Rüpelphase Schäferhund 1 Jahr

  • puuh.... Argos hatte auch so eine Phase. Maulkorb habe ich aber nicht genutzt. Ich denke das ist übertrieben. Ich habe ihn rigeros aus dem Spiel geholt... und dass auch nicht immer freundlich... wenn er auf den Nacken gegangen ist.

    Mittlerweile reicht eine kräftige Ansprache und er unterbricht das Spiel.

    So halte ich es auch wenn er den Damen zu aufdringlich wird.

    Ich hätte bedenken das er durch den Maulkorb nichts lernt.

  • Ich habe ihn rigeros aus dem Spiel geholt... und dass auch nicht immer freundlich... wenn er auf den Nacken gegangen ist.

    Habe eine Frage dazu. Wie genau hast du ihn gepflückt ohne das die Situation gekippt und eskaliert ist?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man bei sowas am Halsband greift es fängt erst richtig an schirch zu werden. Deine Erfahrungen wären da wertvoll quasi aus Sicht eines HH dessen Rüde kein Rüdenproblem hat ^^

    Und noch was: wie hast du das mit den anderen HH gehandhabt? Ich kann mir vorstellen das die nicht erfreut waren das ihr "liebling" da am Nacken gepackt wird, die werden also viele hysterisch und überreagieren. Da bleibt eigentlich nur das weggehen, aber dann ist die Lektion für den eigenen Hund nicht gegeben. Oder?

  • dank meiner Trainerin und ihrer Mutter bin ich schon zu Welpenzeiten auf das Problem hingewiesen worden. Argos war der einzige Schäfer zu der Zeit und wir hatten einen Cattledog in der Gruppe, der ja gezielt auf die Hinterbeine geht.

    Somit konnten wir schon sehr früh einwirken. Da war ja alles noch Spiel und ich habe ihn dann im Nacken gefasst und mit einem "lass das" runter geholt.

    Wenn er jetzt zu heftig wird reicht eigentlich eine mündliche Zurechtweisung.

    Das ist allerdings alles im Spiel... sollte sich ein Kampf ankündigen hast du recht... da wäre der Griff zum Nacken Eskalationsfördernd.

    Da würde ich nur verbal eingreifen und weg gehen.

    Lustigerweise waren andere HH eher erstaunt das ich eingreife, wo die Hunde doch grade so schön spielen ?

    Da er mittlerweile nur noch feste Hundefreunde hat und keine Zufallsbegegnungen mehr stattfinden lässt sich das ganze recht gut händeln.

  • Lupo ist ja nun fast 11 Monate alt und seit drei Wochen in einer wirklich blöden Rüpelphase. Selbst "sitz" und "Platz" funktionieren schlecht. Ich hatte schon geschrieben - auch im Vorstellungs-Thread - daß wir "rudeln" gehen. Die ersten paar Monate lief alles super, bis auf die Tatsache, daß er als junger unkastrierter Rüde von einem etwas älteren früh-kastrierten Rüden ab und zu "vermöbelt" wird.

    Mittlerweile ist es aber auch so, daß Lupo seit voriger Woche einen Maulkorb tragen muß, weil er sich eben in der Rangordnung nach oben arbeiten will und das nicht gerade mit Feingefühl. Er fing an, die anderen in Nacken oder Rückgrat zu "beißen", nicht schlimm aber man merkt, er will nicht mehr unbedingte Unterordnung. Ich habe nun dem Rudeln mit Maulkorb stattgegeben und ja, es ist besser. Er bewegt sich frei im Rudel, spielt und balgt sich, aber er kann keinen verletzen.

    Ich frage mich aber nun, soll das so bleiben? Oder entwickelt sich das mal wieder so (mit menschlicher Hilfe), daß der Maulkorb wieder ab kann? Kann ja auch sein, er mag irgendwann keine anderen Rüden mehr... wie mein alter Hund. Woran kann man das festmachen?

    Mir würde das sehr leid tun. Es ist im Rudel wie bei den Menschen, die einen können miteinander, die anderen nicht. Die Hunde verstellen sich nur nicht :)

    Hi,


    da sind unsere beiden ja fast gleich alt:)


    Und ja, das Ausführen von Befehlen dauert länger als zuvor. Selbst beim "Sitz", wobei wir den Eindruck haben, dass das nun, mit knapp 11 Monaten schon wieder besser wird.

    Ich sach mir dann immer: "Dickkopf? Ok, kannst Du haben - mein Kopf ist der dickere!". Soll heißen: Ich denke, dass gerade in dieser Phase absolute Konsequenz angesagt ist! Auf keinen Fall provozierende Härte, aber eine unabdingbare Konsequenz. Immer.


    Kurz was zu dem "Rudeln": Lass, sollte das immer noch so sein, nicht zu, dass andere Hunde ihn "vermöbeln"! Versetz dich mal in seine Lage: Da ist ein älterer Hund, der ihn "vermöbelt" und sein Familienoberhaupt, oder "Rudelführer", schaut einfach nur zu...


