Auslastung - von der Notwendigkeit zum Mythos?

  • Hi,


    ich gehöre ja zu denen, die den Begriff "Auslastung" zwar nicht kritisch, aber eben auch nicht als Voraussetzung sehen. Da steckt das Wort "Last" drin und implizit die Idee des Limits. Und je mehr man auslastet, desto mehr verschiebt sich das Limit und desto mehr muss man tun, damit es überhaupt zur Auslatung kommt. Asnea hatte im anderen Faden den Begriff "Beschäftigung" gewählt, den finde ich wenig besser, wenn man nicht dasselbe darunter versteht wie unter Auslastung.


    Mich erinnert die Auslastungsidee an das, was auch Eltern von "Experten" geraten wird: Sie sollten "Qualitätszeit" mit den Kindern haben, vor allem die Väter, die sonst kaum da sind, weil sie zB viel arbeiten. Keine Angst, will kein politisches Thema draus machen, sondern nur die Hoffnung formulieren, dass wir als Gesellschaft uns dieses Problems der massiven Überlastung, unter der sehr viele von uns leiden, vor allem die Kinder, mal annehmen. Der Weg, den wir aktuell gehen, bei dem zB Kinder schon zig Temine die Woche haben (Nachhilfe, Instrument, Sport, der Horror der Ganztagsschule noch dazu), ist ein falscher. Denn es geht gar nicht nur darum, das Kind auszulasten, sondern immer auch darum, das Kind zu perfktionieren, zu verbessern. Und dabei geht etweas sehr wichtiges verloren: Das Gefühl, angenommen zu sein, wie man ist. Ist das bei Hunden so sehr anders?


    Ich bleibe dabei: Das Beste, was einem Hund (oder Kind) passieren kann, ist, dass seine Leute bei ihm sind, am allerbesten, das alte Sprichwort aufgreifend, ein ganzes Dorf da ist. Und auch, dass sie eingebunden werden in die Tätigkeiten, die gerade stattfinden. Dazu müssen sie nicht im Mittelpunkt stehen, sondern einfach nur wirklich dabeisein.

    Beispiel Spazergang: Man kann da so viel machen. Und damit meine ich nicht unbedingt mit dem Hund machen, sondern machen, weil man selbst Interesse daran hat. Ein sehr einfaches Beispiel: Einfach mal ganz still stehen bleiben und auf einen Punkt am Boden starren - da dauerts bei Gaius nur ein paar Sekunden, dann kommt er angerannt und er fängt an zu suchen, zu buddeln, weil er wohl denkt, dass da was total Geiles sein muss, wenn Herrchen so dahin starrt. Wenn man dann noch gemeinsam zB das Mauseloch untersucht, ist schon eine Form der gemeinsamen Beschäftigung gegeben.

    Aktuell ist es so, dass er mind. 2 mal in der Woche gemeinsame lange Spziergänge mit zwei seiner Freundinnen hat. Auch das ist eine Beschäftigung, die ihm sehr viel Freude bereitet. Im Haus machen wir bewusst wenig, da dies ein Ort der Ruhe bleiben soll. Aber auch hier wird natürlich intensiv gekuschelt, oder er schaut interessiert zu, wenn geputzt wird o.ä. Im Frühjahr fangen wir mit der BH an, da kommt dann noch mehr Beschäftigung dazu,

    Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, wenn er älter wird, ob wir dann mehr machen müssen, wird die Zeit zeigen. Und Ende nächsten Jahres wird vielleicht ein zweiter Hund einziehen, was natürlich keine Auslastung bedeutet, aber sicher doch eine Erhöhung der Lebensqualität.

    Beschäftigung kann vieles sein und nicht nur Ausbildung oder Hundesport, wobei natürlich auch diese Dinge, sind sie eingebunden in ein ansonsten gutes Leben im oben erwähnten Sinn, eine echte Bereicherung für Hund und Herrchen sein können. Denke, man kann hier, wie bei vielem anderen, nicht alles verallgemeinern, da es sehr von der konkreten Lebenssituaiton abhängt. Aber grundsätzlich denke ich, dass wir, das passt übrigens exakt zu dem Punkt in dem Faden, in dem es mir um die Diskrepanz zwischen unsererem realen Leben und unseren Vorstellungen geht, ein wenig locker machen sollten. Das schlechte Gewissen nämlich, das ich auch nur zu gut kenne, hilft niemandem....



    Liebe Grüße

    Lupus

    Einmal editiert, zuletzt von Lupus () aus folgendem Grund: Edit: Ein Video vom "Hundeschweiger" dazu, hatte ich, glaub ich, schon mal gepostet. Es passt aber auch sehr gut hier hin. https://www.youtube.com/watch?v=YpttD3rIzFM

  • Wie ich das sehe: es muss natürlich sein.

    Damit eine Auslastung nicht zur Belastung wird sondern zu einer Beschäftigung.

    Es muss für den Halter natürlich kommen. Der Hund passt sich an. Wisst ihr was ich meine?

  • Damit eine Auslastung nicht zur Belastung wird sondern zu einer Beschäftigung.

