Hundetrainer Vol. II

  • Es braucht selbstverständlich Regeln zum zusammenleben ohne/ Gewalt von Staatsseiten kann das Zusammenleben nicht funktionieren.

    Na ja, die Regeln brauchen wir eher für die asozialen Menschen, die keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

    Die gehören aber nicht zu den frei erzogenen Menschen.

    Als Lehrer lernst du die Kinder erst kennen, wenn die wichtige erste Sozialisierungsphase vorbei ist.

    Du kannst dir wahrscheinlich einfach nicht vorstellen, wie eine freie Erziehung aussieht.

    Ich hätte die "Erziehung" niemals der Schule oder einem Kindergarten überlassen.


    Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind so wichtig, wie die ersten Monate bei einem Welpen.

    Was man da versäumt oder falsch macht, ist nur schwer wieder auszubügeln.

    Wir haben uns sehr viel Zeit für die Kinder genommen.

    Wir haben mit ihnen gebacken, gekocht, gebastelt, Musik gemacht und waren im Sommer sehr oft den ganzen Tag am See.

    Die Kinder konnten schon schwimmen, bevor sie in die Schule gekommen sind.


    Die Kinder haben gelernt, einen Gemüsegarten anzulegen, Holz zu hacken und mit Werkzeug umzugehen.

    Sie konnten aber auch den ganzen Tag durch Wald und Wiesen streifen und Schiffe im Teich schwimmen lassen.

    Die Kinder waren nicht der Mittelpunkt, wir haben unsere Arbeit gemacht, aber waren immer ansprechbar, wenn die Kinder etwas brauchten.


    Naja und wie lernen Kinder eigene Entscheidungen zum Beispiel beim Bereich Smartphone? Internetsicherheit? Wenn du sagen würdest du lebst es vor und die Kinder adaptieren dein Verhalten ok,

    Internet und Smartphone gab es noch nicht.

    Der Fernseher war allerhöchstens mal abends an, wenn wir Eltern eine Sendung sehen wollten.

    Die Kinder sind gar nicht auf die Idee gekommen, die Kiste anzumachen. Es waren ja immer Spielkameraden draußen.

    Wir hatten auch kein Problem mit zu viel Süßigkeiten. Es waren einfach keine im Haus.

    Einmal in der Woche waren wir einkaufen und jeder durfte sich ein Eis oder Schokolade aussuchen.

    Natürlich lernen die Kinder durch das Verhalten der Eltern.


    Ein Hund selbst wenn er sich so sicher wie du sagst im Straßenverkehr bewegen würde stellt eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.

    Da verdrehst du etwas. Ich habe nicht gesagt, dass man Hunde einfach laufen lassen soll.

    Ich habe nur geschrieben, dass Hunde lernen, mit der Umwelt umzugehen.

  • ach Muriel bitte jetzt nicht mit dem vor 30 Jahren kommen. Ich kann es nachvollziehen schließlich bin ich 40 und auch auf dem Dorf groß geworden. Meine Eltern haben das ähnlich praktiziert wenn auch etwas strenger vermutlich bist du der selbe Jahrgang 47 und 49. Was meinst du wie mich Kollegen mit kleinen Kindern anschauen wenn ich erzähle wie mein Seepferdchen mit 6 Jahren aussah mit Skianzug in Gummistiefeln vom 1 springen und einen Ring vom Beckenboden hochholen. Warum haben meine Eltern darauf wird gelegt eben weil es wo ich groß geworden bin viel Wasser gibt. Am Teichufer rum zu prokeln um Frösche zu fangen meine Entscheidung, aber meine Eltern haben dafür gesorgt dass es geht. Ab der Schule gibt es verschiedenste Einflüsse, womöglich schon im Kindergarten.

    Und noch etwas du kannst das drehen und wenden wie du willst selbst wenn Hunde wie du sagst lernen mit der Umwelt umzugehen bleiben die von mir skizierten Gefahren bestehen und das sieht auch der Gesetzgeber so, deshalb gibt es die Hundehaftpflicht.

    Nun habe ich eine Frage an dich: ,, wenn deine Hunde so prima hören, hast du eine Hundehaftpflicht? Wenn ja warum? Wenn nein? Warum nicht?

  • ach Muriel bitte jetzt nicht mit dem vor 30 Jahren kommen.

    Ich verstehe deinen Beitrag nicht und weiß auch nicht, warum du so rummeckerst.

    Schon am Anfang habe ich geschrieben, dass man bei Gefahren Grenzen setzen muss.

    Man muss sowohl Welpen als auch Kinder schützen.

    Wenn du dir unter einer freien Erziehung nichts vorstellen kannst, kann ich das auch nicht ändern.