    Spaziergänge mit nicht verwandten Hunden sind keine Rudelsituationen., sondern solche, die immer auch was mit Status zu tun haben. Nur gibt es da, im Gegensatz zum Rudel, eben keine feste Rangordnung, sondern eine kurzfristige, die immer wieder neu "verhandelt" werden muss.

    Daher würde ich nicht drauf baun, dass die Hunde das regeln und dein Hund sich quasi "nach oben kämpft". Er muss mE lernen, dass er da gar nix zu regeln hat, da DU das machst. Die einzig relevante Person auf diesen Spaziergängen bist DU für den Hund. Kein anderes Herrchen, kein anderer Hund. Du entscheidest, mit wem er wann wie interagiert. Du beschützt deinen Hund, wenn er angegriffen wird. Und Du verhinderst, dass dein Hund andere angreift oder "vermöbelt". Sei es mit dem Ablasskommando, durch vehementes Hingehen oder durch direktes physisches Eingreifen.
    Denn, wenn er einmal gelernt hat, dass er das alles selbst regeln muss, wird er das auch weiterhin tun. Der Maulkorb ist mE nur ein Hilfmittel, das nicht wirklich hilft. Außer, dass man dem Hund noch die Möglichkeit nimmt, sich adäquat zu verteidigen.


    Ich denke, wie sich das entwickelt, hat viel mit deinem Handeln zu tun. Das ist das Gute daran - man kann es beeinflussen.:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hallo Lupus,


    vielen Dank für deine Tipps. Lupo wird am 10.12. 11 Monate alt. Im Januar ist er schon 1 Jahr. Die Zeit vergeht so schnell. Bin mal auf das erste Weihnachten gespannt, hoffentlich läßt er den Baum stehen :)

    Beim Rudeln ist es so, daß jeder erst mal auf seinen Hund selbst aufpaßt. Bei den größeren Raufereien greift die Trainerin ein, meistens erst mal mit dem Stock. Wenn es übel wird, greift sie sich den "Auslöser" und dreht ihn im schlimmsten Fall um.

    Lupos "Erzfeind" ist ein kastrierter Weimaraner. Es ist mittlerweile so, wenn dieser Hund mit zum Rudeln kommt, läuft Lupo freiwillig fuß neben mir, spielt und tobt nicht mit, was mir auch nicht gefällt. Wenn Lupo stänkert, gehe ich entweder auch mal mit dem Stock dazwischen oder er muß an die Leine und eine Weile bei mir bleiben. Die Trainerin möchte gerne, daß alle Rüden kastriert werden. Das will ich aber auf keinen Fall. Und mir fallen eben gerade die Kastraten auf. Wenn die nach der Kastration alle so drauf sind, lasse ich meinen Hund lieber, wie er ist.

    Bin ich alleine mit Lupo unterwegs, dann dreht er nur im Wald durch, weil er ständig Äste und kleine Bäume an- und mitschleppt. Er läßt sie sich nur mit großer Mühe abnehmen. Wenn das so weitergeht, muß ich mir beim Forst einen Holzschein holen :) Hat aber mein alter Wolf auch gemacht. Was er bis nach Hause geschleppt hat, kam in den Kamin. Beim Treffen mit anderen Hunden verhält er sich meist so, daß ich doch recht stolz auf ihn. Er zieht zwar in Richtung des anderen Hundes, bellt aber kaum einen an. Meist sind es anderen, die ihn anbellen. Am schlimmsten die kleinen "Fußhupen". Die werden dann vom Halter schnell mal hoch genommen und kläffend außer Reichweite getragen. Von wegen der böse Schäferhund beißt sonst.... das Übliche halt. Es gibt auch welche von der Sorte, die schlagen sich gleich samt Hund in die Büsche und kommen erst wieder raus, wenn wir ein Stück weg sind. Ich nehme allerdings an, daß das die Leute mit den völlig unerzogenen Hunden sind.


    Liebe Grüße aus dem Elbtal


    SheWolf

  • Auch meine Meinung. Das muss jeder für sich entscheiden. Denkbar wäre allerdings, dass man auf dem Hudneplatz nur kastrierte zulässt. Aber dann wäre meine Entscheidung schnell getroffen. Anderen Platz suchen.

  • Hi,


    ist aus der Ferne natürlich schwierig, das zu beruteilen. Aber wenn ich mal die vier Aspekte nehme: "Umdrehen", "Stock", "Zangskastration" und die Tatsache, dass sie eingreift und nicht euch dazu anhält, das zu tun - such dir eine andere Trainerin! Denn diese scheint ja selbst im Umgang mit Hunden alles andere als sicher zu sein.

    Ist nur meine Ansicht. Aber wenn ich das unserer Trainerin erzählen würde, die selbst 5 super gut erzogene DSH hat - die würd wohl rein vor Wut bei der Dame vorstellig werden....


