Wie läuft das eigentlich so wenn man züchtet...

  • Prof. Wehrend z.B. titulierte eine 8-jährigen Hündin auf eine diesbezügliche Nahcfrage hin als "nicht zu alt" im Sinne von "bedenklich". Vielmehr meinte er daß das Zuchtalter einer Hündin auch immer an ihrer persönlichen Fitness und an der Lebenserwartung der jeweiligen Rasse bemessen werden müsse.

    Deshalb schrieb ich, dass man diese Altersangaben nicht verallgemeinern dürfe! Einzelfallentscheidungen sind aber ein anderes Thema! Davon unabhängig halte ich "rein menschlich" einen Deckakt in dem Alter für absolut unnötig, bedenkt man die Gesamtpopulation!


    Und die Natur ist für mich sehr wohl ein Maßstab! Denn ich persönlich habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht mich in der Zucht an der Natur zu orientieren. In der Natur wird eine 2-jährige Wölfin i.d.R. noch nicht den Status einer Alphawölfin innehaben und somit noch keinen Wurf bringen. Weswegen ich mit einer 2-jährigen Hündin nicht züchten würde. Aber Wurfabstände von ca. einem Jahr für eine für die Zucht wirklich gegeigenten Hündin nicht für bedenklich halte. "Wirklich geeignet" ist eine Hündin meiner Meinung nach aber nur dann wenn sie z.B. während der Trächtigkeit absolut fit ist. Wenn sie sich da schon rumquält, dann sollte sie überhaupt nicht mehr zur Zucht verwendet werden! D.h. dann sind nicht 2 oder 3-jährige Wurfabstände vernünftig, sondern überhaupt keine Würfe mehr! "Wirklich gegeignet" ist eine Hündin dann für mich auch nur dann, wenn sie in der Welpenaufzucht aufgeht. Für meine Hündinnen ist es das schlimmste, wenn sie selbst keinen Wurf (mehr) haben dürfen, dafür aber eine andere Hündin einen Wurf hat! Wo ist denn dann das Problem, wenn eine 8-jährige Hündin dieses Glück auch noch mal haben darf? Und bisher habe ich persönlich die Erfahrung gemacht daß gerade bei älteren erfahrenen Hündinnen die Geburten leichter und die Aufzuchten stressfreier verlaufen als bei jungen Hündinnen. Vielleicht auch deswegen weil ich mich nach Möglichkeit in der Zucht,Tragzeit und Aufzucht stark an der Natur orientiere

    Absolut richtig; aber das widerspricht auch nirgends meiner Argumentation! Nicht zu jung und wenn es Probleme geben sollte, gar nicht mehr! Wenn eine Hündin in ihrer Mutterrolle aufgeht, kann sie sicher mehr Würfe verkraften als eine, die sich eher desinteressiert zeigt! Aber auch das ist eine Einzelfallentscheidung und in der Mehrheit halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass die Risiken einer späten Mutterschaft die Vorteile durch spätes und wiederholtes Mutterglück nicht überwiegen! Wenn du erst mit etwa drei Jahren züchtest und ein Jahr Pause einhältst und mit acht Jahren Schluss machst, kommst du auf fünf Würfe; und das kann man gerade noch billigen!


    Und das Argument mit den vielen Welpen zieht ja wohl nicht. Wenn ich in jedem Jahr einen Wurf habe, ist es egal ob dieser von Hündin A oder Hündin B zur Welt kommen. Unter'm Strich sind zwei Würfe zwei Würfe, unabhängig von der jeweiligen Mutter. Die Anzahl der Würfe wird ja nicht nur von der Anzahl der Hündinnen eines Züchters bestimmt, sondern in erster Linie von der ihm zur Verfügung stehenden Freizeit.

    Also die Logik ist ja nun wohl absurd! Natürlich sollst du nicht einen ausbleibenden Wurf durch einen anderen ersetzen; ich ging jetzt von einer Hündin aus!


