Ostdeutsche Linie

  • Ja klar.... Der DDR-Schäferhund ist grau, der westseutsche Schwarz-Gelb... Der DDR-Schäferhund ist hat eine gesunde Hüfte, der westseutsche hat HD... Mehr Klischee geht ja schon gar nicht mehr.


    Und bei den Worten "der Osthund ist grau..." wird dann das Bild eines Schwarz-Gelben gezeigt (ebenso dann beim Westhund). Und bei den anschließend durch Bild laufenden Ost-Hunden sind dann Lackschwarze dabei... Es ist schon erstaunlich für wie blöd die Fernsehsender ihre Zuschauer halten. Und bei der akribischen Ahnensuche studiert der Züchter dann West-Hunde in SV-Ahnentafeln...


    Dass dieser Dissidenz-Züchter Probleme hat Deckrüden zu finden ist logisch, denn SV- und RSV-Mitgliedern ist es, wie anderen VDH-Mitgliedern, nicht gestattet ihre Rüden außerhalb der FCI zur Zucht zur Verfügung zu stellen. Und bei den vorsintflutlichen Kenntnissen über Hundeausbildung bin ich ganz froh dass so ein Welpenkäuferpotential ausserhalb des VDHs kauft. Es ist normal dass ein Rüde knurrend das Herrchen an geht, und dann muss man sich drauflegen und ihm die Luft nehmen... Ich als Züchter würde mich schämen wenn einer meiner Welpenkäufer so einen Schwachsinn erzählen würde, und das auch noch vor laufender Kamera in meiner Anwesenheit. :thumbdown:

  • Waschbär ich finde es immer wieder erstaunlich, wie fundiert dein Wissen ist. Ich habe mir den Bericht angeguckt und alles, was du oben schreibst bemerkt aber nicht registriert :(.

    Harras hat ja vermutlich auch Ostblut in seinen Adern und ist eben schwarz mit goldenen Läufen, daher habe ich mich über die Aussage, dass die Osthunde alle grau sind gewundert, aber mehr eben nicht.

    Und die Sache mit "Herrchen schmeißt sich auf Hund, weil der knurrt" fand ich einfach nur blöd und habe gedanklich eine Vogel gezeigt, bin dann aber auch drüber weg.

    Schön, dass wir dich haben :thumbup:.

  • Also ich finde es nicht normal, daß ein Rüde"knurrend das Herrchen angeht ! " So was gibt es bei uns nicht und ich habe es auch erst einmal von

    einem DSH Besitzer gehört. Da fand ich das auch schon bemerkenswert !

  • Ja klar.... Der DDR-Schäferhund ist grau, der westseutsche Schwarz-Gelb... Der DDR-Schäferhund ist hat eine gesunde Hüfte, der westseutsche hat HD... Mehr Klischee geht ja schon gar nicht mehr.

    Ist es wirklich denn nur Klischee oder ist es Realität?

    In diesem Video wird auch berichtet, daß Mitte der 80er Jahre 95% der DDR-Schäferhunde HD-frei waren. Im Westen waren es nur 70%.


    Ich jedenfalls finde den Ossi von der Optik her toll und ich schaue mir gerne Filme über den Ossi an.


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  • Von Holstein aus ist es auch keine Weltreise.

    Viele Ossis haben einen geraden Rücken wie der Mali.

    Wer weiß, vielleicht wird der nächste auch ein Ossi.

    Die Gesundheit wäre auch für mich auch ein Thema, gerade weil ich hier gerade mit dem weißen Schäferhund Probleme habe. Ich finde auch gerade die Herder famos vom Aussehen.

  • Waschbär

    In dem Video ab 22.00 wird berichtet, daß der SV die ostdeutschen Zuchtlinien nicht anerkennen wollte.

    Was ist da dran?

    Wird der Ossi heute auch im SV gezüchtet oder nur in der Dissidenz?

  • Waschbär

    In dem Video ab 22.00 wird berichtet, daß der SV die ostdeutschen Zuchtlinien nicht anerkennen wollte.

    Was ist da dran?

    Wird der Ossi heute auch im SV gezüchtet oder nur in der Dissidenz?

