Keine ruhige Sekunde

  • Hallo,


    ich appelliere mal wieder an das Schwarmwissen und/ oder euren Erfahrungen.


    Lupin ist mittlerweile 18 Monate alt und ein Schäferhund aus der Leistungslinie. Obwohl er der faulste und dickste Welpe war, hat er sich relativ rasch als Energiebündel entpuppt. Diese Energie ist natürlich super beim Üben und Sport, jedoch in vier Wänden absolut fehl am Platz.


    Das Hauptproblem ist, dass er bei jeder kleinsten Regung und Bewegung sofort auf 180 ist und nur dann entspannt wenn man ihn mittels Leine in der Bewegung SO stark einschränkt, dass er nicht mal den Kopf heben kann oder er im Vorzimmer hinter dem Kindergitter gesperrt ist.


    Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob es bestimmte Übungen gibt, die ich mit ihm machen könnte, um diese Nervosität heraus zu bekommen. Oder ob ich mich nun 15 Jahre darauf einstellen muss, weil er nun mal aus der LZ kommt und deshalb so ist.


    Informationen zum Alltag- er wird natürlich ausgelastet, eher Kopf als Körper. Nicht zu viel (wollen ja kein Öl ins Feuer gießen) und nicht zu wenig. Seine übertriebene Aufregung wird entweder nicht beachtet oder sanktioniert mit "Am Platz" schicken, Rituale wie ruhig still sitzen vor dem Gassi gehen werden auch eingehalten. Box ist er nicht gewohnt und auch vom Platz nicht möglich, genauso wie Zwinger. Zu Hause in den vier Wänden wird NICHT gespielt und ich bemühe mich jeden Gast daraufhin zu weisen und das durchzusetzen.


    Danke für jeden hilfreichen Tipp !!!

  • Den Hund zeitweise mal zu Hause anbinden auf seinem Platz.

    Eine gemütliche Decke oder Körbchen muß natürlich da sein. Wasser ist ja auch selbstverständlich.

    Durch das Anbinden kann der Hund lernen, zur Ruhe zu kommen. Gelegentlich kann er gelobt werden und an der Brust gekrault werden.

    Auf seinem Platz sollte er natürlich nicht gestört werden. Ein Kauknochen macht den Ruheplatz interessant.

    Er soll auch Gäste nur ruhig begrüßen, wenn Frauchen oder Herrchen dies möchte.

  • Roopa ist ja auch so ein Typ, der sofort auf 180 ist.

    Mittlerweile mit seinen 8 Jahren ist alles entspannter - aber das Grundverhalten, das Aufdrehen ist trotzdem da

    mit 1-3 Jahren war es eine Katastrophe - ich konnte mir nicht vorstellen, diesen überdrehten Hund zu Nasenarbeit zu bringen - niemals bringe ich seine Nase auf den Boden

    Aber es hat funktioniert, und zwar sehr schnell - die suche (egal ob ganz kurz oder sehr lang) ist seine Leidenschaft und er ist konzentriert und ruhig. In der Regel wird er dabei nicht abgelenkt von Hunden oder Menschen !

    In dieser such-Phase ist er auch "ansprechbar", konzentriert sich auf mich und es sind Übungen zur Unterordnung möglich, die auch gefestigt werden.

    Roopa könnte auch Prüfungen schaffen, davon bin ich überzeugt, nur da fehlt bei mir der Ehrgeiz

    Ich bin absolut von der Nasenarbeit überzeugt - das Beste was man einem Hund geben kann !


  • Wenn ich das so lese weis ich gerade meine Schlaftablette zu schätzen und bin nochmal sehr froh, nicht wegen einem Herder Welpen angefragt zu haben. Momentan wäre ich wohl noch nicht so weit/fähig wie ihr.

    Ich drücke euch die Daumen, mehr als komplett fertig machen geistig wie körperlich hätte ich keine Idee anzubieten.

  • mögliche Varianten (liste natürlich nicht vollständig)

