Ein Hallo aus dem Süden Österreichs!
Wie es sich gehört, stelle ich mich hier vor.
Vor ca. drei Jahren habe ich meine berufliche Situation geändert und dadurch endlich Zeit für einen Hund. Ein gesunder Schäferhund mit geraden Rücken sollte es werden. Leider haben wir keinen gesunden Rüden bekommen. Takeo, so heißt unser mittlerweile etwas über zwei Jahre alter Kerl, ist auf dem linken Auge blind. Dies wurde in der Zucht und auch später bei den ersten beiden Untersuchungen übersehen. Das Auge wäre noch nicht klar, dass kann passieren, oder, Schäferhunde haben halt mal eine Netzhautenzündung.
Es stellte sich heraus, dass sich der Sehnerv nicht entwickelt hatte und deshalb reagiert das Auge zwar im Freien auf Licht, es kommt aber am Gehirn nichts davon an.
Leider ist er auch sehr unsicher und fasst nur schwer Vertrauen. Mit ca. 8 Monaten begann er von uns davonzulaufen, anstatt uns zu begrüßen. Er lief mit geducktem Kopf und angelegten Ohren davon, wenn ich nach Hause kam, da er nach dem Herumtollen, Gassi Gehen u.s.w. immer Schmerzen hatte. Da er eine hohe Schmerzschwelle hat, wussten wir das nicht gleich zu deuten und von einigen Ärzten wurde viel Bewegung verordnet, was die Schmerzen nur noch mehr erhöhte. Körperkontakt war auch kaum möglich, was ein Problem darstellte, bei seinen Allergien.(Lebensmittel, Hausstaubmilben, einige Gräser) Andauern mussten wir Hautausschläge behandeln, wobei er schmerzbedingt auch zu knurren begann.
Erst der vierte Tierarzt diagnostizierte Panostitis. Diese Knochen/Knochenhautentzündung kommt ausschließlich bei Rüden vor, vorwiegend bei Deutschen Schäferhunden, aber auch bei anderen Rassen. Takeo hatte einen Wachstumsschub, der der Krankheit vorausging und übertrifft seinen Vater um ca. 10 cm an Schulterhöhe. (Takeo hat ca. 70 cm Schulterhöhe bei 38 Kilogramm)
Leider war die Krankheit ein schwieriger Fall und die Genesung dauerte sehr lange. In dieser Zeit durfte sich unser junger Hund nur wenig bewegen und auch nicht mit anderen Hunden spielen. Nach seiner Heilung war er dadurch unverträglich und er ist auch sehr misstrauisch Menschen gegenüber.
Zur Zeit sind wir dabei, ihm wieder an andere Hunde und Menschen zu gewöhnen, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und in kleinen Schritten Erfolg zeigt.
So, jetzt zum positiven:
Seit dem die Panostitis ausgewachsen ist, kommt er immer mehr und zeigt Zuneigung. Er schert manchmal noch mit den Hinterläufen, aber angeblich ist das die erlernte Schonhaltung. Sobald er mehr Körperkontakt von Fremden zulässt, werden wir es mit Bewegungstherapie versuchen. Auch mit anderen Hunden kommt er immer besser klar. Menschen ignoriert er, solange sie ihn ignorieren. Angefasst von Fremden mag er immer noch nicht werden und wir achten sehr darauf, dass das nicht geschieht.
Takeo hat mit nicht lebenden Dingen kein Problem. Er folgt mit über Brücken, Gitter, Stiegen, Baumstämme, Felsen u.s.w.
Trotz der Schwierigkeiten würden wir ihn gegen keinen anderen Hund tauschen wollen und wir lieben ihn sehr.
So, dass war es erstmal von uns.
Nette Herbstgrüße
Hansi