    Das ist absoluter Schwachsinn!!! Ich glaube der SV war der einzige Zuchtverband im VDH, der ohne "wenn" und "aber" und sofort ALLE Hunde und Mitglieder aus dem DDR-Zuchtverband übernommen hat. Die DDR-Züchter sind mit ihren Hunden mit offenen Armen aufgenommen worden! Jeder bereits zuchtzugelassene Hund hat seine Zuchtzulassung behalten!


    Es waren die DDR-Züchter, die nach der Wende fast alle ihre Zwinger leer verkauft haben weil sie Westhunde haben wollte. Und da hat auch das schnelle Geld aus USA gelockt, die diese Hunde damals gerne gekauft haben. Es war NICHT der SV, der gesagt hat "den DDR-Hund wollen wir nicht!". Auch heute noch bekommst Du Hunde im klassischen DDR-Typ problemlos zur Zucht zugelassen.


    Was man mit solchen Hunden nicht kann ist die Bundessiegerzuchtschau gewinnen! Kann ich aber mit meinen Wessi-Leistungshunden auch nicht...

  • Ist es wirklich denn nur Klischee oder ist es Realität?

    In diesem Video wird auch berichtet, daß Mitte der 80er Jahre 95% der DDR-Schäferhunde HD-frei waren. Im Westen waren es nur 70%.

    In der DDR gab es die Planwirtschaft. In der Landwirtschaft wie auch in der Tierzucht. Wenn es in der Landwirtschaft galt z.B. eine Ertragssteigerung bei Weizen von 5% zu erzielen, dann wurden die erzielt! Auf dem Papier... Ob das in der Realität dann tatsächlich genau so war steht auf einem anderen Blatt...


    Bei den Röntgenergebnissen war das doch nicht anders. In den 70ern und 80ern sind auch DDR-Hunde im Westen in die Zucht gegangen. Und sind hier zwecks Zuchtzulassung noch einmal geröngt worden. Ich kannte selbst einen, der in der DDR eine "normale" Hüfte gehabt hat und hier dann ein "noch zugelassen".


    Bei mir selbst und in meinem Umfeld waren es nicht selten züchterische Exkursionen in die DDR-Population, die in Bezug auf die Gesundheit des Skelettapparates dann eher "durchmischt" geendet haben.


    Von daher: Wer immer einen DSH-Welpen kaufen möchte, völlig egal ob aus Leistungslinien, Hochzuchtlinien, DDR-Linien oder von einem Züchter vom Mars, in jedem Einzelfall sollte man in Bezug auf die Gesundheit des Skelettapparates bei den Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc. und den Geschwistern all dieser gut recherchieren. Und sich nicht auf Aussagen verlassen von Leuten, die einen grauen Schäferhund nicht von einem schwarzen oder schwarz-gelben unterscheiden können, dass es in dieser oder jener Linie angeblich mehr Fälle oder weniger Fälle von HD gibt oder vor 30 Jahren gegeben hat. Wir leben im Jetzt und Hier! Hier und heute ist es wichtig wie gesund die Eltern eines Welpen sind, und was sie ihm genetisch mit geben. Einfach losziehen und einen Welpen "aus DDR-Linie" kaufen, nur weil wieder mal irgend ein Journalist grottenschlecht recherchiert hat, kann empfindlich in die Hose gehen. Ich hoffe dann nur dass Leute, denen so etwas passiert, sich dann auch anschließen mal beim betreffenden Sender beschweren...

  • In der DDR gab es die Planwirtschaft. In der Landwirtschaft wie auch in der Tierzucht. Wenn es in der Landwirtschaft galt z.B. eine Ertragssteigerung bei Weizen von 5% zu erzielen, dann wurden die erzielt! Auf dem Papier... Ob das in der Realität dann tatsächlich genau so war steht auf einem anderen Blatt...

    Ja, die liebe Planwirtschaft. Auf der anderen Seite wurden aber auch enorme Anstrengungen unternommen, um das Planziel zu erreichen.

    Ich erinnere mich an einen Bericht, da hat eine LPG eine Start- und Landebahn aus Beton für Flugzeuge gebaut. Die Äcker waren wegen einer Regenperiode mit Traktoren nicht befahrbar und der Dünger sollte trotzdem termingerecht ausgebracht werden mit einem Flugzeug, um ja keine Ertragseinbußen zu haben.

