Hundetrainer Vol. II

  • Aber mit einem Hund aus dem Tierschutz würde ich nie niemals in der ersten Zeit ohne Leine laufen, schon alleine aus dem Grund, dass ich nicht den Hund einschätzen kann.

    Aber ich kann die Hunde ja einschätzen, sonst würde ich sie nicht ableinen.

    Das ist doch gerade das, was Intuition ausmacht.


    Zitat:


    Wesentliche Aspekte der Intuition sind zum einen die Begabung, auf Anhieb eine gute Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge explizit zu verstehen und die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Schlüsse. Zum anderen ist es die Fähigkeit, Eigenschaften und Emotionen eines Menschen in Sekundenbruchteilen komplex zu erfassen. Intuition ist somit die zentrale Fähigkeit zur Informationsverarbeitung und zur angemessenen Reaktion bei großer Komplexität der zu verarbeitenden Daten. Sie führt sehr oft zu optimalen Ergebnissen.


    https://www.forschung-und-lehre.de/


    Wenn man einen Hund mit dem Verstand erfassen will, dann braucht man Wochen und Monate um ihn kennenzulernen.

    Mit der Intuition ist die Verbindung sofort da.


    Zitat:


    In der Zeit, die der Verstand braucht, um bis 10 zu zählen, hat die Intuition bis weit über fünfhunderttausend gezählt. Während man gerade beginnt, über ein Problem nachzudenken, hat die eigene Intuition die richtige Lösung bereits und ist schon intensiv dabei, sie uns mitzuteilen.

    https://www.mundmische.de/bede…gebauter_Blitzentscheider


    Jeder Mensch hat eine Intuition. Bei vielen ist sie nur verschüttet und muss wieder freigelegt werden.

    In allen Bereichen des Lebens kann man von der Intuition profitieren.

    Hundeerziehung ohne Intuition ist eine unglaublich anstrengende Sache.

  • Ist und bleibt extrem fahrlässig sich auf seine Intuition zu verlassen. Das kann unter Umständen den Hund sein leben kosten, von möglichen Verletzungen bei den Mitmenschen ganz zu schweigen. Ich stelle mir das gerade bei Gericht vor wie du das dem Richter und Staatsanwalt erklären willst. Ich handele vorausschauend dann kann ich meinetwegen noch Gefühle mit hinein bringen, aber sich nur darauf zu verlassen geht einfach nicht im 21 Jahrhundert und extrem dichter Besiedelung.

  • Lupus, ein Hund wie Elli sechs Jahre im Garten gelebt, kaum Gassi gegangen, Herrchen plötzlich verstorben und Frauchen ab ins Pflegeheim.


    Klar kann ich in der ersten Zeit noch wenig Vertrauen haben man muss sich ja kennen

    lernen. Und das braucht Zeit.

    Du lässt den Gedanken einfach nicht zu, dass es anders sein kann.

    Ich habe mit Tierschützern in Polen zusammengearbeitet.

    Dort leben viele Hunde auch in Tierheimen an der Kette, weil das Geld für Zwinger fehlt.


    Ich habe eine lange Zeit die ganzen Langzeitinsassen aufgenommen um ihnen ein Zuhause zu suchen.

    Die Hunde lebten bis dahin 5, 7 oder 10 Jahre an der Kette. UNUNTERBROCHEN - eingezäunte Freiläufe gibt es in vielen Tierheimen nicht und auch keine Gassigänge. Das schaffen die Tierpfleger gar nicht, weil sie 200 Hunde oder mehr versorgen müssen.


    Auch die meisten Kettenhunde habe ich hier sehr schnell abgeleint.

    Eine Schäferhündin (Mix) saß 7 Jahre in einem kleinen Zwinger ohne jeglichen Auslauf.

    Ich habe sie mit weiteren Hunden von meinen polnischen Tierschützern übernommen und habe die Hunde auf Pflegestellen verteilt.

    Die letzte Pflegestelle wohnte an einem Naturschutzgebiet. Dort sind wir mit unseren Hunden und der Schäferhündin 2-3 Stunden ohne Leine unterwegs gewesen. Wir haben viele Pausen gemacht und uns auf Bänke gesetzt, um die Hunde nicht zu überanstrengen.


    Die Freude der Hündin kann man mit Worten gar nicht beschreiben. Sie hat sich immer wieder auf der Wiese gewälzt. 7 Jahre hatte sie nur Beton unter den Pfoten. Sie hat sich so toll an mir orientiert und war immer darauf bedacht, nicht verloren zu gehen.

