Wölfe – Rückkehr als Chance oder Bedrohung für Deutschland?

  • Welcher Hühnerzüchter bekommt denn Entschädigungen, wenn der Fuchs in den Hühnerstall einbricht? Dann heißt es nur, hätte man halt besser schützen müssen. Warum geht das bei Schafen & Co nicht auch? Natürlich ist das erst einmal Mehraufwand. Aber wenn ich Tiere habe, bin ich für ihren Schutz zuständig.

    Hi,


    weil man einen Hühnerstall leichter vom Fuchs schützen kann als eine Schafherde vorm Wolf.

    Und den Mehraufwand muss man sich leisten können. Die meisten Schäfer heute arbeiten für einen Hungerlohn, weil wir alles billig haben wollen und nicht bereit sind, einen angemessenen Preis zu bezahlen.

    Dann finde ich es nicht gerecht, wenn wir als Wolfliebhaber sagen: "Sollen die sich doch selbst drum kümmern!".

    Und ich finde, wir können auch gar nicht wollen, dass die sich selbst drum kümmern. Denn "kümmern" kann vieles heißen. Ich als Schäfer jedenfalls würde nicht einfach zuschaun, wie Wölfe meine Herde dezimieren. Und würde der Staat keine Untersützung anbieten, würde ich das eben in die eigenen Hände nehmen. Und so mancher Schäfer mag da ähnlich denken: (alles denkbar, von Giftködern bis hin zur Wilderei).


    Stimme deinem Beitrag in vielem zu; bei dem Punkt aber nicht:)



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Zum Thema Nutztierhalter: M. W. werden Schutzmaßnahmen in Wolfsgebieten bezuschusst.


    Und mir ist lieber, Steuergelder werden für solche Schutzmaßnahmen ausgegeben als dass z. B. bei Fußballspielen die enormen Polizeieinsätze von Steuergeldern bezahlt werden. Die großen Vereine schwimmen im Geld, dann sollen die für solche Einsätze auch belangt werden.

  • Also, Ball flach halten, Situation beobachten und einen sehr alten Begleiter von uns Menschen endlich wieder willkommen heißen

    Hm, der Bär ist auch ein sehr alter Begleiter von uns Menschen. Wollen wir den denn auch willkommen heißen?

    In Kanada tragen die Leute ein Gewehr bei sich, wenn sie in die Wälder gehen oder in Touristengebieten passen die Ranger auf.

  • Wie weit sich manche Menschen schon entfernt haben von Natur und Realität, zeigen auch hier viele Wortmeldungen. Wie naiv muss man eigenlich sein, wenn man die Rückkehr der Wölfe feiert?!

  • Hm, der Bär ist auch ein sehr alter Begleiter von uns Menschen. Wollen wir den denn auch willkommen heißen?

    In Kanada tragen die Leute ein Gewehr bei sich, wenn sie in die Wälder gehen oder in Touristengebieten passen die Ranger auf.

    Hi,


    aber nicht wegen der Wölfe! Du kannst auch den virtuellen Selbsttest machen und dich fragen, ob Du lieber einem Wolf oder einem Grizzly gegenüberstehen möchtest.

    Dennoch ist auch da was dran: Die Angst vor Bären ist in vielen Fällen auch unbegründet.


    Es geht ja bei der ganzen Debatte auch nicht wirklich um Gefahr für Menschen. Denn, ginge es darum, würden wir die Möglichkeiten nutzen, um Menschenleben zu retten. So sterben allein in Deutschland in einem Monat mehr Menschen im Straßenverkehr als in den letzten 100 Jahren weltweit durch Wölfe, wahrscheinlich sogar mehr als in den letzten 1000 Jahren.

    Wer also, was ja absolut redlich ist, sich Sorgen um Menschenleben macht, der sollte da beginnen, wo diese auch tatsächlich gefährdet sind...


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Wie weit sich manche Menschen schon entfernt haben von Natur und Realität, zeigen auch hier viele Wortmeldungen. Wie naiv muss man eigenlich sein, wenn man die Rückkehr der Wölfe feiert?!

    Hi,


    kommt da noch ein Argument, oder bleibts bei inhaltsleerer Rhetorik?


    Ich meine, wenn man anderen schon Naivität unterstellt, sollte man das doch irgendwie begründen können.:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • aber nicht wegen der Wölfe!

    Nee, wegen der Bären.





    Wie weit sich manche Menschen schon entfernt haben von Natur und Realität, zeigen auch hier viele Wortmeldungen. Wie naiv muss man eigenlich sein, wenn man die Rückkehr der Wölfe feiert?!

    Ich halte mich nicht für naiv und finde es gut, daß den Wölfen die Rückkehr nach Deutschland ermöglicht wird. Nur den Nutztierhaltern muß dann auch der Mehraufwand und die Schäden voll ersetzt werden.