    Soll keine Rede für dieses reine "rosarot - ich mach alles mit Leckerli"- Ideal sein, aber ich find, deine Trainerin ist da entweder tief im 20. Jahrhundert hängen geblieben, oder eben selbst hilflos, weshalb sie zu solchen Mitteln und Methoden greift. Tschuldige, dass ich das so direkt sage, aber noch ist dein Hund ja jung - und Hundetrainer gibt es viele! Auch gute!


    Àpropos jung: Gaius wird 5 Tage nach Lupo 11 Monate alt!:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • @Lupus... ich bin ganz deiner Meinung.

    Unsere Trainerin greift nur selber ein wenn es eskaliert, da alle Hunde den größten Respekt vor ihr haben. Im allerschlimmsten Fall gibt es Wasser über die Kämpfer.


    SheWolf ... wie sieht denn das eingreifen mit dem Stock aus? Wie muss man sich das vorstellen?

  • Hallo Ihr,

    tut mir leid, hab ne Weile gebraucht... Ich möchte jetzt aber noch mal auf Eure Posts eingehen.

    Es ist halt immer ein zweischneidiges Schwert. Meine Hundetrainerin hat schon was drauf, eine der wenigen hier mit offizieller Zulassung, Hundepsychologin ist sie auch. Ich habe da mit meinem alten SH ganz andere Erfahrungen in puncto Hundeschule machen müssen... alte DDR-Diensthundeausbilder, die zur "Not" den Hunden mit Springerstiefeln auf die Pfoten sind.... etc. :(

    Ich habe leider nun auch den Eindruck, daß ein Rudel von über 25 Hunden, vor allem, wenn die Chemie nicht stimmt, nicht das Gelbe vom Ei ist. Jeder, der mit seinem/n Hund/en mitgeht, ist auch für diese selbst zuständig. Von der Trainerin gibt es dann und wann Tipps. Mir gefällt es halt auch nicht, daß Lupo von einigen alten und dazu noch kastrierten Rüden "angemacht" wird und er sich nicht verteidigen kann - weil Maulkorb seit zwei Wochen. In letzter Zeit ist immer eine gewisse Unruhe und Eigendynamik im Rudel, je nach Zusammensetzung.

    Mit dem Stock wird übrigens nur im Notfall dazwischen gegangen, um die Hunde zu trennen. Sie werden nicht mit dem Stock geschlagen. Aber letzten Mittwoch bin ich dann doch vorzeitig vom Rudeln weg. Insgesamt war alles unruhig und disharmonisch. Von Anfang an Balgereien und schließlich war eine ganze Meute weg, weil sie Jogger gesehen hatten. Das war mir total unangenehm, Lupo war auch dabei, hatte aber zum Glück den MK um. Die Hunde waren so mit sich beschäftigt, daß sie nicht mehr abrufbar waren. Sie kamen dann von allein zurück, es war auch nichts passiert. Aber ich hatte keinen Bock mehr und bin mit Lupo zum Auto zurück. Nach 100 Metern kam dann ein anderer Rüde hinterher, der Lupo attackierte. Ich hatte ihm schon den MK abgenommen und nun alle Hände voll zu tun, daß sie sich nicht beißen oder gar mich. Der andere Hund - Terrier - war wie wild, ließ sich vom Herrchen nicht abrufen. Horror... Ich habe mir nun vom Rudeln erst mal eine Auszeit genommen. Will auch erst mal warten, bis Lupo aus seiner neuen Sturm- und Drang-Phase raus ist.

    Heute waren wir z.B. in der örtlichen Försterei zur Wildweihnacht. Es waren auch andere Hunde da. Lupo hat uns nicht enttäuscht, obwohl ich mir nicht ganz sicher war. Mit Leckerlis konnte ich ihn bei Laune halten. Im Gegenteil, ich wurde von einigen Leuten wegen meines Hundes angesprochen, im positiven Sinne.

    Ich mache jetzt erst mal eine Pause mit dem Rudeln.


    Euch allen samt Vierbeinern einen schönen dritten Advent.


    LG von SheWolf

  • uuhhhh.. mit wäre das auch zu viel mit dem rudeln. Hört sich doch sehr chaotisch an.

    Ich glaube fest daran das deine Entscheidung die richtige ist und du dich so viel mehr auf deinen Hund konzentrieren kannst.

    Einmal editiert, zuletzt von Argos ()

  • Bei uns gibt von der Hundeschule eine Alltags-Trainingsgruppe. Da treffen sich mehrere Hundehalter mit ihren Hunden und einer Trainerin und dann geht die Gruppe z.B. in eine Shopping-Mall, oder in Parks, in die City oder ähnliches. Aber die Gruppe besteht immer aus höchstens 10 Hunden mit ihren Haltern.

  • Ganz ehrlich nach deiner Schilderung vom "Rudeln" würde ich da niemals wieder hingehen :|

    Schon alleine das Wort und dan so wie du es beschreibst Horror!


    Und die Trainerin würde ich genauso in den Wind schießen die so was veranstaltet.


    Unglaublich ich bin echt bissl sprachlos. Tu deinem Hund den gefallen und meide so was zukünftig