  • Naja du schon interessant wie du nun reagierst. Im übrigen kenne ich freie Erziehung. Ich habe lediglich Beispiele genannt wo ich das als schwierig bis nicht machbar ansehe. Das Zeit Beispiel hatte ich absichtlich gegeben. Auf meine Frage nach der Haftpflicht bist du nicht eingegangen. Zusammenleben braucht Regeln und diese Regeln müssen überwacht werden sonst halten wir uns nicht daran. Im übrigen zu sagen dass sind alles asoziale Menschen, die nichts mit der freien Erziehung zu Tun haben macht man es sich zu einfach.

    Man muss auch erwachsene Hunde schützen oder eben die Mitmenschen. Aber wir sind da eh unterschiedlicher Meinung.

  • Naja du schon interessant wie du nun reagierst.

    Wir diskutieren auch nicht miteinander, sondern aneinander vorbei.

    Das ist mir zu anstrengend.

    Du verdrehst mehrmals meine Aussagen und liest meine Antworten nicht.

    Schon zweimal hast du dich jetzt beschwert, dass "die Schule" Erziehungsprobleme ausbügeln muss, weil Eltern keine Grenzen setzen.

    Ich weiß ja nicht, ob du deinen Frust einfach mal loswerden wolltest oder ob du damit unterstellst, frei erzogene Kinder machen Probleme in der Schule.

    Wird das bei den Eltern abgefragt, wie sie ihre Kinder erziehen?


    Wir haben ein Gafferproblem auf den Autobahnen, wir haben seit vielen Jahren wieder eine hohe Zahl an Kindern die an Masern erkranken und viele Kinder die nicht mehr schwimmen können, von der Gefahr durch Cyber Mobbing an den Schulen will ich gar nicht anfangen zu rede

    Nicht zu vergessen die Klimaveränderung, die hohen Strompreise, die niedrigen Renten, der Sturz der Regierung in Österreich, die Krise der SPD - alles nur, weil Kinder frei erzogen werden. ^^

  • @Lupus schreibst du noch etwas dazu, wo oder wann Hunde den Alphawurf anwenden?

    Hi,


    hab ich doch oben schon, hatte den einen Beitrag editiert. Aber gern abschließend in Kurzform: Habe bei Hunden noch keinen solchen Wurf beobachtet, die von sich aus ausgeführte Unterwerfungsgeste schon oft.


    Ich halte auch nichts davon, das mit dem Hund zu machen, weil mir nicht klar ist, was das bringen soll. Ich halte aber gerade die Fauser-Variante auch nicht für sonderlich schlimm. Und ich finde halt, dass man sich nicht nur an diesem einen Punkt aufhängen sollte. Fauser lehnt den Wurf alla Milan übrigens komplett ab.


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hi,


    @Ellionore: Kennst Du das Buch "Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung"? Falls nicht: Ferienlektüre!:) Gibt sogar einen Film dazu auf youtube und einige Berichte. Es zeigt wunderschön, wie gut eine freie Erziehung funktionieren kann. Überhaupt haben wir als Menschheit nur eine Chance, wenn wir das endlich begreifen. Denn dann brauchts keine Staaten, Regeln, Strafen und all das, was daraus folgt.

    Die SchülerInnen, die uns schwierig erscheinen, sind nicht die, die in einem richtigen Sinn frei erzogen wurden. Im Gegenteil: Die pendeln oft zwischen kompletter Missachtung (also gar nicht drum kümmern) und elterlicher Gewalt.

    Wir kämpfen seit ewigen Zeiten gegen die Verbrecher (oder halt einfach den, der so an der Schule vorbei rast), aber das funktioniert ja offenkundig nicht. Also kann die Lösung ja nicht sein: Noch mehr Regeln, noch härtere Sanktionen. Denn das macht alles ja nur noch schlimmer. Also muss man das Verbrechen selbst bekämpfen, also die Ursachen. Und dann landet man bei all den Dingen, die eigentlich auch schon seit ewigen Zeiten bekannt sind: Autoritäre Erziehung führt zur Gewaltanwendung der Kinder (kennst Du doch auch: Gerade die SchülerInnen, die am meisten Gewalt anwenden, haben auch am meisten davon erfahren), Konkurrenz im Kleinen dazu, dass schon der Tischnachbar eigentlich mein größter Feind ist und im Großen dazu, dass es Kriege gibt und all das Elend, usw, usw.

    Wir versuchen es andauernd mit Konditionierung in der Kindererziehung (Belohung oder Strafe). Und dann wundern wir uns über die Dinge, die Du ansprichst und denken, "die Jugend heute....."?`Das macht keinen Sinn. Die Jugend ist genauso, wie wir sie erzogen haben. Wir verlangen heute extrem viel von den Kindern und geben ihnen gleichzeitig extrem wenig mit auf den Weg. Und genau das zeigt sich in ihrem Verhalten. Die sind unser perfekter Spiegel. Das ganz einfache Beispiel "Gaffer": Wer gafft denn? Jemand, der meint, zu kurz zu kommen (im Leben). Und das meinen ja (zu recht) immer mehr Menschen, weil wir halt grundsätzlich auf einem Irrweg (politisch, wirtschaftlich, etc) sind. Nur kommt man da eben nicht runter, wenn man in dieselbe Richtung weiter fährt und nur noch mehr Gas gibt. Könnt man Romane drüber schreiben, aber ich denke, Du verstehst, wie das gemeint ist.:)

    Freihe Kindererziehung führt also nicht zu weniger ethisch handelnden Menschen, sondern zu mehr. Aber eben ethisch, nicht unbedingt moralisch. So gesehen kann man auch sagen, dass eine wirklich freie Entscheidung (eines freien Menschen) nie falsch sein kann. Freiheit meint ja mehr als nur das zu tun, was man tun will...


    Muriel: ABER: Mir ist halt nicht klar, wie eine freie Hundeerziehung aussehen soll. Denn bei Hunden kann man ja auf den zentralen Punkt "Einsicht" nicht setzen. Ich glaube dir, dass das mit deinen Hunden so ist, wie Du beschreibst. Aber ich denke halt, dass es an dir als Person, als Mensch liegt, nicht an dem, was Du sagst oder nicht sagst. Und ich denke auch, dass das eben etwas ist, was sich nicht vermitteln lässt. Beispiel: Nicht bei jedem hört der Welpe auf, die Blumen auszubuddeln, wenn er sagt "komm, lass gut sein, buddel da drüben weiter"....


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hi Lupus,

    ich finde antiautoritäre Erziehung richtig, wobei ich auch da wieder sagen muss wenn ich Kinder hätte würde ich vermutlich eine Mischung von Erziehungsstilen anwenden. Aber ich finde Menschen brauchen Regeln sonst klappt das Zusammenleben als Gesellschaft eben nicht und zur Not muss der Staat diese mit Gewalt umsetzen. Schule ist eine totale und auch autoritäre Institution, wir legen die Spielregeln fest und überwachen sie.

    Ein Hund braucht meiner Meinung nach eben auch klare Regeln. Wie wir die Grenzen setzen nun darüber reden wir ja hier in Form der Hundetrainer/ Konzepte. Muriels Konzept/ Ansatz der Hundeerziehung erschließt sich mir nicht, bzw. glaube ich nicht das man dauerhaft und egal wo man ist ohne Kommandos den/die Hunde kontrollieren kann.

  • Aber "Partnerschaft" triffts auch nicht. Da träum ich manchmal von, also von einer gleichberechtigten (das zeichnet Partnerschaft ja aus) Beziehung zu einem Hund (am besten natürliche einem Wolfshund ;)

    Aber dazu müssten wir wohl irgendwo in der kanadischen Wildnis leben. Hier bei uns muss es doch so sein, dass wir im Endeffekt (nicht andauernd) die Entscheidungen treffen. Also gibts da ne Statusdifferenz und mE in diesem Sinn keine echte Partnerschaft.

    Meine Bea ist jedenfalls mein Team-Partner, egal ob auf dem Hundeplatz oder im Alltag.

    In einem Team gibt es nun mal Regeln und Grenzen, die eingehalten werden müßen.


    Da muß der Rückruf funktionieren und dann kann man auch ohne Leine mit seinem Hund durch die Natur stromern.

    Da muß das Kommando RAN funktionieren und dann kann man auch ohne Leine mit seinem Hund durch die Fußgängerzone laufen.

    Meine Bea kennt inzwischen ihre Grenzen, wenn sie sich nicht mal wieder austesten will, und ich brauche oft gar kein Kommando mehr anwenden.

  • Habe bei Hunden noch keinen solchen Wurf beobachtet, die von sich aus ausgeführte Unterwerfungsgeste schon oft.

    Genau so ist es.

    In einem Rudel (Familienverband) wird kein Hund unterworfen um den Machtstatus zu demonstrieren.

    In einer Auseinandersetzung legt sich der Unterlegene von allein auf den Rücken um den Streit zu schlichten.

    Die Unterwerfungsgeste soll deeskalieren.


    Wenn der Hundehalter seinen Hund zu Boden bringt und ihn dort fixiert, handelt er aus Hundesicht völlig unverständlich und zerstört das Vertrauen.


    Ich halte aber gerade die Fauser-Variante auch nicht für sonderlich schlimm. Und ich finde halt, dass man sich nicht nur an diesem einen Punkt aufhängen sollte. Fauser lehnt den Wurf alla Milan übrigens komplett ab.