  • Ich kann mir einiges vorstellen, Elli hat hier bei mir nach 6 Jahren zum ersten Mal Wald gesehen. Wie sie umherflitzte rechts und links um ja nix zu verpassen, wie sie Spaziergänge abgefeiert hatte, die es vorher nicht so gab. Trotzdem als Halter von einem großen Hund hat man Verantwortung und dieser muss man sich stellen. Hier hat gestern ein Am Staff einen kleinen Hund getötet. Über die Halter verliere ich lieber kein Wort sie passen total ins Klischee. Aber nun ist der Schaden da die haben wohl ihrem kleinen Liebling auch vertraut.

  • Ist und bleibt extrem fahrlässig sich auf seine Intuition zu verlassen

    Nein, es ist und bleibt die sicherste Instanz für Entscheidungen.

    Die kopfmäßigen Entscheidungen sind viel fehleranfälliger.

    Ich habe in über 40 Jahren noch nie einen Hund falsch eingeschätzt und ich riskiere auch nicht die Sicherheit anderer Menschen.

    Das ist eine Unterstellung von dir.


    Das erste Jahr mit dem Münsterländer ist nicht gut gelaufen, das könnte ich mir vorwerfen. Aber da war ich 15 Jahre jung und hatte keine Hilfe von Erwachsenen. Mit dem Hund hätte auch jeder Erwachsene erstmal seine Probleme gehabt.

    Ich war sogar mal in einem Gebrauchshundeverein mit ihm, um mir dort Hilfe zu suchen.

    Der Trainer meinte, ich hätte den Hund sehr gut hinbekommen dafür, dass er ein reinrassiger Jagdhund ist.

  • richtig bitte lesen. Ich habe gesagt sich nur auf seine Intuition zu verlassen ist fahrlässig. Ich habe nicht gesagt Muriel handelt fahrlässig da sie sich auf ihre Institution verlässt. Was meinst du wie viele Hundehalter sagen, ups das hat mein Waldi ja noch nie gemacht, oder so kenne ich ihn ja gar nicht. Den Gesetzgeber interessiert null ob du 40 Jahre lang Hunde ohne Probleme gehalten hast, wenn dein Hund aus was für einem Grund auch immer unwirsch reagiert und Scheiße baut ist die Kacke dann am Dampfen und fehlende Sicherung geht auf deine Kappe.

  • Ich finde es sehr schade, dass das Thema so kaputt geredet wird und ich mich verteidigen muss.


    Es ist ja eine Fähigkeit, die jedem zur Verfügung steht und darum für jeden interessant sein müsste.

    Vor allem hätten die vielen Hunde etwas davon, weil sie nicht mehr falsch eingeschätzt werden.


    Zum Lesen zitiere ich nochmal:


    Das Ergebnis einer intuitiven Antwort ist derart ganzheitlich, vielschichtig und tiefgreifend, dass es mit dem begrenzten Verstand nicht 'begreifbar' ist. Deshalb wird es in Form eines Gefühls übermittelt.


    https://www.mundmische.de/bede…gebauter_Blitzentscheider


    Albert Einstein hat gesagt:


    „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“

  • Wo ist es ein Angriff wenn ich schreibe, dass man sich nicht nur ausschließlich auf seine Intuition verlassen sollte bei der Hundehaltung oder auch bei anderen Dingen. Du interpretierst da sehr extrem im übrigen hast du hier eher eine absolute Position eingenommen während andere wie auch ich geschrieben haben, dass es verschiedene Lösungen oder Ansätze gibt. Lupus wie auch Ostholstein finden den Ansatz auch gut nur wie ich auch nicht immer und bei jedem Hund anwendbar.

  • Ist und bleibt extrem fahrlässig sich auf seine Intuition zu verlassen. Das kann unter Umständen den Hund sein leben kosten, von möglichen Verletzungen bei den Mitmenschen ganz zu schweigen. Ich stelle mir das gerade bei Gericht vor wie du das dem Richter und Staatsanwalt erklären willst. Ich handele vorausschauend dann kann ich meinetwegen noch Gefühle mit hinein bringen, aber sich nur darauf zu verlassen geht einfach nicht im 21 Jahrhundert und extrem dichter Besiedelung.

    Ich mag es total gerne wenn man nur halb irgendetwas zitiert und daraus dann etwas sich zusammenreimt.