    Zudem hat nicht jede Hündin, die mit 8 oder 9 Jahren nocht einen Wurf bringt, bereits viele Würfe gehabt. Mein diesjähriger Wurf stammte von einer 5-jährigen "Erstlingshündin". Bei ihrem zweiten Wurf wird sie vermutlich 7 Jahre alt sein. Ein Bekannter von mir hütet aktiv (Leistungshüten) und verwendet seine Hündinnen oft erst 6-jährig das erste mal zur Zucht (vorher braucht er sie durchgehend für's Arbeiten). Sie bringen im Schnitt 3 Würfe, den letzen oft mit 9 oder 10, und arbeiten meist bis 12 oder 13, manchmal auch länger.

    Absolut in Ordnung! Widerspricht auch nicht meiner Argumentation!


    Prof. Wehrend hat mal sinngemäß (meiner Meinung nach völlig richtig) gesagt, daß wenn wir auf ein höheres Lebensalter und eine größere und längere körperliche Fitness hin selektieren wollen, wir mit Hündinnen, die länger fit sind, auch länger züchten müssen als mit denen, die nicht so fit und langlebig sind.


    Und auch das ist wieder genau wie in der Natur: Die fitte und langlebige Alphawölfin kann sich länger behaupten und bringt somit mehr Nachkommen als eine Wölfin, die diesen Status nur kurze Zeit innehalten kann und dann von einer fitteren Wölfin zurückgedrängt wird.

    Aber da sind wir wieder beim Genpool! Die Annahme, dass "erfolgreiche" Vererber durch Masse an Nachommen Verbesserung der Rasse bzw. Gesamtpopulation bringen, ist biologisch nicht zu halten! Es ist die große Bandbreite an Vererbern und damit die Synthese, die auf lange Sicht etwas nützt! Lieber mit vielen Hündinnen zwei bis drei Würfe als mit einer zehn! Das gilt auch für Rüden!

  • Deshalb schrieb ich, dass man diese Altersangaben nicht verallgemeinern dürfe! Einzelfallentscheidungen sind aber ein anderes Thema! Davon unabhängig halte ich "rein menschlich" einen Deckakt in dem Alter für absolut unnötig, bedenkt man die Gesamtpopulation!

    Ein Deckakt ist immer eine Einzelfallentscheidung!


    Und was ändert es denn an der Gesamtpopulation, wenn meine Hündin z.B. mit 2, 4 und 6 Jahren je einen Wurf bringt oder mit 4, 6 und 8 oder 5, 7 und 9 Jahren oder mit 4, 5 und 7 Jahren? Oder wenn ich im Jahr XYZ statt mit der einen mit einer anderen Hündin einen Wurf habe? Sind wir doch hier beim Zuchtalter für Hündinnen und nicht bei einer Reduzierung der Wurfzahlbegrenzung je Züchter...


    Und "rein menschlich" darf man diese Sache nicht sehen. Das hat Prof.Wehrend auf einem Vortrag mal ganz deutlich gesagt. Die Fortpflanzungsbiologie der Caniden ist einzigartig unter den Säugetieren, und den gerne gezogenen Vergleich einer älteren Hündin mit einer älteren Frau hält er für völlig falsch. Das fällt dann wirklich unter den Begriff "vermenschlichen", im wahrsten Sinne des Wortes.

    Wenn eine Hündin in ihrer Mutterrolle aufgeht, kann sie sicher mehr Würfe verkraften als eine, die sich eher desinteressiert zeigt! Aber auch das ist eine Einzelfallentscheidung und in der Mehrheit halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass die Risiken einer späten Mutterschaft die Vorteile durch spätes und wiederholtes Mutterglück nicht überwiegen! Wenn du erst mit etwa drei Jahren züchtest und ein Jahr Pause einhältst und mit acht Jahren Schluss machst, kommst du auf fünf Würfe; und das kann man gerade noch billigen!

    Eine Hündin, die nicht in ihrer Mutterrolle aufgeht, sollte kein zweites Mal belegt werden, sie ist meiner Meinung nach als Zuchthündin völlig ungeeignet! Auch das Instinktverhalten gehört in die Selektion mit einbezogen, nicht nur Schaubewertungen und Prüfungsergebnisse. Wenn es diesbezüglich Defizite gibt nützen Schönheit oder Leistung nicht viel. Insofern stellt sich für mich die Frage gar nicht, ob man instinktsichere Hündinnen in kürzeren Abständen belegen lassen kann als weniger instinktsichere Hündinnen. Denn letztere gehören prinzipiell aus der Zucht genommen.