    Die westdeutschen Landwirte haben lieber auf den letzten Doppelzentner Ertragssteigerung verzichtet und nicht so einen großen Aufwand betrieben. Sie haben eine Woche länger gewartet, bis die Äcker wieder mit den Traktoren befahrbar waren.





    Bei den Röntgenergebnissen war das doch nicht anders. In den 70ern und 80ern sind auch DDR-Hunde im Westen in die Zucht gegangen. Und sind hier zwecks Zuchtzulassung noch einmal geröngt worden. Ich kannte selbst einen, der in der DDR eine "normale" Hüfte gehabt hat und hier dann ein "noch zugelassen".

    Ist es bei westdeutschen Schäferhunden nicht auch schon vorgekommen, daß beim zweiten mal röntgen durch einen anderen Tierarzt ein schlechteres Ergebnis entstand?

    Es wäre schön zu wissen, ob die DDR-Hunde beim Nachröntgen durch einen anderen Tierarzt im allgemeinen schlechter abschnitten als die BRD-Hunde.

  • Ja, die liebe Planwirtschaft. Auf der anderen Seite wurden aber auch enorme Anstrengungen unternommen, um das Planziel zu erreichen.

    Ich erinnere mich an einen Bericht, da hat eine LPG eine Start- und Landebahn aus Beton für Flugzeuge gebaut. Die Äcker waren wegen einer Regenperiode mit Traktoren nicht befahrbar und der Dünger sollte trotzdem termingerecht ausgebracht werden mit einem Flugzeug, um ja keine Ertragseinbußen zu haben.

    Die westdeutschen Landwirte haben lieber auf den letzten Doppelzentner Ertragssteigerung verzichtet und nicht so einen großen Aufwand betrieben. Sie haben eine Woche länger gewartet, bis die Äcker wieder mit den Traktoren befahrbar waren.

    Das war damals so in der DDR. Wenn die Planwirtschaft als Aussaattag für den Hafer den 10. April vorgesehen hatte, dann wurde der am 10. April ausgesät. Völlig unabhängig davon ob an dem Tag 10 cm Schnee gelegen haben oder lt. langfristiger Wettervorhersagen eine Aussaat bereits zwei Wochen vorher schon sinnvoll gewesen wäre. Oder auch die Vorgaben, z.B. welche Fläche mit wieviel kg Saatgut auszusäen ist. Ich kann mich noch gut an riesige Felder neben der Transit-Autobahn erinnern, auf denen es manchmal lange Streifen gegeben hat auf denen kein Getreidehalm stand. Ein LPG-Mitarbeiter erklärte mir dass das dem Umstand geschuldet war dass derjenige, der die Drillmaschine gesteuert hat, mit soundsoviel kg Saatgut soundso viel Meter zu fahren hatte. Wenn dann die Drillmaschine falsch eingestellt und der Saatgutbehälter eher leer war, wäre jeder normale Mensch zum Feldrand gefahren, hätte neues Saatgut in den Behälter gekippt, hätte die Drillmaschine nachjustiert und hätte dann ab da weiter ausgesät wo der Saatgutbehälter leer geworden war. Nicht so in der landwirtschaftlichen Planwirtschaft der DDR... Da ist man immer die zuvor in irgend einem Amt berechnete Metzerzahl gefahren. War dann die Drillmaschine nicht richtig eingestellt, oder hatten die Getreidekörner einfach nur eine andere Größe als man auf dem betreffenden Amt in die Berechnung einbezogen hatte, dann hatte man trotzdem das Plansoll zu erfüllen, auch in Bezug auf die gefahrenen Meter pro Füllung des Saatgutbehälters.


    Unter solchen Gesichtspunkten relativiert sich das für mich mit dem angeblich so hohen Prozentsatz an HD-freien Hunden (nicht nur beim DSH). Auch da gab es Planziele zu erfüllen, und die wurden dann auch so propagiert. Glaubst Du da ist irgendwann mal in der DDR in irgend einem Bereich berichtet worden dass ein vorab gestecktes Ziel nicht erreicht worden ist?


