Keine ruhige Sekunde

  • Harras kommt mir auch immer und ständig hinterher. Manchmal, wenn ich in den Keller gehe, mache ich eben die Tür hinter mir zu, damit er oben bleibt. Aber den Tag über im Büro, da liegt er meistens auf seinem Platz.Klar, wenn ich dann ins Lager gehe, kommt er auch sofort wieder mit. Er ist eben mein zweier Schatten. Aber das stört mich nicht.

    bei uns bleibt die tür zum keller offen und der hund muss warten bis ich wiederkomme, wenn ich denn will das der hund mir nicht hinterherdackelt

    ja es braucht übung bis das klappt, aber wir haben mehrere etagen im haus und wenn ich nur kurz oben was holen will, dann muss der hund ja nicht unnötig die treppen hochsteigen also haben wir das geübt

    ich hab nix dagegen, dass lexy überall mit hinkommt, aber sie hat gelernt, ich entscheide ob ich das will oder nicht


    in der ausgangsfrage stand das lupin sofort auf 180 ist - das ist nochmal was anderes als wenn ein hund "einfach nur dabei ist"

  • Hi,


    grad aus dem Theater gekommen, aufgedreht und doch müde, daher nur in Stichpunkten::)

    - auf Auslastung verzichten. Je mehr Du das machst, desto mehr fordert der Hund es ein. Zumal der ja nicht unterscheiden kann zwischen aufdrehen beim Sport (was wir gut finden) und daheim aufdrehen (was wir dann plötzlich nicht gut finden). Kann ich bei Gaius die Uhr nach stellen, so eng ist dieser Zusammenhang.


    - selbst ruhig sein/werden! der Hund orientiert sich ja an unserer Stimmung. Wenn meine Frau zB unten meditiert, verfällt er gleichsam selbst ins Koma.

    Ist eigentlich relativ egal, was man da macht. Hier ein Beispiel, eine Entspannungsübung, die sich auf Haustiere bezieht. Beispiel:

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    - gezielt Entspannung seitens des Hundes lernen. Dazu gibts einige (gute) Videos auf youtube. ZB über dem Brustbein mit etwas Druck langsam und fest streicheln, eventuell ein "calming-signial" konditionieren.

    Beispiele:

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    - was zur Ablenkung geben, zB einen Knochen, an dem er lange zu tun hat.


    - vor allem: Den Hund (und euch) gut beobachten: Gibt es einen Auslöser des Verhaltens? Bin ich das? Wie wirke ich auf den Hund, wenn er aufdreht?


    - Respekt einfordern: Springt er an einem hoch? Achtet die Individualdistanz nicht? > Sanktionieren, am besten körperlich (Raum nehmen, Bewegung des Hundes eingrenzen).


    Wir haben ja auch so eine "Granate", aber das Aufdrehen ist inzwischen gar kein Thema mehr. Bei uns hat das oben Geschilderte also funktioniert. Ist sicher nen Versuch wert:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • @Lupus

    hab die videos aus Zeitgründen nicht angesehen

    auf Auslastung verzichten.

    das halte ich jetzt nicht für gut - aber vermutlich meinst du es anders ...

    Auslastung und aufdrehen: ja - dann aber wieder runterkommen, meditieren

    Der Hund braucht ca. 18 Std. Ruhephase


    Das Aufdrehen draussen sollte natürlich Struktur und Sinn haben: Hund und Halter sind ein Team und machen draussen alles zusammen

    und nicht: geht du mal schnüffeln, ich hab noch ein paar Nachrichten zu checken

    Der Spaziergang ist "Arbeitsrunde" mit Sport und Spaß und Lernen (im Wechsel anbieten: Suchen und Unterordnung und Blödsinn machen)

    Das bindet ( besonders in den ersten Monaten bis 3 Jahre)


    zuhause dann natürlich runterkommen, Pause, meditieren.

    Es gibt natürlich Menschen, die immer Party haben und zuhause dann erst mal die Anlage aufdrehen und mit Fam+Freund tausend Sachen machen - das ist für Hund natürlich nicht gut

    er sollte dann ein Nebenzimmer haben, wo er sich zurückziehen kann


    später dann macht der Hund das ganz automatisch: Roopa schläft im Moment wieder schon im Auto ein und zuhause liegt er ab und will nicht mehr gestört werden (aber er ist halt schon 8 Jahre ....)

  • @Lupus danke für die tipps ! es gibt mit sicherheit einen festen zusammenhang zwischen unseren stimmungen! nur unser problem ist ja nicht wenn wir beide ruhig sind- dann ist er auch komplett ruhig. sobald ich jedoch etwas mache- und sei es aus dem fenster schauen - springt er auf und ist voll aufgedreht. man kann ihn auch nicht streicheln- nur wenn man ihm ein stofftier in den mund stopft, dann kann man vielleicht ein bis drei sekunden in ruhe streicheln- ansonsten gibts action.