    Wenn man alles liest merkt man eigentlich, dass ich für die Mischung von Methoden zur Hundehaltung plädiere.

  • Da ändert auch dein ganzer Beitrag nichts an der Aussage.

    Du schreibst:

    "Ich handele vorausschauend dann kann ich meinetwegen noch Gefühle mit hinein bringen"


    "Ist und bleibt extrem fahrlässig sich auf seine Intuition zu verlassen."


    Damit sagst du doch, dass ich, die sich auf die Intuition verlässt, extrem fahrlässig bin und nicht vorausschauend handle.

    Du wirfst auch Intuition mit Gefühlen in einen Topf.

    Aber Gefühle sind nicht immer Intuition.

    Wenn sich die Intuition durch ein Gefühl meldet, unterscheidet sich das ganz glasklar von allen anderen Gefühlen, die man so hat.

    Das kann man nicht erklären, sondern muss es selbst erleben.


    Intuition ist gefühltes Wissen ohne jeden Zweifel und sie ist keine Methode.

  • Hi,


    spannend, spannend, spannend:)


    Ich nehme auf jeden Fall schon mal eines mit: Ich werde, ob bei Gaius oder dem Kleinen, noch mehr drauf achten, dass ich versuche, mehr zu vertrauen. Mir selbst und dem Hund:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Das sagt der Duden dazu


    https://www.duden.de/rechtschreibung/Intuition


    ,,das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende Erkennen, Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs"

    ,,Eingebung, [plötzliches] ahnendes Erfassen"


    und viel mehr werde ich nicht mehr dazu schreiben, weil es mir zu nervig wird.

  • Hi,


    aaalso: Es gibt ja eigentlich nur zwei Varianten des Zustandekommens von Handlungen: Intuitive und solche, die durch das Denken motiviert sind.


    Die zweite Variante hat diverse Nachteile:

    - zu langsam, grad im Umgang mit Hunden, da eben erst eine Reflexion stattfindet und dann die Handlung folgt

    - nicht kontrollierbar: Denn was wir denken - darauf haben wir keinen Einfluss. Früher ging man ja noch von einem freien Willen aus. Heute wissen wir es besser.

    - Durch das Denken motiviertes Handeln basiert auf einer Ideologie (im Bereich Hundeerziehung dann zB auf Basis dessen, was wir glauben, über Hunde zu wissen oder gelesen haben, etc.). Aber wir selbst erkennen das oft erst gar nicht (halten unsere Ideologie daher für wahr) und wissen zudem ja nicht, ob unsere Ideologie richtig ist. Diese Art Handeln kann man zwar trainieren, aber dadurch werden wir unauthentisch. Das sind dann die HH, die "alles richtig machen" und sich wundern, warum das bei dem Hund nicht im gewünschten Sinn ankommt.

    - Das Denken neigt zur Analytik, das heißt, dass ein Gegenstand (materiell oder nicht) in Teilgegenstände zerlegt wird (wenn ich zB ein Auto analysiere, zerlege ich es in seine Einzelteile, in der Psychoanalyse das Leben in Zeitabschnitte, etc.). Das aber führt dazu, dass man das Ganze nicht mehr sieht und seine Handlung daher nicht vollständig, also immer defizitär ist. Da gibts den alten Spruch: "Immer mehr von immer weniger wissen"!


    Gefühl ist nicht gleichzusetzen mit Intuition, auch wenn die Intuition wie ein Gefühl daher kommt. Gefühle im landläufigen Sinn folgen auf das Denken. Beispiel: "Oh, die Rehecke, da kommt bestimmt wieder eins raus - hoffentlich rennt der Hund nicht hinterher!" > Unsicherheit unsererseits > entsprechende Körpersprache, etc. > Hund bemerkt unsere fehlende Sicherheit, verhält sich entsprechend.

    Oder: "Morgen hab ich Geburtstag" > Freude, usw.

    Gefühle sagen uns also nichts über die Realität aus, sondern nur etwas darüber, wie unser Denken die Realität beurteilt. Wir sind in diesem Prozess nur Zuschauer.


    Das Problem mit der Intuition ist, dass uns gerade das Denken daran hindert, intuitiv zu handeln. Es gibt einerseits nicht einfacheres als intuitives Handeln, andererseits kaum was schwereres.

    Das Gute ist: Intuition gibts, wie alle guten Dinge im Leben, für umsonst:)


    Liebe Grüße

    Lupus