  • Hier bei uns ist schon seit letzten Juni die Gegend als Wolfsgebiet ausgewiesen.

    Es ist mindestens 1 Wolf fest ansäßig, aber bisher hab ich noch nicht gehört das er irgendeinem Hundehalter begegnet ist.

  • hier im Odenwald wurden auch wieder Wölfe beobachtet und einer auch gefilmt, direkt an der Bundesstrasse am Neckar :)

    der letzte wurde damals 1866 erschossen und es gibt seit dem Jahr 2000 sogar eine Gedenktafel daran ...

    jetzt wo die wölfe wieder zurück sind und auch hier die Schafe reissen, geht die Diskussion die es damals gab auch wieder los... von wegen gefährlich usw. die Medien haben da schon auch anteil dran wie die Bevölkerung zu ihrer Einstellung zum Wolf kommt

    Unser hiesige "Wanderschäfer" hat z.T. bis zu 4 Hunde dabei (2 Hüte und 2 Herdenschutzhunde) - andere die ein festes Grundstück und eine kleine Herde haben denen fehlt dieser Schutz. Es waren derzeit wohl schon 7 Schafe in einer Nacht die dran glauben mussten.


    Zum Thema Wolf habe ich letztens einen spannenden Bericht gesehen, da kommt ein spannender Aspekt hinzu:


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    hier dazu auch was zum nachlesen:


    https://www.dbb-wolf.de/Wolfsm…4nder/umgang-mit-hybriden

  • wir haben hier ja auch schon länger Wolfssichtungen im Landkreis Stade. Hier halten sich die Schafrisse aber noch im niedrigen Bereich.

    Meine Schwiegereltern haben ein Wochenendhaus im Heidekreis, dort soll ein oder mehrere Probleme Wölfe ihr/sein Unwesen treiben. Ich persönlich ob wohl ich viel draußen unterwegs bin habe noch nie einen Wolf zu Gesicht bekommen.

    Und bei den Viehumzäunungen die man so sieht, muss man sich dann auch nicht Wundern wenn Wölfe sich an den Tieren gütlich tun. Da kann ja sogar ein Dackel drüber springen. Kann ja zum Teil auch die Landwirte verstehen, aber das Gejammere nervt mich mittlerweile nur noch. Für mich sind Wölfe eine Bereicherung und bei allem an ökologischen Problemen ist es für mich eine Freude, dass diese schönen und imposanten Tiere wieder zurückkehren.

  • mein Mann hat gestern einen unserer Deichschäfer getroffen. Er gibt seine Schäferei zum Ende des Jahres auf.

    3 weitere Schäfer überlegen auch zu kapitulieren.

    Soweit ich es gehört habe bekommen Schäfer nur Geldersatz bei Wolfsrissen wenn sie "Wolfszäune" oder HSH haben.

    Das klappt bei Deichen ja nun nicht so wirklich.

    Wirklich schade, da wir ja die "Trippelwalzen" zur Deichbefestigung einsetzen.

    Ich mag Wölfe und freue mich das es sie wieder in der Natur gibt... aber ich finde, da ist der Gedanke der Regierung nicht zu Ende gedacht.

  • Die Frage ist, lohnt sich die harte Arbeit überhaupt? Viele haben auch schlicht keinen Nachwuchs mehr, der übernehmen könnte/will. Nach meinem Kenntnisstand werden alle Wolfsrisse ersetzt. Davon abgesehen, auch wenn ich viele Landwirte und Schäfer auch verstehen kann. Eine Versicherung zahlt auch nur dann wenn ich nicht grob fahrlässig gehandelt habe. Wenn du deine Wohnung nicht abschließt beim Verlassen und es wird eingebrochen, wirst du auch nicht alles bezahlt bekommen/ dir wird eine Teilschuld gegeben. Und natürlich müssen die Schäfer und Landwirte ihre Hausaufgaben auch machen. So was wird ja sogar noch subventioniert und oder im Falle eines Herdenschutzhundes von der Steuer absetzbar.

    In der letzten Zeit habe ich auch nichts von Wolfsrissen gelesen. Wenn es Problemwölfe gibt, stehe ich einer Entnahme auch positiv gegenüber. Aber nur dann.

  • Landkreis Cuxhafen hat derzeit Jahr 2019/2020 21 Tote Tiere durch Wolfrisse. Gesamt Niedersachsen 744. Wolfsmonditoring.

    Und ja Argos hast Recht, damit, dass nur Tiere ersetzt werden wenn ein Wolfschutz vorhanden ist. Wie gesagt, gibt es aber die extreme Subventionierung der Landwirtschaft, so dass sich da mein Mitleid doch echt in Grenzen hält. Zumal die Zahlen nicht wirklich hoch sind im Gesamt Kontext.