    Im übrigen komme ich nie und nimmer auf fünf Würfe, wenn ich mit einer 3-jährigen Hündin zu züchten beginne, immer mind. 12 Monate zwischen den Würfen habe und dann mit 8 Jahren Schluß mache. Zum einen werden meine Hündinnen nicht regelmäßig alle 6 Monate läufig, oft haben sie längere Intervalle. Zum anderen kann ich urlaubstechnisch nicht jede Läufigkeit nutzen und auch nicht jedes Kalenderjahr, je nachdem wie die Läufigkeiten fallen. Zudem sind meine Hündinnen meist auch mind. 4 Jahre bis ich mit allem so weit bin und dann läufigkeit- und urlaubstechnisch alles zueinander paßt. Du darfst auch nicht davon ausgehen daß jeder Deckakt erfolgreich ist. Und urlaubstechnisch paßt dann die nächste Läufigkeit meist nicht und manchmal die übernächste auch nicht, und ratzfatz sind zwei ganze Jahre um bis Du wieder decken lassen kannst, statt der theoretischen 6 oder 12 Monate.


    Und ich fühle mich auch wohler erst mit einer 4 bis 5-jährigen Hündin zu züchten, weil gerade die Rückenbefunde mit ein- bis anderthalb Jahren beim Hauptröntgen überwiegend schön aussehen, aber mit 4 Jahren zeigt sich dann doch schon das eine oder andere an vorzeitigen Alterungsprozessen, was man mit ein- bis anderthalb Jahren noch nicht erkennen kann. Was nützt es denn wenn mir eine Hündin bereits zwei Würfe gebracht hat und dann mit 4,5 Jahren erste Ausfallerscheinungen im Lendenwirbelbereich zeigt?


    Zudem: Warum kann man 5 Würfe gerade noch billigen, 6 Würfe aber nicht mehr? Eine Hündin zieht Dir in 3 Würfen 30 Welpen auf, eine andere nur 10 oder 20 Welpen. Populationsgenetisch sagt die Wurfzahl somit nicht viel aus. Und bezüglich der Belastung der Hündin auch nicht. Ein Wurf mit nur 3 bis 4 Welpen streßt die Hündin weder in der Tragzeit noch in der Aufzucht sonderlich, und in manchen Würfen hast Du auch nur ein oder zwei Welpen, das ist für eine Hündin dann eher eine Nebentätigkeit als ein Hauptberuf.


    Also die Logik ist ja nun wohl absurd! Natürlich sollst du nicht einen ausbleibenden Wurf durch einen anderen ersetzen; ich ging jetzt von einer Hündin aus!

    Also sind wir jetzt doch beim Thema "Wurfzahlbegrenzung für Züchter" und nicht mehr beim Thema "Alter der Zuchthündin"?

    Aber da sind wir wieder beim Genpool! Die Annahme, dass "erfolgreiche" Vererber durch Masse an Nachommen Verbesserung der Rasse bzw. Gesamtpopulation bringen, ist biologisch nicht zu halten! Es ist die große Bandbreite an Vererbern und damit die Synthese, die auf lange Sicht etwas nützt! Lieber mit vielen Hündinnen zwei bis drei Würfe als mit einer zehn! Das gilt auch für Rüden!

    Es macht kaum jemand zehn Würfe mit einer Hündin. Aber drei bis vier würde ich, wenn's gut läuft, gerne machen. Weil Du ja erst dann, wenn ein bis zwei Würfe da sind, richtig einschätzen kannst wie Deine Hündin vererbt, und dann erst die wirklich wertvollen Deckakte mit ihr machen kannst.


    Zudem gibt es bei der Nachkommenzahl von Hündinnen selten Probleme daß dadurch der Genpol eingeschränkt wird. Bei Rüden, die ihr jährliches Kontingent ausdecken, ist das etwas anderes. Selbst zehn Würfe eines Individuums (das wäre für eine Hündin verdammt viel) sind nicht das Problem. Denn es ist egal ob ein Individuum männlich oder weiblich ist, wenn es seine Genetik weiter gibt. Bei einem Rüden, der zehn Würfe bringt, redet niemand davon daß das zu viel wäre.