    Eine Auslastung darf nie zu einer Belastung werden. Eine Auslastung muß spass machen, für den Hund und für den Hundeführer.

    Eine Beißwurst oder den Ball habe ich immer dabei, egal ob auf dem Hundeplatz oder sonst wo.

    Und dann sieht ein Training bei uns auch schon mal so aus wie in diesem Video.

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    Und das Rumalbern, wie man in diesem Video sehen kann, gehört natürlich auch zum Spiel dazu.

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  • Hi,


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    der "Hundeschweiger" zum Thema.



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Ich denke man sollte einfach lernen zwischen Auslastung und Zwangsbespaßung zu unterscheiden, dann erledigt sich das Thema eigentlich von alleine.


    Aber es ist halt ein toller Aufhänger zu dem jeder selbsternannte Hundetrainer ein eigenes ganz konträres Konzept haben und sich damit in zig Artikeln und Interviews auslassen kann.

  • ostholstein die Videos finde ich gut, danke.

    Was ich immer wieder merke, dass ich einiges ganz instinktiv schon mit Gin mache.

    Zb. Spiel - Konzentration - Spiel.

    Gin kann sich auch im vollen Spielmodi nach Kommando ablegen. Was ich gut an dem Video fand, dass es mich daran erinnert hat andere Varianten einzusetzten in dieser Art und Weise.

    Sehr interessant ist der Vorsitz, trotz das Spielzeug daneben zum Boden geht. Werde gucken ob ich das so hinbekomme. Ist eine schöne Art, Konzentration und Ansprechbarkeit zu üben.

    Wie gesagt, ich mache es mit Platz, aber als eine "Auflockerungsübung" zw. den UO Blöcken wo mehr Spiel drinn ist als UO.


    Zweites Video ist soooo witzig. ^^:D

  • Lieben Dank für die Videos ! Ist doch immer wieder hilfreich, solche zu sehen.

    Besonders die Konzentration und das Innehalten sind wichtig. Bei uns hat es auch gedauert,bis er

    das Spielzeug aus gibt. Klappt aber jetzt schon gut. Auch das Sitzen, während ich es im hohen Bogen werfe

    und er darf erst auf Hinweis "jetzt such "es holen.

  • Das ist aber dann kein Spiel,sondern Übung. Echtes Spiel ist frei. Ohne regeln. Allenfalls Grenzen,wenn es grob wird. In dem zweiten Video von Ostholstein wird das an unf für sich ganz gut dargestellt und auch erklärt.

  • Das ist aber dann kein Spiel,sondern Übung. Echtes Spiel ist frei.

    In dem Video wird gesagt: „ Spiel ist in erster Linie Spass. Punkt!

    Jedes Spiel hat seine Regeln, egal ob nun ein Fußballspiel oder mein Spiel mit meinem Hund.


    Und noch eine Unterordnung aus dem Spiel heraus. Ich schaue mir solche Videos gerne an. Man kann sich dort so einiges abschauen.

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  • Auf den Videos kann man doch gut sehen,wie man den Hund immer mal wieder zur Konzentration

    bringt. Sicher ist das kein freies Spiel, sondern ein schönes Training.(mit der Groenendal -Hündin )

    Wenn so ein Training klappt, macht das freie Spiel ( Ohne Regeln) dann auch viel mehr Spaß,

    so daß der Hund nicht übergriffig wird.

    Die Mali Hündin in dem einen Video scheint mir aber sehr in Reizlage gebracht, es wirkt doch so,

    daß sie etwas Beute-Stress hat. Das Video mit der Groenendal Hündin gefällt mir besser. Es wirkt so,

    daß sie auch Spaß hat beim Training.

  • das mali Video ist schön anzuschauen sieht super aus. Tolle leistung.


    Für mich ist das aber ein Trainingsvideo.


    Mit wirklichem Spiel finde ich persönlich hat das nix zu tun. Der hund giert einfach nur auf die Beute. Irgendwie fehlt mir da der

    "Kontakt " mit dem Halter im Spiel.


    Der Hund scheint nur den Ball im Kopf zu haben da könnte auch ein Roboter der befehlsgeber sein solange er nur den Ball hat.

  • Der Hund scheint nur den Ball im Kopf zu haben da könnte auch ein Roboter der befehlsgeber sein solange er nur den Ball hat.

    Was erwartest du denn?

    Ein Hund arbeitet nur für seine Beute (Spielzeug, Leckerlie) oder weil er sonst Druck (Donnerwetter) bekommt. Ein Hund mit einen ausgeprägten „will to please“ begnügt sich auch mit einem Lob.

    Selbst Polizeihunde und Lawinensuchhunde machen ihre Arbeit nur, weil sie dann ihren Ball oder Beißwurst bekommen.




    Wer mit der „Unterordnung aus dem Spiel heraus bzw. der Balabanov-Methode“ nichts anfangen kann, sollte sich diese Videos mal anschauen. Ivan Balabanov ist mit seiner Methode immerhin FMBB- und FCI-Weltmeister geworden. Lehrvideos gibt es auch von Ivan Balabanov.

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  • Hi,


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    bei uns siehts oft so aus, aber ich hab mehr Haare:)


    Liebe Grüße

    Lupus