Man kann sich hier in den letzten Wochen verschiedene Threads ansehen, die das Thema Auslastung immer wieder berühren; wobei grundsätzlich klar ist, dass ein ausgewachsener DSH physische UND psychische Auslastung braucht, um artgerecht gehalten zu werden. Man liest dann aber auch immer wieder, dass z.B. bei ständiger Anwesenheit des Hundes im Mensch-Hund-Sozialverband die Auslastung nicht im Vordergrund stünde.
Ich will daher gleich zu Beginn ketzerisch postulieren; dass der Terminus Auslastung ideologisch überhöht wird und das schlechte Gewissen der Hundehalter übertönen soll, die ihre Hunde lange alleine lassen müssen oder in nicht wirklich artgerechten Umfelden leben. Auslastung in vielerlei Arten der Hundebespaßung fungiert dann als Feigenblatt und Alibi. Ich vergleiche das gerne mit den Grünen, die eine Reichenpartei sind und die hauptsächlich von den urbanen oberen Mittelständlern mit dem höchsten Ressourcenverbrauch gewählt werden und sich dadurch ethisch und moralisch Seelenheil verschaffen.
Auch ich laste aus, klar: Spazieren gehen, wandern, Rad fahren, schwimmen, Hundeplatz, Schutzdienst, Suchspiele, Fährtenarbeit und so weiter und so fort. Aber mein Hund ist auch nicht nur mein Hobby, sondern essentieller Teil meiner Existenz, meines Lebens. Das ist nicht bei allen Haltern so, eigentlich bei den wenigsten und der Haushund an sich braucht das auch nicht. Es lagen früher beim Bauern Hunde an der Kette oder liefen meist nur auf dem Hof herum und trotzdem waren sie nicht unglücklich; auch Jagdhunde, die wochenlang warten mussten, bevor es mit der Meute losging, nicht.
Wir heute sehen den armen Hund an, der alleine zu Hause bleiben muss; wenn wir arbeiten gehen, um unter anderem auch ihn zu ernähren, und haben ein schlechtes Gewissen. Wenn wir dann wiederkommen, setzen wir Himmel und Hölle in Bwegung, damit WIR uns wieder gut fühlen. Dem Hund ist das egal, er freut sich, wenn wir wieder da sind.