    Wenn Du mal beobachtest wie viele Nachkommen einer einzelnen Hündin letztendlich in der Zucht eingesetzt werden, ist das meist ziemlich wenig. Meine alte Hündin hat in drei Würfen 27 Welpen aufgezogen, und davon sind bisher insgesamt nur drei Nachkommen zur Zucht eingesetzt worden (alles drei Hündinnen, davon hatten zwei einen Wurf und eine zwei). Ihre Mutter hatte 34 Nachkommen in fünf Würfen, davon sind in Deutschland fünf Nachkommen in die Zucht gegangen und in den USA drei. Unter den fünf hier zur Zucht verwendeten Nachkommen waren zwei Hündinnen und drei Rüden. Von letzeren hatte einer nur 5 Würfe und die beiden anderen 19 und 21. Wobei letztere nur so viel gedeckt haben weil der eine drei Jahre lang er erfolgreichste DSH im Gebrauchshundebereich war und der andere drei mal auf der BSP gewesen ist. I.d.R. deckt der Großteil der Rüden weniger häufig. Von den Hündinnen hat eine 10 Nachkommen in drei Würfen gebracht und meine alte Hündin die bereits erwähnten 27 Welpen in ebenfalls drei Würfen.


    Da man ja in der Zucht gewisse Ziele verfolgt, finde ich diese Zahlen an züchterisch genutzten Nachkommen nicht hoch. Nur ein geringer Teil der Nachkommen eines Hundes werden zur Weiterzucht verwendet, und häufig werden durch andere Züchter züchterische Kombinationen vorgenommen, die man selbst aus den unterschiedlichsten Gründen nicht machen wüde. So daß man auf die Hunde, die dann aus diesen Verpaarungen entstehen, später züchterisch nicht zurückgreifen kann/möchte. Letztendlich denkt man beim Züchten in zukünftigen Generationen, und nicht nur an den aktuellen Wurf, den man in der Wurfkiste liegen haben wird. Ich mache mir bei jedem Wurf Gedanken wie daraus entstehenden Nachkommen später züchterisch zur vorhandenen Population passen werden, welche sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten es geben wird. Das ist für mich vorrangig vor dem Gedanken, ob erfolgreiche Sporthunde daraus entstehen könnten. Denn was nützt der erfolgreiche Sporthund, der in züchterischer Hinsicht später nicht sinnvoll eingesetzt werden kann?

  • Das schaffe ich erst heute Abend zu lesen! :) Aber schon mal vielen Dank für die Mühe! :)

  • MOIN :)


    sagt mal wie definiert ihr für euch "gut sozialisierte" Welpen bzw. wann ist ein Welpe gut sozialisiert?? Welche Möglichkeiten & Ansprüche habt ihr diesbezüglich als Züchter?? Reicht es wenn er ne Wiese kennt und eure anderen Hunde?? Denn allzu lange bleibt so ein kleines Tierchen ja im normal Fall nicht bei euch, bevor es in ein neues zu Hause geht - wie macht ihr das normaler Weise??

  • Also ich kann nur sagen was ich bei Ferries erstem Wurf, der bei mir gefallen ist, alles mit der 10er Bande gemacht habe.


    -ab der 3,5-4. Woche nach dem Fressen in der Wohnung raus ins Gras zum entleeren : Das hatte zur Folge dass alle Welpen bereits stubenrein waren bei Abgabe
    - kleine Spaziergänge über den Hof ( Kühe, Hühner, versch Untergründe ) und um den Hof ( Wiese )
    - kurze Autofahrten ( 2-4 Min ) hoch zum Wald, dort dann kleine Runden im Wald gedreht
    - Kontakt mit meinen Hunden und ausgewählten, gesunden Hunden meiner Freunde ( erst ab der 6.Woche )
    - Durch die Aufzucht in der Wohnung : Staubsauger, TV, Besuch, Alltagsgeräusche ( Telefon, Türklingel )
    - ab der 8. Woche nach der Erstimpfung mit den Übriggebliebenen: langsam größere Runden, mit zum Hundeplatz, erstes Futtertreiben, an den Clicker gewöhnen
    - viiieeel gespielt
    - noch viiiiieeeeel mehr geschmust ;)


    Das wars glaub ich... :huh:

  • Das was Ferrie beschrieben hat, sollte eigentlich jeder gute Züchter so umsetzen - obwohl es bei den Gebrauchshunden leider oftmals nicht so gehandhabt wird.


