Auslastung - von der Notwendigkeit zum Mythos?

  • Bei den letzten Regentagen hier freute ich mich schon auf die Ruhe - aber - Pustekuchen !

    Pferdeanhänger, mit Hund, Spaziergänger mit Kleinkindern und Hundebesitzer mit freilaufenden Jagdhunden - eben das volle Programm,was meinen Spaziergang mit einem Hund wie Basko

    nicht leichter macht...

  • Hi,


    mal zur Auslastung zurück: Habe dazu ein interessantes Video von Maria Hense gefunden, in der es auch um Auslastung geht.


    Ausgangspunkt für ihre Überlegungen sind Beobachtungen an "Straßenhunden". Ein sinnvoller Ansatz, denke ich.


    Link:

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    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hi,

    das Video kenne ich auch. Den Ansatz hin zu "normalerer" Hundehaltung versus wahnsinniger

    "Auslastung" finde ich auch vernünftig. Im Detail widerspricht die beschriebene Futtersuche per

    Leckerlie im Gras z.B. dem, was der Hundeschweiger Kainz schreibt, daß der Hund nicht vom lebenden

    Leckerlie in Form eines Hasen unterscheiden kann und dann für die Suche des Leckerchens belohnt wird und für die Hasenjagd bestraft. Wie man sich nun letzendlich

    entscheidet, liegt bei einem selbst.

    Auch bei der Gebietserkundung .Wie lange lasse ich den Hund schnüffeln, also selbst bestimmen,wo

    geschnüffelt und gepinkelt wird, und wie lange gebe ich Führung, daß er bei mir laufen sollte und

    sich nur an mir orientiert und nicht an den Außenreizen. Das sind alles Detailfragen, die jeder

    individuell entscheiden muß. Und beim Schäferhund ist Führung eben auch wichtig, damit er uns als

    Führerperson wahrnimmt.

  • Hi,


    ja, Kainz und die beiden widersprechen sich in einigen Punkten. Vom Grundansatz her denke ich, kann man dem Kainz schwer widersprechen. Grad das mit den Leckerle ist doch einleuchtend. Und es entspricht auch meiner Erfahrung.


    Bei der Gebietserkundung sehe ich es so, dass man das eben einfach so regelt, wie man sich gerade fühlt. Regeln, an die man sich stumpf hält, untergraben ja die eigene Autorität. Da hab ich recht lang gedauert, bis ich verstanden habe, dass das auch für Hunde und nicht nur für Menschen gilt. Ich beginne auch, Konsequenz heute differenzierter zu sehen. Konsequenz meint danach vor allem, dass die Handlung konsequent zur Gefühlslage passt und erst in zweiter Linie, dass man immer auf dieselbe Art und Weise agiert oder reagiert.

    Wenn mir danach ist, lass ich Gaius schnüffeln, geh auch ma hin und versuch zu sehen, was da so spannend ist, mache also gemeinsame Sache mit ihm. Er liebt das und es wirkt dann so, als wolle er angeben mit dem, was er da so Geiles gefunden hat:)Andermal ist mir nicht nach ewig rumschnüffeln - dann brech ichs eben ab.

    Wichtig sind da mE zwei Dinge: Der Hund muss wissen und akzeptieren, dass wir Menschen das entscheiden, was ja nicht heißt, dass wir nicht entscheiden könnten, dass auch der Hund mal entscheiden darf. Denke, das meint auch der Kainz damit, dass er sagt, dass er lediglich "Letztentscheider" ist und nicht in jeder Situation zwanghaft entscheiden muss.

    Und zweitens: Das Gefühl und damit die (Körper)-Haltung, die man in der Situation hat, sollte zum Verhalten (zB Kommando) passen.


    Ist, wie so oft, wie bei Kindern:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Konsequenz meint danach vor allem, dass die Handlung konsequent zur Gefühlslage passt

    Als wir unseren jetzigen Hund wieder vom Trainer abholen durften, hat der uns eine Weile eingewiesen. Zuerst ging er mit dem Hund an einem dicken Stock und einem Ball vorbei. Der Hund reagierte kaum, eigentlich gar nicht. Das sollte zeigen, dass der extreme Beutetrieb etwas gezügelt wurde.


    Heute, auf der letzten Abendrunde, sah unser Hund einen Stock, und ich dachte: lass ihn doch das Ding nehmen. Einen Moment später kam mir die Erleuchtung warum: Vor einigen Jahren hatte unser damaliger Benny an der gleichen Stelle einen ähnlichen Stock abgelegt für Blacky, einen fremden, schwarzen Cocker-Spaniel, der ein paar Meter entfernt war. Das war eigentlich gar nicht Bennys Art. Zwei Tage später musste Blacky nachts wegen sehr schlimmer Schmerzen eingeschläfert werden. Ich glaube, Hunde haben ein Gespür für so etwas...


    (Zu Hause bekam ICH natürlich einen kräftigen Anschiss...)