    - er sieht es als seinen Job an aufzupassen

    - er ist unter-oder überfordert

    - er hat gelernt, das er immer Aufmerksamkeit bekommt sobald sich jemand regt

    - er hat noch nicht gelernt ruhig zu bleiben wenn du in Bewegung bist


    bei uns war es letzteres, daher haben wir folgendes geübt:


    ich schicke den Hund ganz nett ins Körbchen, gehe zuerst im raum hin und her und tue als ob ich beschäftigt aufräume, zwischendrin wenn Lexy brav im Körbchen bleibt gibts ein Leckerlie, wenn sie aufsteht wird sie ganz ruhig zurück ins Körbchen gebracht

    manchmal hab ich mich auf den Stuhl im Zimmer gesetzt und hab ein bischen gewartet oder gelesen und bin zwischendrin aufgestanden um ans Fenster oder so zu gehen, dabei immer belohnt wenn Lexy liegen blieb

    danach haben wir das erweitert auf 2 Räume zwischen denen ich hin und hergewandert bin... ohne das es für den Hund etwas spannendes zu tun/sehen gibt

    mitlerweile schaffen wir das ganze schon auf 2 Etagen verteilt ... wir können uns nun entspannt im haus bewegen, ohne das Lexy denkt es passiert was für sie wichtiges :)

    Besuch ist natürlich nochmal ein anderes Thema, da üben wir noch :)


    nur dann entspannt wenn man ihn mittels Leine in der Bewegung SO stark einschränkt, dass er nicht mal den Kopf heben kann oder er im Vorzimmer hinter dem Kindergitter gesperrt ist.

    aus meiner Erfahrung bewirkt das eigentlich das gegenteil, ich hatte das anfangs bei meinem Dalmatiner auch und je mehr ich Druck machte das er ruhig sein soll umso mehr hat er sich dagegen gewehrt


    ich glaube es geht wirklich nur mit ganz ruhiger Konsequenz und vll. doch nochmal überlegen ob eine art Box als "rückzugshöhle" für den Hund nicht doch irgendwie machbar ist, manchen Hunden hilft das auch

  • Danke für die zahlreichen Antworten, es beruhigt mich schon mal, dass ich nicht die einzige bin ders so geht bzw. mich frisst der Neid @Ellionore . Aber gut ich bin ja selbst schuld an meiner Misere ^^


    Roopa An der Nasenarbeit sind wir dran, generell ist er draußen kein mühsamer Zeitgenosse. Er bleibt immer bei mir, haut nicht zu Hund oder Mensch ab und ist voll bei der Sache. Er powert sich gut alleine aus und ist mit einem Ball absolut käuflich.


    - er hat noch nicht gelernt ruhig zu bleiben wenn du in Bewegung bist


    Das trifft es auf den Punkt. Mein Mann versteht mich nicht, da er, wenn er zu Hause ist, vor dem Computer arbeitet- sprich wenig Bewegung. Da schläft Lupin seelenruhig auf seinem Körbchen. Sobald ich nach Hause komme und beginne zu Kochen/Putzen oder halt herumräumen- da beginnt dann die Action. Das mit auf dem Platz schicken ist eine sehr gute Idee, die ich auch noch nicht wirklich ausprobiert habe (nur beim Anziehen zum Rausgehen) ! Werde das mal probieren !!


    Zur Box- ist leider vom Platz her wirklich nicht möglich und sinnbringend (da ich andauernd drüber steigen müsste und das kann nicht entspannend sein) Ärgert mich ein wenig, da ich glaube, dass es bei ihm gut funktionieren würde.

  • Harras kommt mir auch immer und ständig hinterher. Manchmal, wenn ich in den Keller gehe, mache ich eben die Tür hinter mir zu, damit er oben bleibt. Aber den Tag über im Büro, da liegt er meistens auf seinem Platz.Klar, wenn ich dann ins Lager gehe, kommt er auch sofort wieder mit. Er ist eben mein zweier Schatten. Aber das stört mich nicht.

  • Pinguetta Manchmal störts mich nicht aber gerade wenn ichs eilig hab und er mir dann den weg verstellt oder ich ihm auf die pfoten steig und halbert drüber fall- könnt ich schon auszucken.

    Geht mir auch so. Dan schiebe ich ihn zur Seite bzw. schicke ihn auf seine Decke. Sobald ich mir Schuhe anziehe fängt Harras an zu fiepen und wuselt um mich herum.

  • Im Moment z.B. hat Harras es sehr, sehr schwer: er muss alleine ausharren, während die kpl. Familie, also fünf Personen, eine Etage höher damit beschäftigt ist, zu renovieren. Ab und an startet er immer wieder einen Versuch, mit nach oben zu kommen und wird immer wieder zurück geschickt. Ein wenig tut er mir leid.

  • Roopa An der Nasenarbeit sind wir dran, generell ist er draußen kein mühsamer Zeitgenosse. Er bleibt immer bei mir, haut nicht zu Hund oder Mensch ab und ist voll bei der Sache. Er powert sich gut alleine aus und ist mit einem Ball absolut käuflich.

    na das ist doch gut - das ist die Basis um mit ihm zu arbeiten, rein spielerisch