    Aus der Erfahrung kann ich dazu noch sagen, dass die Jahreszeit und die Wurfstärke bei der Sozialisation auch eine Rolle spielt:


    Unsere "Sommerwelpen" lernen zum Beispiel andere Dinge kennen, als unsere "Winterwelpen.
    Die Sommerwelpen sind die überwiegende Zeit draußen; einfach aus dem Grund, da sich mein Leben in dieser Jahreszeit auch hauptsächlich draußen abspielt. Sie lernen dafür mehr Menschen und Tiere kennen, sind mehr mit uns unterwegs, dürfen im Hundepool planschen, bei Gartenpartys die Würstchen vom Grill klauen und lernen den Rasenmäher kennen. Ins Haus kommen sie zwar auch, um sie an verschiedene Untergründe und Treppen zu gewöhnen, aber die Alltagsgeräusche hier (Fernseh, Staubsauger, Spülmaschine...) lernen sie nicht in vollem Umfang kennen.


    Die "Winterwelpen" hingegen bekommen mehr vom Alltag im Haus mit, sind was die Stubenreinheit betrifft oft weiter und kennen auch erste Regeln im Haus.


    Die Welpen aus unseren letzten beiden Würfen (F-Wurf: 2 Welpen; G-Wurf: 1 Welpe) haben natürlich die volle Packung abbekommen! Denn es ist natürlich so, dass der Welpe aus einem kleinen Wurf individuell mehr gefördert werden kann, als zum Beispiel ein Welpe aus einem 11er Wurf.
    Garou vom Nasuland wurde zum Beispiel mit 8 Wochen stubenrein abgegeben, kannte seinen Namen, kam zuverlässig auf Zuruf, konnte stundenweise alleine bleiben, war der perfekte Autofahrer, an Leine und Geschirr gewöhnt, hatte das Wort "Nein" verinnerlicht :D , wusste das man Stühle, Wände, Kabel und Schuhe nicht ankaut und den anderen Hunden nicht das Fressen klaut - sowas passiert, wenn man nicht ausgelastet ist :D Aber um so jeden Welpen aus einem großen Wurf zu fördern, müsste der Tag 100 Stunden haben! Außerdem sollte man den neuen Besitzern auch noch ein wenig Arbeit übrig lassen...


    Wenn ich mir einen Welpen beim Züchter kaufe erwarte ich eigentlich nur, dass der Welpe gesund ist (soweit das zu beurteilen ist), offen und aufgeschlossen ist und nicht bei allem Neuen gleich in Ohnmacht fällt - mehr nicht!!! Denn der Welpe ist erst 8 Wochen alt und kann noch gar nicht die ganze Welt gesehen haben und ist auch noch nicht fertig für eine Schutzhundprüfung (man glaubt es kaum, aber manchen Welpenkäufern muss man das nochmal in aller Deutlichkeit sagen!!!). Udn den Rest verscheiXX ich mir selbst :D

  • heißt also der Welpe bekommt keinen speziellen Sozialisierungs-Stundenplan sondern nimmt einfach möglichst viel am Alltag teil und bekommt eben alles so drum herum gezeigt...das klingt plausibel :)
    Das ist ja n Ding - die Welpen haben noch keine Prüfung bei Abgabe???!!! :nono: Frechheit :D


    Herzlichen dank schon mal

  • Hihi, Sozialisierungsstundenplan:


    1 1/2 Wochen: den erste "Sehschlitz" beim Welpen entdeckt > die Discokugel wird über der Wurfkiste befestigt; Welpe lernt: Licht ist toll und gibt es in tausend Farben
    Mit der Mag Light werden die Welpen nun regelmäßig desensibilisiert; die Taschenlampe am besten direkt vor die Augen halten


    2 1/2 Wochen: die Ohren sind offen > Dolby Surround System wird installiert: in jede Ecke der Wurfkisten eine Box, den Subwoofer unter der Box platzieren - hat fast den gleichen Effekt wie eine Rüttelplatte! Und nun gib ihm!!!! :musicextreme: Hervorragend geeignet: der Sound von Rambo, Terminator oder auch AC DC und Manowar!
    Außerdem kann man jetzt schon was für die Schussfestigkeit tun: mehrmals täglich mehrere Magazine mit der 9mm über der Wurfkiste verballern. Was? Die Mutterhündin macht das nicht mit? Ist wohl nicht für die Zucht geeignet...
    (Wenn keine 9mm vorhanden ist, kann man auch gerne das eigene Topfsortiment benutzen; einfach aus ca. 1 1/2 Metern ordentlich auf den Boden scheppern lassen)