    Wenn er alleine ist- pennt er fast immer. Ab und zu knabbert er an einem Schuh und einmal hat er sein Bettchen zerfetzt aber sonst schlaft er wirklich brav. Also nehme ich schon an, dass wir das Problem sind die seinen Stress verursachen.


    habe jetzt das von nette ausprobiert- spricht- wenn ich in bewegung bin, schicke ich ihn auf seinen platz. natürlich komm ich so zu fast nix, da ich ihn permanent auf den platz schicke aber zumindest die stufen kann ich bereits größtenteils alleine erklimmen.


    Roopa Weil du gerade das Auto erwähnst- Lupin liegt NIE im Auto. Er schaut raus. Und zwar immer und egal wohin wir fahren. Wir sind letztes Jahr nach Kroatien gefahren.. rate mal wer 6 stunden raus geschaut hat. Jap genau, Lupin.

  • habe jetzt das von nette ausprobiert- spricht- wenn ich in bewegung bin, schicke ich ihn auf seinen platz. natürlich komm ich so zu fast nix, da ich ihn permanent auf den platz schicke aber zumindest die stufen kann ich bereits größtenteils alleine erklimmen.

    verlange nicht zuviel und zu schnell von ihm, in kleinen schritten kommt man auch zum ziel

    klar das du erstmal nur mit ihm übst und zu nix kommst, darum geht es ja auch nicht - es geht darum dem hund erstmal zu vermitteln was man von ihm will und ihn fürs brav im körbchen liegen auch belohnt

    meiner erfahrung nach dauert es ein paar tage und dann hat der hund verstanden was er soll und dann übt es sich leichter und die zeit die der hund liegen bleibt und dann auch entspannt wird länger

  • Hi,


    ja, hätte das präzisieren sollen: Mit "Auslastung" meine ich das bewusste "Hochbringen" des Hundes in hohe Trieblagen, um ihn dadurch auszulasten. Klar, wir drehen auch mal auf draußen. Aber das hat seine Grenzen. Man sieht es schön an seinem Blick: Wird der zu "dolle", brechen wir ab. Oder auch im zB Zerrspiel wird immer wieder bewusst eine Pause gemacht, damit er nicht zulange so hochdreht.

    Oder ihn konditionell ans Limit bringen, in der Hoffnung, er würde dadurch ruhiger. Bei uns funktioniert das nicht, führt zum gegenteiligen Ergebnis. Wenn wir besonders viel mit Gaius machen, ist der zwar abends dann erstmal platt. Aber am nächsten Tag steht er dann da und will wieder seine action... Aber das muss ja nicht unbedingt übertragbar sein. Ich denke, das ist echt wie bei Kindern. Klar, Spaß haben, auch mal aufdrehn, aber eben alles in Grenzen. Wobei, wenn ich Magicbustrip richtig verstehe, machen sie das ja ohnehin auch schon so.


    Dann finde ich wichtig, was Du über Ruhe sagst. Das mit den 18+ Stunden Schlaf und Ruhe habe ich auch so gelesen. Und wir versuchen auch, ihm viel Ruhemöglichkeiten zu geben, was nicht immer leicht ist mit kleinen Kindern im Haus. Aber grad junge Hunde, die viel erleben, die müssen auch viel verarbeiten. Und das tun sie im Schlaf. Ist auch wieder wie bei uns:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • was wir zusätzlich zu hause im alltag machen, ich lasse lexy grundsätzlich immer irgendwo warten

    also wenn sie mit mir durchs haus läuft, dann setz ich sie irgendwo ab und geh erstmal alleine in den nächsten raum oder mach etwas und erst kurze zeit später geb ich sie wieder frei und das machen wir immer so zwischendurch ...


    aber ich kenne das vom dalmatiner, dass es gerade bei hunden die extrem schnell auf 180 sind sehr viel geduld braucht bis das funktioniert

    und man sehr auf sich achten muss ruhig zu bleiben und nicht "genervt" zu reagieren

    Einmal editiert, zuletzt von nette ()

  • was wir zusätzlich zu hause im alltag machen, ich lasse lexy grundsätzlich immer irgendwo warten

    das gehört auch zu unseren Übungen - allerdings draussen

    sehr, sehr schwierig für Roopa

    wenn er denn liegt und ich weggehe, muß ich mich sofort nochmal umdrehen, weil er in dieser Sekunde dann schon aufgestanden ist - dann bleibt er aber liegen (meistens)

    was ich mal gehört habe und es meistens dann auch so mache: ich rufe ihn nicht zu dem neuen Ort, sondern geh zu ihm hin und hole ihn dort ab (soll eine Unterschied sein)


    große Aufgabe bei der Fährte: er muß liegenbleiben (nicht angeleint), solange ich die Fährte ablaufe und wieder nach 5 Minuten zurück komme. Da ist dort in der Regel keine sonstige Ablenkung gibt, klappt es meist auch ganz gut.