    Natürlich ist es schon vorgekommen dass bei sog. Qualitätsröntgen der Deckrüden Betrügereien aufgeflogen sind. Da haben dann die Aufnahmen des Erst- und Zweitröntgens nicht überein gestimmt. D.h. es wurde anstatt einen Hund zweimal zu röntgen beim ersten Röntgen ein falscher Hund geröngt (beim Zweitröntgen passiert das eher selten, weil das nur in einer Uni-Klinik durchgeführt werden darf, und da gibt es ja nur eine Handvoll in Deutschland, und Mauscheleien diesbezüglich sind dann doch eher in einer kleinen Tierarztpraxis durchzuführen).


    Es kann im Einzelfall auch vor kommen dass sich bei einem Hund, der einjährig eine gute Hüfte hatte, dann doch Athrosen gebildet haben wenn der in späterem Alter "qualitätsgeröngt" wird. Da wird der Befund dann entsprechend geändert und der Hund, wenn er mit dem neuen Befund nicht mehr zuchtfähig ist, natürlich aus der Zucht genommen. Dr. Tellhelm sagte mir aber dass das beim DSH ausgesprochen selten passiert. Ich selbst kenne auch keinen Deckrüden, der beim Qualitätsröntgen einen schlechteren Befund erhalten hat als beim Hauptröntgen. Und jeder Deckrüdenhalter wird nach dem 20. Deckakt seines Rüden vom Zuchtbuchamt angeschrieben damit der mit seinem Hund zum Qualitätsröntgen geht (vor seinem 30. Deckakt muss ein Rüde zwingend qualitätsgeröngt worden sein). Es werden also relativ häufig DSHs nachgeröngt, im Vergleich zu anderen Rassen, bei denen die Zuchttiere in späterem Alter nicht noch einmal hauptgeröngt werden müssen.

  • Hi,


    ich wollt ja zu dem Thema eigentlich nix mehr sagen, aber wenn hier schon die gaanz großen politischen Rundumschläge ausgeteilt werden, kann ich nicht anders;)


    Mal ernsthaft: Klar, in der DDR wurde beschissen. Aber, und dafür muss man gar nicht "den Belgier" anführen - aus Sicht des SV ist man schlicht nicht in der Position anderen irgendetwas vorzuwerfen. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass in kapitalistischen Gesellschaften mehr Verlass auf Statistiken ist? Oder dass die Menschen oder die Politik redlicher sind?:D


    Kann man sich, nicht nur was Landwirtschaft angeht, ja selbst ein Bild machen. Und die vom SV hochgelobten super gesunden Qualitätshunde.......ich lass das mal so stehn;)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Es ging darum dass wieder einmal, sogar im Fernsehen, argumentiert wurde der "DDR-Schäferhund" wäre knackgesund. Wer sich mal tiefer mit der Materie befaßt hat weiß dass das, im Vergleich zur westlichen Population, so nun mal nicht stimmt! That's all... Welpenkäufer können ganz böse auf die Nase fallen wenn sie sich auf solche Aussagen verlassen. Richtig wäre es zu sagen dass man IMMER gut recherchieren muss, egal aus welcher Situation man einen Welpen kauft.


    Und ich verteile hier keine politischen Rundumschläge, sondern gebe das wieder was mir zu Zeiten meiner Ausbildung (im Bereich Pflanzenbau und Pflanzenproduktion) von Menschen, die als Agrartechniker auf LPGen gearbeitet haben, vor und direkt nach der Wende darüber erzählt worden ist. Dito bin ich ganz gut von DSH-Züchtern direkt nach der Wende mit Informationen über das Zuchrtsystem in der DDR informiert worden (die haben auch bei mir Welpen gekauft). Und da gab es genau so viel Sonne und Schatten wie hier bei uns.

  • Ich finde das sehr spannend, aber wenn das hier schon so viel Redebedarf und so viele Unterschiedliche Deutungen gibt wie soll da der durchschnittliche Welpenkäufer denn noch durchsteigen. Im Prinzip steht auf fast jeder Züchter Homepage, wir züchten nur mit hd und ed freien Hunden. Ob jetzt die Ostalgie so will ich das mal nennen notwendig ist sei mal dahin gestellt. Mir wäre wichtig, ist der Hund gesund, wurde er gut geprägt/sozialisiert, passt er zu meiner Situation. Nicht für jeden wäre ein triebiger LZ Schäferhund gut um nur ein Beispiel zu nennen.