    Es ist für den Hund erniedrigend und bedrohlich - da ist es auch egal wie "sanft" man ihn zu Boden bringt.

    Er wird in eine hilflose Lage gebracht und soll sich - laut Fauser - damit NICHT wohlfühlen.

    Denn er soll ja einsehen, welchen Fehler er gemacht hat. Erst, wenn der Hund nicht mehr den Versuch macht aufzustehen, hat er laut Fauser "Einsicht gezeigt". Er soll jeden Widerstand aufgeben.


    Cesar Millan führt solche Unterwerfungen auch sehr ruhig durch, das macht sie nicht weniger schlimm.

    Ich habe extra diese 2 Videos eingestellt, weil sie sehr deutlich zeigen, wie sehr eine solche Behandlung Angst macht.


    Fauser zeigt mit dieser Erziehungsmethode, dass er keine Ahnung von Hunden hat.

    Er labert über "Respekt" und "liebevolles Verständnis" und macht genau das Gegenteil.

    Ich halte es für gefährlich, ihn ständig weiter zu empfehlen.


    Und ich finde halt, dass man sich nicht nur an diesem einen Punkt aufhängen sollte.


    Es ist ja nicht nur ein Punkt.

    In deinen ganzen Erziehungsbeiträgen spiegelt sich Fausers Gedankensystem wieder.

    Der Welpe von Paw benimmt sich angeblich "dreist", dabei hat Paw sich unverständlich verhalten.

    In dem Thema "Orientierung am Halter" vertrittst du auch die These, man müsse Respekt einfordern.
    Wenn der Hund Befehle verweigert, benimmt er sich respektlos usw.


    Wenn man einen liebevollen Umgang mit seinem Hund pflegt, Respekt gegenüber dem Hund hat, wenn man Ahnung von Hunden hat, dann ist dieser "Dominanzgedanke" völlig fehl am Platz.

    Die moderne Verhaltensforschung lehnt solche Dominanztheorien komplett ab, weil sie Schwachsinn sind.

  • In einem Team gibt es nun mal Regelnund Grenzen, die eingehalten werden müßen.


    Da muß der Rückruf funktionieren unddann kann man auch ohne Leine mit seinem Hund durch die Naturstromern.

    Ich habe den Eindruck, dass ihr glaubt, eine freie Erziehung bringt ungehorsame Hunde hervor (oder Kinder, die kleine Monster sind).

    Es ist aber genau das Gegenteil. Die Hunde gehorchen sehr gut ohne ein langes Training.

    Wenn ich Tierschutzhunde bei mir in Pflege aufnehme, dann leine ich sie meistens nach 2 Tagen ab.

    Manchmal schon nach wenigen Stunden.


    Ich fühle, ob eine Verbindung da ist und dann weiß ich, dass die Hunde mir folgen - freiwillig.

    Müsste ich jahrelang den Rückruf trainieren, dann hätte ich den Hund in bessere Hände abgegeben, weil wir dann offensichtlich diese Verbindung nicht haben.


    Ich will damit nicht überheblich rüberkommen.

    Ich möchte euch nur sagen: Es geht auch alles viel einfacher.

  • Halte ich für sehr fahrlässig und damit ich nicht wieder falsch verstanden werde hier eine entsprechende Empfehlung aus dem Tierschutz zum Thema Leine/ Sicherheit!

    ,,Es ist daher zwingend erforderlich, dass Sie Ihren Hund besonders in den ersten Wochen und Monaten hundertprozentig sichern. "

    (https://www.projekt-pusztahund…onen/sicherung-des-hundes)

  • Halte ich für sehr fahrlässig und damit ich nicht wieder falsch verstanden werde hier eine entsprechende Empfehlung aus dem Tierschutz zum Thema Leine/ Sicherheit!

    ,,Es ist daher zwingend erforderlich, dass Sie Ihren Hund besonders in den ersten Wochen und Monaten hundertprozentig sichern. "

    Du hast einen wichtigen Satz weggelassen, nämlich den ersten Satz:


    "Solange Ihr neuer Hund noch keine feste Bindung zu Ihnen aufgebaut hat"


    Das sehe ich ganz genauso. Wenn der Hund keine Bindung hat, muss er unbedingt angeleint werden.

  • Du behauptest ernsthaft, dass du bei einem Hund aus dem Tierschutz innerhalb von 2 Stunden bis zu 2 Tagen eine so gute Bindung aufbauen kannst?

    Das halte ich für eine sehr steile These. Im übrigen hatte ich es trotz Bindung so gehandhabt, dass der Hund an die Leine muss wenn z.B. Mitbürger Angst oder Unwohlsein bekommen könnten, im Wald sowieso.