  • was ich mal gehört habe und es meistens dann auch so mache: ich rufe ihn nicht zu dem neuen Ort, sondern geh zu ihm hin und hole ihn dort ab (soll eine Unterschied sein)


    meine erfahrung ist auch so das es für den hund erstmal einfacher ist wenn man zurück geht und nicht immer abruft

    wir sind aktuell an der übung mit weggehen aus dem sichtfeld ... das ist noch sehr schwer für lexy, zu hause klappt das prima, aber auf dem supermarktparkplatz (sonntags leer) fällt es ihr noch schwer


    und ich denke das ist eine gute übung für den hund der lernen soll alleine liegen zu bleiben wenn andere sich bewegen


    noch eine übung die wir manchmal im garten machen:

    hund ablegen und dann spiele ich mit meinem mann ball ohne den hund ... sie soll lernen das sie nicht immer mittelpunkt der action ist

    (geht auch im haus)

  • spielen ohne den hund is auch echt no seeeehr schwer für mylo. Und üb ich mit meiner freundin auch schon immer wieder mal im garten mit ihm. Find ich auch ne super übung um zurückhaltung zuüben.

  • was wir zusätzlich zu hause im alltag machen, ich lasse lexy grundsätzlich immer irgendwo warten

    also wenn sie mit mir durchs haus läuft, dann setz ich sie irgendwo ab und geh erstmal alleine in den nächsten raum oder mach etwas und erst kurze zeit später geb ich sie wieder frei und das machen wir immer so zwischendurch ...


    aber ich kenne das vom dalmatiner, dass es gerade bei hunden die extrem schnell auf 180 sind sehr viel geduld braucht bis das funktioniert

    und man sehr auf sich achten muss ruhig zu bleiben und nicht "genervt" zu reagieren

    Hi,


    meine Frau macht das auch oft, also das Ablegen beim Spazierengehen und dann weiter laufen. Mir tut er immer leid, wenn er da so liegt und wartet, daher bin ich da zu nachlässig.:|

    Ist aber sicher eine gute Übung. Uns ist aufgefallen, dass grad dabei, es sehr hilfreich ist, auch das körpersprachlich zu machen: Hund macht Anstalten aufzustehen > in seine Richtung wenden, entsprechend dreinschaun, oder auch ein paar Schritte auf ihn zu - das reicht meist schon aus, damit er weiß, dass er liegen bleiben soll.


    Vor allem den Satz find ich wichtig: "und man sehr auf sich achten muss ruhig zu bleiben und nicht "genervt" zu reagieren". Der Hund bleibt ja vor allem dann entspannt, wenn er "denkt", dass alles ok ist. Sind wir genervt, kann er das ja nicht.


    Liebe Grüße

    Lupus

  • noch eine übung die wir manchmal im garten machen:

    hund ablegen und dann spiele ich mit meinem mann ball ohne den hund ... sie soll lernen das sie nicht immer mittelpunkt der action ist

    (geht auch im haus)


    Das alleine Spielen ist mitunter sein absolutes Kryptonit. Sobald er Bewegung sieht will er dabei sein und mitmischen- von Entspannung keine Spur.


    Mittlerweile geht es schon besser, und er akzeptiert es auch immer mehr- dank meiner Konsequenz. Er wird vermutlich nie ein Hund sein der zufrieden irgendwo döst und die Welt einfach mal Welt sein lässt- aber zumindest lasst er mich jetzt mal in ruhe ^^ Das "nicht genervt" sein ist noch immer mein Manko, dass muss ich an dieser Stelle auch zugeben. Da ja die Situationen meistens dann sind, wenn ich eh schon im Stress bin und dann auch noch zum zehnten Mal über ihn drüber flieg- ist mein Innere Ruhe dann auch dahin. Aber gut, wir lernen ja beide.


    Das mit dem Warten und dann Abholen haben wir schon intus da wir das vor dem Supermarkt anleinen schon früh geübt haben - damit wir im Falle eines Falles kein Drama haben und er weiß was passiert. Klappt seltsamerweise super, er setzt sich hin und beobachtet alle um sich herum. Als ich nach 10 Minuten wieder herauskam, hat jemand seinen Hund direkt neben ihm angeleint (mutig) und so sind die beiden in totaler Ignoranz zu einander gesessen und haben geschaut. - Hätt ichs nicht selbst gesehen, würd ichs niemals glauben :D Also es geht doch !


    Am Donnerstag fahren wir nach Bibione zum Hundestrand- habts ihr Tipps wie man ihm die Ruhepausen verklickern kann, ohne dass er ein Geheule veranstaltet weil die anderen Hunde noch spielen?

  • Am Donnerstag fahren wir nach Bibione zum Hundestrand- habts ihr Tipps wie man ihm die Ruhepausen verklickern kann, ohne dass er ein Geheule veranstaltet weil die anderen Hunde noch spielen?


    abstand halten und zwar so, dass der hund gerade noch ansprechbar ist und dann sein ruhig sein bestätigen ... gern auch mit streicheln