    3 Wochen: die Kleinen sind jetzt schon ganz gut zu Fuß > erste Übungen für die Ausdauerprüfung! Man nehme die "Milchbar" an die Leine und führe sie ca. eine halbe Stunde in gutem Tempo durchs Wurfzimmer. Hier kann man dann auch deutlich erkennen, welcher Welpe ordentlich Futtertrieb hat, bzw. welchen Welpen man doch besser für 100€ an den Nachbarn verschachert.


    4 Wochen: endlich genügend Zähne zu sehen! Eine Beißkissen sollte für den Anfang genügen. Peitsche oder Stock nicht vergessen! Man will die Kleinen ja nicht verweichlichen.
    Außerdem hat der Kindergarten zufällig Aktionstag. Direkt mal einladen! Die Welpen lernen das Schwanzziehen, Ohrenkneifen und Totdrücken nichts Schlimmes ist. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie harmonisch Kinder und Welpen miteinander umgehen können :love:
    Danach gibt es noch eine Übung "wir lernen verschiedene Untergründe kennen" > Nagelbretter und Kohlebecken bitte bereit stellen
    Wer einen Pool besitzt - rein mit den Welpen; Bewegung tut gut!


    5 Wochen: Zeit für den Junghundärmel; Erstes Kennenlernen des Stachelhalsbandes > wir üben Sitz, Platz, Fuß
    Es ist auch Zeit unsere Welpenschar mit fremden Hunden bekannt zu machen. Hierfür gehen wir auf eine "Hundewiese", wo täglich immer bis zu 20 Hunde so schön miteinander spielen. Man kann die Welpen hier getrost machen lassen, ein ordentlicher Gebrauchshund weiß sich schon zu wehren.
    Heute Abend wollte die Bande nicht so wirklich fressen; Hmmmm, mal zwei Tage hungern lassen...


    6 Wochen: Haushaltsalltag im Schnellverfahren: zuerst alle Welpen mal absaugen, dann ab unter die Dusche oder in die Wanne, später mit dem Ultra-Föhn trocken machen. Und weil alle so artig waren darf jeder Mal im Schleudergang auf der Waschmaschine sitzen.
    Kleine Gassirunde; 5 km müssten reichen
    Wir können jetzt den normalen Ärmel nehmen.


    7 Wochen: Auto fahren fast vergessen! schnell mal ein Fahrerlebnis auf dem Nürburgring buchen.
    Welpe 5 ist immer noch nicht stubenrein; ob wir doch mal das E-Gerät einsetzen sollten...
    Danach ab in die City: Stadttraining! 2 Stunden Hauptstraße und Bahnhof sollten reichen. Dann noch schnell ins Kaufhaus und mit dem Glasaufzug ein paar Ründchen gefahren.
    Endlich kommt der runde Ärmel (auch Ofenrohr genannt) zum Einsatz.
    Die Unterordnung für die Begleithundprüfung sitzt.


    8 Wochen: Impfen und Chipen; beim Tierarzt gleich mal die Ablage üben.
    Endlich ist es soweit, die Bande kann ausziehen. War ja auch mal wieder ne Heidenarbeit!
    Aber in 2 1/2 Jahren sehen wir sie ja alle auf der Bundessiegerprüfung wieder! :thumbup:

  • :D ein guter hält es aus und um die anderen ist es nicht schade.... lol

  • :rofl: Boah Nadine... *lachend am boden liegt*


    Das musst du veröffentlichen!! Und bitte bei Seminaren und Tagungen sämtlichen Züchtern aushändigen - dann wird das auch wieder was mit der Gebrauchshundezucht! :rofl:

  • :rofl: :rofl: :rofl: ich hau mich wech - wie geil ist das denn!!!!


    Manno ihr wisst schon wie ich das mit dem "Stundenplan" meinte :D

  • Bei so einem Sozialisierungsstundenplan wächst natürlich die Sterberate der Welpen immens :aahhhhhh: :005_24032010: