor der Türe des Welpenzwingers.


    Auf diese Weise lernt der Welpe von Anfang an im Zwinger nervlich runter zu fahren und zu schlafen. Und ist ja auch nie allein dort, selbst wenn er später durch die Gitter von den anderen Hunden getrennt ist.


    Was meiner Meinung nach bei vielen Hunden ein Problem ist, die die Abwesenheit ihrer Menschen in der Wohnung verbringen: Sie sind mit der Größe ihres Territoriums, für das sie sich während der Abwesenheit ihrer Menschen verantwortlich fühlen, überfordert. Zusätzlich dazu, dass das meiste dieser Fläche für sie keine "Entspannungs-Zone" ist.

  • kompliziert beschrieben - aber ich verstehe was du meinst.

    leider später, wenn der Welpe im neuen Zuhause ist , nicht mehr anwendbar.

    Wenn man ausgiebig Kontakt zum Züchter hat, könnte man dies besprechen

    ansonsten bleiben die bekannten Methoden - Hund braucht eine ermüdende Beschäftigung statt Spaziergang, sprich Nasenarbeit


    kleiner Raum: Roopas erste Autofahrt waren 200km und seither war dieser 1qm seine Ruhezone (von ganz alleine) wenn ich mal Abends einen Besuch machte, wo er nicht mitkonnte, blieb er im Auto und war dort immer ruhig (auch über Nacht)


    zum Glück hatte ich mit dem super-wilden Roopa nie ein Problem damit

  • My home is my castle - scheint bei recht vielen Hunden beim Auto der Fall zu sein. Ein gemütliches abgegrenztes Territorium, das Sicherheit bietet. War bei Banja so und auch bei Askja.

  • leider später, wenn der Welpe im neuen Zuhause ist , nicht mehr anwendbar.

    ??? Das ist das Procedere wenn ich Welpen aufziehe. Egal ob selbst gezüchtet oder gekauft... Was soll daran nicht anwendbar sein? Der Welpe muss verinnerlichen dass der Ort, an dem er später ohne seine(n) Menschen bleiben soll, absolut sicher ist. Ein Ort, an dem das Rudel tiefenentspannt ruht. Er selbst kann das anfangs nur dann wenn an diesem Ort auch die Rudelmitglieder tiefenentspannt sind. Genau das muss er zu allererst einmal verinnerlichen. Dazu kommt das tägliche Ritual, welches zu dieser Entspannung führt.


    Ohne eine solche Vorbereitung, die konsequent betrieben werden muss, und die ihre Zeit dauert, bekommt man häufig einen Hund der Probleme mit dem Zuhause bleiben hat.

  • Wir haben aufgrund der Empfehlung unserer Züchterin auch einen Zwinger für unseren Schäfi aufgestellt, und das war wirklcih eine super Entscheidung! 1.weiß ich, daß er darin keinen Blödsinn machen kann (der Labrador meines Bruders hatte mit 2 Jahren plötzlich mal die Couch zerfetzt), komme also entspannt zu ihm nach Hause, 2.hat er vom Zwinger aus einen super Blick auf unser Grundstück, kann also gut aufpassen, und 3.schreckt es sicherlich auch Einbrecher gut ab.

    Wann immer ich nach Hause komme, um ihn aus dem Zwinger zu holen, liegt er dort drin ganz entspannt und bleibt auch liegen, bis ich die Tür geöffnet habe. Also völlige Entspannung dadrin!


    Wir haben vorab natürlich auch intensiv das allein bleiben im Zwinger trainiert, und bis heute gibt es die tollsten Leckereien nur im Zwinger.

    Die Nachbarn haben zwar allesamt kein Verständnis dafür (auch für mich galt vor zwei Jahren noch Zwingerhaltung als Tierquälerei), aber gerade für einen Schäfi gibt es meiner Ansicht nach nix Besseres!
    Nachts ist er übrigens bei uns im Haus und auch immer, wenn wir zu Hause sind, ist er im Haus!
    Er ist wirklich nur im Zwinger, wenn wir außer Haus sind.

    Klappt wunderbar, würde nie wieder eine andere Lösung wollen!!


  • Ganz genauso wird es bei uns von jeher gemacht. Es ist für den Hund und für den Mensch die beste Lösung.

  • Hi,


    die Forschung entdeckt, was HH schon lange wissen: Hunde sind nicht gern alleine. Manche können das besser aushalten, andere weniger gut. Man kann und sollte das sicher üben, aber am Grundsatz des sozialen Wesens Hund ändert das nichts.

    Wie man das genau macht,muss man ausprobieren. Wir haben weniger gute Erfahrungen damit gemacht, den

    Hund "auszupowern" und ihn ddann alleine zu lassen. Anscheinend kommt

    er besser "runter", wenn wir da sind. Bei Gaius klappts am besten, wenn er aus einer Situation der Ruhe heraus alleine bleibt. Also nicht, wenn er schläft, einfach weggehen, aber eben aus einer ruhigen und für ihn sicheren Situation heraus.


    Sehr gut da der Tipp von Waschbär bzgl. der "Größe des Territoriums": Ist ja klar, wenn der Kerl alleine ist, meint er, alles bewachen zu müssen. Und das bedeutet Stress, wenn er nicht alles im Blick haben kann. Und das bedeutet, dass er weniger gut zur Ruhe kommt. Wir haben leider keinen Zwinger, so dass er im Haus bleiben muss. Da machen wir es dann aber so, dass Küchen- und Badezimmertür verschlossen sind, so dass er "nur" den Flur und das Wohnzimmer (1. Stock ist tabu und wird auch als solcher akzeptiert ohne Gitter o.ä.) bewachen muss. Zusätzlich machen wir noch an der Terrassentür den Rollo runter, damit er nicht meint, auch den Garten (visuell) noch überwachen zu müssen.


    Gaius ist auch zu viel alleine, in "schlechten" Wochen bis drei mal fünf Stunden. Wir haben das anfangs auch geübt, aber nicht wirklich ausdauernd. Er kann alleine bleiben (ohne etwas zu zerstören oder zu jaulen), aber er ist es sicher nicht gern. Wir hoffen, dass, ist der kleine Hovi da, dies noch besser funktioniert, da die beiden dann immerhin nicht ganz alleine sein werden.:)



    Liebe Grüße

    Lupus